WWW.HUBERT-BRUNE.DE
NACH OBEN

–  Strategische Geographie oder Geostrategie  –

Geobiologie/Biogeographie, Geoanthropologie/Anthropogeographie, Geoökologie/Ökogeographie,
Geodemographie/Bevölkerungsgeographie, Geoökonomie/Wirtschaftsgeographie, Geopolitik/Politogeographie
NACH OBEN
- Beispiele -
Ritters historische Geographie und Kulturökologie (natürliche Umwelt und menschliche Kultur)
Ratzel als Begründer der Anthropogeographie und der Politischen Geographie
Haushofer und „Haushoferismus“
Mackinders „Herzland“-Theorie und Spykmans „Randland“-Theorie.

- Kritik zur „Kritik“ -

Geodeterminismus
Dekonstruktivismus
Zentrum-Peripherie-Modelle

- Eigenes -

Meine Geostrategie

 

NACH OBEN Ritters historische Geographie und Kulturökologie (natürliche Umwelt und menschliche Kultur).

Carl Ritter (1779-1859) legte seinen Forschungsschwerpunkt auf die Beziehung zwischen der natürlichen Umwelt und dem Menschen mit seiner Kultur. Mit diesem Ansatz schuf er die Grundlagen für die Kulturökologie. Das verband er mit seiner historischen Geographie. Carl Ritter war Mitbegründer der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin (eine Vereinigung mit dem Ziel, die geographische und geowissenschaftliche Forschung zu fördern) und er brachte eine Gruppe von Reformern zusammen, die sich darum bemühte, die Geographie als eine moderne Wissenschaft bereits in die Schulen zu tragen. Als berühmte Mitglieder seien hier Alexander von Humboldt und Theodor Freiherr von Liechtenstern genannt. Alexander von Humboldt und Carl Ritter begründeten bekanntlich die moderne Geographie.

Von 1813 bis 1818 arbeitete Ritter in Göttingen an seinem wissenschaftlichen Hauptwerk: Die Erdkunde im Verhältnis zur Natur und Geschichte des Menschen, oder allgemeine vergleichende Geographie als sichere Grundlage des Studiums und Unterrichts in physikalischen und historischen Wissenschaften.

Ritters Vorlesungen waren sehr beliebt und wurden von gegensätzlichen Persönlichkeiten wie Fürst Otto von Bismarck, dem späteren preußischen Kriegsminister Albrecht von Roon, der selbst mehrere Werke über Geographie im Sinne Ritters schrieb, und Karl Marx besucht. Ritters Forschungsschwerpunkt lag allerdings nicht auf dem Gebiet der physikalischen Geographie, sondern durchaus im Sinne der Romantik auf den Beziehungen zwischen der natürlichen Umwelt einerseits und dem Menschen und seiner Kultur andererseits, wobei er sich freilich nicht mystischen Spekulationen hingab, wie sich diese häufig in der zeitgenössischen Naturphilosophie finden. Ritters Ansatz schuf vielmehr langfristig die Grundlage für eine Kulturökologie - wie schon gesagt. Überdies befaßte sich Ritter sehr stark mit historischer Geographie. Er gehörte zu den Mitbegründern der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Er bildete eine Gruppe von Reformern, zu der auch Theodor Freiherr von Liechtenstern und Alexander von Humboldt gehörten, welche die sich seit der Jahrhundertwende vollziehende Entwicklung der Geographie zu einer modernen Wissenschaft in die Schulen trugen.

Ritter war Gründer und Mitglied der 1808 in Hanau entstandenen Wetterauischen Gesellschaft für die gesamte Naturkunde. 1820 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt. 1822 wurde er ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften und 1842 wurde er mit dem Orden pour le mérite für Wissenschaft und Künste ausgezeichnet. 1835 wurde er Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften nahm ihn 1848 als Mitglied auf, im selben Jahr ernannte ihn die Österreichische Akademie der Wissenschaften zum Ehrenmitglied. 1849 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Im Jahre 1853 erhielt er den Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst.

Einer der bekanntesten Studenten Ritters war bis 1844 der nachmalige Afrikaforscher Heinrich Barth (1821-1865), der durch Vermittlung Carl Ritters und der Preußischen Gesandtschaft zu London 1849 mit dem Londoner Foreign Office einen Vertrag als Teilnehmer an der Sahara-Sudan-Expedition abschloß. Nach Barths Rückkehr aus Afrika 1855 wurde auf dessen Veranlassung die Carl-Ritter-Stiftung gegründet. Barths Versuch, als außerordentlicher Professor für Geographie an der Universität Berlin das von Ritter vorgegebene kulturhistorische Forschungsparadigma weiterzuführen, scheiterte an der Abwendung der Geographie von historischen Fragestellungen und der Hinwendung zu einer naturwissenschaftlichen Ausrichtung, d. h. zur physikalischen Geographie

Durch die Gesellschaft für Erdkunde wurde bis in die 1980er Jahre die Carl-Ritter-Medaille verliehen.

Das Rittergebirge in China wurde durch seinen Schüler Ferdinand von Richthofen zu seiner Ehre benannt. Ebenfalls seinen Namen tragen der Mondkrater Ritter und der Mount Ritter in Kalifornien.

Im Bismarck-Archipel wurde die später durch einen verheerenden Vulkanausbruch berühmt gewordene Ritter-Insel nach ihm benannt.

Das, was Ritter und in der Nachfolge auch Barth und andere aus der Verbindung zwischen Ritters historischer Geographie und Ritters Kulturökologie herauszukristallisieren versuchten, kann man vielleicht als die Frühform jener Geostrategie bezeichnen, wie sie sich bald nach Ritter schon immer mehr abzuzeichnen begann. Das Romantische und das Idealistische an Ritters Forschungsschwerpunkt (wie gesagt: die Beziehung zwischen der natürlichen Umwelt und dem Menschen mit seiner Kultur) mußten vielleicht noch etwas mehr dem Realistischen weichen, um später wenigstens teilweise wieder vom Realistischen zurück ins Romantische und Idealistische zu kommen; denn wie sich später ja zeigen sollte: mit dem Realismus alleine ist es auch nicht getan. Ausgerechnet in dem Jahr, in dem Ritter starb - 1859 -, gab es „ein symbolisches Zusammentreffen: Darwin, »Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl« (Anwendung der Nationalökonomie auf die Biologie) und Wagner, »Tristan und Isolde«, - Marx, »Zur Kritik der politischen Ökonomie«“ (Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1918, S. 479 **), und unter diesen drei Schöpfern hatten zumindest zwei - Darwin und Marx - den Anspruch, ihre Deutungen der Welt auf mehr Realität gestellt zu haben, obwohl der andere, Wagner, zeigte, daß dies nur teilweise nötig ist und Romantik und Idealität auch in Neoformen ausgezeichnet bestehen können, weil Romantik und Idealität die Realität nie abgelehnt, sondern immer nur vorausgesetzt haben.

 

NACH OBEN Ratzel als Begründer der Anthropogeographie und der Politischen Geographie.

Friedrich Ratzel (1844-1904) betrat mit seiner Anthropogeographie, welche das menschliche Wesen in die geographischen Überlegungen einbezieht, bis dahin unentdecktes Neuland. Die Beschreibung der Wechselwirkungen zwischen Erde, Natur und Mensch sah Ratzel als zentrale Aufgabe der neugeschaffenen Disziplin. Dadurch erhoffte er sich das Verständnis größerer Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten. Ratzel ging von der Einheit der Menschheit aus: „So weit die Erde für den Menschen bewohnbar ist, finden wir also Völker, die Glieder einer und derselben Menschheit sind. Die Einheit des Menschengeschlechts ist also das tellurische oder planetarische Merkmal, das der höchsten Stufe der Schöpfung ausgeprägt ist. Es gibt nur eine einzige Menschenart, deren Abwandlungen zahlreich, aber gering von Betrag sind.“ (Sitzungsberichte der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, 1888, S. 322.) Als einer der wichtigsten Wegbereiter der Geopolitik orientierte sich Ratzel stark an der Evolutionstheorie Charles Darwins und also dem Darwinismus. Für die Beschreibung der Entwicklung von Staaten lehnte er sich an biologische Begrifflichkeiten an; den Staat verglich Ratzel mit einem biologischen Organismus. Wachstum (und Schrumpfen) von Staaten erklärte er mit dem „Gesetz der wachsenden Räume“ und verknüpfte es mit Darwins „Kampf ums Dasein“. Kriege waren für ihn das „rasch verlaufende Experiment“, das über die Zukunft der Völker und ihre Rolle in der Geschichte entschied.

Ratzel veröffentlichte im Laufe seines Lebens rund 1200 Bücher, Aufsätze und sonstige Beiträge. Durch diese überaus umfangreiche Publikationstätigkeit und durch seine Anziehungskraft als Hochschullehrer – mit mehr als 300 Hörern war er der erfolgreichste Hochschulgeograph seiner Zeit – hat er das Profil des Faches im In- und Ausland wie kein anderer bestimmt.

Friedrich Ratzel, Anthropogeographie - Die geographische Verbreitung des Menschen, 1882:

„Wohl läßt jeder Blick in unsere geographischen Lehr- oder Handbücher das menschliche Element der Geographie, sei es ethnographischer, statistischer oder politisch-geographischer Natur, in alter Fülle und Bedeutung uns entgegentreten; aber die wissenschaftliche Geographie hat sich mit wachsender Vorliebe dem geologischen Grenzgebiete zugewandt, für dessen Probleme die Geologie erprobte Methoden darbietet, während die Anthropogeographie selbst diese, ja selbst die Klassifikationen erst zu schaffen hatte. Ob nicht die hierin gegebene größere Leichtigkeit der geologischgeographischen Studien dadurch aufgewogen wird, daß die Geographie aus jugendlicher Unsicherheit und Unselbständigkeit so nicht herauskommt, ist eine berechtigte Frage. Die allgemeine Geologie hat durch den Beistand der Geographie gewonnen, wenn auch der Geologe manche geographische Beiträge als nicht ganz vollwertig anzusehen geneigt ist. Die Geographie ist nicht in gleichem Maße gefördert worden, denn die Arbeit des Grenzgebietes kommt naturgemäß hauptsächlich der reiferen Schwester zugute. Und daß in dieser einseitigen Neigung zur Geologie der Grund eines immer tieferen Risses zwischen der wissenschaftlichen Geographie unserer Zeit und der im Unterricht, in der Politik, in der Kartographie zur Anwendung gelangenden Geographie liegt, kann nicht geleugnet werden und erscheint nicht darum minder bedenklich, weil wir auch andere Wissenschaften zu handwerksmäßiger Zerstückelung herabsteigen und unfähig zur Lösung großer Aufgaben werden sahen.“ **

Friedrich Ratzel, Deutschland - Einführung in die Heimatkunde, 1898:

„Mit seiner Zugehörigkeit zur Alten Welt steht Deutschland in der Reihe der Länder, die als alte den jungen Gebilden des Westernteils gegenüberstehen. Es trägt daher im Vergleich zu diesen die Merkmale der Reife, aber auch die Zeichen des Alters. Es ist ein Land der alten Geschichte, der geschichtlichen Landschaften, des dicht besetzten Bodens, zahlreicher Städte.
....
Deutschland hat mit den andern Ländern ähnlicher Lage und Geschichte in West- und Mitteleuropa gemein, daß man seine Bedeutung weniger in der Weite seines Raumes als in der Zahl, Tätigkeit und Bildung seiner Bevölkerung suchen muß. Dabei ist es sehr wichtig, daß die natürliche Gliederung dieses Teils von Europa die Bildung mehrerer Staaten begünstigte, die in dem Wettstreit um Macht zu ähnlicher Größe herangewachsen sind. Dadurch entstand das, was die Politiker das europäische Gleichgewicht nennen. Wichtiger scheint uns, daß die Ähnlichkeit der Machtstellung die Völker, in deren Mitte Deutschland liegt, ebenso wie die Deutschen selbst, zwingt, danach zu streben, daß ihre Kräfte nicht erlahmen, und besonders daß die von der Überlegenheit ihrer Kultur genährten Quellen ihrer Macht nicht versiegen.“ **

Friedrich Ratzel, Erdenmacht und Völkerschicksal:

„Die Anthropogeographie lehrt viererlei Beziehungen des Volkes zu seinem Boden: Wir bedürfen des Bodens, um darauf zu wohnen; unsere Wohnstätte auf diesem Boden braucht Schutz, der nur wirksam sein wird, wenn wir unseren Wohnboden soweit frei von Feinden halten, seien es Menschen oder Tiere, wie unser Blick reicht; auch für unsere Toten brauchen wir Boden, in dem wir sie beisetzen, und unsere Erinnerungen haften an den Stellen, wo sie gewandelt sind; endlich brauchen wir Boden zur Ernährung, sei es Jagd, Fischfang, Ackerbau oder Viehzucht, Gewerbe oder Handel, die uns Nahrung bieten. So stehen wir also auf dem Wohngebiet, umgeben vom Schutzgebiet, das zunächst der Horizont begrenzt, und umgeben von unserem Nähr- oder Erwerbsgebiet, das groß und klein, nahe und entfernt sein kann; und über dem Ganzen schweben unsere Erinnerungen und Gefühle, die vorübergehend an dieser oder jener Bodenstelle, am festesten aber dort haften, wo wir oder die Unsrigen wohnen oder wohnten. In diesen vier Beziehungen steht auch jede menschliche Siedelung, sei es Hütte oder Stadt, zu ihrem Boden: Wohnplatz, Heimat, Schutzgebiet und Erwerbsgeist. Das sind gleichsam vier Kreise, die um unsere Existenz geschlagen sind.
....
Herders Satz von der Geschichte als einer in Bewegung gesetzten Geographie bleibt wahr, auch wenn man ihn umkehrt, und so wie so folgt daraus, daß die Geschichte nicht verstanden werden kann ohne ihren Boden, und daß die Geographie irgendeiner Erdstelle nicht darzustellen ist ohne die Kenntnis der Geschichte, die darauf ihre Spuren gelassen hat.
....
So wie die Voraussetzung des Verständnisses der Tier- und Pflanzengeographie die Einsicht in die Wanderungen der Pflanzen und Tiere ist, so gehört zur Anthropogeographie die Lehre von den Völkerbewegungen.
....
Was die Bewegungen der Völker erleichtert, beschleunigt auch den Gang der Geschichte.
....
Der Ursprung eines Volkes kann immer nur geographisch vorgestellt und auch nur geographisch erforscht werden. Von einem Teil der Erde geht ein Volk aus, nach einem anderen zielt es hin, und zwischen diesen beiden Gebieten liegt ein Verbindungs- und Übergangsgebiet, das selbst wieder ein großes Stück Erde sein kann.
....
Neben dem Kampf um Raum geht ein Kampf um die Qualität des Bodens vor sich, der die besten Länder den stärksten Völkern zuteilt. Das ist ein Differenzierungsprozeß von ungeheuren Folgen.
....
Ein Naturgebiet hat einen anthropogeographischen Wert gegenüber allen Bewohnern, die von ihm Besitz ergreifen mögen, und es gewinnt dann einen weiteren Wert für bestimmte Bewohner, den diese, die auf ihm ihre Wohnsitze aufgeschlagen haben, ihm beilegen. Man kann insofern von objektivem und subjektivem Wert sprechen. Der objektive Wert des Gebietes liegt in allem, was für den Menschen auf irgendeiner Stufe der Kultur dienlich ist. Er liegt in der Lage, im Raum, in der Begrenztheit und in allen anderen geographischen Eigenschaften, die sonst dieses Gebiet noch aufweist; er liegt besonders auch in der Gesundheit, in dem Nahrungsertrag, in dem Schutz, den es von Natur beut. Dieser Wert steigt nun überall um so höher, je weiter sich ein Gegenstand von seiner Umgebung abhebt. Die Insel im Meer, die Oase in der Wüste, der Wald in der Steppe, das Tal im Gebirge sind bevorzugte Naturgebiete. Sie verdichten und bereichern ihre Bewohner und ma
....
Die politische Geographie hat besonders viel mit diesen Weltabstufungen zu tun, da ja die praktische Politik in ihrer richtigen Schätzung eine Hauptgewähr ihrer Erfolge sehen muß.
....
Die Lage ist der inhaltreichste geographische Begriff. Das Übergewicht der Lage über alle anderen geographischen Tatsachen im Völkerleben zwingt dazu, die Erwägung der Lage allen anderen vorangehen zu lassen. Ein Volk hat immer eine zwiefache Lage, eine natürliche Lage und eine Nachbarlage. Je stärker die natürliche Lage, desto selbständiger ist das Volk. Die Inselvölker und Gebirgsvölker tragen die Stärke ihres Naturbodens in ihrem Charakter. Je stärker die Nachbarlage, desto abhängiger ist das Volk von den Nachbarvölkern, desto kräftiger kann es unter Umständen auf sie zurückwirken. Die zentrale Lage und die peripherische Lage setzen einander voraus und ergänzen einander. Ein Volk wohnt im Innern eines Erdteils, einer Insel, deren Ränder von anderen Völkern bewohnt sind, oder es ist in irgendeiner Naturlage ganz von anderen Völkern umgeben. Die Völkergeschichte und Völkerverbreitung bringt eine Masse von Tatsachen, die man als Erscheinungen der Reaktion zwischen der Peripherie und dem Innern zusammenfassen kann.“ **

Vor Ratzel betrieben die politischen Geographen eigentlich nur die Sammlung von statistischen Daten der Ökonomie.

 

NACH OBEN Haushofer und „Haushoferismus“.

Karl Ernst Haushofer (1869-1946) berief sich mit seiner Geopolitik in nicht unerheblichem Ausmaße auf Friedrich Ratzel (**). Der Begriff „Lebensraum“ aus Biologie und Ökologie (vgl. auch den schon von Carl Ritter geprägten Begriff „Kulturökologie“ **) wurde jetzt noch mehr als zuvor übertragen auf machtpolitische Überlegungen in den Beziehungen zwischen den Staaten bzw. Nationen und Völkern. Von 1934 bis 1937 war Haushofer Präsident der Deutschen Akademie (Akademie zur Wissenschaftlichen Erforschung und Pflege des Deutschtums); in der 1935 gegründeten Deutsch-Englischen Gesellschaft wurde er Vorstandsmitglied; von 1938 bis 1941 war er Leiter des Volksbundes für das Deutschtum im Ausland (vor 1933: Verein für das Deutschtum im Ausland), wodurch er den offiziellen Stellen im Deutschen Reich gegenüber als Parteigenosse geführt wurde, ohne jedoch selbst Mitglied der NSDAP zu sein.

In zunehmendem Maße sah Karl Haushofer seine Rolle in der eines Mittlers zwischen Ost und West, besonders zwischen Japan und Deutschland. Durch sein intensives Netzwerk in Japan zu unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen, zu denen sowohl Politiker, Vertreter der Wissenschaft, der Wirtschaft und des Militärs gehörten, war er durchaus in der Lage, auf die Japaner einzuwirken. In nationalsozialistischen Regierungskreisen Deutschlands galt er ohnehin als Japankenner, auch wenn seine Positionen nicht immer in Übereinstimmung mit den Zielen Adolf Hitlers standen. Das führte bereits um 1934 zu engen Beziehungen zu Joachim von Ribbentrop, dem damaligen außenpolitischen Berater Adolf Hitlers. Haushofer stellte seine Informationen und zum Teil auch das japanische Netzwerk zur Verfügung, um mögliche Bündnisvarianten für Deutschland abzuprüfen. Darüber hinaus wurde auch Haushofers ältester Sohn Albrecht Georg Haushofer (1903-1945) als Mitarbeiter des Büros Ribbentrop, ausgestattet mit Geheimaufträgen, in Japan tätig. Insofern war Karl Haushofer mitbeteiligt am 1936 zustandegekommenen Antikominternpakt zwischen Deutschland und Japan. Nach mehreren vergeblichen Anläufen gelang es Karl Haushofer 1938, am Rande einer Veranstaltung mit Adolf Hitler mit diesem unter vier Augen zu sprechen. Dabei bemühte er sich, vor weiteren militärischen Aktivitäten nach dem Münchener Abkommen zu warnen und geeignete Bündnisse für Deutschland im asiatischen Raum aufzuzeigen. Dieses Gespräch wurde von Hitler brüsk abgebrochen. Infolgedessen wurde Haushofer immer deutlicher in seinen geopolitischen Aktivitäten und Forschungen beschnitten. Dennoch erschien noch im selben Jahr eine verbesserte Neuauflage seines Buches „Geopolitik des Pazifischen Ozeans“ (zuerst 1925 erschienen **), in dem er als dritte Achsenmacht sogar auf die Sowjetunion setzte und vor allem Japan dieselbe Vorreiterrolle für Asien zudachte, die Deutschland im Rest der Welt spielen sollte.

Haushofers geopolitische Theorie des Kontinentalblocks als des Gegegengewichts gegen die Seemächte ist jedenfalls derjenigen Mahans, die von der Überlegenheit der Seemächte gegenüber den Landmächten ausgeht, überlegen, wie auch Mackinder mit seiner „Herzland“-Theorie (**) gemerkt zu haben scheint.

Ob Haushofer einverstanden war damit, daß Isaiah Bowman (1878-1950) zu „US-Amerikas Haushofer“ (**) im Rahmen der „War & Peace Studies“ wurde, weiß ich nicht. Jedenfalls wurde Bowman, der schon Mitglied eines vertraulichen Beraterkreises von Woodrow Wilson im Ersten Weltkrieg namens The Inquiry (etwa: Die Untersuchung) gewesen war, Direktor der „Council on Foreign Relations“ („CFR“) und Leiter der unter größter Geheimhaltung vom New Yorker CFR zusammen mit dem US-Außenministerium in Angriff genommenen Langzeitstudien Direktor des CFR und bezeichnete sich selbst unter Bezug auf Hitlers Geopolitiker als „US-Amerikas Haushofer“. Die Vereinigten Staaten von Amerika mußten und wollten natürlich global vorgehen, um ihre „Manifest Destiny“, die grenzenlose Ausweitung der us-amerikanischen Macht, zu erreichen. Ihr im Ersten Weltkrieg errungener Sieg und die erzielten Vorteile durch das Versailler Diktat hatte ihnen Appetit auf mehr gemacht. Es kamen ja für die Nachfolge des Britischen Weltreiches nur zwei in Frage: die USA und das Deutsche Reich, also Deutschland. Es ging den Vereinigten Staaten von Amerika also darum, ihren einzigen Konkurrenten bei der Erlangung dieser uneingeschränkten Weltmacht, also Deutschland, auszuschalten. 1945 hatten die Vereinigten Staaten von Amerika ihr Ziel erreicht.

Geograph wurde auch Haushofers ältester Sohn Albrecht Georg Haushofer, der 1919 mit seinen Eltern zusammen der nationalliberalen Deutschen Volkspartei (DVP) beitrat. Ab 1933 fungierte er als Berliner Stellvertreter seines Vaters im Vorsitz des Volksdeutschen Rates, eines beratenden Gremiums, das Rudolf Heß unterstellt war. Dadurch erhielt er gute Beziehungen zu Joachim von Ribbentrop, der zu dieser Zeit persönlicher Berater Adolf Hitlers in außenpolitischen Fragen war und großen Wert auf den Rat Albrecht Haushofers legte. Ab 1934 war er dann freier Mitarbeiter der Dienststelle Ribbentrop und unternahm in dessen Auftrag Reisen in „geheimer Mission“. Ab Mitte der 1930er Jahre stand Albrecht Haushofer jedoch schon mit oppositionellen Kräften gegen die Politik Hitlers.

 

NACH OBEN Mackinders „Herzland“-Theorie und Spykmans „Randland“-Theorie.

Der Anlaß für die Erstellung dieser Seite war mein E-Brief vom 17.12.2018 (**), in dem ich mich bezog auf Aussagen von Thomas Wangenheim zu Äußerungen von George Friedman auf der „Pressekonferenz beim Chicago Council on Global Affairs“ (George Friedman), die relativ deutlch zeigten, daß die von Halford Mackinder (1861-1947) 1904 veröffentlichte „Herzland“-Theorie offenbar immer noch aktuell und dennoch nicht ganz richtig ist:

„Herzland-Theorie“ von 1904 Eine kleine englische „Elite“ bereitete des 1. Weltkrieg vor
„Die Aussage, daß George Friedmans »geopolitischen Spekulationen (George Friedman) wirklich absurd« (Thomas Wangenheim) sind, ist natürlich richtig und sein Grinsen beim Vortragen seiner absurden Spekulationen bestätigt das noch einmal. Außerdem ist Mackinders »Herzland-Theorie« von 1904 »etwas überzogen« (Thomas Wangenheim), nur teilweise richtig (vgl. Halford Mackinder, The Geographical Pivot of History, 1904). Sie ist ein Zeugnis für die im 20. Jahrhundert und sogar noch heute (2018) vorherrschende Geopolitik. Mackinders Theorie berücksichtigt Geographie, Technik, Wirtschaft, Industrie, Rohstoff-, Bevölkerungsressourcen für eine vergleichende Bewertung von Landmacht und Seemacht. Dieser Theorie zufolge ist die Erdoberfläche eingeteilt in: (a) eine Weltinsel, die aus den verbundenen Kontinenten Europa, Asien und Afrika besteht und die größte, die bevölkerungsreichste (Asien und Europa) und die reichste (Europa) aller möglichen Verbindungen von Ländern bedeutet; (b) die ziemlich halbmondförmig angeordneten küstennahen Inseln (siehe: »Inner or Marginal Crescent« in der Karte); (c) die ebenfalls ziemlich halbmondförmig angeordneten küstenfernen Inseln (siehe: »Lands of Outer or Insular Crescent« in der Karte), zu denen der amerikanische Doppelkontinent und Australien gehören. Mackinder räumte aber auf mit der damals hier und da immer noch dominanten Idee, die Seemacht sei stärker als die Landmacht, und behauptete dagegen, daß es einer expandierenden Landmacht häufig gelungen war, eine Seemacht zu bezwingen, indem sie deren Stützpunkte von der Landseite her erobertete. Englands effektive Kontrolle über die Weltmeere, die ihm weltweite Hegemonie verschafft hatte, sank nach und nach, und England verlor ausgerechnet durch die Dampfmaschine und ihre Folgen, z.B. das Straßen- und Eisenbahnverkehrsnetz, seine Welthandelsdominanz und somit auch seine Macht, die gegenüber den kontinentalen Staaten gemindert wurde. Würde nun Westsibirien und das europäische Rußland als das »Herzland« des »Kontinents« entsprechende Verkehrswege und in ihrem Gefolge einen hohen industriellen und wirtschaftlichen Durchdringungsgrad entwickeln (wie es dann später, ab den 1930er Jahren unter Stalin zwangsweise geschah), so würde dieses »Herzland« eine entsprechend größere Macht ausüben können. Mackinder kam zu dem Ergebnis:
„Wer über Osteuropa herrscht, beherrscht das Herzland; wer über das Herzland herrscht, beherrscht die Weltinsel; wer über die Weltinsel herscht, beherrscht die Welt.“
( H a l f o r d   M a c k i n d e r ,   D e m o c r a t i c   I d e a l s   a n d   R e a l i t y ,   1 9 1 9 ,   S.   1 0 6 ) .
Wer oder was herrscht heute über Osteuropa? Warum wohl wurde die Ukraine von den USA zum Krieg gegen Rußland angestachelt? Und vor allem: Glauben die Drahtzieher dahinter wirklich, dadurch zu den Herrschern der »Weltinsel« und folglich auch der »Welt« zu werden? Waren und sind sie die Weltherrscher nicht schon ohne Osteuropa bzw. ohne das aus dem europäischen Rußland und Westsibirien bestehende »Herzland« ...? Ihr mit Verfolgungswahn gepaarter Größenwahn ist grenzenlos! Die der »Herzland«-Theorie entsprechende Umsetzung in die Praxis geschieht doch primär aus Angst, nämlich aus der wahnsinnigen Angst heraus, die Weltmacht zu verlieren. Das ist »wirklich absurd« (Thomas Wangenheim)! Sie können nicht alles kontrollieren!**

Mackinders „Herzland“-Theorie ist wirklich „etwas überzogen“ (Thomas Wangenheim). Die rein private Finanzindustrie ist die Supermacht, denn sie beherrscht die Welt; auch wenn staatlicherseits die Vereingten Staaten von Amerika diese Rolle zu spielen scheinen: in Wirklichkeit sind sie nur das ausführende Organ des Dollar-Imperiums, also der Finanzindustrie. Die Finanzindustrie kontrolliert die Welt und ihre Bewohner. Sie regiert bis in jedes einzelne Wohnzimmer. Jeder heutige Geostratege muß zuerst das Geld berücksichtigen, bevor er andere Konstanten und Variablen untersucht, die in seiner geostrategischen Funktionsgleichung ebenfalls vorkommen. Damit einher geht fast automatisch die größtmögliche Verfügung über Öl, Gas und andere Energiequellen, über Rohstoffe, über Flugzeugträger und ein starkes Militär zu Lande, zu Wasser, zu Luft und immer mehr auch schon zu Weltraum - all dies gewährleistet auch jederzeit die Sicherstellung der gesamten Versorgung. Die Realwirtschaft, zu der beispielsweise auch der Wirtschaftsfaktor Boden gehört, ist heute völlig beherrscht von der Finanzindustrie. Warum soll eine solche Weltmacht das „Herzland“ direkt beherrschen, wenn sie es indirekt sowieso schon beherrscht?

Der russische Staat herrscht also gar nicht souverän über den europäischen Teil Rußlands und über Westsibirien - beide zusammen bilden gemäß Mackinder das „Herzland“ -, weil der russische Staat selbst indirekt über das Geld beherrscht wird, obwohl er direkt über eben dieses „Herzland“ herrscht. Weil es schon seit langem eine das „Herzland“ nicht direkt beherrschende Weltmacht gibt, kann die „Herzland“-Theorie nicht oder zumindest nicht ganz richtig sein. Denn gemäß der „Herzland“-Theorie soll diese Weltmacht ja Herrscher über das „Herzland“ sein. Ist sie aber nicht, jedenfalls nicht direkt. Der direkte Herrscher über das „Herzland“ ist der russische Staat, und der ist nicht die Weltmacht. Weil es diese Weltmacht schon gibt, ist es offenbar für sie nicht nötig, das „Herzland“ direkt zu beherrschen. Das Geld und die zu Geldüberflutungen ausgeuferten Geldströme der privaten Finanzindustrie müssen zuerst und erst danach alle anderen bedeutsamen Gegebenheiten beachtet werden. Mackinder hat mit seiner „Herzland“-Theorie diese Reihenfolge nicht beachtet und ihr darum Fehler zugefügt.

Mackinders „Herzland“-These hat durch N. Spykmans Arbeiten und Einfluß das Konzept des „Containment“ mitbegründet, durch das die USA die Begrenzung der territorialen Einflußerweiterung an den Grenzen der UdSSR und des Warschauer Paktes erreichen wollten. Auch die „Domino“-Theorie, die das us-amerikanische Eingreifen in Vietnam und Mittelamerika beförderte, ist ein Beispiel für die Bedeutung geopolitischer Denkmuster. Besonders in Kreisen der Militärs ist die traditionelle geodeterministisch orientierte Geopolitik nach wie vor lebendig (**). Jedoch haben sich in den letzten Jahren auch verschiedene andere Strömungen etabliert. Drei Richtungen stehen stellvertretend für die derzeitige Breite: 1.) Geopolitik als Untersuchung internationaler Beziehungen unter lagebezogenen Gesichtspunkten. Diese Richtung modernisiert die traditionelle Perspektive, indem sie einerseits die deterministisch-organizistischen Sichtweisen aufgibt, andererseits durch die Benennung sicherheitspolitisch relevanter Krisenregionen eine geostrategische Grundorientierung aufrechterhält. 2.) Kritische Geopolitik als dekonstruktivistische Forschungsrichtung, die sich mit den vorherrschenden geopolitischen Diskursen in ideologiekritischer Absicht auseinandersetzt (Dekonstruktivismus **). 3.) Die Politische Ökonomie internationaler Beziehungen, in der ein Zentrum-Peripherie-Verhältnis im Staatensystem (Zentrum-Peripherie-Modell **) angenommen wird, das gleichzeitig Machtbeziehungen ausdrückt. Das kapitalistische Weltsystem sei demnach durch Hegemonialmächte und durch Institutionen wie Weltbank oder IWF geprägt. (Vgl. Spektrum.de, Lexikon der Geographie - Stichwort „Geopolitik“ Spektrum.de).

„Herzland-Theorie“ von 1904
Der Mackinder-Schüler Spykman formulierte kurz vor dem Eintritt der USA in den 2.Weltkrieg seine „Randland“-These. Wegen seiner Betonung der strategischen Bedeutung maritimer Gebiete und Küsten unterscheidet sich Spykmans Analyse des „Herzlandes“ deutlich von der Mackinders. Spykman sah das Herzland nicht als ein Gebiet, das durch Infrastrukturmaßnahmen in naher Zukunft vereint sein werde. Auch wenn dies geschehen würde, würde dieses Gebiet nicht in der Lage sein, mit den USA als Seemacht zu konkurrieren. Er gestand dem Herzland eine einzigartige Verteidigungsposition zu, aber nicht mehr. Obgleich Rußland eine große Landmasse umfaßt, ist sein Hauptgebiet auf einen kleinen Teil beschränkt, der im Westen Rußlands liegt. Auch die Bodenschätze Rußlands liegen meist westlich des Urals. Der politische und materielle Schwerpunkt Rußlands liegt im Westen, so daß Spykman es für eher unmöglich hielt, daß die Sowjetunion in Zentralasien große Macht würde ausüben können. Das „Randland“, umfaßt: Europa (ohne einige seiner östlichen Gebiete), den Nahen und Mittleren Osten und die asiatischen „Monsoon“-Länder. Also grenzt das „Randland“ im Nordwesten, Westen, Südwesen, Süden, Südosten, Osten und Nordosten an das Herzland, so daß dieses nur im Norden über Küsten verfügt - allerdings sind diese immer bzw. fast immer vereist. Spykman hielt Europa (ohne einige seiner östlichen Gebiete) sowie den Nahen und Mittleren Osten für sinnvoll definiert, aber lehnte die Gruppierung der asiatischen Länder in ein „Monsoon“-Land ab. Indien, die Küsten des Indischen Ozeans und die Kultur Indiens seien geographisch und kulturell von China deutlich zu trennen (was ja auch richtig ist). Das Unterscheidungsmerkmal „Randland“ ist die mittlere Lage zwischen Herzland und den Seemächten am Rand. Als amphibische Pufferzone zwischen den Landmächten und den Seemächten muß es sich gegen beide verteidigen und darin liegt sein grundlegendes Sicherheitsproblem. Spykmans Konzept hat mehr Ähnlichkeit mit Alfred Thayer Mahans „Debated and Debatable Zone“ als mit Mackinders „Inner or Marginal Crescent“. Das „Randland“ hat durch sein demographisches Gewicht, seine Bodenschätze und die industrielle Entwicklung große Bedeutung. Daher war für Spykman das „Randland“ von entscheidender Bedeutung für die Kontrolle des Herzlandes. Eben weil das Randland so bedeutend ist, ist das geopolitische Ziel nicht Ordnung, sondern Chaos, weshalb das Randland auch als „Bogen der Instabilität“ (Hegel) bezeichnet werden kann.

Mackinder wußte - hier bezogen auf die Entwicklung der Weltpolitik bis zum Ende des 1. Weltkrieges: Hätte Deutschland seine gesamte Kraft auf die Beherrschung des Ostens, des „Herzlandes“, konzentriert, hätte es von da aus die „Weltinsel“ (**) unter seine Kontrolle bringen und die Seemächte von der Landseite her ihrer Stützpunkte berauben können. Er wußte, daß die atlantischen Mächte durch den 1. Weltkrieg nur knapp dieser Gefahr entronnen waren. Mackinder sprach die Prophezeiung aus, daß diese Gefahr nicht für alle Zeiten gebannt sei. Die Kriege in Eurasien betrachtete Mackinder als Auseinandersetzung des Herzlandes gegen die Seemächte um die Kontrolle des Randlandes, was zugleich einen Gegensatz von Land- und Seemächten bedeutet. Diesbezüglich stellte Spykman dagegen fest, daß in der Geschichte Großbritannien entweder (a) mit Hilfe von Alliierten des Randlandes gegen Rußland oder (b) mit Rußland gegen eine dominierende Randland-Macht kämpfte. Demnach ging es nicht um die Kontrolle des Herzlandes durch die Seemächte, sondern um die Vermeidung der Kontrolle über das Randland, für die gekämpft wurde. Spykman erinnerte an Mackinders berühmten Ausspruch:
„Wer über Osteuropa herrscht, beherrscht das Herzland; wer über das Herzland herrscht, beherrscht die Weltinsel; wer über die Weltinsel herscht, beherrscht die Welt.“
Aber Spykman wandelte Mackinders Ausspruch seinem Verständnis entsprechend um:
„Wer über das Randland herrscht, beherrscht Eurasien; wer Eurasien beherrscht, bestimmt das Schicksal der Welt.“
Spykman war der Auffassung, daß im Interesse der USA Deutschland nach dem 2. Weltkrieg mächtig bleiben solle, um Rußlands Macht auszugleichen. Strategisch gesehen bestehe kein Unterschied zwischen einer Dominanz Deutschlands bis zum Ural und einer Dominanz Rußlands bis an die Grenzen Deutschlands. Beide Szenarien seien für die USA in selbem Maße bedrohlich. Spykman sagte die Niederlage Japans im Krieg um den Pazifik voraus. China und Rußland würden wegen Grenzstreitigkeiten im Konflikt bleiben. Er sagte auch den Aufstieg Chinas zur asiatischen Vormacht voraus, weshalb die USA die Verantwortung für die Verteidigung Japans zu übernehmen hätten. Spykman war ein Gegner der europäischen Integration. Den Interessen der USA entspreche eine Mächtebalance in Europa eher als eine integrierte Macht. Die USA habe gegen Deutschland gekämpft, um Deutschlands Herrschaft über Europa zu beenden. Es habe keinen Sinn, Europa zu föderalisieren und dadurch Europa zu vereinigen, nachdem ein Krieg zur Bewahrung des Mächtegleichgewichts in Europa geführt worden sei. Und tatsächlich: die „Europäische Union“ („EU“) symbolisiert geradezu den Kampf gegen die Einheit Europas, obwohl ihre „Vertreter“ (Zertreter) ständig das Gegenteil predigen, also: lügen.

John Foster Dulles und die Urheber der „Containment“-Strategie machten kräftige Anleihen bei Spykman und Mackinder, als sie die Strategie des „Kalten Krieges“ entwickelten.

NACH OBEN Geodeterminismus.

Bei Wikipedia werden unter dem Stichwort „Geodeterminismus“ sechs „Vertreter der geodeterministischen Geographie“ genannt: „Carl Ritter (1779-1859), Ferdinand von Richthofen (1833-1905), Friedrich Ratzel (1844-1904), Karl Haushofer (1869-1946), Ellsworth Huntington (1876-1947), Jared Diamond (*1937).“ (Spektrum.de). Ich halte „Geodeterminismus“ als Begriff, wie ihn Wikipedia hyperkritisch verwendet, für überzogen und sage, daß der Mensch nicht abslout frei ist und auch nicht abslout frei sein kann, wohl aber relativ frei. Wenn der Mensch nicht abslout frei sein kann, wohl aber relativ frei, dann folgt daraus ein relativer Indeterminismus bzw. ein relativer Determinismus, und das bedeutet u.a., daß der Geodeterminismus (auch: Naturdeterminismus, Umweltdeterminismus oder Ökodeterminismus) gar nicht so falsch sein kann, wie ihn die ideologisch ausverkaufte Wikipedia darstellen möchte. Merkwürdig, daß diese Schelte nie die Darwinisten trifft, denn die gehen ja auch von einem Geodeterminismus im Sinne eines Naturdeterminismus, Umweltdeterminismus oder Ökodeterminismus aus. Es trifft halt immer die, die sich nicht wehren können.

Lebewesen sind an Raum und Zeit, an die Natur, an ihre Umwelt gebunden, also geodeterminiert bzw. ökodeterminiert, während sie dennoch auch über relative Freiheit verfügen, vor allem die Menschen, was aber eben keine absolute Freiheit bedeutet. Wenn man Menschen und Geographie in Beziehung setzt, dann muß man sowohl die Natur als auch die Kultur berücksichtigen und wird feststellen, daß Menschen deterministisch und indetermininistisch zugleich veranlagt sind, d.h. einerseits von der Natur abhängig, der Kausalität unterworfen bleiben, und andererseits sich durch ihre Kultur von der Natur auf intelligible Weise unabhängig machen können, also gewissermaßen in zwei verschiedenen Welten leben, ganz so, wie Kant es meinte. Dies auf die Geographie zu übertragen, ist logisch konsequent und richtig, so daß schon Carl Ritter völlig zugestimmt werden muß, und auch er hat dies ja nicht so eng gesehen wie Wikipedia es herausdeuten will, weil Wikipedia es selbst so eng sieht, nur eben von der anderen, der falschen Seite. Der Mensch ist determiniert trotz seiner Indeterminiertheit und indeterminiert trotz seiner Determiniertheit. Er kann nicht der Kausalität entfliehen; aber er kann sie für sich innerhalb bestimmter Grenzen nutzbar machen.

 

NACH OBEN Dekonstruktivismus.

Interessant ist auch, was im „Lexikon der Geographie“ von Spektrum.de unter dem Stichwort „Dekonstruktivismus“ zu lesen ist: „Dekonstruktivismus, Ende der 1960er-Jahre entwickelte philosophische Analysemethode, welche die Kritik am binären und hierarchisch geordneten Denken und damit am Logozentrismus des metaphysischen Diskurses ins Zentrum stellt. Der Dekonstruktivismus als Teil des Poststrukturalismus ist eine Form der umfassenden Rationalitäts- und Vernunftkritik, dessen Strategie es ist, vermeintlich abgeschlossene Systeme aufzubrechen und Vielfalt anzuerkennen. In der ersten Phase der Dekonstruktion geht es um die Entlarvung philosophischer Gegensätze als Hierarchien und um die Berücksichtigung der Struktur, die ihnen zugrunde liegt. Die daran anschließende Phase besteht aus dem Versuch, Binaritäten als ein Verhältnis zu bestimmen, in dem jeder Begriff eines Gegensatzpaares die konstitutive Bedingung für den anderen darstellt. Ziel der Dekonstruktion ist die Erläuterung und Anerkennung von Differenzen. Als wissenschaftliche und politische Strategie fragt der Dekonstruktivismus, warum Binaritäten als Gegensätze konstruiert werden, welche Herrschaftsverhältnisse sie (re)produzieren und wie diese aufgelöst werden können. Angewandt wird die Dekonstruktion bisher vor allem in der Feministischen Geographie zur Destabilisierung des hierarchischen Geschlechterverhältnisses und zur Veränderung von Raumnutzungsstrukturen sowie in der Politischen Geographie.“ (Spektrum.de, Lexikon der Geographie - Stichwort „Geopolitik“ Spektrum.de). Mit dem Wort „Dekonstruktivismus“ ist Destruktivismus gemeint - und sonst nichts! Dekonstrukion => De(kon)struktion => Destruktion - so die heimliche Ableitung, die, weil die Destruktuion ja beschönigend umschrieben werden soll, umgedreht wird - Destrukion => De(kon)struktion => Dekonstruktion -, so daß „Dekonstruktion“ gesagt werden kann, obwohl Destruktion gemeint ist. Dem Dekonstruktivismus geht es um Macht durch Zerstörung (Destruktion, Destrukivismus, Nihilismus) - und sonst nichts! ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** **

 

NACH OBEN „Zentrum-Peripherie“-Modelle.

Zentrum-peripherie-Modelle
 

Die „Zentrum-Pripherie“-Modelle „beschreiben Abhängigkeitsbeziehungen zwischen Zentren und Peripherie auf unterschiedlichen Maßstabsebenen. Auf der nationalstaatlichen Ebene bestehen solche Abhängigkeitsbeziehungen insbesondere zwischen Städten (Zentren) und benachbarten Regionen, meist ländlichen Räumen. Zentrum-Peripherie-Modelle werden daher insbesondere zur Erklärung räumlicher Disparitäten herangezogen. Im internationalen Kontext werden die industrialisierten Nationen der Nordhalbkugel als Zentrum und die unterentwickelten Nationen als Peripherie beschrieben. Allen Maßstabsebenen gemein ist die Tatsache, daß durch die wechselseitige Abhängigkeit von Zentrum und Peripherie die Entwicklung des Zentrums begünstigt und die der Peripherie verhindert oder zumindest verzögert wird. Der Begriff des Zentrum-Peripherie-Modells geht auf ein Modell aus den 1950er Jahren zurück, der damit die Abhängigkeit der Industriegüter produzierenden und entwickelten Nationen von den unterentwickelten und Rohstoffe liefernden Nationen beschrieben hat (siehe Abbildung).“ (Spektrum.de, Lexikon der Geographie - Stichwort „Zentrum-Peripherie-Modell“ Spektrum.de). Mit den „industrialisierten Nationen der Nordhalbkugel“ sind hier die abendländisch-europäischen Länder, zwei nordamerikanische Länder (USA und Kanada) und ein asiatisches Land (Japan) gemeint.

NACH OBEN Meine Geostrategie.

Selbstverständlich habe ich oben nicht zufällig Carl Ritter (1779-1859), Friedrich Ratzel (1844-1904), Karl Haushofer (1869-1946) sowie Halford Mackinder (1861-1947) und Nicholas John Spykman (1893-1943) erwähnt. Der Zusamnenhang von Geographie, Ökologie, Geschichte und Kultur (Ritter), die von Darwins Evolutionstheorie beeinflußte und dabei das Menschliche besonders berücksichtigende Anthropogeographie (Ratzel), die darauf aufbauende Lebensraums-Theorie (Haushofer) sowie die „Herzland“-Theorie (Mackinder) und die von ihr abstammende „Randland“-Theorie (Spykman) sind zwar nicht bis in jede Einzelheit hinein, aber von der Grundaussage her schon richtig. Allein, es fehlt eine Hierarchie in den durch die Geographie bzw. den geostrategischen Raum und durch die Geschichte bzw. die den Raum verändernde Zeit sich ergebebenen Beziehungen der Mittel selbst, wie ich meine. Und dies meine ich unter zwei Voraussetzungen: (1) den natürlichen, (2) den kulturellen. Das ist eine Vorgehensweise, die sich schon bei Ritter finden läßt.

Eine Weltmacht sollte führend als Landmacht, Seemacht, Luftmacht und Weltraummacht zugleich sein. Ist das nicht möglich, dann fehlen ihr vielleicht natürliche Vorarussetzungen wie ein gut abgeriegeltes Landesinnere, oder es fehlen ihr andere Mittel, um jederzeit effektiv eingreifen zu können. Die „Herzland“-Theorie und die von ihr abgeleitete „Randland“-Theorie sind - so gesehen - nicht falsch, aber etwas übertrieben, weil eine Weltmacht nicht nur auf ein durch viel Land und also wenig Angriffspunkte vom Wasser her sowie auf wertvolle Bodenschätze und genügend junge einsatzfähige Menschen gekennzeichnet sein sollte, sondern auch von kulturellen Voraussetzungen, unter denen ich alle Voraussetzungen summiere, die nicht direkt auf natürliche Voraussetzungen zurückgehen, sondern relativ frei von der Natur und darum um so mehr durch Kultur angeeignete Kompetenzen verfügt.

Deutschland ist das beste Beispiel für den Fall, den ich eben gemeint habe. Es war und ist eine Kulturnation, verfügte und verfügt über die intelligentesten und leistungsfähigsten Menschen der Erde, weshalb die anderen Mächtigen dieser Welt nichts eiligeres zu tun hatten und haben, Deutschland und die Deutschen zunächst durch zwei Weltkriege und den damit verbundenen größten Raubzug aller Zeiten (**|**), den ewigen Repararationszahlungen, bald danach dazu noch durch Masseneinwanderung zu zerstören, genetisch, kriegerisch, finanzökonomisch bzw. - weil zutreffender - finanzsozialistisch, politisch, v.a. nach dem Prinzip des Teilens und Herrschens de(„kon“)struktiv, demoralisierend, degenerierend die Vernichtung eines homogenen Volkes zu bewirken. Deutschland mit seinem aus Intelligenz und Leistung ehrlich und rechtlich erwirtschafteten Reichtum auf der einen und Rußland mit seinem aus dem Boden Sibiriens stammenden Bodenschätzen auf der anderen Seite: das ist das Bündnis, vor dem sich besonders England und die Vereinigten Staaten von Amerika spätestens seit der Zeit des Untergangs des englischen Weltreichs, also seit Ende des 19. Jahrhunderts bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts mehr fürchten als vor allem sonst. Beide waren seit dieser Zeit immer daran interessiert, ein solches Bündnis zu verhindern, und es ist ihnen ja auch größtenteils geglückt.
Napoleon
Klemens Wenzelaus Nepomuk Lothar von Metternich-Winneburg zu Beilstein
Otto Eduard Leopold von Bismarck
Wilhelm II.
Das 19. Jahrhundert war auch deshalb ein kriegerisch schlafendes, weil es zwischen den wahnsinnigen Napoleonischen Überfällen und Zerstörungen und dem 1. Weltkrieg genau dieses Bündnis gab, zunächst von Metternich herbei- („Heilige Allianz“), dann von Bismarck weitergeführt („Rückversicherungsvertrag“) und danach leider von Wilhelm II. abgemildert und zum Schluß sogar aufgegeben, und zwar zur Freude der Engländer und US-Amerikaner, obwohl die beiden bis genau zu dieser Zeit sich feindschaftlich gegenübergestanden hatten, auch der Franzosen und Russen, weil diese einen Panslawismus auf Kosten Österreichs anstrebten (das Attentat von Sarajevo hing damit zusammen und wurde darum zum Aulöser des 1. Weltkrieges), ebenso der Italiener, die ihr Land ebenfalls auf Kosten Österreichs vergrößern wollten, und vielen anderen Völkern, weil die alle Beute machen wollten. So sehr der Mensch sich vom Tier entfernt hat: das Riechen der Beute beherrscht er immer noch instinktiv.

Ich sage, daß in modernen Zeiten das Mittel Geld in dieser Hierarchie fast überall ganz oben steht und darum die besten Aussichten hat, den Raum namens „Welt“ zu beherrschen. Allerdings braucht das Geld dafür Schützenhilfe, nämlich das Militär. Bodenschätze belegen in dieser auf die Moderne bezogenen Hierarchie erst den dritten Rang. Also kommt jede moderne Geostrategie erst nach dem Geld eigentlich so richtig zur Geltung.
Finanzdistrikt in New York (Manhattan)
Gebäude der Federal Reserve Bank in Washington
Gebäude des IWF in Washington
Finanzdistrikt in New York Federal Reserve Bank in Washington IWF in Washington
Trotzdem wäre es falsch, zu sagen, daß darum die Wirtschaft oder der „Sozialismus“ vor der Geographie rangierte, denn es ist in modernen Zeiten die Geld„wirtschaft“ bzw. der Geld„sozialismus“ fähig, die Ökologie, den Lebensraum - beides können wir begrifflich auch als „Umwelt“ zusammenfasen -, die Evolution, die Kultur, die Geschichte und also auch die „Realwirtschaft“ genannte echte Wirtschaft zu beherrschen und zu vernichten; allerdings braucht sie dafür, wie gesagt, militärische Unterstützung. Dies bedeutet aber nicht, daß das ewig so weitergeht. Nein! Wir wissen von der Natur, daß der Kampf - und das ist immer zuletzt und also entscheidend der körperliche Kampf - das Mittel zur Macht ist; aber von der Kultur und speziell von der kulturellen Zivilisation wissen wir, daß das Mittel zur Macht auch das Geld sein kann. Das Geld kann dies aber nur schaffen, wenn es vom Blut unterstützt wird. Von der Natur her ist das Blut dem Geld absolut überlegen; von der Kultur und speziell von ihrer Zivilisation her ist das Geld nur im Verbund mit dem Blut in der Lage, das Blut zu beherrschen; also ist das Blut zu korrumpieren, denn sonst würde die Rechnung nicht aufgehen, obwohl sie letztendlich eh nicht aufgeht, weil diese Paradoxie nicht ewig halten kann und die Logik der Natur ihr Recht einfordert. Es ist immer nur vorübergehend möglich, der Natur Anteile ihrer Herrschaft abzuringen. Letztendlich siegt die Natur.

Der Geldadel braucht zur Unterstüzung seiner Macht das Militär, wobei es ihm egal sein kann und auch ist, ob dieses Militär staatlich oder privat organisiert ist. Wir sehen seit Beginn des Globalismus, daß die privaten Armeen immer mehr im Kommen sind. Dennoch ist es auch heute in erster Linie immer noch so, daß die Finanzindustrie sich auf das US-Militär verläßt.
Regionalkommandos der US-Wehrmacht
Regionalkommandos der US-Wehrmacht
US-Wehrmacht
Ihr Militär muß jederzeit und überall einsatzbereit sein, was u.a. zu einer geographischen Einteilung in sechs Regionalkommandos, sogenannte Unified Combatant Commands (UCC) geführt hat, die überall auf der Welt in ihrem Zuständigkeitsbereich agieren und von denen die meisten in Übersee stationiert sind. Ihnen sind die Regionalkommanden der einzelnen Teilstreitkräfte untergeordnet, die sich immer am selben Standort befinden. So sind dem USCENTCOM z.B. ARCENT (Army Forces Central Command), CENTAF (Central Command Air Forces), MARCENT (Marine Forces Central Command), NAVCENT (Naval Forces Central Command) und SOCCENT (Special Operations Command Central) unterstellt. Die Namensgebung der UCCs kann für Außenstehende irreführend sein, denn die hinter den Akronymen zu vermutende befohlene Region entspricht nicht genau der genannten geographischen Region. Die territoriale Einteilung wurde stark nach Verfügbarkeit von Truppen für einen Krisenfall und nach Logistikgesichtspunkten gewählt. Das derzeit aktivste und daher in Medien stark vertretene Regionalkommando ist das United States Central Command (USCENTCOM). Es steuert sowohl die Operationen im Irak wie in Afghanistan. Das Kommandogebiet von CENTCOM reicht von Ägypten bis Pakistan und in Nord-Süd-Ausdehnung von Kasachstan bis Äthiopien und umfaßt somit auch den Nahen Osten. Eine vorgeschobene Kommandobasis für das CENTCOM wurde nach dem 11. September 2001 in der Nähe Dohas in Katar, eingerichtet, während sich das Hauptquartier weiterhin auf der MacDill Air Force Base bei Tampa in Florida befindet.

Wie ich schon sagte, ist die Intelligenz geostrategisch sehr stark zu bewerten (**|**|**|**|**|**|**|**|**|**|**|**). Vielleicht rangiert sie sogar noch vor den Bodenschätzen. Helmuth Nyborg heißt der Autor, der sich mit dem Thema „Intelligenz und Temperaturen“ sehr eindringlich beschäftigt hat. Das Stichwort: „Ecotypes“ („Ökotypen“). Nyborg ist unbedingt zuzustimmen. Der Slogan „Je kälter, desto intelligenter“ stimmt aber nur bedingt, was man an den Eskimos erkennen kann. Es kommt nämlich nicht nur auf den Grad der Herausforderungen an.
**
Klimazonen
So gibt es u.a. die „kalten Ökotypen“ („cold ecotypes“) und die „sehr kalten Ökotypen“ („very cold ecotypes“). Daß die „kalten Ökotypen“ - also wir, die Faustiker (!) - diejenigen waren und (noch) sind, denen die Menschheit so gut wie alles verdankt (positiv: Wohlstand und andere Annehmlichkeiten durch Kultur, sprich: Bildung, Technik, Wissenschaft, nicht zuletzt Medizin u.v.a.; negativ: Umweltschäden u.a.), kann niemand bestreiten. Gemäß Nyborg und vielen anderen Forschern - ich bin unter ihnen - vor ihm und wenigen anderen nach ihm basiert Intelligenz hauptsächlich auf der Genetik und der Landschaft, der Umwelt, genauer gesagt: auf dem regionalen Klima und einigen ihrer Konsequenzen. Man kann sagen, daß die nordischen Menschen (Menschen, die umgeben sind von einem moderaten und besonders einem kalten Klima) im Durchschnitt sehr viel intelligenter sind als die anderen, insbesondere die südischen Menschen (Menschen, die umgeben sind von einem warmen und besonders heißem Klima). Dies ist wirklich bewiesen worden, obgleich auch noch andere Aspekte in Betracht gezogen werden müssen.

Unter dem Pseudonym „Arminius“ schrieb ich am 24.08.2017 in einem englischsprachigen Philosophieforum:

„In the following video (**), Helmuth Nyborg (**) points out the clear relationship between distance from the equator and both brain size and intelligence. At or close to the equator, the average IQ is 69, whereas at a latitude of 54 degrees the average IQ is 98. Nyborg observes that races could logically be classified as »eco-types« (**), since their traits reflect the ecological niches in which they evolved. He also notes that unlike the North/South gradient in IQ there is no East/West gradient, virtually proving that it is the challenges of a cold climate that have forced northern peoples to evolve higher intelligence and a greater capacity for cooperation. He points out that e.g. Arabs have lower-than-expected IQs relative to the latitudes in which they evolved, probably due to the dysgenic effects of frequent cousin marriages.

Two forces could destroy the Western Civilization. One is a social system that taxes the competent to subsidize the proliferation of the incompetent. As Nyborg notes, »the welfare-state debases what created high civilization in the first place - this is the first time in history that the less fit are reproducing more than the more fit« (**). At the same time, lower-IQ non-Europeans are pouring into the continent, bringing with them alien practices and religions. Nyborg concludes with a warning: Unless Europeans are able to reverse these two trends, »the result could be the undoing of the Enlightenment - we may be on the precipice of a new dark era« (**).

Arminius wrote:

»According to Helmuth Nyborg and many others before him (and only few others - I am among them - after him) intelligence is mainly based on genetics and on the landscape, the environment, more exactly said: on the regional climate and some of its consequences. One can say that the northern humans (humans of regions with a moderate and especially a cold climate) are averagely much more intelligent than the southern humans (humans of regions with a warm and especially a hot climate). And indeed, this has already been proven, although some other aspects must be and have been taken in account as well.

Now, if a northern human correctly says ›I am more intelligent than the southern humans‹, then this northern human will immediately be called a ›racist‹ or an ›IQ racist‹. But if a southern human correctly says ›I am more athletic and have a larger penis than the northern humans‹, then that southern human will immediately get agreement and praise from everyone, nobody will call that southern human a ›racist‹ or/and a ›sexist‹.

One can state with certainty: There are huge differences when it comes to intelligence. These differences were already proven in the 19th century. But since about the second half or the third third or at least the fifth fifth of the 20th century it has been forbidden to say anything about these differences, because they are mostly caused by genetics (averagely about 70% or even 80%), biology, climate, thus only little by sociology. So our rulers are not only against intelligence differences, they are also against genetics, against biology, against climatology. Probably they are also against intelligence itself.

Who are the more real racist: those who correctly say that they are more intelligent than others, or those who incorrectly say that those who say that they are more intelligent than others are incorrect or even racists?

If there are intelligence differences (and there are huge intelligence differences for sure!), then there are also people who correctly say that they are more intelligent than others.

Why is it forbidden to be intelligent? And especially: Why is it forbidden to be more intelligent than others? And specifically: Why is it forbidden to say this?

There is a huge interest in forbidding all this.

When liberalism and egalitarianism come together ›fraternally‹ (), they have to keep a peaceful distance between themselves: liberalism is for the few rich people, egalitarianism is for the many poor people; and if this peaceful distance is really kept by both of them, then it works like the current globalism works. What does this mean in the context of what I said above? That peaceful distance can only be kept, if there are artificially made differences (for example: ›racism‹, ›sexism‹ versus ›politically correctness‹) in order to hide the real differences (such as intelligence differences or the difference between eugenics and dysgenics), because this is one of the means which is used in order to control all humans on this planet - according to the established method and ruling principle: divide et impera** **

»Europe and the USA will either stand together or be hanged separately« - Samuel Huntington (cp. in the video **).“ ** **

„»My personal fear is that we face civil war.« - Helmuth Nyborg (cp. in the above video **).“ ** **

„»I personally find that our children deserve a better future than that ....« - Helmuth Nyborg (cp. in the above video **).“ ** **

„I want to add something to Nyborg’s statements in the above video (**), where Nyborg notes that e.g. »the welfare-state debases what created high civilization in the first place - this is the first time in history that the less fit are reproducing more than the more fit« (**). We know from e.g. the schoolyard that high-IQ pupils and low-IQ pupils behave very differently. The high-IQ pupils behave in a more reasonable way and think that intelligence is the best way to get success, whereas the low-IQ pupils behave in a more violent way and think that violence is the only way to get success.

The behavior of the high-IQ pupils is very similar to the behavior of the Faustians which Nyborg, referring to Charles Murray’s book »Human accomplishment« (2003), calls »High Civilization« / »European Core« / »males born in a small area of northern Europe« (the entire area of the Germanic speaking people and the north-northwest area of the Romanic speaking people **), thus: the area where the Occidental culture (a.k.a.: Faustian culture) originated with its soul (according to Spengler: »die faustische Seele« [»the Faustian soul«]).

Arminius wrote:

»I prefer the word ›Faustians‹ to describe what Occidentals really are. The words ›Europeans‹ and ›Westerners‹ tell us more about geographical aspects than about what this people really are. Faustians have the absolute will, are absloutely dynamic (energetic), very intelligent, they are by far the best technicians, inventers, designers, scientists, geniuses, artists, poets and thinkers ... and so on; but they are all this in the negative way too, which means, for example, that they can get a very bad conscience, if correspondending circumstances are given: so, for example, in the case of decadence (nihilism) they use their absolute will, their absolute dynamics (energy), their high intelligence and all their other high features against themselves.

So the Faustians are very successful people - by far the most successful people of all times (see above) -, but they are very tragic people too. Maybe that success and tragedy correlate with each other, at least in the long run. It is very likely that the end of this tragedy will really be that the Faustians will have sacrificed themselves. ** **

What Nyborg describes is a scientifically secured version of the Faustian story / history.

Back to the schoolyard: Very often, the low-IQ pupils win against the high-IQ pupils who are, in addition to that, often called »Streber« (German) or »nerd«/»geek« (English). It depends on the number: if low-IQ pupils are many more than the high-IQ pupils, then the high-IQ pupils have no chance to win against the low-IQ pupils. (Then proverbs come true: »The wiser head gives in.« »The cleverer gives in.«)

Oswald Spengler Oswald Spengler
1917. Spengler has finished his
main work (magnum opus).
Spengler’s grave.
** ** ** **
Politically said: By welfare and immigration politics, the welfare states help the low-IQ people win against the high-IQ people. What Spengler predicted as »die farbige Weltrevolution« ([**|**] »the colored world revolution« [**|**]) has become reality since the end of the second world war or, at the latest, since the end of the cold war. Very likely, this will lead to a civil war, if not to more than a civil war.

The reason why many Faustian people are scared these days is a real threat (!) - not the foreign race of the immigrants or the sex or something like that.“ ** **

„The ticking time bomb is the demographic development - which is negative on the White side and positive on the Non-White side.

And we know that all the immigration to Europe is kicked off and organized by the USA as the main state vassal of the globalists and by certain non-governmental organizations as the main non-state vassals of the globalists.

The enemy is Germany (again; two world wars are obviously not enough; cf.: »Ceterum censeo Carthaginem esse delendam« - Cato the Elder), regardless whether it is a member of the same military alliance or not. They try to weaken Germany and to drive a wedge between Germany and the other EU members. The EU itself is such a wedge. The Euro too. They want the German wealth, the German money, the Germoney. This war is a huge economical war and the globalists and their US politicians do not care about the fact that Germany is a member of the NATO. Quite the contrary: Germany and Russia as a possible alliance has always been being globalists’ and their US politicians’ fear, at least according to George Friedman ([**] Note the title: »Stratfor: The US Main Interest is to Stop Alliance Between Russia and Germany«. To STOP? To stop WHAT? An »Alliance Between Russia and Germany«? There is not such an »alliance«! There is only the absolutely unfounded »fear« of it!  –  And by the way: It would be very much more understandable if the Germans had the fear of an alliance between USA and Russia! There was such an alliance in both the first and the second world war!  –  Again: Remember what Cato the Elder [234-149] said before the third Punic war [149-146]: »Ceterum censeo Carthaginem esse delendam« (»Besides, I am of the opinion that Carthage must be destroyed«). There was no real »reason«, no »alliance«, but only the Romans’absolutely unfounded »fear« of Carthage!  –  But then [146 B.C.] .... [**|**]).

Stratfor, 2015 Stratfor, 2015 Stratfor, 2015 Stratfor, 2015 Stratfor, 2015 Stratfor, 2015
Stratfor, 2015 Stratfor, 2015 Stratfor, 2015 Stratfor, 2015 Stratfor, 2015 Stratfor, 2015

** **

EVERYTHING GEORGE SOROS DOESN'T WANT YOU TO KNOW

»The rumor is about Antifa (** [›More proof that Antifa is a paid terrorist group, more then they are a protest group. A video tweet posted by Beverley Hills Antifa has been quoted and shows Antifa members demanding payments for their services.‹] **).« **

I have been saying it for a long time: Antifa, even the Russian Antifa, is a paid terrorist group.“ ** **

„Helmuth Nyborg wrote:

»The Thermodynamic Solar Irradiance Selection (TSIS) Hypothesis:

- The latitudinal reduction in Sun Irradiation and related carrying capacity of cold eco-niches exposed the small bands of genetically quite similar prehistoric northbound migrants to still harsher selection for traits beneficial for survival.
- Among those traits are Brain Size, Intelligence, and Altruistic Sociability, as they all favor in photon-poor, nutritionally bare Northern eco-niches.
- Their heritability will leave modern-day artefacts in the form of North-South gradients in IQ, Brain Size, and Altruistic Sociability.« **

Helmuth Nyborg wrote:

»Summary:
1.) High Civilization reflects the geo-physics of Cold Ecotypes.
2.) It accordingly will receive little support in Warm Ecotype ereas.
3.) Warm Ecotypes cannot be integrated in modern technological European and Western offshoot countries, except for the few at the high end of the normal distribution of Warm Ecotypes.« **

If Europeans become a minority, then intelligence (high IQ’s), technology, science, wealthy, democracy, welfare become a minority too, will drop below sustainable levels. All this means stupidness, dark ages, eternal-civil-war-like situations or even the Stone Age again, in the worst case the disappearance of all humans.“ ** **

Übrigens: Nachem ich Helmuth Nyborgs Text gelesen hatte, dachte ich: „Helmuth Nyborg sagt nun auch genau das, was ich schon seit Jahrzehnten sage“.

Als Geostratege weiß ich natürlich, daß Mackinders und Spykmans Theorien (**) immer noch angesagt sind und darum die Begründung für die am 4. April 1949 erfolgte NATO-Gründung, die Hastings Ismay als 1. Generalsekretär der NATO verkündete, ebenfalls noch aktuell ist: „Die NATO wurde gegründet, um in Europa die Amerikaner drinnen, die Russen draußen und die Deutschen unten zu halten.“ Seit dem 19. Jahrhundert ist dies das Ziel der Mächte, zuerst der Engländer, später auch der US-Amerikaner und der anderen englischsprachigen Mächte, spätestens seit 1944/’45 auch der restlichen Mächte, was auch die gegenwärtig dominanten Geostrategen und Geopolitiker gar nicht mehr verschweigen. George Friedman

Bestimmten Strategen zufolge kommt es kriegerisch gar nicht auf Sieg oder Niederlage an, sondern auf die Herbeiführung und Ausbreitung von Chaos beim Feind, z.B. Zerstörung aller Strukturen, Schaffung von Anarchie, also eben: Chaos. Deshalb wurden und werden auch schon vier ungehinderte Wege bzw. Ströme verlangt, über die oder auf denen das Chaos erreicht werden soll:
(I.) Wanderungen, (II.) Kredite, (III.) Energie, (IV.) Söldner.
So soll das Geld und also die Macht der Globalisten mehr und gefahrloser als je zuvor anwachsen (**|**). Wir wissen ja, daß die Globalisten beabsichtigen, alle Völker gleich dumm, gleich arm und also gleich ohnmächtig zu machen, ihre Anzahl drastisch zu reduzieren und alle Länder restlos, d.h. bis hin zur völligen Verwüstung unseres Planeten Erde auszubeuten, um ungehindert von neuem beginnen zu können. Wolfgang Effenberger zufolge soll Thomas P. M. Barnett über diejenigen, die sich jenen vier Strömen in den Weg stellen, öffentlich gesagt haben: „Kill them!“ (**). Auch Michael Lehner zitiert Barnett: „Kill them!“ (**).

 

© Hubert Brune, 23.12.2018.

 

WWW.HUBERT-BRUNE.DE
WWW.HUBERT-BRUNE.DE