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<= Modell der Herrschaftsformen und Kulturphasen=>
Kulturmodell
Gingen die Römer erst nach langem Zögern und wegen nicht mehr rückgängig zu machender Reformen und Neuregelungen zum Imperialismus mit Gebietszuwachs / Expansion / Annexion (**) zwecks wirtschaftlicher Ausbeutung über, so nutzen und nutzen die abendländischen Imperialisten jede Chance zur Ausbeutung bis in den letzten kleinsten Winkel hinein und werden wohl in baldiger Zukunft wegen ähnlicher nicht mehr wieder rückgängig zu machender Reformen entweder (a) den gesamten Globus menschenfeindlich und sodann auch unbewohnbar und vielleicht sogar unbelebbar machen oder (b) ihren Wahnsinn, den bislang größten der gesamten Geschichte, aufgeben müssen zugunsten anderer, die vielleicht aufgrund ihrer „Verwestlichung“ auch nicht mehr viel anders vorgehen werden, aber immerhin das, was die Westler aufgeben mußten, nur unter nicht unerheblichem Zeitaufwand erreichen werden können.
„Man kann nun nicht bestreiten, daß gegen Ende des zweiten Jahrhunderts v. Chr, in der römischen Politk ein neuer Wind zu wehen begann. .... Wie in anderen Bereichen, so ging auch hier die Entwicklung von den Gracchen aus. Sie waren es, welche die Kräfte in Bewegung gesetzt hatten, denen es am Ende gelang, die herkömmlichen Handlungsweisen umzustürzen. Wir haben erwähnt, wie Tiberius Gracchus das Vermächtnis des Attalos III. für seine popularen innenpolitischen Ziele benutzte (
**). Es war das erste Mal, daß die Plebs eine richtige Probe von den Vorteilen gekostet hatte, die das Imperium mit sich brachte. .... Tiberius Gracchus fand nach Aussage seine Bruders die passenden Worte: Die, die um diese Vorteile gekämpft hatten, könnten nicht einmal ein Dach über dem Kopf ihr eigen nennen. (Vgl. Plutarch, a.a.O.).“ (Ernst Badian, ebd., S. 69-70 **).
Wenn die Gracchen mit einem angeblich „sozialen“ und in Wirklichkeit mit einem nur ihren Klienten zugute kommenden Engagement Politik - nämlich Wirtschaftspolitik - betrieben, so ähnelt das sehr unseren heutigen Politikern mit ihrer ebenfalls angeblich „sozialen“ und in Wirklichkeit nur ihren Klienten (Lobby) dienenden Wirtschaftspolitik, die beispielweise die reicheren Menschen in den ärmeren Ländern der EU reicher macht auf Kosten der weniger reichen Menschen in den reicheren Ländern der EU. Aus Sicht des Nehmer/Geber-Verhältnisses ist der einzige Unterschied zwischen den Gracchen und den EU-Kraken der, daß die Gracchen das für ihre Kleptokratie benötigte Geld außerhalb des Römischen Reiches stahlen, die heutigen Europäer aber das für ihre Kleptokratie benötigte Geld innerhalb Europas (in Deutschland!) stehlen. Allein das Wort „Wirtschaftspolitik“ verrät schon, das etwas faul ist an der Politik, denn eine echte Wirtschaft - eine Marktwirtschaft - braucht keine Politik als Wirtschaftspolitik, sondern eine Politik, die die Wirtschaft mit Rahmenbedingungen flankiert, die selbst nicht wirtschaftlicher Art, sondern verwaltungstechnischer und juristischer Art sind. Wörter wie „Wirtschaftspolitik“, „Finanzpolitik“, „Sozialpolitik“, „Familienpolitik“, „Frauenpolitik“, „Genderpolitik“, „Jugendpolitik“, „Ausländerpolitik“, „Einwanderungspolitik“, „Umweltpolitik“, „Energiepolitik“, „Verteidigungspolitik“ u.v.a. sind irreführende, propagandistische, weil rhetorische Wörter, um die von der Lobby gekaufte Politik in die Praxis umsetzen zu können. Bei uns regiert nicht mehr der Staat (der ist nur noch für die Umsetzung der Kleptoktaie zuständig), die real Regierenden sind keine staatlichen Politiker, denn sie regieren aus ihrer Dunkelheit, aus der sie auch gekommen sind, heraus. Und weil sie das nur tun können, indem sie ihre Betätigungsfelder in die Politik einschmuggeln - u.a. eben auch unter Zuhilfenahme jener rhetorischen Wörter -, können sie immer mehr Politiker kaufen, die wie privatisierte, also entstaatlichte Beamte das, wofür sie bezahlt werden, in die Praxis umsetzen müssen.
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