Entweder
man ist allein oder zusammen oder nicht. Echtes Zusammensein gibt es nur für
Kollektivwesen. Das Wort Kollektiv ist zwar schon sehr oft mißbraucht
worden, doch dieser Mißbrauch ist kein Grund dafür, das Positive am
Kollektiven zu loben, nämlich das Gemeinschaftliche.Individualform | | K O L L E K T I V F O R M E N | | Universalform | | K L E I N E | M I T T L E R E | G R O S S E | | Einzelwesen (Individuum) **
**
** | | Paar
(Ehe u.ä.) | Familie | Sippe | Stamm | Nation | Kultur | | Universalkultur (Menschheit) **
**
** | | Organisationssystem
(**)
wie z.B. Unternehmen, Staat, Superorganismus
(**),
Energon ()
| |
Vgl.
auch die Bemerkungen (von Peter Mersch) zur Rationalitätenfalle, bei der
Individualrationalität und Kollektivrationalität in Konflikt geraten
(**|**). | Eine
kranke Gemeinschaft erkennt man daran, daß sie Gesellschaft
nur noch sein will, denn sie will nur noch aus Individuen bestehen,
mit uneinlösbaren und die Umwelt völlig zerstörenden Menschenrechten,
die letztlich auch sie selbst zerstören, ihren Traum von der Menschheit
wie eine Blase zerplatzen lassen. Nicht-kollektive Formen erkennt man daran, daß
sie dauerhaft nicht realisierbar sind. Die Individualform und die Universalform
werden besonders in Zeiten der Dekadenz (Zivilisation) gewählt,
als das Moderne gepriesen und als Symptom auch dann meist nicht erkannt,
wenn der Untergang schon fast vollendet ist. Individualform und Universalform
sind Zeichen der Dekadenz. Kollektivformen sind für jede Art des menschlichen
Zusammenseins die gesunden Formen; die kleinste ist das Paar, die größte
die Kultur (sie alle können auch - nicht nur wirtschaftlich gesehen - Organisationssysteme
bzw. Superorganismen genannt werden); die warmen, kleinen
(Paar, Familie) werden von den Dekadenten deshalb angegriffen, weil sie im Grunde
sehr viel stabiler sind als die kalten, großen (Nation, Kultur).
**Nicht-kollektive
Formen (Individualform, Universalform) sollen gemäß dem Willen ihrer
Befürworter alle Kollektivformen zerstören, und wenn die größte
Kollektivform, die Kultur, gestorben ist, dann ist es ihnen auch zum größten
Teil gelungen, aber nicht zu dem Preis, den sie angeblich gerne hätten -
daß die nicht-kollektiven Formen schon bald an die Stelle der Kollektivformen
treten würden (jedenfalls gibt es dafür bisher kein Beispiel) -, sondern
zu dem Preis, daß sie als Symptom genauso verschwinden werden wie zuvor
der von ihnen zerstörte Teil der Kollektivformen. Jeder Versuch, eine
Kollektivform durch die Individualform oder die Universalform zu ersetzen, führt
letztlich über Kriege brutalster Art in Untergang und Tod. Die größtmögliche
Zerstörung der im Grunde unzerstörbaren kleinen Kollektivformen beschleunigt
den Zerfall der großen Kollektivformen natürlich am meisten. Am Zerstörungsgrad
kleiner Kollektivformen ist der Untergang großer Kollektivformen direkt
erkennbar. |