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© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  http://www.Junge Freiheit.de/     8. Dezember 2006

 


Leserbrief zu: „Bedingt politikfähig“ (Michael Paulwitz).

Kind beim Namen nennen
Noch immer geistert in den Köpfen das Märchen vom "souveränen Staat Deutschland". Auch Michael Paulwitz, dessen BND-Artikel schon wegen zahlreicher Denkanstöße Aufmerksamkeit verdient, wagt das Kind beim Namen nicht zu nennen. Auf Deutschland lastet dank Kohl das Besatzungsrecht von 1945 mit all seinen Neid- und Haßparagraphen. Wenn man dann auch noch weiß, daß Merkel Bush zugesäuselt hat: "Alles was wir machen, machen wir gemeinsam", fällt die Erkenntnis nicht schwer, von einer Domestikenrepublik zu sprechen. Da ist die bereits vor zwei Jahren von den USA getroffene Entscheidung, die deutschen Geheimdienste denen der USA zu unterstellen, nur zwingende Logik. Daß Gehlen den BND aufbauen durfte, kann schon fast als ein kleines Dankeschön der Amerikaner verstanden werden, obwohl er nur amerikanischen Machtansprüchen diente. Hat doch der Chef der geheimen Staatspolizei im Dritten Reich, Heinrich Müller ("Gestapo-Müller"), mit 100 ausgesuchten SS-Männern in den Jahren nach 1949 den US-Geheimdienst CIA erst zu einem schlagkräftigen Instrument im Kalten Krieg gemacht.
Daß den Deutschen ihr nach 1945 gekrümmtes Rückgrat auch nach sechzig Jahren noch nicht erigiert, sondern unter eifriger Hilfe der Verantwortlichen zum Putzlappen mutiert, manifestiert sich auch im Schicksal der in den Söldnerstatus gesunkenen Bundeswehr, einer Truppe, der im Kalten Krieg statt Verachtung international Bewunderung zuteil wurde. Aber unsere seit 1990 unter erschreckendem Gedächtnisschwund leidenden Politiker sind dafür endlich wieder Weltmeister im Verdrängen historischer Wahrheiten
Hardo Obergefell, Duisburg

Junge Freiheit vom 8. Dezember 2006


 

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