Sloterdijk greift Sarrazin-Kritiker an
Der Philosoph Peter Sloterdijk hat die Kritiker von Bundesbankvorstand Thilo
Sarrazin (SPD) scharf angegriffen. Man könnte meinen, die deutsche
Meinungs-Besitzer-Szene habe sich in einen Käfig voller Feiglinge verwandelt,
die gegen jede Abweichung von den Käfigstandards keifen und hetzen,
sagte Sloterdijk dem Magazin Cicero. Weil Sarrazin in einem Interview die
unleugbar vorhandene Integrationsscheu gewisser türkischer und arabischer
Milieus in Berlin angesprochen habe, sei die ganze Szene der deutschen
Berufsempörer auf die Barrikaden gegangen. Das zeige, wie tief
der Sprachkarren im Dreck stecke. Die abgekartete Gruppendynamik wirke,
als gelte es, einen Wettbewerb in Empörungsdarstellung zu gewinnen,
sagte der Publizist weiter. Dem Bundesbankpräsidenten Axel Weber warf
Sloterdijk ein anbiederndes Verhalten vor. Auch er habe sich gegen die Epidemie
des Opportunismus als nicht immun erwiesen, kritisierte der Philosoph.
Junge
Freiheit vom 22. Oktober 2009
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