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Ein Kristall ist derjenige einheitlich zusammengesetzte Festkörper, dessen Bausteine - Atome, Ionen, Moleküle - zu einem räumlichen Kristallgitter angeorndet sind. Die Bausteine, ihre Anordnung und die Art der Bindung bestimmen das äußere Erscheinungsbild und die Eigenschaften der Kristalle. Dazu gehören die für jeden spezifischen Kristall kennzeichnenden Winkel, die seine, ebenfalls kennzeichnenden Flächen miteinander bilden.
Die Bindungsarten der Bausteine im Kristallgitter sind je nach Stoff verschieden. Ionen-Kristalle, z.B. Steinsalz, werden durch elektrostatische Anziehung ihrer elektrisch unterschiedlich geladenen Bestandteile (Na+ und Cl-) zusamengehalten. Bei den Metallen kommt die Bindung durch die Valenz-Elektronen der Metallatome zustande. Schwächere Bindungen entstehen durch Van-der-Waals'sche Kräfte, d.h. Kräfte der Dispersion, die ähnlich wie (aber auf andere Weise als) die der Induktion Molekularkräfte (zwischenmolekulare Kräfte) hervorrufen, z.B. den Zusammenhalt bewirkende Kräfte (Kohäsionskräfte), die dem Zerreißen, Zerschneiden oder Zerbrechen Widerstand entgegensetzen, oder auch z.B. die Haftung bewirkende Kräfte (Adhäsionskräfte). Die Abstände der Bausteine in Kristallen liegen in der Größenordnung von 10-8 cm (Ångström-Einheit). Ihre räumliche Anordnung ist regelmäßig; das unterscheidet Kristalle von amorphen (gestaltlosen) Substanzen wie Gläsern, Flüssigkeiten und Gasen. In Flüssig-Kristallen erfogt eine gewisse periodische Vorordnung von Molekülen. Amorphe Substanzen können im Verlauf längerer Zeit in kristalline übergehen („Altern“ von Gläsern z.B.).
Das Kristallgitter ist eine periodische, dreidimensionale Anordnung von Atomen, Ionen, Molekülen in festen Stoffen zu gitterförmigen Strukturen, in denen die einzelnen Bausteine als Punkte aufgefaßt werden und Abstände in der Größenordnung von Ångström-Einheiten (um 10-8 cm) voneinander haben. Die geometrische Anordnung der Bausteine im Kristallgitter ist mitbestimmend für die äußere Erscheinung von Kristallen. Die Anordnung der Punkte im Kristallgitter läßt sich in Form von Gittervektoren beschreiben; deren Beiträge und die von ihnen eingeschlossenen Winkel stellen die Gitterkonstanten eines Kristalls dar.
- Beispiele für verschiedene Kristallgestalten -
Kristallgestalten (Beispiele)
Hier haben die ersten beiden gleiche Tracht und verscheidenen Habitus
und die beiden letzten gleichen Habitus und verschiedene Tracht.
- Beispiele für verschiedene Kristallgittertypen -
Kristallgittertypen (Beispiele)
Reihe oben (v.l.n.r.): Kupfer-Typ, Wolfram-Typ, Magnesium-Typ,
Reihe unten (v.l.n.r.): Diamant-Typ, Fluorit-Typ, Calcit-Typ

Punkte in den Kristallgittern der unteren Reihe bedeuten:
weiß = Ca, schwarz = F, grau = C, klein und schwarz = O.
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