OGLE-2005-BLG-390Lb
ist die Bezeichnung für einen der bisher kleinsten von Forschern entdeckten
Exoplaneten im Orbit eines Sterns. Der erste Hinweis auf seine Signatur wurde
am 10. August 2005 mithilfe des dänischen 1,54-Teleskopes auf der ESO-Sternwarte
La Silla in Chile gefunden. Die Entdeckung wurde im Januar 2006 als gemeinsames
Resultat von vier Projekten (Planet, RoboNet, OGLE
und MOA) veröffentlicht. OGLE-2005-BLG-390Lb ist von der Erde
ungefähr 25 000 bis 28 000 Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Schütze.
Er besitzt etwa die fünffache Erdmasse und hat damit beispielsweise weniger
Masse als der Planet Neptun. Er umkreist den roten Zwerg OGLE-2005-BLG-390L, der
etwa ein Fünftel der Masse der Sonne besitzt, in einer Entfernung von 2,6
astronomischen Einheiten (AE) einmal in zehn Erdjahren. OGLE-2005-BLG-390Lb gilt
aufgrund seiner geringen Masse als recht erdähnlicher Exoplanet, und besteht
vermutlich größtenteils aus Eis und Gestein. Aufgrund der geringen
Größe und vergleichsweise geringen Strahlung seines Muttersterns,
den er umkreist, sowie der großen Entfernung beträgt die Oberflächentemperatur
des Planeten nur etwa 50 Kelvin ( 223 Grad Celsius), so daß die Entwicklung
von Lebensformen höchst unwahrscheinlich ist. Zuerst
nachgewiesen werden konnte der Himmelskörper mittels Microlensing,
einem relativ neuen Verfahren der Astrophysik, das den Gravitationslinsen-Effekt
zur Detektion benutzt. Da der benutzte Mikrogravitationslinseneffekt nur selten
eine Signatur für erdähnliche Planeten liefert, stellt die Entdeckung
von OGLE-2005-BLG-390Lb den ersten experimentellen Hinweis dar, daß diese
im Universum häufiger sind, als es bislang von Wissenschaftlern angenommen
wurde. |