Lob, Kritik, Skepsis.
Der Philosophenalltag Peter Sloterdijks war und ist für ihn garantiert
nicht immer so angenehm wie ein Kaffeeklatsch am Sonntagnachmittag bei
Oma. Er mußte bisher bereits zwei gegen ihn zum Teil öffenntlich
aufgeführte Hexenprozesse durchstehen, die verharmlosend
Sloterdijk-Debatten genannt wurden und leider immer noch werden
(**|**).
Während also hierbei Sloterdijk die böse Hexe zu
sein hat, darf die sogenannte Frankfurter Schule die Rolle
des Großinquisitors - stellvertretend - übernehmen. Auf einer
meiner Webseiten ist deshalb auch als Fazit aus diesen angeblichen Sloterdijk-Debatten
zu lesen: Die »Sloterdijk-Debatten« sind einige Beispiele
mehr für die Versuche seitens unseres Vormundtschaftsstaates, seine
Gegner mittels Zensur wie der »Politischen
Korrektheit« mundtot zu machen. Das ist Diktatur!
Mein Respekt gilt Sloterdijk und jenen anderen (**)
- leider nur wenigen - Menschen, die Mut und Widerstand gezeigt haben
gegen die Zensur unserer Herrschenden aus Politik und Medien, die unsere
Rechte mit Füßen treten, unsere Freiheit und besonders unsere
Meinungsfreiheit verbieten! (**).
Dies sei vorausgeschickt, um meine Solidarität mit diesen Menschen
zu bekunden! Es ist auch nicht ganz so wichtig, ob Sloterdijk aus den
sogenannten Sloterdijk-Debatten gestärkt hervorging oder
nicht, ob er ihnen seine Fernsehsendung Das Philosophische Quartett
(**)
verdankt oder nicht - wichtig ist, daß er mundtot gemacht werden
sollte!
Peter Sloterdijk geht davon aus, daß wir schon in der Postmoderne
angekommen wären. Das beurteile ich anders. Die Moderne ist noch
nicht zu Ende, auch wenn sie sich bereits in ihrer Spätphase (**)
befindet.
Die abendländische Moderne im engeren Sinne (?) beginnt
in etwa mit der Industriellen
Revolution, die begrifflich dem, was Sloterdijk den Techno-Kreditismus
nennt, weil er den ungeschickten Terminius »Kapitalismus«
(**)
zu Recht vermeiden will, wohl am nächsten kommt. Die abendländische
Moderne begann spätestens dann, als auf die Industrielle Revolution
die erste Bürgerliche
Revolution folgte. Aber wann wird sie zu Ende sein? Nun, eindeutig
dann, wenn die Phänomene, mit der sie begann, nichts Revolutionäres
und mehr an sich haben werden und keine für sie typische Expansion
mehr zu bewirken in der Lage sein werden. Dies ist noch nicht der Fall,
und deshalb ist die Moderne noch nicht zu Ende.
Wird die Moderne überhaupt zu Ende gehen können oder bis zum
Ende der Menschheit durchhalten? - Unsere Moderne kann man
auch als unseren Historismus
bezeichnen - gekennzeichnet durch Eurozentrismus bzw. Europäismus.
Unser Historismus, der uns unter anderem gelehrt hat, daß
auch in der Geschichte mit großen Zahlen gerechnet werden muß,
wird sich auch in Zukunft (wahrscheinlich sogar mit deren großen
Zahlen **)
behaupten, denn er hat seine Krise überstanden, das heißt:
wir haben unsere Krise überlebt. (Hubert Brune, Moderne,
2001 **).
Jedenfalls ist die von Sloterdijk diagnostizierte Postmoderne
nirgendwo so richtig in Sicht.
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