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Textauszüge aus Briefen und E-Briefen

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- 2005 bis 2007 -

 HB und AK 
|**|

 Ausgewählte Texte aus Briefen und E-Briefen

 

NACH OBEN

HB und AK (Andreas K.)

„Volle Zustimmung!“

19.09.2005

HB:

Hallo, Andreas!

Hast Du meine Nachricht bekommen? Es ging darin hauptsächlich um den Papst-USA-Gegensatz. Sehr interessant!

***

17.10.2005

AK:

Hallo Hubert,

es ist jetzt schon so lange her, daß ich gar nicht mehr recht weiß, was ich zum Thema Papst-USA schon geschrieben habe.

Spengler schreibt ja in „Preußentum und Sozialismus“, es komme in der Spätzeit des Abendlandes zur Auseinandersetzung um die Richtungsfrage Wikingertum oder Ordensgeist. Nachdem die Angelsachsen beide Weltkriege gewonnen haben, ist auf der staatlichen Ebene die Frage zugunsten des Wikingertums entschieden. Preußen ist zum einen als staatliches Gebilde zerstört, zum anderen auch als Geisteshaltung bzw. als Ethos nurmehr eine fortschreitend verblassende Erinnerung im deutschen Kollektivgedächtnis.

Der uneingeschränkten Herrschaft des Wikingergeistes in der Ökumene der abendländischen Spätzeit stünde damit nichts mehr im Wege.

Es haben aber noch nicht alle Sozialisten die Waffen gestreckt. Denn das Papsttum, die römisch-katholische Kirche hat ihren Ordensgeist, den sie seinerzeit von den Spaniern eingehaucht bekam, aufrechterhalten, und dieser ist in der Kurie noch vollkommen vital. Das sind also die letzten Sozialisten im spenglerschen Sinne, die noch gegen den Wikingergeist der Angelsachsen („Neoliberalismus“, „Globalisierung“) aushalten.

Will der Wikingergeist tatsächlich uneingeschränkt über die abendländische Spätzeit-Ökumene herrschen, so muß er nach Berlin noch Rom ausschalten. Letzteres wird aber ein um so schwierigeres Unterfangen, als der Gegner diesmal nicht mit militärischen Mitteln zu fassen ist. Gegen Enzykliken und Bischofswerte helfen keine Flugzeugträger und Marschflugkörper.

Die Auseinandersetzung wird um so bedrohlicher für Washington, als die römisch-katholische Kirche selbst in den USA stark verankert ist und ihren Einfluß dort direkt wird aufbieten können. Die röm.-kath. Kirche ist inzwischen die größte Kirche in den USA.

Zudem wird der hemmungslose Marktradikalismus der amerikanischen Eliten in den USA selbst weite Bevölkerungsschichten plebejisieren und damit der Partei des Gegenlagers empfänglich machen.

Ich sehe einen Kulturkampf Rom vs. Washington voraus, in dem die staatlichen Machtmittel der USA weitestgehend unbrauchbar sind. Auf der einen Seite werden die Eliten der USA mit ihrem marktradikalen, neoliberalen Wikingergeist - verdrängt durch prostetantischen Fundamentalismus (Spengler: „independentisches Christentum“) - stehen. Ihre Anhängerschaft werden die gesellschaftlich Priviligierten, Wohlhabenden aber auch amerikanisch konservativ Gesinnten sein. Auf der anderen Seite werden sich die unterpriviligierten Schichten der USA sowie die kulturkonservativen Schichten der Europäer finden.

Der Kampf wird über Medien, päpstliche Bullen und staatliche Eingriffe zur Bevorteilung bzw. Behinderung einzelner Kirchen ausgetragen. Der politischen Elite Washingtons wird aus Rom eine moralisch legitimierte, unabhängige und nicht so kontrollierende Gegenautorität stets die Sendbotschaft seiner Weltbeglückungsideologien konterkarieren. Die USA ... erheben einen moralischen Totalanspruch. Dieser aber wird sich an der gleichermaßen totalen Moralität mit größtenteils entgegengesetzter Ausrichtung der röm.-kath. Kirche brechen. Militäreinsätze sind nicht möglich.

Also läuft alles auf ein Patt hinaus. Wie von Spengler vorhergesagt, wiederholen sich auch im Abendland die Vorgänge der Frühzeit in Wiedergängern der Spätzeit. Wir werden erneut eine Art Investiturstreit erleben. Kaisertum und Papsttum machen sich den Rang der ultimativen Herrschaftslegetimität streitig, wobei keine Seite den „Endsieg“ davontragen kann.

Erste Hinweise auf den sich anbahnenden Endkampf sehe ich in der offen anti-amerikanischen Haltung Johannes Pauls II, der die neo-liberale Marktmoralität offen als unmoralisch denunziert hat und sogar so weit ging, USA-Gegner wie Castro moralisch den Rücken zu stärken.

Ich erwarte, daß die Nachfolger Johannes Pauls II. den Kurs beibehalten werden und Rom sich infolgedessen allmählich zur Gegenmacht Washingtons mehr und mehr positioniert und aufbaut.

Gruß

Andreas

***

29.11.2005

Hallo Hubert,

„Jahre der Entscheidung“ habe ich schon gelesen. Darin ist vieles von dem vorweggenommen, was wir jetzt als Globalisierung oder, besser gesagt, als Aufstieg Asiens erleben.

Nicht so gut gefallen hat mir an dem Buch, daß er zum ersten die Machtergreifung als Akt echten Preußentums bezeichnet. Die Ernüchterung sollte ja bei Spengler auch sehr bald folgen. Weniger gefallen hat mir das Buch auch insofern, als der Duktus in weiten Teilen doch sehr stark von den Industrieinteressen im Verteilungskampf geprägt ist. Da muß sich Spengler Adornos Seitenhieb gefallen lassen (sinngemäß): „Wir können uns wohl denken, zu wem er [gemeint ist Spengler] blinzelnd aufblickte als er sagte »Der deutsche Arbeiter mag die schwere Arbeit, wenn sie erschöpfend ist«“.

Bezüglich „farbiger Weltrevolution“ etc. pp. ist in der „Zeit“ ein interessanter Beitrag erschienen, der Spengler, Huntigton, Scholl-Latour auf das anschaulichste bestätigt:

http://www.zeit.de/feuilleton/kursbuch_162/1_heinsohn

Gruß

Andreas

***

23.04.2006

Moin Hubert,

ich suche „Preußen und Römer“ von Spengler. Die Schrift gibt es doch von ihm?! Kann ich aber nirgends finden.

Kannst Du helfen?

Gruß

Andreas

***

23.07.2006

Moin Hubert,

mit „Preußen und Römer“ hatte ich noch keinen Erfolg. Konnte es auch bei

http://www.zvab.com/SESSz4192875511153644535/gr2/de/index.html

nicht finden.

Aber die „Urfragen“ habe ich zur Zeit zuhause! Hat mir ein Kollege geliehen, der es irgendwo aufgetrieben hat.

Ich biete an, es zu kopieren und Dir zu schicken ....

Gruß

Andreas

***

06.08.2006

Moin Hubert,

mir fällt es ziemlich schwer alt-deutsche Schrift zu lesen und das, was Du da über Koherr beigefügt hast, spricht ja auch schon für sich .... Aber im Zweifelsfall würde ich es natürlich gerne lesen.

Ich habe mal über Koherr gegoogelt. Der scheint im Reichssicherungshauptamt gelandet zu sein und dort Bevölkerungsstatistiken für die SS fabriziert zu haben. Dann war er im Bundesfinanzministerium, wo er nach einem einschlägigen NS-Bewältigungs-Hickhack (einen exponierten Juden soll er persönlich gerettet haben, andererseits sollen seine Statistiken für die Durchführung des Holocaust wichtig gewesen sein) seinen Abschied nehmen mußte.

Also schick es mal am besten doch. Mal sehen, was er in den 1920ern geschrieben hat. Überraschungen wird es da wohl kaum noch geben.

Über dem Abendland senkt sich eben der Sargdeckel, daran ändert nichts und niemand mehr etwas, auch kein Reichssicherungshauptamt kommt gegen das Schicksal an. Wenn die seelischen Voraussetzungen zum Leben erloschen sind, nützt auch kein zackiges Getue mehr.

Irgendsoein alternativer Friedensforscher - Haglund oder ähnlich, Norweger - wurde vor ein Paar Monaten in der Jungen Freiheit interviewt. Dieser gab zum Besten, er betreibe Macht- und Entwicklungsprojektionen. Das sei einer der Inhalte seiner Forschungsarbeit. Er schreibt sich zu, im Jahr 1980 für 1990 den Zusammenbruch der Sowjetunion vorausgesetzt zu haben, also fast eine Punktlandung. Den Zusammenbruch des amerikanischen Imperiums sagt er für 2025 voraus. Zwar werden die USA auch danach noch eine führende Weltmacht sein. Aber die imperialen Fähigkeiten würden danach fehlen. Sie würden dann nur noch für sich sorgen können und nicht mehr auch noch für die Europäer und wer sonst noch am Rockzipfel hängt. Dann kommt es für uns zum Schwur, ob wir uns aus eigener Kraft wieder selbst behaupten wollen und auch können, oder die Beute von irgendwem werden ....

Gruß

Andreas

***

10.08.2006

Na denn schönen Urlaub!

Ich lese vor Korherr erst noch Charmley („Untergang des britischen Empire“) zu Ende. Hochinteressant. Er wirft Churchill einen Herrenrassendünkel vor, der darin bestanden habe, die englischsprachigen Völker allen anderen als übergeordnet angesehen zu haben. Das habe dazu geführt, daß Churchill geglaubt habe, die USA für die Aufrechterhaltung des britischen Empire instrumentalisieren zu können. Auf der anderen Seite des Atlantik habe man aber Eigeninteressen verfolgt und war seit jeher dem englischen Imperialismus feindlich gesonnen. Während Churchill gegenüber Deutschland das Kriegsziel eines Karthago-Friedens anstrebte führten die USA den Krieg gegen Deutschland gerade mit der Intensität, um zwar einerseits den Sieg sicherzustellen, aber andererseits die maximale Erschöpfung bei den Briten zu verursachen. Die USA haben den Zweiten Weltkrieg bis zu letzt gegen die Briten geführt, so ein Malmot von Charmley. In der Folge mussten die Briten das Empire auflösen, da die wirtschaftlichen und militärischen Ressourcen verschleudert waren. Die amerikanische Weltordnung setzte sich durch ...

Abtippen brauchst Du denn Korherr nicht. Ich tue mich halt beim Lesen etwas schwerer. Das ist alles.

Gruß

Andreas

***

27.09.2006

Moin Hubert,

ich richte zur Zeit meine Wohnung wieder ein und komme kaum zum Lesen. Korherr habe ich noch nicht gelesen.

Was Charmley über das Verhältnis USA - England schreibt, hört sich zumindest schlüssig an. Scheint auch noch auf die heutige Zeit zu passen. Die USA fangen irgendeinen Blödsinn an (Irak) und die Engländer glauben wieder besseren Wissens aufgrund der strategischen Allianz mittun zu müssen. Nur ist das umgekehrt nie der Fall. Die USA lassen die Engländer eiskalt im Regen stehen, wenn es ihnen nützlich dünkt. Charmley schreibt, der Suez-Krieg sei für die Engländer nur deshalb kaum ein paar Wochen finanzierbar gewesen, weil die USA-Zentralbank das britische Pfund massiv unter Druck gesetzt hat. Die USA wollten die Engländer als Hegemonialmacht im Nahen Osten ablösen .... Die Special Relationship bestehe nur aus Sicht der Engländer. Umgekehrt glauben die USA nicht an eine Schicksalsgemeinschaft der englischsprachigen Völker und stehen viel eher in der Tradition ihres Unabhängigkeitskrieges. Charmley wirft den Special-Relationship-Engländern vor, nicht realisiert zu haben, daß der amerikanische Unabhängigkeitskrieg ein Erfolg war. Die amerikanische Politik fühlt sich nur amerikanischen Interessen verpflichtet. Diese Selbstverständlichkeit wolle man in England nicht wahrhaben, da man den Glauben an die Sendung der eigenen Nation verloren hat. Die Franzosen verhielten sich den USA gegenüber realistisch und unabhängig und selbstbewußt. Bei De Gaulle sieht er einen unabhängigen politischen Willen gegeben, den er bei den Engländern schmerzlich vermißt.

Zu Deutschland schreibt er relativ wenig. Im Grundsatz ist er da nihilistisch. Hitlers Gebietsforderungen bis 1939 hält er für gerechtfertigt. Den Rassenwahn hält er für einen Irrwitz, der England aber auch nicht habe anzugehen brauchen. Man hätte Deutschland seinen aberwitzigen Kreuzzug gen Osten führen lassen sollen und sich um die Sicherung des Empires - unabhängig von den USA - kümmern sollen. Charmley hält es für unwahrscheinlich, daß es zu einem Konflikt England-Deutschland gekommen wäre, wenn sich die Engländer nicht in die kontinentalen Angelegenheiten eingemischt hätten. Hitler habe England tendenziell eher sogar mit Sympathie gesehen.

Den Zweiten Weltkrieg hat aus seiner Sicht Rußland gewonnen. England war zu schwach und in dem ganzen Theater fehl am Platz. Die USA hätten gerade soviel getan, um einen Sieg im Westen bei gleichzeitig maximaler Erschöpfung der Engländer (militärisch und ökonomisch) zu gewährleisten. England sei keine Siegermacht, sondern am Ende des Krieges vollkommen erschöpft gewesen und dem Diktat der USA bezüglich der Auflösung des Empires ausgesetzt gewesen.

Hätte Hilter irgendwie die Ostfront freibekommen, sei es durch Sieg oder durch Verständigung mit Stalin, wäre der Krieg in Frankreich und in Italien/Nordafrika das totale Fiasko für die Angelsachsen geworden. Charmley hält auch die militärischen Fähigkeiten der USA für nicht vergleichbar mit den deutschen. Der Schlüssel zum Erfolg sei die Bindung der Wehrmacht im Osten gewesen.

Rußland habe durch immensen Blutzoll den Sieg im Osten erbracht. Die westlichen Rüstungslieferungen würden in diesem Zusammenhang auch immer überbewertet. Von daher sei es nur verständlich, daß Stalin die Polengrenze von 1939 für sich gefordert habe. Die sei aber der Grund für den Kriegseintritt Englands Deutschland gegenüber gewesen. Jetzt, da man die Russen die Hauptkriegslast habe tragen lassen, mußte man ihnen zugestehen, was man Hitler verweigert hatte. Deshalb die Westverschiebung Polens, was ein glatter Bruch des Völkerrechts Deutschland und Polen gegenüber war.

Den Ost-West-Konflikt hält er für eine Vendetta amerikanischen Sendungsbewußtseins und ideologischer Außenpolitik. In Europa traf die USA-Sichtweise noch am ehestens zu. In der Dritten Welt, im Nahen Osten, in Südamerika etc. pp. überhaupt nicht. Deshalb verwickelten sich die USA (und verwickeln sich) in realitätsfremde aberwitzige Konflikte: Vietnam, Persien, Afghanistan, Irak ....

Ich halte Charmleys Sicht für sehr einleuchtend, zumindest bedenkenswert. Sie erklärt vieles.

Zu Haglund: Kann man schwer analysieren. Gefragt, wie er zu seiner Aussage, das US-Imperium ende gegen 2025, kommt, verweist er nur auf komplizierte Trendstudien, die er gemacht habe. Was unschwer zu erkennen ist, ist der wirtschaftliche Aufstieg Chinas, das bereits in rohstoffreichen Regionen Afrikas als eine Art Kolonialmacht auftritt. Militärische Macht und geostrategischer Einfluß folgen langfristig immer dem wirtschaftlichen Potential. Von daher ist die Ablösung der USA durch China nur eine Frage der Zeit. Zudem verstricken sich die USA immer wieder in ideologische Nonsens-Konflikte. Womöglich ist das Engagement im Irak eines, das sie dauerhaft in die nicht zu befriedende Nah-Ost-Region hineinzieht und dadurch die Erschöpfung ihres Potentials nur noch beschleunigt. (Die Europäer scheinen jetzt auch mit hineingezogen zu werden, durch die „Friedensmission“.) Ob der Wendepunkt nun 2025 kommt, vermag ich nicht zu beurteilen.

Gruß

Andreas

***

08.10.2006

Moin Hubert,

a propos Haglund: Auf Profil.at war neulich ein Interview mit Paul Kennedy („Aufstieg und Fall der großen Mächte“) zu lesen. Darin berichtet er, in den USA fänden in den Think-Tanks jetzt schon Überlegungen statt, welche Rolle für die USA in der zukünftigen Welt angemessen wäre, in der sie nur noch die Nr. 2 oder 3 sein werden. Für Europa sollte sich die Frage stellen, wie wir uns künftig positionieren, wenn sich die USA um ihr europäisches Protektorat nicht mehr kümmern wollen oder können.

Den Korherr habe ich jetzt durch. In weiten Teilen käut er Spengler wieder. Ganze Absätze kommen mir wortwörtlich bekannt aus dem Untergang vor. Interessant sind eigentlich nur die statistischen Daten, mit denen er den Text anreichert. Am Ende empfiehlt er die Wiedererweckung der Religiösität und der Familienkultur. Da hat er aber seinen Spengler nicht verstanden oder will es nicht nicht wahrhaben, daß eine solche - wenn auch sehr wünschenswerte - seelische Disposition nicht mehr wiederzuerwecken ist, wenn sie erst einmal verlorengegangen ist.

Ansonsten ist seinen Projektionen und Vorhersagen natürlich zuzustimmen. Im Großen und Ganzen ist ja vieles davon bereits Realität.

Es ist eben ein Unterschied, ob man religiös ist, weil einen einen Religion ergriffen hat, oder ob man nur Religiösität simuliert, weil einem der Zustand der Gottlosigkeit suspekt ist. Ersterer Zustand ist verlorengegangen. Der zweite spiegelt die Einstellung unserer heutigen Kulturkonservativen wieder, welche eigentlich auch Atheisten sind, nur mit einem schlechten Gefühl dabei eben.

Alle bisherigen Versuche zur Hebung der Geburtenrate sind ja bisher überall im Abendland fehlgeschlagen. Dort wo die Geburtenziffern leidlich hoch sind wie in Frankreich oder den USA, geht das auf kulturfremde Einwandererethnien zurück. Mißerfolg also auf der ganzen Linie. Ich sehe nicht, woraus sich die Wendung zum Besseren ergeben könnte.

Mit seiner Meinung zur Frauenemanzipation und dem Dirnenkult hat er natürlich recht. Aber wie es geändert kriegen?

Von Spengler soll der Ausspruch im Hinblick auf die Euphorie der Anfangsjahre der NS-Zeit, wo sie noch den Trend zu wenden hofften, stammen: Jeder erkenne bereitwillig die Untergangssymptome fremder oder vergangener Kulturen, nur bei der eigenen will es niemand wahrhaben.

Ich bin Pessimist. Spengler wird auch mit der Einschätzung, daß es sich dabei um unentrinnbares Schicksal handelt, recht behalten.

Gruß

Andreas

***

20.10.2006

Moin Hubert,

nun guck Dir das an. Es scheint im 14. Jahrhundert einen islamischen Spengler gegeben zu haben. Die parallelen sind frappierend:

http://www.welt.de/data/2006/10/19/1078083.html

Gruß

Andreas

***

29.10.2006

Moin Hubert,

ich habe meine Antworten wieder in Deinen Text eingefügt ....

Staatsformen

HB: Hallo, Andreas, vielen Dank für Deinen Hinweis auf den „arabisch-islamischen Spengler“. Einen echten Spenglerianer wundert das nicht, hat doch Spengler selbst auch z.B. Polybios (röm. Polybius; ca. 200-120) für seinen „apollinischen Urvetter“ bzw. für den „griechisch-römischen Spengler“ gehalten, obwohl er behauptet hat, der erste und damit einzige Mensch gewesen zu sein, der diese ihm typische Methode einer Geschichtsmetaphysik bzw. Geschichtsphilosophie ausgedacht und zur Anwendung gebracht hat. Dank Goethe und Nietzsche, wie es in seinem Hauptwerk heißt. Polybios (aber nicht nur er) hat übrigens auch bereits den Geburtenrückgang in der griechisch-römischen Welt beschrieben. Er vertrat die Vorstellung von einem Kreislauf der Verfassungen und betrachtete die römische Mischverfassung als die beste aller Verfassungen. Sein Hauptwerk „Historien“ (40 Bücher zur [römischen] „Weltgeschichte“ von 264 bis 144) wurde übrigens von Poseidonios und von Strabon fortgesetzt. Und wer setzt Spenglers Hauptwerk fort?

AK: Ein Russe wahrscheinlich, in 1000 Jahren, wenn der kommunitarische Kulturkreis in der Zivilisationsphase ist.

HB: Wer setzte das Werk des „arabisch-islamischen Spengler“ Ibn Chaldun fort? Eigentlich könnte man eher sogar behaupten, daß Ibn Chaldun der „arabisch-islamische Polybios“ war. Denn Spenglers Verdienst ist ja - nach meinem Dafürhalten - ganz besonders die Abrundung des Ganzen, also der Kulturgeschichte überhaupt, und die daraus resultiernde Möglichkeit der Analogie. Es gab ja auch jede Menge Vorläufer von Spengler (Karl Vollgraff [1792-1863], Ernst von Lasaulx [1805-1861], Heinrich Rückert [1823-1875] u.a., also nicht nur Goethe und Nietzsche), aber keiner von ihnen hat es so auf die Höhe (um nicht zu sagen: auf die Spitze) getrieben wie Spengler.

Und es wundert mich auch überhaupt nicht, was in dem von Dir mir empfohlenen Text (von Bassam Tibi) zu Ibn Chaldun zu lesen ist: „Vor Ibn Chaldun haben Philosophen wie Al-Kundi, Al-Farabi, Ibn Sina (Avicenna), Ibn Ruschd (Averroes), Ibn Tufayl (Abubacer) und viele andere Werke ähnlichen Kalibers vorgelegt.“ Denn auch das kann ja nach Spenglers Theorie gar nicht anders sein - es ist eine Notwendigkeit. Daß es in den einzlnen Kulturen auch „Spenglers“ gegeben hat, ja gegeben haben muß, ergibt sich ja auch aus Spenglers Theorie selbst. Auch das hat er selbst natürlich angedeutet. Hoffentlich steigt das den heutigen Moslems nicht auch noch zu Kopf. Sie gehen ja insgeheim eh schon davon aus, daß das Abendland dem Morgenland zivilisatorisch unterlegen sei. Laut Spengler heißt deren Kultur auch deshalb „arabisch“, weil er eben NICHT damit andeuten wollte, daß sie NUR islamisch, sondern zuerst einmal arabisch, nämlich vor-islamisch war. Ich nenne diese Kultur (Zivilisation) übrigens „persisch-arabisch“, weil für mich gerade auch das Persische einen großen Teil an Vorarbeit zu dieser Kultur geleistet hat. Spengler hat ja die Kulturen wie Monaden behandelt, das tue ich nicht.
   
VorkulturSpätkultur VorkulturSpätkultur
Kreislauf Kreislauf
FrühkulturHochkultur FrühkulturHochkultur
   
Für mich ist z.B. die Völkerwanderungszeit sowohl Teil der antiken Kultur (für sie: passiv, weil schon alt, zivilisatorisch, dekadent) als auch Teil der abendländischen Kultur (für sie: aktiv, weil noch sehr ursprünglich, nämlich: vorkulturell). Für Spengler beginnt die abendländische Kultur erst um 900, für mich ist es schon die Zeit, in der das Abendland das „Stehen“ lernt (also beginnt, auf eigenen Beinen zu stehen). Die abendländische Kultur beginnt bei mir schon im 1. Jahrhundert (**|**), spätestens aber im 2. Jahrhundert (**) und wird im 8. Jahrhundert „geboren“, nämlich so um 750 (**|**).

AK: Aber die Germanen werden doch in der Schilderungen der Byzantiner um 500 n. Chr. noch genauso dargestellt wie aus der Zeit von Marius um 100 v. Chr. - als Barbaren, „Negerstämme“ der damaligen Zeit. Mir ist aus dieser Zeit keine Entwicklungstendenz der Germanen bekannt. Erst weitere 400 Jahre später setzt der abendländische Urknall ein. Ich halte es da mit Spengler.

HB: Und: Für mich endet die abendländische Kultur frühestens im 22. oder 23. Jahrhundert (**|**). Sie kann auch mit Bevölkerungsschwund noch einige Jahrhunderte „überleben“ - es kommt darauf an, wie intelligent sie das meistert. Meiner Meinung nach haben alle anderen Kulturen diese Zeit besser gemeistert, aber man muß natürlich abwarten, wie das Abendland sich zukünftig verhalten wird, denn die größte Bewährungsprobe liegt ja noch vor uns! Wem erzähle ich das? Du weißt das ja! Oder?

AK: Das seelische Ende des Abendlandes erwarte ich auch für das 22./23. Jahrhundert. Danach kann eine Versteinerung als Fellachengesellschaft mehr oder weniger lange dauern. Es könnte aber auch sehr gut sein, daß das kommunitarische der kommenden russischen Kulturphase zu uns herüberschwappt und wir innerlich dem teilhaftig werden, so wie Ostrom magisch wurde. Dann würde Europa einen neuen Zyklus durchleben und die abendländischen überseeischen Siedlungen, die nicht in den russischen Zauber gezogen werden, abgekoppelt von Europa versteinern.

Was meinst Du mit der großen Bewährungsprobe?

HB: Mich würde schon sehr interessieren, was Du dazu meinst. Du hast geschrieben: „Ich bin Pessimist. Spengler wird auch mit der Einschätzung, daß es sich dabei um unentrinnbares Schicksal handelt, recht behalten.“ (**). Daß du hier das Wort „auch“ benutzt hast, liegt, so glaube ich, an dem Satz: „Jeder erkenne bereitwillig die Untergangssymptome fremder oder vergangener Kulturen, nur bei der eigenen will es niemand wahrhaben.“ **

AK: Richtig interpretiert.

HB: Für mich ist die demographische Entwicklung wichtiger als die wirtschaftliche, weil es die Bevölkerungsstruktur (also: nicht so sehr die Bevölkerungsgröße, sondern viel mehr die Bevölkerungsqualität) ist, die die Technik vorantreibt und dadurch auch die Wirtschaft. Wenn die Bevölkerung qualitativ sinkt, ist die Dekadenz am Werk. Und wenn bei uns die Herrschenden aus Gesellschaft und Politik das Thema Bevölkerungspolitik tabuisieren (letztes Totschlagargumnent ist auch hier wieder die „Nazikeule“, dabei sollten doch gerade wir uns nicht mehr die Tabus vom Nationalsozialismus vorschreiben lassen; denn gerade auf diese Weise wird bei uns das Erbe Hitlers ja fortgesetzt und sogar noch verstärkt - unter welchem Vorzeichen ist völlig egal) oder sogar die Ökologie als wichtiger ansehen als den Nachwuchs, und zwar auf typisch malthusianistische Art, die eh die Menschen anderer Kulturen, die aber demographisch enorm zunehmen, so überhaupt nicht interessiert.

AK: Volle Zustimmung.

HB: Ich sehe in dieser typisch westlichen Art (Malthusianismus gekoppelt mit Ökologismus) auch eine „Michelei“, die durch die Dekadenz natürlich noch verstärkt wird.

Man kann zwar politisch nicht viel GEGEN den Bevölkerungsrückgang tun, aber das kritisere ich auch gar nicht, sondern ich kritisiere die Tatsache, daß man bei uns sehr viel FÜR den Bevölkerungsrückgang tut.

AK: Das Abtreibungswesen ist ein Skandal ersten Ranges. Ich habe mal gelesen, die Abtreibungszahlen entsprächen sogar ziemlich genau der Lücke an Geburten, die zum Aufhalten des Bevölkerungsrückgangs notwendig sei.

HB: Der Westen sollte sich seinen Lebensabend besser gestalten. Dies ist ganz im Sinne Spenglers gemeint. Es ist eben eine Frage mehr der Qualität als der Quantität. Doch der Westen (das Abendland) tut so, als sei es umgekehrt. Sein Verhalten ist so, daß er wirtschaftlich bzw. politisch wächst (quantitativ), daß er demographisch schrumpft (quantitativ) - das ist durchaus logisch, denn Bruttoszialprodukts-Zuwachs minus Bevölkerungs-Zuwachs gleich Pro-Kopf-Einkommens-Zuwachs (also sollte aus Sicht der Wohlstandsmehrer die Bevölkerung möglichst abnehmen) -, aber kulturell bzw. zivilisatorisch schrumpft (qualitativ) und an Häßlichkeit wächst (qualitativ). Bildung und Ausbildung bzw. Qualifizierung nehmen wegen der fehlenden jungen Menschen und noch mehr wegen der durch Zuwanderung aus dem Ausland nachrückenden Unqualifizierten (zumeist Sozialfälle) ab, folglich wird der Standort unattraktiv, immer mehr einheimische Qualifizierte wandern aus und letztendlich brechen auch Wirtschaft und Politik zusammen (es kann gar nicht anders sein).

AK: Volle Zustimmung. Interessant in diesem Zusammenhang auch folgender Artikel über deutsche Mennoniten, die sich aus der Dekadenz ausgeklinkt haben. Der Vergleich zu ihnen zeigt, wie weit wir uns schon von unserer eigenen Vergangenheit seelisch entfernt haben. Sie sind gleichsam seelisch auf dem Stand zu Zeiten Luthers eingefroren und halten uns den Spiegel vor:

http://www.welt.de/data/2006/10/28/1089487.html

HB: Auch Zuwanderungspolitik ist im Grunde schädlich, gefährlich und zu teuer, also: unsinnig. Langfristig bewirkt sie außerdem Abwanderung, so daß man sagen kann: jede Zuwanderungspolitik ist letztendlich Abwanderungspolitik. Europa ist mittlerweile schon ohne Ausnahme auf beschleunigter Talfahrt. Nordamerika folgt mit nur geringem Abstand. Deren Bevölkerungszuwachs ist lediglich eine Zahlenspielerei (Statistik) - denn, wie gesagt, es kommt nicht auf die Quantität, sondern auf die Qualität an - und, abgesehen von einigen Jobs und Qualifizierten (die sie tatsächlich auch anlocken können - noch), bringen die Zuwanderer auch in den USA nur Nachteile (aber das darf niemand öffentlich zugeben - das ist Diktatur, Zensur). Selbst der 300000000ste USA-Einwohner (Mitte Oktober 2006) solllte, mußte ein Weißer sein, hätte aber laut Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung schon ein Farbiger sein müssen. Abgesehen also von den Erfolgen, die die Angloamerikaner beim Anlocken Qualifizierter haben und weil die Europäer so dumm sind und lieber Sozialfälle anlocken, ist deren demographische Bilanz genauso katastrophal wie die unsrige.

AK: Volle Zustimmung.

HB: Es ist einfach so, daß hier mittlerweile schon über ganz belanglose Dinge (wie z.B. Fußballereignisse) gar nicht ohne politische Korrektneß geredet werden darf, natürlich auch nicht über Bevölkerungspolitik u.s.w., und die dafür angeblich einzige und letztendlich immer vom Erfolg gekrönte Begründung die Nazikeule (auch Auschwitzkeule genannt), also Hitler ist. Eines Tages darf man hier wahrscheinlich nicht einmal mehr sagen, daß Helmut Kohl als 15-Jähriger für ein paar Monate des Jahres 1945 bei der Wehrmacht war, ohne sich zuvor davon inhaltlich zu distanzieren. Das ist unglaublich! Man muß sich einmal eine Person eines anderen Planeten vorstellen, der man die Fakten erzählt und dann die Folgen - unglaublich! Je länger der Nationalsozialismus vorbei ist, desto mehr wird den Nachkommen ein Schuldkomplex eintätowiert. Das ist unglaublich! Genausogut könnte man den Nachkommen vorschreiben, ein Hakenkreuz auf der linken Brust zu tragen. Unglaublich! Es existiert mittlerweile eine ganze Industrie, die aus genau dieser Geschichte Geld macht (Nazi-, Hitler- oder Holokaust-Industrie oder wie man das sonst nennen will), es ist eine Scheinmoral-Industrie. Sie blockiert die Regierungspolitik. Eine entscheidungs- und handlungsunfähige Regierungspolitik ist de facto aber gar keine Regierungspolitik. Das ganze System müßte radikal geändert werden, um diesen Mißbrauch der Geschichte zu beenden. Und das betrifft nicht nur Deutschland, sondern mittlerweile ganz Europa.

AK: Volle Zustimmung. Liest Du eigentlich auch die Junge Freiheit. Das ist deren stetes Mantra.

HB: Und daß vor allem die Engländer den 2. Weltkrieg verloren haben - das war schon immer meine These. Ihre Zeit war ohnehin schon vorher abgelaufen. Und Charmley sieht das ja auch so. Jedenfalls scheint er ja wenigstens Ahnung zu haben, oder?

AK: Ja, er meint, die Engländer hätten sich auf eine reduzierte Rolle in Selbständigkeit nach Art De Gaulles einrichten sollen, anstatt sich zum Pudel Amerikas zu machen ....

Kennst Du eigentlich dieses Buch?

http://www.amazon.de/Verrat-Deutschland-1918-1919/dp/3930278006/ref=sr_11_1/302-6219906-3646406

Gruß

Andreas

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03.11.2006, 12:26:53

AK: Haffner folgend kann sich aber auch die KPD, SED etc. pp. nicht auf die Revolution 1918, Liebknecht und Luxemburg berufen. Denn diese waren ja preußisch-lasalleanische Sozialdemokraten und keine Bolschewisten. Die KPD wurde erst infolge des Verrats abgespalten und geriet nach der Revolution in das Fahrwasser der russischen Revolution.

Ebert, die politische Rechte, die Reichswehr etc. pp. glaubten - laut Haffner -, es handele sich bei der Revolution und der Wahl der Arbeiterräte um eine bolschewistische Angelegenheit. Das ist auch die Sicht Noltes. Es stünde ein plebejisches Terrorregime nach Vorbild der erst kürzlich erfolgten Revolution Lenins bevor.

Haffner behauptet, die Arbeiterräte hätten nur darauf abgezielt, der SPD-Regierung eine SPD-Exekutive zu verpassen. Die preußische Adelsdauerregierung, gestützt auf den Kaiser, hätte zu einer Arbeiter-Kader-Dauerregierung werden sollen. Parlament und Justiz wollten die Arbeiterräte gar nicht antasten.

Wenn Haffner mit letzterem recht behält, dann wäre das eine originär preußische Revolution gewesen, die im Erfolgsfall eine preußische Demokratie geworden wäre. Strikte Beibehaltung der Gewaltentrennung. Kein Parteienstaat, da die Parteien auf das Parlament beschränkt geblieben wären.

Spengler als Zeitzeuge der Ereignisse äußert sich ja sehr abfällig über die Revolution (in „Preußentum und Sozialismus“), in der er nur den Versuch, den westlichen Parlamentarismus zu importieren, erkennt. Hat er die Revolution nicht verstanden oder phantasiert Haffner?!

Jedenfalls erwehrt sich die SPD-Regierung in Person von Ebert und vor allem Noske („einer muß der Bluthund sein“) mit Hilfe der militanten Rechten aus der Reichswehr der Arbeiterräte. Es kommt zum weißen Terror. Der entstehende Parlamentarismus bleibt immer in Abhängigkeit der antidemokratischen Rechten, derer er sich bedient hatte, bis er ihr schließlich erliegt. Von den eigenen Kraftquellen ist er durch den Verrat abgeschnitten.

Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg hatten auf den Revolutionsverlauf keinen Einfluß, von der journalistischen Rolle abgesehen. In der „roten Fahne“ haben sie den sich vollziehenden Verrat stets auf neue öffentlich angeprangert, bis schließlich das Mordkomplott geschmiedet wurde. Ebert und Noske sollen die Mordpläne nicht nur politisch gutgeheißen haben, sondern auch an der Planung der operativen Durchführung beteiligt gewesen sein.

Papst, der Freikorps-Offizier, der die Morde durchgeführt hat, wohnte nach dem Zweiten Weltkrieg in West-Berlin. Er starb Anfang der 70er und soll Ende der 60er den Wahlkampf von Willy Brandt, der die SPD wieder an die Macht brachte, mit Orakelsprüchen begleitet haben, wenn er den Mund aufmache, dann könnte die SPD weitere 50 Jahre die Macht in den Wind schreiben.

Jedenfalls spaltet sich aus Enttäuschung über den Verrat der linke Teil der Arbeiterbewegung endgültig von der SPD ab und wird zur KPD.

In den Anfangsjahren der Kohlregierung soll es unter dem damaligen Verteidigungsminister Wörner eine Untersuchung der Vorgänge der Revolution gegeben haben, mit besonder Berücksichtigung der Rolle der Reichswehr. Die Studie wurde nie veröffentlicht, weil sie die Ost-Berliner Linie und die der KPD bestätigte.

Nolte schreibt in „Die Weimarer Republik - Demokratie zwischen Lenin und Hitler“, daß die Freikorps in der Revolution den Versuch hin zu einem deutschen Bolschewismus bekämpften. Haffner hält das für eine Schutzbehauptung. Ich persönlich folge da Nolte. Aber die eigentliche Frage ist doch: War das realistisch oder eine Fehleinschätzung.

Behält Haffner recht, dann haben wir 1918/1919 die Möglichkeit zu einem demokratisierten Preußen verspielt. Der westliche Parlamentarismus, die ja im wesentlichen ein Parteienstaat ist, der sich als Akklamationsdemokratie geriert, wäre und dann erspart geblieben. Haffner schreibt, Völker wüchsen durch Revolutionen, da sie dadurch Sprünge in die Zukunft machten. Wenn das Chaos der Revolutionszeit erst einmal überwunden sei, beginne die neue politische Substanz machtvoll zu tragen. England, USA, Frankreich, ... Verhinderte, unterdrückte Revolutionen vergifteten jedoch die Seele eines Volkes. Der Nationalsozialismus sei die Folge dieser inneren seelischen Vergiftung gewesen. Und die Folgen seien bis heute nicht innerlich überwunden.

Gruß

Andreas

***

03.11.2006, 13:08:23

AK: Haffner folgend kann sich aber auch die KPD, SED etc. pp. nicht auf die Revolution 1918, Liebknecht und Luxemburg berufen. Denn diese waren ja preußisch-lasalleanische Sozialdemokraten und keine Bolschewisten. Die KPD wurde erst infolge des Verrats abgespalten und geriet nach der Revolution in das Fahrwasser der russischen Revolution.

So, nun zu Deiner zweiten E-Mail:

HB: Deshalb habe ich in meiner vorletzten E-Mail geschrieben: die größte Bewährungsprobe liegt ja noch vor uns. Je länger wir unsere Probleme (Krankheiten) aufschieben, desto negativer (mangelhaft, ungenügend) wird diese größte Bewährungsprobe ausfallen.

AK: Volle Zustimmung. Ich rechne auch mit einem Ergebnis von 5 bis 6. Es ist doch ganz passend, daß eine Gesellschaft, die kaum noch Kinder hat, sich auch nicht wirklich für ihre Zukunft interessiert. Das passt im Negativen eins zum anderen.

Zu Hepp:

Daß der Multikulturalismus als eigentliche Motivation die Ausschaltung des deutschen Bürgertums zum Ziel hat, behauptet auch (der schon öfter von mir erwähnte) Ernst Nolte. Ich habe ihn Ende der 1980er bei einem Gastvortrag an der Uni Nürnberg gehört. Er sprach dies klar und deutlich aus.

Siehe auch die Anlagen.

Inhaltlich volle Zustimmung, zu dem, was Du schreibst.

Bei dem Multi-Kulti-Wahn muß man auch folgendes bedenken: Sie sagen „Multi-Kulti“ und meinen „Multi-Ethi bei Einheits-Kulti“. Sie wollen eine ethnische gemischte Gesellschaft, die einer Einheitskultur folgt, nämlich dem 68er Liberalismus. Daß sie eigentlich gar keine Multi-Kulti wollen, sieht man schon allein daran, wie schwer sie sich dann doch tun, fremde Kultursymbolik zu tolerieren. Siehe das Feministen-Gegeifer gegen das Kopftuch. Sie wollen eine Einheitskultur, die total dem Moralzwang der Frankfurter Schule unterliegt. Zur Erreichung dieses Zweckes soll das abendländische Bürgertum, welches als reaktionär empfunden wird, durch fremde Ethnien, welche dann aber auch wieder einzuzwingen sind, aufgelöst werden. Das Ganze wird natürlich in einem Aberwitz scheitern. Fragt sich nur, wie weit wir bis dahin heruntergekommen sind. Es besteht ja auch die Tendenz nicht von dem Deutschen Volk, sondern von der Bevölkerung zu reden!

Zur Geburt des Abendlandes (**|**) ist das natürlich eine Frage, wenn man den kulturellen Ausdruck als stark genug ansieht, als Vorkultur (**) zu gelten. Natürlich war mit dem Karolingerreich nicht etwas aus dem Nichts entstanden und die ganze Zeit davor frei von vorgeburtlichen Tendenzen. Da hast Du natürlich recht. Mich fasziniert aber doch mehr das Phänomen, wie sich solche vorgeburtlichen Strömungen und Tendenzen, die lange Zeit nur ganz schwach und kaum wahrnehmbar sind, ab einem gewissen Zeitpunkt sehr plötzlich verdichten und manifest werden.

Spengler schreibt, wer mit den Angelsachsen Darwin an eine allmählich konstante Entwicklung der organischen Form glaubt, sei ein schlechter Kenner des Lebens im allgemeinen und der von Kindern im besonderen.

Ich mache an allem die Erfahrung, daß sich die Dinge erst aufladen und gewissermaßen stauen. Da vergehen lange Zeiträume mit scheinbar keiner Entwicklungstendenz. Dabei lädt sich schon das Kommende auf und bricht dann augenblicklich mit Gewalt hervor.

Ich mache diese Erfahrung immer wieder im alltäglichen Leben. Bei der Entwicklung meiner Kinder. Beim Sport. Sogar meine gesundheitliche Regeneration von der Wohnraumvergiftung verläuft nach diesem Muster. Es tut sich monatelang nichts Neues, alles verharrt auf einer bestimmten Symptomatik. Dann bricht von einen Tag auf den anderen Chaos aus. Die alten Regeln gelten nicht mehr. Es geht drüber und drunter und es etabliert sich eine neue Ordnung auf einem höheren Niveau, welche dann wieder längere Zeit stabil ist ....

Mach's gut!

Andreas

***

26.11.2006

Moin Hubert,

siehe unten ....

HB: Hallo, Andreas, Ernst Nolte finde ich auch gut. Ich habe einige Bücher von ihm und über ihn. Ich bin mir auch sicher, daß er mit dem, was er zur Zeit des so (ja nur) genannten Historikerstreites gesagt hat, richtig ist. Nolte ist neben anderen, z.B. eben auch Hepp, einer, dessen Sprachstil mir ausgezeichnet gefällt. Fast so ausgezeichnet wie Spenglers Sprachstil. Was hat Dich denn bewegt, Nolte zu hören - Ende der 1980er Jahre -, etwa die Nachwirkungen des Historikerstreites?

AK: Nolte war damals eingeladen vom RCDS an deutschen Unis Gastvorträge zu halten, was er getan hat. Irgenwann war meine Uni dran (Erlangen-Nürnberg) und ich habe mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen. Damals hatte ich nur viel von dem Rummel um ihn im Rahmen des Historikerstreits gehört und war neugierig, ihn live zu hören.

HB: Gibt es eigentlich zur Zeit ein aktuelles Buch von bzw. über Nolte ?

AK: Ja, und zwar: http://www.amazon.de/Weimarer-Republik-Demokratie-zwischen-Hitler/dp/3776624914/sr=1-1/qid=1164549216/ref=sr_1_1/028-6053927-8642967?ie=UTF8&s=books

Das soll aber nur ein Aufwasch seiner Vorlesungsskripten und die Quintessenz seiner älteren Bücher sein. Für Kenner seiner älteren Bücher deshalb wahrscheinlich nicht ergiebig, da es nichts Neues enthält. Ich kenne seine älteren Werke nicht, deshalb habe ich es mit Gewinn gelesen.

HB: Hast Du schon das neue Buch von Scholl-Latour („Rußand im Zangengriff“) ?

AK: Nein, eben erst bestellt. Ich lese zur Zeit die Wanderungen durch die Mark Brandenburg von Fontane.

HB: Mit dem, was Du da über „Mult-Kulti“, die Frankfurter Schule und das Feministen-Gegeifer schreibst, hast Du natürlich recht. Ich nenne den „herrschaftsfreien Diskurs“, der natürlich alles andere als herrschaftsfrei ist, gerne auch „Habermasologie“ oder: „Diktatur des Diskursators“.

AK: :-)

HB: Ironischerweise gehorchen diesem Diktator mehr als seinem Vorgänger (Hitler, dem er übrigens selber einaml gedient hat, nämlich als Hitlerjunge) gehorchten. Und das soll ein „Aus-der-Geschchte-Lernen“sein? Nein, diesen Leuten kann man noch weniger trauen als ihren Vorgängern. Und sie haben tatsächlich mit dem Deutschen Volk überhaupt nichts im Sinn - im Gegenteil: sie würden es lieber heute als morgen los sein. Das heißt also: Unsere größten Feinde, die wir jemals gehabt haben, sind mitten unter uns und direkt über uns. Auch das hat Spengler schon gewußt. Nur: Zu Spenglers Zeit konnte man sich wenigstens noch eines Gemeinschaftsgefühls sicher sein. Heute ist der einzige Konsens, der überhaupt noch möglich sein darf, der einer Zerstörung des gesamten Inländischen, also: Selbstmord.

AK: Volle Zustimmung.

HB: „Multi-Kulit“ ist ohnehin die Endphase der von uns noch selbst inszenierten Pseudomorphose, und wenn diese Endphase vorbei ist, dann beginnt die Anfangsphase des von einer fremden Kultur inszenierten Pseudomorphose. Dieser Wechsel ist ja von Spengler auch vorhergesehen worden.

AK: Volle Zustimmung.

HB: Man sollte das Schicksal nicht leugnen und ihm in die Augen sehen können, aber sich ihm ausliefern: das fällt mir auch schwer, und ich glaube, Spengler fiel das auch schwer, denn er war (einerseits!) mit Nietzsche der Meinung, das Schicksal anzunehmen, es zu lieben (Stichwort: „Amor fati“), aber er hat (andererseits!) auch gegen Nietzsche geschrieben, und zwar m.E. deshalb, weil er wollte, daß man den Untergang gestalten sollte. Mit anderen Worten: Spengler war einer, der das Schicksal zwar annahm, es aber auch gestalten und da, wo es möglich ist, auch beeinflussen wollte. Das unterscheidet ihn, glaube ich, von Nietzsche. Die „Größe“ Nietzsches hat er nicht erreicht. Das war auch gar nicht nötig.

AK: Ich glaube, Spengler hegte im tiefsten Innern die Hoffnung, den schicksalshaften Gang der Dinge, indem er zum Bewußtsein gebracht wird, abwenden zu können; daß das Schicksal nur Schicksal sei, solange es nicht durchschaut ist. Deshalb hat er den Untergang geschrieben, um durch Offenlegung der Gesetzmäßigkeit die Durchbrechung derselben einzuleiten. Das ist der tief versteckte Optimismus hinter seinem (von Dritten oft so bezeichneten) „Kultur-Pessimismus“. Aber wie gesagt, ich bin da Pessimist.

HB: .... Ich bin ganz dezidiert der Meinung, daß wir Deutsche mächtig gegen den Geburtenrückgang vorgehen sollten und insbesondere gegen die, die wie fast alle unsere heutigen Politiker eine Politik für den Geburtenrückgang betreiben. Wenn man sich hier passiv verhalten würde, wäre das m.E. auch nicht einmal Annahme des Schicksals, sondern schlichtweg Dummheit bzw. Michelei. ....

AK: Ich ... sehe nirgends im Abendland eine wirkliche Trendwende. Nur einzelne scheinen sich noch schlechter zu entwickeln als andere. Oft beruhen z.B. relativ gute Geburtenraten bei näherem Hinsehen aus Artefakten. So stammen die hohen französischen und us-amerikanischen Raten von kulturfremden Einwandererethnien. Und die hohe isrealische erklärt sich aus der Teilpopulation der sektiererischen Orthodoxen. Die isrealische Normalgesellschaft reproduziert sich auch viel zu wenig.

HB: Unsere Politiker haben seit „1968“ nichts mehr unternommen, was aber auch nicht heißt; daß sie sich dem Schicksal gefügt hätten, eher im Gegenteil: sie haben versucht, alles noch schlimmer zu machen, eine antideutsche Politik durchzusetzen. Das hat aber nichts mit Nietzsches „Amor fati“ oder mit Spenglers Schiksalsidee zu tun, sondern eher mit dem, was Spengler die „faustische“ Zerstörung der abendländischen Werte genannt hat, weil es eben doch wieder typisch abendländisch ist, also Schicksal, aber eben nicht Annahme des Schicksals. Man könnte es etwa so formulieren: eine bewußte Zerstörung als unbewußte Handlung, die Teil des Schicksals ist. Und genau das machen bei uns die Herrschenden aus Politik und Gesellschaft (Lobby, Medien, auch: Wirtschaft). Dies soll sich - z.B. auch über die eben erwähne „Habermasologie“- natürlich insbesondere in die Hirne des Deutschen Volkes (Verzeihung: der „Bevölkerung“) so einnisten, daß es zerstörerisch (genauer gesagt: selbstzerstörerisch) wirkt. Eine Kultur, die stirbt, stirbt hauptsächlich von innen - spenglerisch-poetisch gesagt: das Leben ist Selbstmord auf Raten -, und weil jede Kultur irgendwann einmal sterben muß, zerstört jede Kultur sich irgendwie auch selbst. Wenn man das aber absichtlich (!) verstärken will, dann ist das eben nicht „Amor fati“ oder Schicksalsannahme, sondern eher das genaue Gegenteil: auch, ja gerade das bewußte Zerstören der eigenen Kultur ist Ausdruck dieser eigenen Kultur. Laut Spengler ist die Kulturseele in erster Linie unbewußt, jedenfalls kaum vom Bewußtsein zu beeinflussen. Das erinnert an Freud, aber noch mehr an Nietzsche, von dem Freud, obwohl er es zeitlebens nicht zugeben wollte, ja abgeschrieben hat.

AK: Ja, aber selbst wenn der bewußt selbstzerstörerische Zusatz endlich glücklich entfiele, ginge die schicksalshafte Negativtendenz weiter. Ich würde mich ja gerne eines besseren belehren lassen, aber ich sehe keine Ansätze ....

Gruß

Andreas

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23.12.2006

Moin Hubert,

ich habe in Nürnberg Betriebswirtschaft studiert.

Die Uni heißt Erlangen-Nürnberg, weil der Hauptsitz in Erlangen ist. In Nürnberg sind nur die Fakultäten für Wirtschaftswissenschaften und für Erziehungswissenschaften.

Dir einstweilen ein frohes Fest ....

Gruß

Andreas

***

01.01.2007

Hallo Hubert,

zunächst auch Dir meine Glückwünsche für das neue Jahr!

Ich weiß nicht, ob Sebastian Haffner als Historiker relevant ist. Er ist Journalist gewesen. Zumindest sein Buch „Anmerkungen zu Hitler“ ist ein Klassiker geworden und auch von Historikern anerkannt. Wie es mit seinen anderen Büchern aussieht, weiß ich nicht so recht. Jedenfalls hat er die Begabung, sehr packend und schlüssig eine Darstellung zu schreiben. Bei vielen Historikern legt man ein 700seitiges Buch nach Lektüre aus der Hand, ist von Fakten und Daten erschlagen, hat aber immer noch kein so rechtes schlüssiges Bild vom damaligen Geschehen im Kopf. Bei Haffner sind es meist nur 200 bis 300 Seiten und Ende hat der Leser ein klares eingängiges Bild vermittelt bekommen.

Ich war während des Studiums politisch überhaupt nicht organisiert. Ich war auch nur Beobachter. Bei uns an dieser wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät war die Stimmung ordo-liberal. Es gab dort nur einen Lehrstuhl für Soziologie. Das Fach konnte man im Nebenfach belegen, was kaum einer tat, weil es als linker Spinnkram verschrien war. Der RCDS war tonangebend. Die Asta war winzig und wurde allgemein belächelt.

Zur Masse und der Macht fällt mir ein Zitat von Machiavelli ein: „Ich meine, es sei besser, ungestüm als vorsichtig zu sein, denn das Glück ist ein Weib; wer es bezwingen will, muß es prügeln und stoßen. Die Erfahrung lehrt, daß es sich leichter von denen, die so verfahren, bezwingen läßt als von jenen, die mit kühlem Kopf vorgehen. Darum ist es, wie ein Weib, stets jungen Leuten gewogen, weil diese unbesonnener, aber desto stürmischer und kühner sind.“ (Machiavelli, Der Fürst)

Gruß

Andreas

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23.02.2007

Moin Hubert,

nein, dieses Buch habe ich nicht gelesen. Vermute aber, da steht in der Quintessenz auch nichts anderes drin als in der „Epochenwende“: Dekadanz und Verfall gesellschaftlicher Strukturen ausgelöst durch Egomanie und egozentrische Verantwortungsflucht.

Gruß

Andreas

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26.02.2007

Hallo Hubert, da Dich ja auch Preußen interessiert: siehe Anlage. Ich überlege, hinzufahren am 31.03. Weiß aber noch nicht sicher. Antwort zu Miegel folgt .... Gruß Andreas ... Nachricht für Andreas - Wustrau, im Februar 2007.

Besucherinformation:

Preußische Garnisonen in Brandenburg heißt unsere 7. Sonderausstellung, die wir vom 25. Februar bis zum 30. September 2007 in den Räumen unseres Museums zeigen. Der Förderverein Militärmuseum Brandenburg-Preußen e.V. aus Potsdam hat sich bei der Gestaltung der Ausstellung fachlich und mit Leihgaben beteiligt.

Bedeutende Garnisonen in Brandenburg waren (neben Berlin) Potsdam, Spandau, Neuruppin, Rathenow und Brandenburg an der Havel.

Viele Städte in Preußen bewarben sich um die Stationierung von militärischen Einheiten, „weil die Militärausgaben und die kulturellen Aktivitäten für die ganze Bevölkerung wie ein fruchtbarer Regen niederfiel“. Die starke Nachfrage der Städte konnte jedoch in vielen Fällen nicht befriedigt werden.

Die Truppenstationierung bringt den Städten noch heute Vorteile; denn die militärischen Bauten wurden, wie alle öffentlichen Bauten in Preußen, nach höchsten Qualitätsanforderungen errichtet. Daher lassen sich die Gebäude auch in der Gegenwart für öffentliche Aufgaben nutzen. Ein Paradebeispiel für diese Umnutzung der solide gebauten Backsteinkasernen ist Neuruppin. Staatsanwaltschaft, Landgericht, Stadtverwaltung und Evangelische Schule sind in ehemalige Kasernen eingezogen.

Eine Vortragsreihe wird unsere Ausstellung ergänzen. Den ersten Vortrag hält Dr. Peter Schmidt aus Neuruppin am 31. März 2007 um 15.00 Uhr mit dem Thema: „Wir sind hier beschäftigt, Menschen … zu bilden. Kronprinz Friedrich (der Große) und die Soldaten in Neuruppin.“

Das Büchlein „Preußen und die Marktwirtschaft“ von Ehrhardt Bödecker hat eine Flut von zustimmenden Briefen ausgelöst. Bei uns natürlich Freude darüber.

Sein Buch „Die europäische Tragödie“ wird jetzt vom Olzog-Verlag München wieder aufgelegt, nachdem es seit 2001 im v. Hase & Koehler Verlag vergriffen war.

Leider spiegelt sich das zunehmende Interesse an der preußischen Geschichte nicht an unseren Besucherzahlen wider. Trotzdem bleiben wir optimistisch. Vor einigen Tagen hat Herr Bödecker in Niedersachsen vor einem recht großem Zuhörerkreis über „Die humane Bilanz Preußens“ gesprochen und dafür stehenden Applaus bekommen. Er war sichtlich bewegt und gerührt.

Besuchen Sie uns mal wieder in Brandenburg.

Mit den besten Grüßen aus Wustrau.

Ihr Brandenburg-Preußen Museum.

Dies ist eine Nachricht von „Info-Mail“ an die Adresse AK.... Falls Sie keine Nachrichten mehr erhalten wollen, können Sie den Newsletter unter Angabe dieser Adresse auf der Website http://www.Brandenburg-Preussen-Museum.de abbestellen.

***

12.03.2007

Moin Hubert,

ja, was soll ich sagen. Das ist eben eine Kategorisierung mehr von Miegel. Im Grundbefund stimmen sie alle überein. Das Thema hat sich für mich auch irgendwie erschöpft. Das ist abgegrast ....

Gruß

Andreas

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29.03.2007

Moin Hubert,

.... Scholl-Latour fordert die nationale Atomwaffe:

http://www.focus.de/politik/cicero-exklusiv/tid-5412/cicero-exklusiv_aid_51967.html

Gruß

Andreas

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14.06.2007

Moin Hubert,

.... Eva Hermann - tja, was soll man sagen. Sie propagiert halt das alte Rollenmuster. Funktioniert hat das ja bekanntlich. Aber die Leute wollen zu neuen Ufern, ohne genau zu wissen, wo die liegen. Wobei ich bei den Frauen den Eindruck, habe sie wollen nur ihre Ansprüche und Positionen egoistisch verbessern. Sich selbst substantiell ihren Lebensunterhalt verdienen, ohne Absicherung durch den Mann, das wollen nur die wenigsten. Und die, die es tatsächlich tun, findet man in absurden seelischen Zuständen an.

Gruß

Andreas

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03.09.2007

Moin Hubert,

im Norden gibt's nix Neues. Mitte Oktober fahr ich wieder eine Woche auf Heimaturlaub nach Nürnberg. Viele aus dem F.-Forum kommen zufälligerweise aus dem Nürnberger Raum, vor allem der Betreiber. Wir treffen uns dann erstmal in einem Gasthaft in der Fränkischen Schweiz und trinken einen. Übernachtung mit Frühstück.

Mit meiner Exe habe ist es immer das Gleiche. Ich habe mit der ja so eine Distanzbeziehung gehabt. Das Muster ist aber immer das Gleiche. Sie strengt sich solange an, wie sie sich meiner nicht sicher ist - sexuell. Andernfalls entzieht sie sich.

Habe jetzt Fakten geschaffen und mir eine Zweitbeziehung mit einer Frankfurterin mit Hamburg-Faible zugelegt. Jetzt ist Exe eingeschnappt. Soll sie mal.

Auftritt in einer Diskussionsrunde im SWR3. Eugen Maus, hat der Femanze Thea Dorn schön Contra gegeben.

rtsp://real.swr.de/swr/suedwest/quergefragt/070704.rm

http://www.wgvdl.de/forum/forum_entry.php?id=22744

Gruß

Andreas

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29.09.2007

„Eis heauton“- das Buch kenne ich nicht. Das andere habe ich mir heute erst bestellt ...

Schill guckt auf den Atlantik. Und zwar in Rio. Dort hat ihn die Presse aufgespürt. Er sollte eigentlich vor einem Untersuchungsausschuß in Hamburg aussagen. Eher belanglos. Darauf hat er keinen Bock. Und die Hamburger Justiz hat keine ladungsfähige Adresse. Und für eine Zeugenaussage kommen keine Zwangsmittel in Betracht.

Ich vermute, er genießt dort unten das Geld, das ihm Springer zusagen mußte, damit er sein Richteramt aufgibt und sich auf den Husarenakt, Politiker zu werden, einließ.

Gruß

Andreas

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24.10.2007

Hallo Hubert,

danke zunächst für die Zitat-Sammlung aus „Eis Heauton“. Das Buch habe ich inzwischen auch zuhause liegen. Bin aber noch nicht dazu gekommen, reinzugucken.

Schill ist überraschend wieder in Hamburg aufgetaucht. Die SPD will ihn nun vor dem „Untersuchungsausschuß Feuerbergstraße“ als Zeuge hören. Bei der „Feuerbergstraße“ handelt es sich um ein geschlossenes Jugendheim, das wegen mutmaßlich skandalöser Zustände in die Kritik geraten ist. Ein gefundenes Fressen für die Linke. Der Untersuchungsausschuß sollte eigentlich jetzt schon abgeschlossen werden. Zu Schill hatte man keine ladungsfähige Adresse in Brasilien ausfindig machen können.

Nun kommt Schill und ist prompt auskunftsbereit. Im Februar sind Bürgerschaftswahlen in Hamburg. Von daher kommt Schill höchstwahrscheinlich doch nicht so ganz überraschend jetzt wieder nach Hamburg und ist auch noch seinen alten Erzfeinden, den Sozen, gegenüber so auskunftsfreudig.

Die Motivation kann nur sein: Ole von Beust den Wahlkampf zu vermasseln.

http://www.abendblatt.de/daten/2007/10/24/808042.html

Gruß

Andreas

 

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