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© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  http://www.Junge Freiheit.de/        04. Juli 2008

 


Leserbrief zu: „Der Waschzwang der Söhne“  (Rainer Gebhard)

Massenmörder als Idol

Rainer Gebhardt setzt sich mit dem Kampf zwischen Söhnen und Vätern wegen deren "brauner" Vergangenheit auseinander. Er behauptet, der Kampf der Väter sei aussichtslos. Ich bin anderer Ansicht.

Die Söhne führen diesen Kampf auf einer brüchigen Grundlage. Sie haben niemals in der gleichen Situation wie die Väter gestanden und haben niemals beweisen müssen, daß sie sich in einer Diktatur anders als ihre Väter verhalten hätten. Solange sie diesen Beweis nicht erbracht haben, steht den Söhnen kein Recht zu, ihre Väter zu verurteilen. Wer verurteilt, ohne dieses Recht zu haben, handelt unmoralisch und anmaßend.

Als weiterer Grund für die fehlende Legitimation der Söhne für die Kritik an ihren Vätern kommt hinzu, daß die Achtundsechziger Mao zu ihrem Idol erkoren haben. Mao war ein weit schlimmerer Diktator und Mörder als Hitler. Jung Chang und Jon Halliday weisen in ihrer Biographie »Mao. Das Leben eines Mannes, das Schicksal eines Volkes« nach, daß Mao für den Tod von 70 Millionen Chinesen verantwortlich ist. Das ist ein Vielfaches der von Hitler zu verantwortenden Toten. Wer sich freiwillig den Massenmörder Mao als Idol wählt, verliert das Recht und die moralische Autorität, diejenigen zu kritisieren, die Hitler freiwillig oder oft gezwungenermaßen gedient haben.

Joachim Koch, Höhenkirchen

Junge Freiheit vom 04. Juli 2008


 

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