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Prägnant und möglichst knapp formulierte Gedanken

von

Arnold Gehlen (1904-1976)

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„Wenn nun der Mensch Welt hat, nämlich eine deutliche Nichteingegrenztheit des Wahrnehmbaren auf die Bedingungen des biologischen Sichhaltens, so bedeutet auch dies zunächst eine negative Tatsache. Der Mensch ist weltoffen heißt: er entbehrt der tierischen Einpassung in ein Ausschnitt-Milieu.“
Arnold Gehlen, Der Mensch - Seine Natur und seine Stellung in der Welt, 1940, S. 35

Auch die bei uns schon greifbaren Verfallssymptome gab es in dieser Art noch nie: Lust und Lebensgewinn sind zum Rechtsanspruch geworden; der echt aristokratische und echt proletarische Sinn für das Tragische wird verlacht, die geistige und moralische Kraft reichen nicht mehr zum Abbau des Überflüssigen und Ausformulierten, das nichtgelebte Leben entwickelt seine eigenen Formen der Diktatur - alle Maßstäbe verkleinern sich.
Arnold Gehlen, Urmensch und Spätkultur, 1956, S. 106

„Da die Menschheit nichts Größeres mehr außer sich sieht, muß sie sich selbst umarmen und ihr immer schon wahnhaftes Glücksverlangen von sich selber erwarten.“
Arnold Gehlen, Moral und Hypermoral, 1969, S. 141

„Die Verpflichtung ..., am Kulte der Menschheit unter dem Namen Humanitarismus teilzunehmen, hat nur der, der sie haben will.“
Arnold Gehlen, Moral und Hypermoral, 1969, S. 142

„Der Falke mit schlechtem Gewissen findet sich in der politischen Zoologie in der Nähe der mörderischen Taube.“
Arnold Gehlen, Moral und Hypermoral, 1969, S. 143

„Da wird deutlich, wie die Transformation ins Moralisieren als Erkenntnisersatz nützlich ist.“
Arnold Gehlen, Moral und Hypermoral, 1969, S.163

Von der Lüge bis zur Diffamierung geht die Kunst, jemanden geistig wehrlos zu machen. Die internationale Konvention über die Verhinderung und Unterdrückung des Verbrechens des Völkermordes vom 09.12.1948 hat daher einen geistigen Völkermord anerkannt und in Artikel II den Begriff »Genozid« unter b) wie folgt definiert: ... schwerer Angriff auf die physische oder geistige Integrität einer Gruppe. Dieser Begriff umfaßt natürlich die Traditionen und Überlieferungen eines Verbandes ebenso wie seine Ehre, und ein Volk gewaltsam von seiner Geschichte abzutrennen oder zu entehren bedeutet dasselbe, wie es zu töten.
Arnold Gehlen, Moral und Hypermoral, 1969, S.185

Und zuletzt: teuflisch ist, wer das Reich der Lüge aufrichtet und andere Menschen zwingt, in ihm zu leben. Das geht über die Demütigung der geistigen Abtrennung noch hinaus, dann wird das Reich der verkehrten Welt aufgerichtet, und der Antichrist trägt die Maske des Erlösers, wie auf Signorellis Fresco in Orvieto. Der Teufel ist nicht der Töter, er ist Diabolos, der Verleumder, ist der Gott, in dem die Lüge nicht Feigheit ist, wie im Menschen, sondern Herrschaft. Er verschüttet den letzten Ausweg der Verzweiflung, die Erkenntnis, er stiftet das Reich der Verrücktheit, denn es ist Wahnsinn, sich in der Lüge einzurichten.“
Arnold Gehlen, Moral und Hypermoral, 1969, S.185

Ist es denn wirklich nur Zufall, daß ein großer Teil so ostentativer Zivilisation - im Athen des Perikles ... und im Wien des Mozart - so eng verknüpft war mit politischem Absolutismus, mit einem streng abgeschlossenen Kastensystem und der umgebenden Präsenz einer unterjochten Bevölkerung?
Arnold Gehlen, Einblicke, 1975, S. 125f.

Niemals wird es eine herrschaftslose Gesellschaft geben, eine dahingehende Forderung verkleidet nur den Wunsch bisher Unbeteligter, an der Herrschaft teilzunehmen.“
Arnold Gehlen

Teuflisch ist, wer das Reich der Lüge aufrichtet und andere Menschen zwingt, in ihm zu leben. .... Der Teufel ist nicht der Töter, er ist Diabolos, der Verleumder, ist der Gott, in dem die Lüge nicht Feigheit ist, wie im Menschen, sondern Herrschaft. Er verschüttet den letzten Ausweg der Verzweiflung, die Erkenntnis, er stiftet das Reich der Verrücktheit, denn es ist Wahnsinn, sich in der Lüge einzurichten.
Arnold Gehlen

 

 

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- Literaturverzeichnis -