Schattenmeister. Wie Regierungen und deren Geheimdienste mit
internationalen Drogendealern und Terroristen zusammenarbeiten (2010)
Es
ist traurig, aber wahr: Das Volk ist nicht mehr der Souverän. Die us-amerikanische
Republik hat sich in ein die Völker zerstörendes Imperium verwandelt.
Den heimlichen Herrschern dieses Imperiums ist jedes Mittel recht, um ihre Macht,
ihren Profit und ihr Prestige zu mehren.Für
den Versuch, uns von unserer Geschichte, unseren Werten, unseren Familien und
unserem Glauben zu trennen, werden ausgeklügelte Methoden der Propaganda
und der psychologischen Kriegführung eingesetzt. Selbst vor faustdicken Lügen
wird nicht zurückgeschreckt.Eine der Strukturen,
die der Oligarchie zur Durchsetzung ihrer Interessen dient, sind die Bilderberger.
Sie sind ein entscheidender und typischer Teil eines Netzwerks, das eine geheime
Weltregierung bildet. Ihre Aktivitäten konzentrieren sich auf die Bemühungen,
unter dem Deckmantel der Globalisierung eine Neue Weltordnung zu etablieren.Um
dieses Ziel zu erreichen, setzen sich die geheime Machtelite und ihre Handlanger
heute über jegliches Recht hinweg. Um die Pläne für eine Eine-Welt-Regierung
durchzusetzen, wurden Staaten ruiniert, Kriege inszeniert und schließlich
eine Zusammenarbeit mit den Vertretern des internationalen Terrorismus organisiert.
Fakt ist: Es geht um die Zerstörung der Nationalstaaten, um die Übernahme
ihrer Ressourcen und die Entwurzelung der Menschen, die für das Establishment
ohne Bedeutung sind.(Ebd., Klappentext). |
Prolog
Die Bilderberg-Gruppe ... ist ein entscheidender und
typischer Teil eines Netzwerks, dessen Geldgeberinteressen sich mit den Interessen
jenen Kreises der Synarchistischen Internationalen überlappen, die
in der Zeit zwischen 1922 und 1945 hinter der Einsetzung der faschistischen Regime
in Europa steckten. Ihre Aktivitäten konzentrierten sich auf Bemühungen,
mit welchen versucht wurde, unter dem Deckmantel der Globalisierung ein Weltsystem
des interantionalen Faschismus zu etablieren. (Ebd., S. 16).
»Wie würden Sie die Nachfrage zerstören?« . .... »Sie
zerstören die Nachfrage, indem Sie die Weltwirtschaft zerstören.«
(Ebd., S. 23).»Es handelt sich
um einen simplen Transfer von Vermögen, genau wie bei der Weltwirtschaftskrise
1929. Die Leute werden ihre Häuser verlieren, ihre Aktien, ihre Rücklagen
und ihr Erspartes. Nach ihnen wird ein anderer daherkommen und heimlich alles
für Pfennigbeträge aufkaufen.« (Ebd., S. 23).Aus
einem bestimmten Blickwinkel gesehen, ergaben die Pläne der Bilderberger
zur Zerstörung der Nachfrage und die ökonomischen Umwälzung einen
Sinn. Ohne diese Art von Intervention, mit der die Schattenmeister die wirtschaftlichen
Wachstumsraten bremsen wollten, wären jene Nationalstaaten, die sich für
wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt einsetzten, dominant geworden.
Das hätte den Untergang der Oligarchie eingeläutet. Es hätte das
Ende der Schattenmeister bedeutet. Nationen, die die kreative geistige Entwicklung
ihrer Bevölkerung fördern, bringen ein Volk hervor, das oligarchische
Herrschaftsformen nicht ewig toleriert. Ungebildete, technisch und intellektuell
rückständige Völker dagegen schon. (Ebd., S. 23).
Verschwörer
Zufällig wurde diesem Buch zur Zeit des
20. Jahrestages des Berliner Mauerfalls vom November 1989 der letzte Schliff gegeben.
Eigentlich fiel die Mauer nicht, vielmehr verkündeten die ostdeutschen Machthaber
am 9. November, die Grenze nach West-Berlin sei offen, und jubelnde Berliner zerlegten
im Lauf der folgenden Tage und Wochen einen großen Teil der Mauer. Das ist
inzwischen zum Symbol für das Ende des Kalten Krieges und den Beginn der
»Nach-Geschichte«
geworden, der »unipolaren« Welt, wie die amerikanischen Neokonservativen
sie anpreisen. Die Vorteile, die sich aus der Einsparung der Kosten für das
Wettrüsten und durch die Ausdehnung des westlichen Kapitalismus und der Finanzwelt
ergaben - die »Friedensdividende« -, sollten unweigerlich zu einem
neuen Goldenen Zeitalter führen, einem Neuen Amerikanischen Jahrhundert.
Aber es hatte nicht sein sollen. (Ebd., S. 35).Neben
den wichtigen Einzelheiten lautet die grundlegende Botschaft dieses Buches, daß
auf der Weltbühne »die Dinge selten tatsächlich so sind, wie sie
scheinen«. Die Regierungschefs treffen sich zu G-20-Gipfeln, nationale Gesetze
werden erlassen, UN-Resolutionen beschlossen, NATO-Einsatzkräfte entsandt
und nur selten entsprechen die wahren Gründe dieser Maßnahmen auch
nur annähernd den vorgetragenen Rechtfertigungen. So groß ist die Reichweite
der Schattenmeister. (Ebd., S. 35).Ihre
Welt der Täuschung basiert auf Konflikten, sowohl realen als auch eingebildeten.
Sie spielen ständig die beiden Enden gegen die Mitte aus und umgekehrt. Sie
erfreuen sich deshalb an einem Krieg in Afghanistan, weil er der Öffentlichkeit
unter dem Begriff »Koalition der Willigen« als Verteidigung der westlichen
Zivilisation gegen die Kräfte des islamischen Faschismus, was auch immer
das sein mag, verkauft werden kann. In Wahrheit handelt es sich um eine Besatzung,
um den lukrativsten Drogenhandel der Welt zu schützen und zu kontrollieren,
indem starke Militärkräfte in der Gebirgsregion zwischen den möglichen
Rivalen US-Amerikas, Rußland und China, stationiert werden. Das hat den
zusätzlichen »Nutzen«, daß dies den indischen Subkontinent
weiter destabilisiert und allem Anschein nach den Iran bedroht. (Ebd., S.
36). | Die
Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (**)
gegen die Trilaterale Kommission (**|**|**). |
Nur
wenige US-Amerikaner haben im Juni 2001 der Bildung der Shanghaier Organisation
für Zusammenarbeit (SOZ)
große Beachtung geschenkt, einer bilateralen Sicherheitsvereinbarung zwischen
Rußland, China, Kasachstan, Usbekistan, Kirgisistan und Tadschikistan. Die
Schattenmeister jedoch sehr wohl. Die Invasion in Afghanistan fand keine sechs
Monate später statt. Ein Blick auf den Globus zeigt, welch großen Teil
von Eurasien diese sechs Staaten einnehmen. Im Bemühen um größeren
Einfluß hat die SOZ der Mongolei, Indien, Pakistan und Iran, der sich im März 2008 um Vollmitgliedschaft bewarb, Beobachterstatus eingeräumt.
Diese zehn Nationen nehmen zusammen über fünfundzwanzig Prozent der
gesamten Landmasse ein und stellen über fünfundvierzig Prozent der Weltbevölkerung
(China allein schon rd. 20 Prozent, Indien rd.
18% [Stand 2010]; HB). Neben anderen Maßnahmen, zu denen auch Militärübungen
zählten, erklärte die SOZ ihre Absicht, den Drogenhandel zu unterbinden.
Die Vorherrschaft des Westens in Afghanistan gilt als entscheidender Faktor für
die Begrenzung der Macht der SOZ. (Ebd., S. 36-37).Doch
die aktuelle globale Finanzkrise - auch wenn sie im großen Stil arrangiert
wurde - bietet die Gelegenheit, daß mehr und mehr Menschen die Täuschung
durchschauen. Das ist vor allem außerhalb der USA der Fall, ein Phänomen,
das von F. William Engdahl
mittels eines uralten chinesischen Konzepts diskutiert wurde: »Das
Problem der us-amerikanischen Machteliten rund um die Wall Street und in Washington
ist die Tatsache, daß sie nun in der größten Finanzkrise ihrer
Geschichte stecken. Diese Krise wird von der ganzen Welt wahrgenommen, und die
Welt reagiert nach den Prinzipien des Selbsterhalts. Die US- Eliten haben das
verloren, was in der chinesischen Geschichte der Kaiser als das Mandat des
Himmels bekannt ist. Dieses Mandat wird einem Regenten oder einer herrschenden
Elite verliehen, vorausgesetzt, sie regieren das Volk gerecht und fair. Installieren
sie eine Tyrannen- oder Despotenherrschaft, unterdrücken und missbrauchen
sie ihr Volk, dann verlieren sie dieses Mandat des Himmels.Falls
die mächtigen wohlhabenden privaten Eliten, die fast das ganze vergangene
Jahrhundert hindurch oder noch länger die Finanz- und Außenpolitik
der USA maßgeblich bestimmt haben, je ein Mandat des Himmels besaßen,
dann haben sie es nun eindeutig verloren. Folgende Entwicklungen bestätigen
dies beispielhaft und für alle Welt sichtbar: Die USA verändern sich
zu einem umfassenden Polizeistaat. In der Verfassung verbürgte Grundrechte
werden entzogen. Nicht gewählte Fjnanzminister wie früher Henry Paulson
und jetzt Tim Geithner haben den Stellerzahlern ohne deren Einverständnis
Milliardensummen gestohlen, nur um die bankrotten Großbanken der Wall Street
zu retten, weil diese angeblich systemisch, also so groß seien,
daß das Wirtschaftssystem zusammenbrechen würde, wenn sie pleite gingen.In
dieser Situation bemühen sich die amerikanischen Machteliten immer verzweifelter,
die Kontrolle über ein parasitäres globales Imperium zu erhalten, welches
von ihren Medienapparaten irreführend Globalisierung genannt
wird. Um ihre Dominanz zu wahren, müssen sie unbedingt die sich abzeichnende
Kooperation der beiden wichtigsten eurasischen Mächte auf den Gebieten von
Wirtschaft, Energieversorgung und Militär verhindern, die die amerikanische
Supermachtkontrolle zukünftig infrage stellen könnten - China in Verbindung
mit Rußland.« (Ebd. ). | Die
Welt hat herausgefunden, daß das Risiko weit stärker globalisiert wurde
als Demokratie oder Wohlstand. Die amerikanischen Immobilien-, Banken- und Versicherungsblasen
haben selbst Amerikas traditionelle Freunde wie Irland und Island in den wirtschaftlichen
Ruin getrieben. Deren Bevölkerung wurde durch eine andere Art von »Schocktherapie»
wachgerüttelt, angewandt von denselben Schuldigen, die diese als Rechtfertigung
für die zur Zerschlagung der russischen Wirtschaft nötigen »Reformen«
nutzten. (Ebd., S. 37-38).Wer
tötete Litwinenko? .... Wem nuttze sein dramatischer Tod am meisten?
(Ebd., S. 42-43).Große westliche
Ölfirmen, denen der ungehinderte Zugang zu Rußlands Ölvorkommen
verwehrt war; ehemalige oder inzwischen ausgewiesene oder inhaftierte Oligarchen,
die die russische Wirtschaft ausplünderten und die gestohlenen Milliarden
ins Ausland brachten, Männer wie Boris Beresovski, Michail Chordorkovski
und Leonid Nevslin, tschetschenische »Freiheitskämpfer« und ihre
Unterstützer im us-amerikanischen Komitee für Frieden in Tschetschenien
(ACPC). .... Zu den Unterstützern des ACPC gehören Zbigniew Brzezinski,
der »Archtiekt« (Anführungsstriche von
mir; HB) der »Großen Strategie« gegen Rußlands
Interessen in Zentralasien; Alexander Haig, ehemals US-Außenminister und
enger Vertrauter des UCK-Terroristen Hashim Thaçi, des heutigen Premierministers
des Kosovo; Richard Perle, US-Vertreter einer pro-israelischen Lobby; Kenneth
Adelman, der ehemalige US-Botschafter bei der UN, der sich vehement für den
Einmarsch in den Irak einsetzte: Michael Ledeen vom ... American Enterprise Institute,
früherer Bewunderer des italienischen Faschismus; James Woolsey, ehemaliger
Dierektor der CIA und maßgeblicher Befürworter einer Umgestaltung der
muslimischen Weltg nach us-amerikanischen Vorstellungen. (Ebd., S. 43-44).Ein
unabhängiges Tschetschenien könnte auch ein Vorspiel für die langfristige
Auflösung Rußlands selbst sein; schließlich hat die CIA in ihrem
Bericht »Global Trend 2015« vorausgesagt, daß das ölreiche
Sibirien sich der Kontrolle Moskaus entziehen könnte. (Ebd., S. 44).Für
die Vereinigten Staaten ist billiges Öl eine Frage von Leben und Tod.
(Ebd., S. 44).
Die wirtschaftliche Plünderung Rußlands
»Offene
Grenzen, weniger Handelsrestriktionen und die wirklich globalen Finanz- und Telekommunikationssysteme
bieten kriminellen Organisationen große Möglichkeiten, Operationen
über nationale Grenzen hinaus auszudehnen.« (Internationaler Gerichtshof
[IGH], 1996) (Ebd., S. 61).Im
Laufe der Zeit können das Maß des groß angelegten Diebstahls,
die Ungeherlichkeit der Grausamkeiten und die Absurdität der Lügen,
die uns täglich als »Nachrichten« (Anführungsstriche
von mir; HB) vorgesetzt werden, nur weiter zunehmen, während die finanziellen
Ressourcen schwinden. (Ebd., S. 61).Der
ausgearbeitete Plan, den Zbigniew Brzezinski in seinem 1997 erschienenen Buch
The Grand Chessboard verriet, wurde Teil des spektakulärsten jemals
durchgeführten Verbrechenscoups. (Ebd., S. 62).In
einer finsteren Nacht- und Nebelaktion arbeiteten die westlichen Geheimdienste
mit Schwarzmarktprofiteuren, fürhrenden Bankhäusern, der italiensischen
Cosa Nostra, der us-amerikanischen Mafia und der russischen Unterwelt, ehgemaligen
KGB-Offizieren, Veteranen des Afghanistankriegs und arbeitslosen Militäroffizieren
zusammen, um im ganz großen Stil illegale Allianzen zu schmieden, die dazu
dienen sollten, die UdSSR zu destabilisieren und am Ende zu zerstören.
(Ebd., S. 63).»Russische Vermögenswerte,
wie beispielsweise Öl, werden von Unterweltgestalten oder korrupten Fabrikmanagern
gestohlen und in Rotterdam an der Börse verkauft. Die Gewinne werden durch
Deckfirmen auf dem europäischen »Kontinent« (Anführungsstriche
von mir; HB) auf Banken in London überwiesen. Gangster geben über
eine Bank in Moskau eine Bestellung, sagen wir in Höhe von vierzig Millionen
US-Dollar auf. Die Bank kontaktiert ihre bevorzugte Partnerbank und gibt eine
Kauforder über den Betrag. Die Partnerbank kauft die Summe von der Zentralbank
in New York. Gleichzeitig erhält die Partnerbank eine Überweisungsgutschrift
auf dasselbe Konto von der Londoner Bank. Die Partnerbank streicht eine Provision
ein und transportiert das Bargeld von New York nach Moskau. Anschließend
wird es von Gangstern genutzt, um Drogen oder Villen zu kaufen oder um Wahlkämpfe
zu organisieren.« (Robert Friedman, The Money Plane, in: New Yorker,
22.01.1996) (Ebd., S. 63-64).Das
Systsem hatte sich nicht verändert, nur die Nutznießer waren andere.
(Ebd., S. 66).Die russische Mafia,
unter dem Namen Vorovskoi Mir bzw. »Welt der Diebe« bekannt, ein ...
Zusammenschluß von sowjetischen Gangstern, begriff sofort, daß der
»Rückzug« des Kommunismus für sie eine phantastische neue
kriminelle Weltordnung einläutete. (Ebd., S. 67).Innerhalb
eines Jahres nach Michail Gorbatschovs Entmachtung hatten sich über 2600
»Verbrecherclnas« gebildet - bei denen mehr als 3 Millionen Kriminelle
»beschäftigt« (Anführungszeichen von
mir; HB) waren - und sich wie ein Lauffeuer auf dem Gebiet der ehemaligen
Sowjetunion verbreitetet ... 40 dieser Clans sind mindestens ebenso groß
wie die sizilianische oder die us-amerikanische Mafia. (Ebd., S.
67).Die Geschichte ... hat immer wieder
gezeigt, daß die Kontrolle über das Zentrum Eurasiens der Schlüssel
zur Kontrolle über den ganzen Globus ist (**|**)
(bis fast Ende des 20. Jahrhunderts glaubte man übrigens,
daß Berlin bzw. Deutschland dieser »Schlüssel« sei; HB).
(Ebd., S. 68).Einer der Begriffe,
die ich mit Bezug auf Rußland immer wieder gehört habe, ist »Weimar-Rußland«.
Das bezieht sich auf Deutschland nach dm 1. Weltkrieg, als die Reparationen und
die Ausplünderung durch die Alliierten die wirtschaftlichen Grundlagen Deutschlands
vernichteteb, was zur Hyperinflation führte und das Sozialgefüge zerstörfte.
Einige Experten haben den wirtshaftlichen Dschihad gegen Rußland als bewußten
Versuch beschrieben, die taumelnde Supermacht auf Dritte-Welt-Status zurechtzustutzen.
(Ebd., S. 69).Nach dem Niedergang
des osmanischen Reiches im 19. Jahrhundert stand Rußland an einer seiner
Südflanken - getrennt vom britischen Indien durch das wilde Afghanistan -
eine andere Kolonialmacht gegenüber. Ihr Kampf um die Vorherrschaft in Asien
wurde als »Great Game« bekannt, und sie spielten es ... nicht nur,
um die Kontrolle über wichtige Ressourcen für sich zu gewinnen, sondern
auch, um anderen den Zugang zu verwehren. Die heutige Dominanz der USA basiert
größtenteils auf ihrer Beinahe-Hegemonie in der weltweiten Ölwirtschaft.
Die offizielle US-Politik in Zentralasien bestand ... darin, »Rußlands
Monopol über den Transport von Öl und Gas aus dieser Region zu brechen
und, ganz offen gesagt, um die westliche Energieversorgung durch Diversifikation
des Angebots zu fördern.« (Ahmed Rashid. a.a.O.) (Ebd., S. 71).Die
Akzeptanz Boris Jelzins in der westlichen Presse war der entscheidende Faktor
.... (Ebd., S. 72).Die Clinton-Administration,
zutiefst besorgt, daß Jelzin, mit einer Zustimmungsrate von 3 Prozent vielelicht
der unpopulärste Politiker der Geschichte, 1996 nicht wiedergewählt
würde, drückte im März jenes Jahres einen Kredit des IWF über
10,2 Milliarden Dollar durch, der nicht nur die russische Zentralregierung liquide
machte, sondern auch für Jelzins Wahlkampf genutzt wurde. (Ebd., S.
75-76).Der Zusammenbruch der russischen
Wirtschaft (was ist denn eine »russische Wirtschaft«?
HB) war schlimmer als das, was US-Amerika während der Weltwirtschaftskrise
1929 erlebte. (Ebd., S. 79).Der
IWF stritt ... jegliche Verantwortung dafür ab, was mit den Riesensummen
passiert war, mit denenn er Rußland so schnell überschwemmt hatte und
die ebenso schnell von Regierungsgaunern auf ihrfe ausländischen Bankkonten
abgesaugt worden waren. (Ebd., S. 80).Einemn
Monat, nachdem er (der IWF-Kredit; HB) überwiesen
war, verschwand das Geld, und das Konto wurde aufgelöst. Punkt, aus. ....
Ein Teil des an die Bank of Sydney (sie existiert
in Wirklichkeit gar nicht; HB) überwiesenen Geldes gelangte auf das
Konto einer Firma, die sich zu 25 Prozent im Besitz von Tatjana Djatschenko, der
jüngsten Tochter des ... Präsideten Boris Jelzin, befand. Djatschenko
und eine kleine Gruppe von Opportunisten, wie z.B. Boris Beresovski, der damals
reichste russische Oligarch. Walentin Jumaschev, Leiter der russischen Präsidialverwaltung,
und Roman Abramowitsch, Prinzipal und aggressivster Ideologe der »Familie«,
regierten das Land im Namen des Präsidenten, während Jelzin aufgrund
seines sich rapide verschlechternden Gesundheitszustands von der politischen Bühne
verschwand. .. Die Ermittler kamen zu dem Schluß, daß das Geld des
IWF sofort auf das Konto der schweizerischen Firma RUNICOM überwiesen wurde.
Mithilfe meines Interpol-Kontakts fand ich heraus, daß RUNICOM in Freiburg
in der Schweiz gemeldet war. Der Besitzer der Gesellschaft? Der Präsident
des FC Chelsea, Roman Abramowitsch. .... Edmond Safra ... starb im Dezember
1999 unter - gelinde gesagt - »verdächtigen Umständen« ....
Zur Zeit seines Todes war Safra gerade dabei, den Verkauf seines gesamten Bankenimperiums
(!) an ein englisches Bankenkonglomerat abzuschließen.
Was über Safra weniger bekannt ist, ist die Tatsache, daß er wahrscheinlich
der erste heimliche Goldhändler der Welt war, der verdeckte Operationen für
Geheimdienste wie den israelischen Mossad finanzierte. Darüber hinaus
war Safra offenbar die Schlüsselfigur im Gold-für-Opium-Handel, indem
er den Markt von Hongkong über die Trade Development Bank mit sehr
großen Mengen Gold belieferte. Die Quellen dieser sensatuionellen Informationen
werden, so leid es mir tut, in diesem Fall anonym bleiben müssen. Der Milliardär
war äußerst besorgt, als ihm klar wurde, daß er angeklagt werden
könnte, Milliarden des russischen IWF-Kredits gewaschen zu haben, und daß
sein Leben bedroht war, entweder durch diejenigen, die das Geld gestohlen hatten,
oder durch russische Sicherheitskräfte. Safra begriff, daß die Verflüchtigung
der Gelder die Finanzkrise in Rußland ausgelöst hatte. (Ebd.,
S. 84-86).Einer Untersuchung des US-Kongresse
zufolge, die 2001 durchgeführt wurde, »waschen amerikanische und europäische
Banken jährlich zwischen 500 Milliarden und 1 Billion Dollar der internationalem
Verbrechensgewinne; die Hälfte davon wird allein von us-amerikanischen Banken
gewaschen. Es wird geschätzt, daß die Hälfte des Geldes in die
Vereinigten Staaten fließt«, behauptet der Senator von Michigan, Carl
Levin. MIt anderen Worten: In den 1990ern waren zwischen 2,5 und 5 Milliarden
Dollar (kriminelles und korruptes Geld) von US-Banken gewaschen worden und zirkulierten
auf dem US-Finanzmarkt. Was hat das alles zu bedeuten?
Ohne dieses illegale Geld würde die US-Wirtschaft zusammenbrechen.
(Ebd., S. 87).Allerdings könnten
Gesetze zur Bankentransparenz diesem Multi-Milliarden-Dollar-Fluß praktisch
über Nacht ein Ende setzen. (Ebd., S. 87).Maßgeblich
beteiligt an diesem Geldwäschegeschäft sind die wichtigsten Baken der
USA, die deren globale Macht durch Geldwäsche und das Management illegal
erzielter Vermögen im Ausland stützen. . .... »Washington und die
Massenmedien haben die USA als Vorreiter im Kampf gegen Drogenhandel, Geldwäsche
und politische Korruption dargestellt und das Bild sauberer weißer Hände,
die schmutziges Geld bekämpfen, entworfen. In Wahrheit ist es genau umgekehrt.
US-Banken haben ein ausgefeiltes Maßnahmenpaket enttwickelt, um illegale
Gelder in die USA zu holen, die sie dann in rechtmäßige Geschäfte
oder US-Staatsanleihen investieren und damit legitimmieren« (James Petras,
a.a.O.). (Ebd., S. 88).Es gibt
zwei Methoden, die große Bankeninstitutionen zur Geldwäsche einsetzen:
über Privatbanekn und Korrespondenzbanken. (Ebd., S. 88).Es
ist überflüssig zu erwähnen, daß zu diesen Kunden Drogendealer
und andere in kriminelle Aktivitäten verwickelte Leute zählen.
(Ebd., S. 88).Die Russische Föderation
der Post-Perestroika - die Post-Jelzin-Zeit, die in Sachen Korruption nicht gerade
ungeschult war - verstand es rasch, sich das neue System zunutze zu machen; nennen
Sie es Glasnost, Offenheit Opportunismus oder Geldwäsche. Dank der Politik
Clintons und des IWF wurde Rußland über Nacht von schmutzigem Geld,
schmutziger Politik und schmutzigen politischen Fehden überzogen. Es dauerte
nicht lange, bis die Regierungsbürokraten, die Politiker, die vom KGB kontrollierte
Mafia und eine neureiche Clique von Oligarchen sich die Pläne der Schattenmeister
zu eigen machten, Rußland von einer Supermacht in eine Kleptokrartie zu
verwandeln. Wundert es da, daß das russische Volk die strenge Autokratie
eines Nationalisten wie Wladimir Putin als Wendung zum Besseren betrachtet?
(Ebd., S. 90).
Der Bilderberg-Krieg im Kosovo
Im Jahre 1996 beschlossen
die Bilderberger, sich des damaligen serbischen Präsidenten Slobodan Milosevic
zu entledigen. Ihr Masterplan wurde während ihres Treffens 1996 in King City,
einem kleinen Ort etwa 35 Kilometer nördlich von Toronto in Ontario, Kanada,
ausgeheckt. Zum Kosovo-Krieg und dem darauf folgenden Sturz des serbischen Präsidenten
kam es aufgrund der politischen Strategien, die bei der Konferenz der Bilderberger
heimlich entwickelt wurden. Ihre Absichten waren klar. Sobald die Zeit reif war,
wollten sie ihren Plan umsetzen und das »politische Problem« lösen,
das in Milosevics politischem Überleben und der Fortsetzung seiner sozialistischen
(nationalsozialistischen oder sozialnationalistischen muß
es genauer heißen! HB) Politik mit der Ablehnung ihrer kapitalistischen
Ziele bestand, nämlich ganz Europa in einen »freien Markt« zu
verwandeln. (Ebd., S. 97).Die UÇK ist eine terroristische
Organisation, die ... »Drogen schmuggelte, mit Prostitution Geschäfte
machte und Zivilisten ermordete.« (Tim Marshall, a.a.O.). (Ebd., S.
98).Expansion als »Grüne
Schellstraße, eine etnische/geopolitische Autobahn mit zwei Spuren und zwei
Zielen«: einerseits die »westliche NATO mit der östlichen NATO
(Türkei) zu verbinden«, und andererseits »den islamischen Einfluß
auf den westlichen Unterbau des christlichen Europas zu prognostizieren«.
Sowohl die albanische als auch die bosnische Bevölkerung besteht aus Serben,
die gezwungenermaßen oder »freiwillig« (Anführungsstriche
von mir; HB) zum Islam konvertierten, um der Verfolgung durch die Türken
zu entgehen. (Ebd., S. 100).Die
NATO hatte eine unheilsame Zweckehe mit der Mafia geschlossen. (Ebd.,
S. 100).Als es nicht gelang, durch
illegale Entführungen einen Krieg auf dem Balkan zu entfachen ..., waren
die Bilderberger bereit, den Kosovo zu benutzen, um dieses Ziel zu erreichen.
(Ebd., S. 101).Im Februar 1999 waren
die Serben gezwungen, an Verhandlungen in Rambouillet (warum
nicht gleich Versailles? HB) nahe Paris, teilzunehemen, wollten sie nicht
von den weit überlegenen allierten NATO-Kräften in Schutt und Asche
gebombt werden. Die US-Außenministerin Madeleine Albright (Bilderberg- und
CFR-Mitglied [obwohl ohne Glied! HB]) leitete
die Verhandlungen. (Ebd., S. 106).Die
finanziell gut ausgestattete Befreiungsarmee des Kosovo, die buchstäblich
aus dem Nichts aufgetaucht war, hatte sich ins Rampenlicht gedrängt, und
wieder einmal stand den Balkanländern ein Krieg bevor, der ein großes
Gemetzel mit sich bringen sollte. Kurz nach dem Bilderberg-Treffen in King City
hatte ich das vorausgesagt. Darüber hinaus haben eine Reihe von angesehenen
Medienquellen in den USA und Europa belegt, daß die Befreiungsarmee des
Kosovo und ihre albanischen Sponsoren durch Heroin finanzierte organisierte Verbrechergruppen
waren, die die Kontrolle über den Transport von Heroin aus dem Nahen Osten
nach Europa und in die USA gewinnen wollten. (Ebd., S. 107-108).Der
Rahmen für UÇK-Operationen wurde bei der Bilderberg-Konferenz 1996
abgesteckt. (Ebd., S. 109).Geheimagent
Michael Levine, früher in der us-amerikanischen Drogenbehörde (Drug
Enforcement Administration, DEA) tätig, machte am 24. Mai 1999 irn New American
folgende niederschmetternde Feststellung: » Vor zehn Jahren haben wir die
schlimmsten Elemente unter den Mudschaheddinin in Afghanistan - Drogendealer,
Waffenschmuggler und anti-amerikanische Terroristen - bewaffnet und ausgerüstet
.... Heute tun wir das Gleiche mit der UÇK, die mit jedem der bekannten
Drogenkartelle im Nahen und Fernen Osten in Verbindung steht Interpol, Europol
und nahezu jeder europäische Geheimdienst und jede Drogenbehörde hat
aktuell Ermittlungen gegen Drogensyndikate laufen, die direkt zur UÇK und
direkt zu albanischen Banden in diesem Land (den USA) führen.« (**).
Die Bilderberger brauchten ihren Krieg, und sie waren nicht bereit, lange auf
den Ausbruch zu warten. Der MI6, die SAS-Sondereinsatzkräfte und die us-amerikanische
DIA waren zusammen mit drei privaten britischen und us-amerikanischen Sicherheitsfirmen
irn Norden Albaniens eifrig damit beschäftigt, die UÇK-Terroristen
auszubilden. Darüber hinaus berichtete Chris Stephen im November 1998 in
der britischen Sunday Times, daß vom »islamischen Dschihad«
finanzierte Militärausbilder aus der Türkei und Afghanistan die UÇK
in Guerrilla- und Ablenkungstaktiken unterrichteten: »Bin Laden war persönlich
in Albanien gewesen. Eine der verschiedenen Fundamentalistengruppen, die Einheiten
in den Kosovo geschickt hatten, gehörte zu seinem Netzwerk .... Es wird vermutet,
daß bin Laden 1994 in Albanien eine Operationszelle eingerichtet hat ....
Albanische Quellen behaupten, daß Sali Berisha, der damalige Präsident,
Verbindungen zu einigen Gruppen unterhielt, die sich später als extreme Fundamentalisten
entpuppten.« (Ebd., S. 111). Wie
mächtig ist die albanische Mafia? Im Jahre 1985 gelang es der albanischen
Mafia, den damaligen US-Staatsanwalt für New York, Rudy Guilliani,
einzuschüchtern, der laut einem Artikel im Wall Street Journal vom 09.09.1985
»unter Personenschutz stand, nachdem er in New York City einen mit einem
mächtigen Ring albanischer Heroinhändler in Verbindung stehenden Fall
strafrechtlich verfolgte.« (Ebd., Anmerkung 25).
Obwohl
sich Präsident Clinton und seine Außenministerin Madeleine Albright
heftig ins Zeug legten, um eine politische Legitimierung der UÇK-Terroristen
zu liefern, wurden die Verbindungen der Gruppe zum internationalen Terrorismus
und zum organisierten Verbrechen vom US-Kongreß ausführlich dokumentiert.
Die Bilderberger brauchten die UÇK jedoch, um den lange gewünschten
Krieg gegen die Serben auszulösen. Deshalb wurden die von Al-Qaida geförderten
paramilitärischen Mörder und Drogenschieber im Kosovo buchstäblich
über Nacht zu »Freiheitskämpfern« auserkoren (und in »Kosovo-Schutzkorps«
umbenannt), direkt unterstützt von der NATO und der UN. (Ebd., S. 111-112).Mehr
noch, der NATO-Oberbefehlshaber von 1997 bis 2000, General Wesley Clark (ebenfalls
Bilderberg- und CFR-Mitglied) stand direkt im Zentrum des ganzen Schlamassels.
Die Beweise gegen ihn, und folglich auch gegen die Clinton-Administration, in
den Kongreßprotokollen, in Nachrichten und Geheimdienstdokumenten, waren
erdrückend. Als der Präsidentschaftskandidat Clark 2004 während
der Vorwahlen zum US-Präsidentschaftswahlkampf zu einigen der Anschuldigungen
befragt wurde, konnte er nur mit den Achseln zucken, ohne ein einziges Mal Stellung
zu beziehen. Clark, ein nützlicher Bilderberg-Strohmann, hatte seine Aufträge
buchstabengetreu erfüllt. (Ebd., S. 112).Einem
Ermittlungsbericht aus dem Jahr 2003 zufolge (nachzulesen unter www.globalresearch.ca)
hatte Clark »enge persönliche Verbindungen zum Generalstabschef der
UÇK, Brigadegeneral Agim Çeku, und dem UÇK-Führer Hashim
Thaçi entwickelt«, der während des Kosovo-Kriegs 1999 direkt
mit der NATO kollaborierte. Agence France-Presse berichtete am 13. Oktober 1999,
daß Thaçi vom Den Haager Kriegsverbrechertribunal »angeblicher
Kriegsverbrechen gegen die ethnischen Serben in Kroatien zwischen 1993 und 1995«
beschuldigt wurde. Es gibt ein berühmtes Foto des gut aussehenden vierunddreißig
Jahre alten UÇK-Führers Hashim Thaçi, wie er der us-amerikanischen
Außenministerin und CFR-Mitglied (ohne Glied)
Madeleine Albright einen Kuß gab, während ihr loyaler Handlanger General
Wesley Clark zuschaute: ein Bild, das mehr sagt als tausend Worte. (Ebd.,
S. 112).In einem Artikel von Alex Todorovic und Charles
A. Radin im Boston Globe vom 2. August 1999 hieß es: »Terroristen
mit Verbindung zu Osama bin Laden, die mit Kalaschnikovs und Panzerfäusten
herumlaufen, sind schon schlimm genug. Noch schlimmer ist die Tatsache, daß
Hashim Thaçis Männer nicht nur Killer und Kleptomanen sind, sondern
Mafiosi, die tief im Drogenhandel stecken.« Während des Krieges zitierte
die Washington Times, ein Organ mit engen Kontakten zum Pentagon, einen namentlich
nicht genannten Beamten der us-amerikanischen Drogenbehörde, der über
die UÇK sagte: »Das waren 1998 Drogenhändler, und jetzt sind
sie aus politischen Gründen auf einmal Freiheitskämpfer.«
(Ebd., S. 112).1999 bekam Bill Clintons Administration Auftrieb
von Senator Joe Lieberman, einem inoffiziellen Repräsentanten der israelischen
Regierung in US-Amerika und baldigem Vizepräsidentschaftskandidaten des Demokraten
Al Gore in dessen Wahlkampfteam von 2000, der mit Bestimmtheit feststellte: »Für
die UÇK zu kämpfen bedeutet für die Menschenrechte und die us-amerikanischen
Werte zu kämpfen.« Saß er Fehlinformationen auf oder war das
vielleicht ein Freudscher Versprecher? (Ebd., S. 112).Kurz
nach der US- Präsidentschaftswahl sagte Ralf Mutschke von der Aufklärungsabteilung
von Interpol vor dem Justizausschuß des US-Repräsentantenhauses zur
Beziehung zwischen der UÇK und Osama bin Laden aus: »Das US-Außenministerium
stufte die UÇK als terroristische Organisation ein und wies darauf hin,
daß sie ihre Operationen mit Geldern finanzierte, die aus dem internationalen
Heroinhandel, Krediten aus islamischen Ländern und von Einzelpersonen, darunter
angeblich auch Osama bin Laden, stammten. Eine weitere Verbindung zu bin Laden
ist die Tatsache, daß der Bruder eines Anführers bei einer ägyptischen
Dschihad-Organisation und Militärkommandant von Osama bin Laden während
des Kosovo-Konflikts eine Eliteeinheit der UÇK anführte.«
(Ebd., S. 112-113).Warum sollte Osama bin Laden sich für
die UÇK interessieren und umgekehrt? Und das in einem Kampf, bei dem offenbar
serbische Nationalisten gegen eine von den USA gestützte Terrororganisation,
die UÇK, ins Rennen geschickt wurden? Ben Works, Analyst für militärische
Angelegenheiten und Direktor des Strategic Research Institute of the United States
(SIRIUS), sagte: »Die UÇK ist nicht streng ideologisch. Die Ideologie
Maos ist ein wichtiges Element, aber für die Rekrutierungen ist der militant
albanische Nationalismus das Entscheidende .... Es geht in erster Linie um die
ethnische albanisch-muslimische Bevölkerung, deshalb wird der Nationalismus
in islamische Begriffe gefaßt.« (Ebd., S. 113).Da
gibt es also einen internationalen Terroristen (Osama bin Laden), ausgebildet
und finanziert von der CIA, eine internationale Terroristenorganisation (die UÇK,
Verzeihung, das Kosovo-Schutzkorps), ausgebildet und finanziert von britischen,
us-amerikanischen und deutschen Geheimdiensten und Spezialkräften, sowie
ein us-amerikanisches Establishment (Clinton, Gore, Clark, Albright, Holbrooke
und Lieberman - allesamt Mitglieder von Bilderberg und CFR, die die Interessen
der Neuen Weltordnung repräsentieren), die sich dafür einsetzen, einem
seit langem leidenden und unterdrückten Volk »Demokratie« und
Gerechtigkeit zu bringen. Die Wahrheit ist, wenn sie ans Licht kommt, manchmal
wirklich seltsamer als das Fiktive. (Ebd., S. 113).»Was
der Öffentlichkeit weitgehend verborgen blieb war die Tatsache, daß
die UÇK einen Teil ihrer Gelder aus dem Verkauf von Drogen erzielte. Albanien
und der Kosovo liegen im Zentrum der »Balkanroute«, die den »Goldenen
Halbmond« von Afghanistan und Pakistan mit den Drogenmärkten Buropas
verbindet. Diese Route bringt pro Jahr geschätzt vierhundert Milliarden Dollar
ein, und über sie werden 80 Prozent des Heroins mit Ziel Europa transportiert.«
(Frank Ciluffo vom Globalized Organized Crime Program, Justizausschuß des
US-Repräsentantenhauses, 13. Dezember 2000). (Ebd., S. 113).Die
UÇK, international als Terrorgruppe eingestuft, wird zu einem großen
Teil durch das organisierte Verbrechen in Albanien finanziert - insbesondere durch
den Drogenhandel - und sie steht auch mit einem großen Drogenschmugglerring
in Verbindung, der von der Türkei über den Balkan nach Europa reicht.
(Ebd., S. 114).Man erinnere sich, daß Michael Levine,
ein hoch dekorierter ehemaliger Undercoveragent der us-amerikanischen Drogenbehörde
(DEA) und Autor der Bücher Deep Cover und The Big White Lie,
feststellte: »Interpol, Europol und nahezu jeder europäische Geheimdienst
und jede Drogenbehörde hat aktuell Ermittlungen gegen Drogensyndikate laufen,
die unmittelbar zur UÇK und direkt zu albanischen Banden in diesem Land
(den USA) führen.« (**).
(Ebd., S. 114).Was Michael Levine höchstwahrscheinlich
nicht wußte, ist die Tatsache, daß der albanische UÇK-Drogenhandel
»von oben nach unten« kontrolliert wird, und zwar von derselben Gruppe,
die versuchte, die Spaltung Kanadas zu organisieren, und die Kriege in Afghanistan
und dem Kosovo ausgelöst hat. Um das Engagement der NATO und infolgedessen
der Bilderberger im Kosovo zu verstehen, müssen wir die Prinzipien des Drogenhandels
verstehen. (Ebd., S. 114).Wahrscheinlich zählt
der durch den Drogenhandel jährlich erzielte Gewinn zu einem der am besten
gehüteten Geheimnisse der Welt. Doch ein hochrangiger Experte für Geldwäsche
in der mit der Überwachung der globalen Geldflüsse beauftragten US-Behörde
sagte mir einmal: »Die Gesamtsumme liegt irgendwo bei siebenhundert Milliarden
Dollar in steuerfreiem Bargeld pro Jahr.« In Wahrheit wurde das Drogengeld
»ein wesentlicher Teil des Banken- und Finanzsystems, weil es das flüssige
Bargeld liefert, das notwendig ist, um die »monatlichen Mindestgeldflüsse«
im Zusammenhang mit riesigen Aktien-, Derivate- und Investmentblasen in den USA
und Großbritannien zu gewährleisten«, erklärte Michael C.
Ruppert, ehemaliger Beamter des Los Angeles Police Department, in seinem Bestseller
Crossing the Rubicon. (Ebd., S. 114).Unternehmen,
deren Aktien an der Wall Street gehandelt werden, haben Börsenwerte, die
auf den jährlichen Nettogewinnen basieren. Dieser Multiplikatoreffekt im
Aktienkapital, der als Börsenwert im Verhältnis zum Gewinn bekannt ist,
kann einen Faktor von bis zu 30 erreichen. So können große Firmen wie,
sagen wir, die Chase Manhattan Bank, General Electric oder Brown Brothers Harriman
, zusätzliche zehn Millionen Dollar Gewinn aus dem Drogenhandel einstreichen,
doch der Nettozuwachs des Firmenkapitals kann sich auf bis zu 300 Millionen Dollar
belaufen. Diese und andere große Firmen halten Aktienbestände der drei
größten us-amerikanischen Nachrichtennetzwerke mit vielen tausend angeschlossenen
Stationen im ganzen Land. Warum berichten diese Netzwerke nicht korrekt über
den Drogenhandel und die Verwicklung der CIA? Könnten sie Bestandteil des
Unternehmens sein? (Ebd., S. 114-115).Was bei dem
lukrativen Rauschgifthandel außerdem häufig übersehen wird, ist
die phantastische Geldsumme, die Firmen verdienen können, wenn sie sich von
Drogendealern oder mit Drogen handelnden Nationen illegales Geld zu niedrigeren
Zinsen leihen und es mit astronomischen Gewinnen waschen. Werden 100 Milliarden
Dollar nutzlosen illegalen Geldes zu 5 Prozent einem Riesenunternehmen geliehen,
so wird das Geld im Gegenzug legal und flüssig: »Der Drogenhandel ist
heute deshalb so mächtig, weil er die Investitionen der größten
Unternehmen der Welt versichert. Er versichert Politiker. Er hat die Gringos von
der Wall Street am Haken, deren eigene Kinder manchmal an diesen Drogen sterben.
Die Wall Street kann es sich nicht leisten, die Drogenbarone fallen zu lassen.
Der Kongreß kann es sich nicht leisten, die Drogenbarone fallen zu lassen.
Präsidenten und ihre Wahlkampffinanziers können es sich nicht leisten,
die Drogenbarone fallen zu lassen. Warum? Weil unsere gesamte Wirtschaft, von
nur 1 Prozent der Bevölkerung (Hervorhebung
von mir; HB) kontrolliert, das Risiko nicht eingehen kann, daß die
Konkurrenz (geschäftlich oder politisch), den Vorteil hat, Drogengeld zu
nutzen. Und für jede Million Dollar zusätzlicher Verkäufe und zusätzlicher
Gewinne durch eine Übernahme steigt das Aktienkapital des 1 Prozents,
das die Wall Street kontrolliert, um das 20- bis 30fache.« (Michael C. Ruppert,
a.a.O.). (Ebd., S. 115).Und so war das Hindernis für
eine direktere, profitablere und effizientere Route von Afghanistan und Pakistan
über die Türkei nach Europa »eine stabile jugoslawisch-serbische
Regierung, die den Balkan kontrolliert«, erklärt Ruppert in Crossing
the Rubicon weiter. Mit der Zerstörung des Kosovo und Serbiens sowie
der Installation der UÇK als regionale Macht eröffnete die Clinton-Administration
einen direkten Weg von Afghanistan nach Westeuropa. (Ebd., S. 115).Christian
de Brie und Jean de Maillard beschrieben in einem Enthüllungsartikel mit
dem Titel »Crime, The World's Biggest Free Enterprise« für die
Aprilausgabe 2000 von Le Monde Diplomatique ein konkretes »Betriebsystem«
des internationalen Drogenkapitalflusses, wobei der Gewinn des Drogenhandels auf
jährlich 500 Milliarden Dollar geschätzt wird. (Ebd., S. 115).Dadurch,
daß es dem Kapital ermöglicht wird, ungehindert von einem Ende der
Welt zum anderen zu fließen, haben die Globalisierung und die Aufgabe
der Souveränität gemeinsam das explosionsartige Wachstum eines illegalen
Finanzmarkts gefördert. Es handelt sich um ein geschlossenes System, das
in engem Zusammenhang zur Expansion des modernen Kapitalismus steht und
auf einem Zusammenschluß dreier Partner basiert: (1)
Regierungen, (2) transnationale Unternehmen
und (3) verschiedene Mafia-Organisationen.
Geschäft ist Geschäft: Finanzkriminalität ist vor allem ein florierender
und strukturierter Markt, der nach Angebot und Nachfrage funktioniert. »Big-Business«-Komplizenschaft
und politisches Laisser-faire sind die Grundvoraussetzungen, daß das groß
angelegte organisierte Verbrechen die sagenhaften Gewinne seiner Aktivitäten
waschen und recyceln kann. Und die transnationalen Konzerne brauchen die Unterstützung
der Regierungen sowie die Neutralität der regulierenden Behörden, um
ihre Stellung zu behaupten, ihre Gewinne zu erhöhen, dem Konkurrenzdruck
standzuhalten, »den Deal des Jahrhunderts« abzuschließen und
die verbotenen Operationen zu finanzieren. Politiker sind direkt verwickelt,
und ihre Fähigkeit, einzugreifen, hängt von dem Rückhalt
und den Spenden ab, die sie an der Macht halten. Dieser Interessenkonflikt
stellt einen entscheidenden Aspekt der Weltwirtschaft dar, er ist das Öl,
das die Räder des Kapitalismus am Laufen hält. (Ebd., S. 115-116).Nach
dem Bilderberg-Treffen in King City, Kanada, 1996 haben wir dank der Informationen,
die wir von unserer sehr kundigen Quelle aus der Bilderberg-Gruppe erhielten,
gewarnt, daß »bereits, um die tödliche und schnelle Ausbreitung
des Konflikts sicherzustellen, Diskussionen über eine Stationierung einer
kleinen und glücklosen Gruppe von NATO-Soldaten an der Grenze zwischen der
Jugoslawischen Föderation und Albanien stattfinden, vorgeblich, um zu verhindern,
daß von Albanien Waffen und Drogen in den Kosovo gelangen. Das wird wohl
kaum den steten Strom von Waffen eindämmen, die über dieses zerklüftete
Gebiet hereinkommen. Aber es wird die Drogentransporte erfolgreich schützen,
die von der UÇK genutzt werden, um die notwendigen Gelder für einen
lang andauernden bewaffneten Kampf und Feindseligkeiten gegen die Serben anzutreiben,
die Grundvoraussetzungen für einen ausgewachsenen Krieg auf dem Balkan sind.«
(Ebd., S. 116).Wir können eine verblüffende Parallele
zwischen dem heutigen Kosovo und einem anderen fernen Land feststellen, das die
damaligen Weltherrscher beschäftigte - nämlich die britische Krone.
Jedes englische Kind wächst mit Ehrfurcht vor dem unsterblichen Namen Chaiber-
Paß auf. Mehrere hunderttausend Seiten sind über die Abenteuer der
britischen Armee in diesem Niemandsland geschrieben worden, die gegen lokale Stämme
kämpfte, um ein unbedeutendes Stück Erde zu sichern, für das niemand,
der bei Verstand ist, je sein Leben opfern würde ..., es sei denn, daß
es einen eher düsteren Grund gab, junge Soldaten in diesem fernen Land in
den Tod zu schicken. (Ebd., S. 116).Warum war die
britische Armee am Chaiber-Paß stationiert? Wegen des widerlichen Opiumhandels,
der sogenannten »Beute des Empires«, über die die gebildeten,
eleganten und gut situierten Kreise der englischen Gesellschaft natürlich
leichtfertig plauderten. Was Rudyard Kipling uns zu erzählen unterließ,
war die Tatsache, daß Märchengeschichten über den Heldenmut am
Chaiber-Paß in Wahrheit den groß angelegten Opiumhandel kaschierten.
Genau wie bei den NATO-Soldaten, die an der Grenze zwischen der Jugoslawischen
Föderation und Albanien zum Schutz des Drogentransports stationiert wurden,
so wurde die britische Armee am Chaiber-Paß stationiert, um die Karawanen,
die das Rohopium transportierten, vor Überfällen durch die lokalen Stämme
zu schützen. (Ebd., S. 116-117).Wußte Clinton
(Mitglied von Bilderberg und CFR), der US-Präsident, der die Informationen
der CIA hatte, was sich da abspielte? Wußte Außenministerin Albright
(Mitglied [obwohl ohne Glied] von Bilderberg und
CFR), daß die UÇK aus Drogendealern und Mördern bestand? War
Richard Holbrooke (Mitglied von Bilderberg und CFR), der »Vater« des
Friedensplans von Dayton, nicht über die Verbindungen zwischen den mit Drogen
dealenden Terroristen und Mördern und Hashim Thaçi informiert? Wußte
der damalige NATO-Generalsekretär, »der Stolz Spaniens«, Javier
Solana (Bilderberg-Mitglied) nicht, was los war? (Ebd., S. 117).Wußte
das englische Königshaus, warum Soldaten in einer der feindseligsten Regionen
der Erde stationiert wurden? Schließlich waren die Kosten für den Schatzkanzler
unerschwinglich. Der lukrative Opiumhandel war damals praktisch das einzig Wertvolle
in dieser Region. Die Mutmaßung, daß die höchsten Ebenen der
Regierung Ihrer Majestät, falls nicht Ihre Majestät selbst, nicht wußten,
wofür die Rotröcke geopfert wurden, strapaziert die Glaubwürdigkeit
sehr. Leider hat sich die Menschheit kein bißchen verändert, und das,
was sie zum Töten antrieb, tötet noch immer Millionen Menschen in fernen
Ländern - zum Nutzen einer kleinen privilegierten Gruppe von Weltherrschern.
(Ebd., S. 117).Ein weiterer Kriegsgrund: der Erzreichtum
der Trepca-Mine im Kosovo. (Ebd., S. 117).
Die Schattenmeister des Business-as-usual
»(Professor
Alfred) McGoy stellte fest, daß es aufgrund ihres Interesses an den »geheimen
Künsten« eine »natürliche Affinität« zwischen
Kriminellen und Spionen gebe. Kriminelle böten Spionen ein verdecktes Netzwerk
für politische Morde, Schmuggel und Einschüchterung, während Kriminelle
von diesen Imächtigen Verbündeten Schutz für ihre unsauberen Geschäfte
erhielten, was sie in die Lage versetze, ganz offen gegen Gesetze zu verstoßen.«
(John Jiggens, The Sydney Connection). (Ebd., S. 131).Wie
zuvor dargestellt, stand der Kosovo-Krieg in direkter Verbindung zum Drogenhandel,
vor allem zum Heroinhandel. Roger Boyes und Eske Wright stellten in einem Artikel
für die Londoner Times, der am 24. März 1999 unter der Überschrift
»Drogengeld führt zu den Kosovo-Rebellen« veröffentlicht
wurde, fest, daß »Albanien - das für die Weiterleitung von Geld an
die Kosovaren eine Schlüsselrolle spielt - Dreh- und Angelpunkt des europäischen
Drogenhandels ist«; Im Jahr 2004 wurden weltweit zwischen 400 und 500 Tonnen
Heroin konsumiert. Laut Berichten der US-Drogenbehörde (DEA) und des Department
of Justice Intelligence gelangen etwa 80 Prozent der Drogen über den Kosovo
nach Europa. Ein anderer Geheimdienstbericht, der vom deutschen Bundesnachrichtendienst
stammte, kam zu dem Schluß, daß »Albaner inzwischen die größte
Gruppe beim Vertrieb von Heroin in westliche Länder bilden«.
(Ebd., S. 131).Jane's Intelligence Review, das unbestritten
beste Geheimdienstmagazin der Welt, brauchte noch drei Jahre, bis es (in der Ausgabe
vom 3. Januar 1999) zur selben Schlußfolgerung gelangte, über die wir
schon nach dem Bilderberg-Treffen 1996 berichteten: »Westliche Geheimdienste
gehen davon aus, daß die UÇK mit Hilfe von Geldern des Drogenschmuggels
durch Albanien sowie mit Hilfe von Spenden der albanischen Diaspora
in Westeuropa und Nordamerika wiederbewaffnet wurde .... Albanien hat sich zum
Zentrum des Verbrechens in Europa entwickelt. Die mächtigsten Gruppen im
Land sind organisierte Kriminelle, die Albanien nutzen, um einen großen
Teil der für Westeuropa bestimmten Drogen zu verarbeiten und zu lagern ....
Die albanischen Verbrecherbanden fördern aktiv den Krieg im Kosovo. Viele
von ihnen haben familiäre Beziehungen zu albanischen Gruppen im Kosovo und
unterstützen sie mit Waffen und anderen Ausrüstungsgegenständen,
entweder aus Familiensolidarität oder nur des Profits wegen. Diese Verbindungen
bedeuten, daß die UÇK-Kämpfer eine sichere Basisregion und recht
gute Kommunikationsmöglichkeiten mit der Außenwelt haben. Serbische
Soldaten versuchten, die Grenze abzuriegeln, allerdings mit geringem Erfolg.«
(Ebd., S. 131-132).Falls es der UÇK »gestattet«
war, Drogen zu verkaufen und von den Gewinnen zu profitieren, ist daraus logischerweise
zu folgern, daß die gesamte Operation von ganz oben bewilligt wurde, das
heißt von den Bilderbergern selbst (durch die übliche Gruppe von Vermittlern
wie der US-Regierung, der Geheimdienste Großbritanniens, Deutschlands und
der USA, den UN-Bürokraten, den relevanten NGOs, der Europäischen Kommission
und der NATO, die sie kontrollieren). Mindestens seit den 1950er-Jahren und den
Stellvertreterkriegen zwischen Ost ~ und West in Südostasien ist das Engagement
von Regierungs-»Spionen« im Dro- ~ genhandel notorisch geworden, obwohl
das natürlich von den Regierungen selbst vehement bestritten wurde.
(Ebd., S. 132).Michael Ruppert legte 1997 den Select Intelligence
Committees beider Häuser des US-Kongresses ein ausführliches Statement
vor. Es erschien nicht im Kongreßprotokoll und durfte nicht als Zeugenaussage
verwendet werden. Es begann folgendermaßen:»Herr
Vorsitzender,am
15. November 1996 war ich bei einer Stadtratsversammlung in der Locke Highschool
in Los Angeles und sagte dem Direktor der CIA, John Deutch: Ich war Drogenermittler
der Polizei von Los Angeles. Ich habe im südlichen Zentrum von Los Angeles
gearbeitet und kann Ihnen, Direktor Deutch, klipp und klar sagen, daß die
CIA seit langem in diesem Land mit Drogen handelt. Dann berichtete ich Direktor
Deutch von drei Operationen der CIA, genannt Amadeus, Pegasus und Watchtower.Den
meisten Amerikanern wird weisgemacht, der Zweck dieser Anhörungen bestehe
darin festzustellen, ob es irgendwelche Beweise gibt, daß die CIA während
der Iran-Contra-Ära mit Drogen gedealt hat oder nicht. Wenn es in diesen
, Anhörungen um Beweise ginge, dann habe ich die patriotische Pflicht, Jack
Blum zu zitieren, der vor 10 Jahren Chefermittler des Kerry Subcommittees für
Drogen und Terrorismus war. Er machte im vergangenen Jahr vor diesem Komitee seine
Aussage und stellte fest: Wir brauchen nicht zu ermitteln. Wir wissen bereits
Bescheid. Wir hätten viele Steuergelder einsparen können, hätten
wir einfach die Akten der Kerry-Anhörungen noch einmal gelesen. Darin finden
sich mehr Beweise, als jedes Gericht der Welt braucht, um Anklage zu erheben.Am
besten zitiere ich Ihnen einen Eintrag aus Oliver Norths Tagebuch vom 2. Juli
1985, in dem es heißt, daß 14 Millionen Dollar, die für Waffenkäufe
für die Contras bereitgestellt wurden, von Drogen kamen. Ich
brauche nicht auf die 250 weiteren seiner Tagebucheinträge hinweisen, die
sich auf Drogen beziehen. Oder ich könnte Dennis Dayle zitieren, einen hochrangigen
Agenten der Drogenbehörde, der sagte: In den 30 Jahren meiner Arbeit
bei der DEA hat sich fast ausnahmslos gezeigt, daß die wichtigsten Zielobjekte
meiner Ermittlungen für die CIA arbeiteten.Aber
in diesen Anhörungen geht es nicht um Beweise. Es geht um Korruption und
Vertuschung. Die CIA hat nicht nur während der Iran-Contra-Zeit mit Drogen
gehandelt; das hat sie in den gesamten 50 Jahren ihres Bestehens getan (also:
seit 1947, denn die CIA existiert seit 1947; HB). Ich liefere Ihnen Beweise,
die belegen, daß die CIA und viele Personen, die während der Iran-Contra-Ära
bekannt wurden, wie zum Beispiel Richard Secord, Ted Shackley, rom Clines, Felix
Rodriguez und George Herbert Walker Bush - der Direktor der CIA war, als ich zum
ersten Mal mit dem Drogenhandel der CIA zu tun bekam - seit der Zeit des Vietnamkriegs
Drogen an Amerikaner verkaufen. Ich habe sehr darauf geachtet, sicherzustellen,
daß das, was ich Ihnen heute sage, vor Gericht als Beweis zugelassen wird.« | Der
Einsatz des Drogenhandels zur Sicherung ökonomischer Vorteile reicht zur
englischen Ostindien-Kompanie zurück, die die erste war, die Ende des 17.
Jahrhunderts Opium von Indien nach China schmuggelte. Das hat sie 300 Jahre lang
getan. Warum zimperlich sein, wenn dieser Handel den regierenden Eliten unzählige
Milliarden einbringt? Auch für die reichsten Bankiersfamilien, die mit der
Bilderberg-Gruppe in Verbindung stehen, welche auf unterschiedliche Weise eine
direkte Nachfahrin sowohl der niederländischen als auch der englischen Ostindien-Kompanie
ist, waren Drogengewinne die Haupteinnahmequelle. (Ebd., S. 133).Im
20. Jahrhundert wurde der Drogenhandel für illegal erklärt. Inzwischen
muß das Geld, bevor es für legitime Geschäfte eingesetzt werden
kann, versteckt und dann gewaschen werden. 700 Milliarden Dollar pro Jahr ist
zu viel Geld, als daß man es in einer Socke verstecken könnte. Man
braucht viel Erfahrung und Kenntnisse, um solche Summen heimlich zu bewegen. Summen,
die häufig über verschlungene Pfade elektronisch überwiesen werden,
werden so schnell bewegt, daß sie nur von jenen aufgespürt werden können,
die die Computer und die Software beherrschen. (Ebd., S. 133). | | | Das
von der Geldwäsche erwirtschaftete
Vermögen, das von der Citigroup
kontrollierte Vermögen und die BIPs der
10 größten Volkswirtschaften (2008) | Volkswirtschaft | BIP
in US-$ | | Unternehmen | Vermögen
in US-$ | USA | 13,840 Bio. | | | | Japan |
4,384 Bio. | | | | Deutschland |
3,667 Bio. | | | | China |
3,251 Bio. | | | | Großbritannien |
2,474 Bio. | | | | Frankreich |
2,395 Bio. | | | | | | | Citigroup |
2,200 Bio. | Italien |
2,105 Bio. | | | | | | | Geldwäsche |
2,000 Bio. | Kanada |
1,432 Bio. | | | | Brasilien |
1,314 Bio. | | | |
|
Im
Bericht des IWF von 2001 heißt es: »Die Gewinnung und Wäsche
von Drogengeld ist entscheidend, weil dies Kanäle für den Fluß
anderer krimineller Profite eröffnet.« Das britische Außenministerium
berichtete, daß »die Geldwäsche 1,5 Billionen Dollar beziehungsweise
2 bis 5 Prozent der weltweiten Summe aller Bruttoinlandsprodukte erwirtschaftet«,
eine Zahl, die die Bruttoinlandsprodukte sämtlicher Länder der Welt,
bis auf die fünf größten Ökonomien, übersteigt. (Vgl.
die Abbildung, die sich allerdings nicht auf 2001, sondern auf 2008 bezieht;
HB). (Ebd., S. 134).Ein Bericht
des Public Policy Committee des US-Senats vom März 1999 bringt den Krieg
mit ins Spiel: »Die festgestellte Verbindung von Drogenhandel und Waffenkäufen
für die anti-serbischen albanischen Kräfte im Kosovo reicht vor die
Zeit der Bildung der UÇK zurück und kann als Haupteinnahmequelle betrachtet
werden, die es der UÇK überhaupt erst ermöglichte, sich als Streitmacht
zu etablieren.« (Ebd., S. 134).Ein 1994 im San
Francisco Chronicle veröffentlichter Artikel beschrieb den größeren
Kontext: »Drogenschmuggel hat sich zur Hauptquelle für die Finanzierung
der sich bereits im Gange befindenden - oder rasch heraufziehenden - Bürgerkriege
in Südeuropa und dem östlichen Mittelmeerraum entwickelt. Der Bericht
des in Paris ansässigen Observatoire Geopolitique des Drogues macht die Kriegsteilnehmer
in den ehemaligen jugoslawischen Republiken und die Türkei als Hauptakteure
im schnell wachsenden Handel von Drogen-gegen-Waffen in der Region aus. Albanische
Nationalisten im ethnisch angespannten Mazedonien und der serbischen Provinz Kosovo
haben ein riesiges Heroinnetzwerk aufgebaut, das von den Opiumfeldern Pakistans
zu den Schwarzmarktwaffenhändlern in der Schweiz reicht und durch das, wie
es im Bericht heißt, jährlich Drogen im Wert von 2 Milliarden Dollar
nach Mitteleuropa gelangen. Mehr als 500 mazedonische oder Kosovo-Albaner sitzen
wegen Drogen- oder Waffenhandels in Schweizer Gefängnissen ein und mehr als
1000 weitere stehen unter Anklage. Die Waffen werden angeblich im Kosovo für
den möglichen Einsatz gegen die serbische Regierung in Belgrad gehortet,
die den albanischen Autonomiebefürwortern vor 5 Jahren einen kräftigen
Dämpfer versetzt hat.« (Ebd., S. 134).Die von den Regierungen
in Europa und Nordamerika gestarteten öffentlichen Kampagnen, die lautstark
versprechen, »den Drogenhändlern den Kampf anzusagen«, sind blanker
Unsinn. Wollten die Regierungen den Rauschgifthandel wirklich unterbinden, bräuchten
sie nur Gesetze zu erlassen, die die Hersteller von Acetanhydrid, der wichtigsten
Chemikalie für die Heroinproduktion, verpflichteten, akribisch zu dokumentieren,
wer die Chemikalie zu welchem Zweck kauft und wohin sie geliefert wird. Doch eine
solch einseitige Aktion aufseiten jeder eigenwilligen Regierung würde den
Oligarchenfamilien Europas und der Vereinigten Staaten sehr mißfallen, weil
diese Leute, wie ich gezeigt habe, jedes Jahr Hunderte Milliarden Dollar aus dem
Drogenhandel einstreichen. (Ebd., S. 136).Überflüssig
zu erwähnen ist, daß der Regierungschef, der es tatsächlich wagt,
»den Drogendealern den Kampf anzusagen«, sofort Zielobjekt eines Mordanschlags
würde. Warum sind die Namen der »wahren Schuldigen«, der noblen
Familien der britischen und us-amerikanischen Eliten, so lange unbekannt geblieben?
Weil Banken von dem illegalen Handel über unzählige Mittelsmänner
und Scheinfirmen profitierten, die ihre kriminelle Verstrickung vor dem prüfenden
Blick der Öffentlichkeit gut verbargen. (Ebd., S. 136).Deshalb
war die »albanische Frage« im Kosovo - Geldwäsche, Drogen, Waffenhandel,
Terrorismus - ein Pulverfaß, das nur darauf wartete zu explodieren. Und
die Bilderberger waren bereit, die ganze Region mit in die Luft fliegen zu lassen.
Wieder kann der Zusammenhang erweitert werden: »Es kam der Türkei,
dem Iran und der muslimischen Welt sehr zupaß, sich bei diesem Konflikt
auf die Seite der Kosovaren, der UÇK und damit Albaniens zu schlagen, und
bot der Türkei die Gelegenheit, gemeinsam mit den Europäern zu kämpfen
und damit den Erzrivalen Griechenland ein wenig zur Nebensache zu machen. Das
bringt die Türkei mehr in Richtung Europa, als daß es weiter nach Osten
abdriftet, was zudem den westlichen Ölinteressen im Kaukasus und in Zentralasien
dient, weil es Rußland umgeht. Das scheint, was den Kosovo anbelangt, der
entscheidende Punkt zu sein, aber auch den langfristigen geostrategischen Absichten
zu entsprechen.« (Grattan Healy, a.a.O.). (Ebd., S. 136).Sie
können sich bei einigen Dingen jedenfalls sicher sein. Erstens: Die Bilderberger
sind nicht direkt und persönlich für den Drogenhandel und die Geldwäsche
der Drogenprofite verantwortlich. Damit ist die CIA beauftragt. (**).
Gewöhnlich gehen CIA-Aktionen mit einem explosionsartigen Anstieg des Heroinkonsums
in der Region einher. (Der Irak, der allem Anschein nach nie ein Drogenproblem
hatte, ist heute laut Bericht des einflußreichen Internationalen Suchtstoffkontrollrats,
Narcotics Control Board, der am 12. Mai 2005 in der BBC zitiert wurde einer der größten Märkte für Heroin aus Afghanistan.) Zweitens: Der
Cashflow und die Gewinne durch den Schmuggel werden inzwischen über US-Banken abgewickelt und an der Wall Street in Aktiendepots eingelagert. »Das ist
es, was die CIA tut«, war die klare Schlußfolgerung des ehemaligen
Drogenermittlers Michael C. Ruppert in einem Artikel mit der Überschrift
»Die Lügen über das Heroin der Taliban«. (Ebd., S.
136-137). Eine Aktion, die
als mit Drogenhandeloperationen der CIA in - Verbindung stehend eingestuft wird,
erhielt den Kodenamen Amadeus und war ein von der CIA verwendeter Überbegriff
für das Waschen von Drogengeldern über eine Vielzahl von Banken auf
der ganzen Welt. Einige Bankverbindungen und Kontonummern auf den Bahamas und
der Jersey-Insel bestehen noch heute. Michael C. Ruppert, ein ehemaliger Polizist
aus Los Angeles, stellte bei seinen einleitenden Bemerkungen vor dem Sonderausschuß
des US-Senats zu Erkenntnissen über mit der CIA in Verbindung stehende Drogengeschäfte
und Operationen mit den Contras fest: »Wir haben inzwischen auf Band gespeicherte
Aussagen von James Robert Strauss, daß Amadeus kein anderer war als
George Herbert Walker Bush. Dieses Tonband ist sicher aufbewahrt und wartet auf
die Gelegenheit, dem us-amerikanischen Volk von Albert V. Carones Tochter, Dee
Ferdinand, direkt vorgestellt zu werden, damit es sich ein eigenes Urteil bilden
kann.« Carone war Kriminalbeamter des New York Police Department und Schutzgeldeintreiber
für die genuesische Mafia, der Lieferungen von CIA-Drogen an verschiedene
Mafia-Clans schützte. Außerdem war er Oberst der US-Armee und CIA-Agent.
Er starb 1990 an einer chemischen Vergiftung unbekannter Ursache. (Mit anderen
Worten: Er wurde ermordet.) (Ebd., Anmerkung 4).
Die
Bewegung dieser gewaltigen Bargeldmengen dient zwei Zwecken: Rußland zu
schwächen und die gesamte Balkanregion, von der Türkei über Osteuropa
nach Rußland, durch diesen Geldfluß zu destabilisieren. Die Destabilisierung
der Region kann zur Balkanisierung Rußlands führen. Darüber hinaus
wird die zunehmende us-amerikanische Militärpräsenz und die von den
Bilderbergern beherrschte wirtschaftliche Präsenz die Kontrolle ihrer Neuen
Weltordnung über die letzten verbliebenen Öl- und Gasvorkommen in
der Region verstärken. Das wird eine weitere Verringerung des russischen
Einflusses in der Region und eine stark steigende globale Instabilität nach
sich ziehen. Globale Instabilität bietet den Bilderbergern die phantastische
Gelegenheit, an beide Seiten Waffen und Butter zu verkaufen. (Ebd., S. 137).Profitieren
die Drogenbarone in geächteten Staaten vom üblen Geschäft mit dem
Rauschgift? Die größten und mächtigsten Unternehmen der Welt sowie
einige unserer führenden Bürger haben von dem Geschäft profitiert,
lange bevor die Pablo Escobars und Manuel Noriegas daherkamen. Was haben der internationale
Terrorismus, die Finanzmärkte, der Aufbau von Imperien und der Kapitalismus
gemein? Ihre vollkommene Abhängigkeit von Drogengewinnen, um überhaupt
existieren zu können. (Ebd., S. 137).Der Kampf
gegen Drogen ist eine Farce. Er war schon immer eine Farce und wird es auch weiterhin
sein, solange damit Geld verdient werden kann, während unsere Politiker Lippenbekenntnisse
über die Gefahren des Drogenmißbrauchs mit eingängigen Slogans
wie »Keine Macht den Drogen« in die Welt posaunen. Dafür gibt
es historische Gründe. (Ebd., S. 137).In seinem
akkurat recherchierten Buch Opium, Empire and the Global Political Economy
stellt Professor Carl Trocki dar, daß ein organisierter Drogenhandel historisch
mit der Entwicklung des Kapitalismus in Verbindung gebracht werden kann. Eine
der entscheidenden Begleiterscheinungen des Drogenhandels, so der Autor, sei die
Schaffung einer rudimentären Form von Monopol gewesen. »Die Existenz
eines Monopols führte zur Konzentration riesiger Reichtümer in den Händen
einer relativ kleinen Gruppe von Menschen. Reichtum führte zur Anhäufung
von Macht. Die Anhäufung von Reichtum und Macht, die auf einer Reihe historischer
Drogengeschäfte basierte, zählten zu den wichtigsten Grundlagen des
globalen Kapitalismus und des modernen Nationalstaats an sich.« (Carl Trocki,
a.a.O.). (Ebd., S. 137).Als Ergebnis dieses Prozesses, postuliert
Trocki, hat eine Vielzahl fundamentaler Veränderungen im menschlichen Leben
stattgefunden, in deren Verlauf sich sowohl die sozialen als auch die ökonomischen
Verhältnisse dramatisch gewandelt haben. »Die zwei Haupteffekte sind
die Schaffung von Massenmärkten und die Entstehung eines beispiellosen Geldflusses.
Im Laufe der Zeit wurden Drogen zu einem wesentlichen Element der Finanzierung
sämtlicher krimineller Strukturen - von den europäischen Imperien des
16. Jahrhunderts bis heute. Alle hingen und hängen von den enormen Profiten
ab, die von der Monopolisierung des lukrativsten Geschäfts der Welt stammen.«
(Carl Trocki, a.a.O.). (Ebd., S. 138).In Wahrheit
stand der ganze Aufstieg des Westens von 1500 bis 1900 mit einer Reihe von Drogengeschäften
in Verbindung. Mit der Zeit wurden die Europäer die wichtigsten Produzenten
und Lieferanten. Opium war die erste suchterzeugende Droge, die einer Bevölkerung
gewaltsam aufgezwungen wurde. Es wurde des Profits wegen verkauft. Und diese Profite
flossen zunächst in die Institutionen, die den Handel förderten und
schützten. »Darunter vor allem die englischen und niederländischen
Ostindien-Kompanien, ihre Nachfolger, die britische Kolonialregierung in Indien
und die Vereinigung niederländischer und später auch englischer Kaufleute,
die das wirtschaftliche Fundament der imperialen Ökonomie legten. Der Opiumhandel
war nicht einfach ein Auswuchs des Britischen Empires. Es war seine entscheidende
Komponente. Das Britische Empire, der Opiumhandel und der Aufstieg des Kapitalismus
hingen zeitlich zusammen.« (Carl Trocki, a.a.O.). Als dem Opiumhandel Anfang
des 20. Jahrhunderts ein Ende gemacht wurde, begann das Britische Empire zu bröckeln.
(Ebd., S. 138).Das Opium war entscheidend für die Expansion
des Britischen Empires im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert, und
ohne Opium hätte es das Empire womöglich gar nicht gegeben. »Mit
Gewinnen aus dem Drogenhandel wurden die Rechnungen bezahlt und sie lieferten
eine regelmäßige Quelle hoher Einkommen, die es erst ermöglichten,
daß sich das Empire in Indien halten konnte. Die Drogen waren nicht nur
Haupteinnahmequelle, sondern in den ersten siebzig Jahren des 19. Jahrhunderts
auch diejenige Ware, die am meisten exportiert wurde.« (Carl Trocki, a.a.O.).
Das Drogengeschäft führte darüber hinaus zu einer Konzentration
von Kapitalisten und einer weltweiten kapitalistischen Struktur, ohne die nichts
von dem, was später kam, möglich gewesen wäre. Diese Entwicklungen
fanden zunächst in London und später in Boston und New York statt.
(Ebd., S. 138).Die großen Kaufmannshäuser, die
Banken und Versicherungsgesellschaften, deren Wurzeln der Asienhandel gewesen
war, hatten alle mit Opium ihren Anfang gemacht. Durch diesen Handel wurden Unsummen
generiert, aber auch ein Massenmarkt geschaffen und die vielen entstehenden Banken-,
Versicherungsund Transportinstitutionen ernährt. (Ebd., S. 138).Letztlich
war der Kapitalismus schon immer eng mit Drogengeschäften verknüpft,
weil er verfügbares Schwarzgeld brauchte, um die Ausbeutung und »Verteidigung«
zu finanzieren - und das alles unter dem Banner des »freien Handels«.
»Die Vereinigung von Banken-, Transport- und Versicherungswesen rund um
den Opiumhandel war eines der außergewöhnlichsten Merkmale der Ära.
Sie dienten nicht nur dem Opiumhandel, sondern wurden Grundlage einer kommerziellen
Infrastruktur, die letztlich eine breite Handelspalette ermöglichte.«(Carl
Trocki, a.a.O.). (Ebd., S. 138-139).Mit der Zeit wurden
die Drogen zu einer Ware, die den Bedarf weiterer Waren hervorrief. Vom 15. bis
weit ins 20. Jahrhundert hinein wurden Land, Arbeit, fiskalische Beziehungen und
sogar der Staat selbst vom Opiumhandel getragen. Das alles wurde auf einer Ware
aufgebaut, die zuvor Jahrtausende lang fast ausschließlich medizinischen
Zwecken diente und von der die Briten wußten, daß sie ein suchterzeugendes
Gift ist. Wenn wir heute von »Drogenstaaten« wie beispielsweise Kolumbien
und Afghanistan sprechen, sollten wir vielleicht bedenken, daß der erste
echte »Drogenstaat« von London aus regiert und geleitet wurde.
(Ebd., S. 139).Wie paßt das alles in den größeren
Rahmen? (Ebd., S. 139).Lassen Sie uns mit der Feststellung
beginnen, daß Drogengeld ein inhärenter Teil der Wirtschaft US-Amerikas
und der ganzen Welt ist. Wenn man die globalen Geldströme verfolgt, stellt
man erstaunlicherweise fest, daß der jährlich durch den Drogenhandel
generierte Gewinn etwa 700 Milliarden Dollar beträgt. Diese Zahl umfaßt
Heroin, Opium, Morphium, Marihuana, Kokain, Crack und Halluzinogene. Wie bereits
erwähnt, stellt Drogengeld inzwischen einen »wesentlichen Bestandteil
des Banken- und Finanzsystems der Welt dar, weil es das flüssige Bargeld
liefert, um die monatlichen Mindestgeldflüsse im Zusammenhang
mit riesigen Aktien-, Derivate- und Investmentblasen in den USA und Großbritannien
zu gewährleisten.« (Michael C. Ruppert, a.a.O.). (Ebd., S. 139).Wie
können 700 Milliarden Dollar illegaler Profite Landesgrenzen in jede Richtung
überwinden und das internationale Bankensystem durchlaufen, ohne von den
Gesetzeshütern entdeckt zu werden? Die Antwort führt uns über die
Vorstandsetagen und Edelmetallbörsen hinaus ins innere Heiligtum einiger
der reichsten Menschen der Welt: 8 bis 10 Generationen von Familien, die ihre
Imperien rund um den Drogenhandel aufgebaut haben. Das mag mehr nach Fiktion als
nach Fakten klingen. Aber es ist eine Tatsache. Eine historische Tatsache, für
die Nachwelt in Stein gemeißelt, aufgeschrieben in den zugänglichen
Dokumenten in der Nationalbibliothek von Singapur, dem Nationalarchiv von Indien,
der Universität von London, der British Library, den Jardine Mathesan Archives
der Universitätsbibliothek von Cambridge und in den Archiven der britischen
Ostindien-Kompanie sowie den Regierungsakten in Hongkong und Macao. (Ebd.,
S. 139).Es begann im 17. Jahrhundert und setzte sich über
eine ganze Reihe von Imperiumsbegründern fort. Dazu gehörten im 18.
Jahrhundert Robert Clive und Warren Hastings sowie im 19. Jahrhundert unter einer
Vielzahl anderer auch Alexander Matheson, David Sasoon, die Perkins und die Codmans,
die Russells und die Appletons, die Boylestons und die Cunninghams. Opium bedeutete
Geld, phantastische Summen, mehr Geld, als sich irgendjemand in seinen wildesten
Träumen vorstellen könnte. Keiner brauchte die Imperienbegründer
an den Satz »Money makes the world go round« zu erinnern. Sie waren
Imperienbegründer in den Korridoren der Macht - und in den Geschichtsannalen
erscheinen sie als schmutzige Drogendealer. (Ebd., S. 139-140).Was
vielleicht erstaunt, ist die Tatsache, wie schamlos und unverhohlen die Drogendealer
operierten. »Der Opiumhandel war für die Briten kein schmutziges Hinterhofgeschäft,
sondern ein ehrbares Instrument der Staatspolitik, das Hauptstandbein des Schatzkanzlers
und Gegenstand des Lobes der führenden britischen Unterstützer des freien
Handels, wie Adam Smith, Thomas Malthus sowie James und Stuart Mill. Das
Vergiften der Welt führte nicht ins Gefängnis, sondern in den Adelsstand
und in gehobene Regierungsämter.« So ist es bis heute. (Ebd.,
S. 140).Wir sprechen über die am besten durchorganisierte
und ausgeklügelte Regierungsmaschinerie der Welt, die die logistische Unterstützung
durch das internationale Kartell mit 700 Milliarden Dollar pro Jahr genießt
und den Schutz jeder politischen Einheit, die Großbritannien und die USA
dank dieser riesigen verdeckten Einnahmen geschaffen haben. Dieser Schutz gilt
nicht nur für Anbau und Vertrieb, sondern umfaßt auch politische, geheimdienstliche
und ideologische Unterstützung. Es ist wie beim internationalen Terrorismus:
Wo auch immer er im Rückzug ist, er kann nie ganz ausgemerzt werden, was
darauf hinweist, daß einige der größten Namen in königlichen
Kreisen und die internationale Oligarchie/Plutokratie die Drahtzieher sind, selbst
wenn das Geschäft durch Deckfirmen und Mittelsmänner abgewickelt wird,
die die Identität der Drahtzieher verschleiern. (Ebd., S. 140).Außerdem
sollten wir die gigantischen unterstützenden Einrichtungen der offiziellen
Kreditmärkte bei diesen Operationen nicht vergessen, des Gold- und Diamantenhandels
sowie des »zupackenden« Managements des Kleinhandelsvertriebs und
des organisierten Verbrechens. Sie sind alle Abteilungen der Drogenkapitalgesellschaft.
Ein Zweck des Drogenhandels besteht darin, unsichtbares flüssiges Kapital
zu generieren und es jenen zur Verfügung zu stellen, die sich einen unfairen
Vorteil auf dem Markt sichern wollen. Dieses Bargeld muß durch nominell
legitime Kanäle fließen, und zwar in so unfaßbaren Mengen, daß
die nominell legitimen Kanäle - Banken und andere Finanzinstitute - sich
der Herkunft des Geldes einfach bewußt sein müssen. Die Tatsache, daß
der größte Teil dieser Geldströme saisonal erfolgt und in den
beiden Monaten nach der Schlafmohnernte im März abgeschlossen wird, kann
unsere Fassungslosigkeit nur noch verstärken. Daß Banken auf Unwissenheit
plädieren - »Wir hatten keine Ahnung« -, ist einfach unmöglich.
(Ebd., S. 140).Wenn 700 Milliarden Dollar illegalen Drogengeldes
pro Jahr bewegt und von der us-amerikanischen und der globalen Wirtschaft gewaschen
werden, nutzt dieses Geld wiederum den Finanzmärkten und insbesondere der
Wall Street. Das ist der Grund für die Aufrechterhaltung des Rauschgifthandels.
(Ebd., S. 141).Catherine Austin Fitts, George H. W. Bushs
stellvertretende Wohnungsbauministerin und ehemalige Direktorin von Dillon Read
mit reichlich Erfahrung als Investmentbankerin an der Wall Street, hat in ihrem
Beitrag für From the Wilderness in dem Bemühen, die Schattenseiten
dieses Systems aufzuzeigen, einen Kreuzzug geführt. Sie und ihre neue Investmentfirma
wurden schnell zur Zielscheibe von Ermittlungen sowohl des Justiz- als auch des
Wohnungsbauministeriums. Diese Erfahrung wird in ihrem dreizehnteiligen Internetartikel
»Narco-Dollars For Beginners: How The Money Works In The Illicit Drug
Trade« ausführlich beschrieben. Die folgenden Ausschnitte stammen
von diesem empfehlenswerten Artikel, der das Problem sowohl von unten als auch
von oben beleuchtet:»Unweit
unseres Hauses in Philadelphia dealen jeden Tag zwei oder drei Teenager an der
Straßenecke mit Drogen. Wir haben ausgerechnet, daß ihr Lieferant,
wenn sie mit ihm einen Deal von 50 Prozent Gewinn abgemacht haben und beide jeweils
300 Dollar am Tag einnehmen sowie an 250 Tagen im Jahr arbeiten, einen Nettogewinn
von ungefähr 100 000 Dollar einstreicht und diesen durch ein örtliches
Fastfood-Restaurant waschen kann, das einem börsennotierten Unternehmen gehört.Angenommen,
dieses Unternehmen hat einen Börsenwert in Höhe von 20 bis 30 Jahresgewinnen,
dann könnten ein paar ungebildete Teenager für einen Großkonzern
ungefähr 2 bis 3 Millionen Dollar an Börsenwert generieren, ganz zu
schweigen von einem netten Einlagenfluß und Geschäften für die
Banken und Versicherungsgesellschaften von Philadelphia ....Wenn
ich also eine Firma habe, die 100 000 Dollar Ertrag erzielt und einen Börsenwert
besitzt, der 20mal höher ist als die Einnahmen, und wenn ich dann eine Möglichkeit
finde, 100 000 Dollar der Drogenverkäufe durch ein paar Teenager in
West-Philadelphia über meine Ertragsrechnung laufen zu lassen, kann ich meinen
Aktienwert von 2 Millionen Dollar auf 4 Millionen Dollar erhöhen. Ich kann
meinen Zaster also verdoppeln. Das sind schnell verdiente 2 Millionen
Dollar, bloß dadurch, daß man ein paar Teenager für sich arbeiten
läßt ....Der
in der Region Philadelphia mit Drogenverkäufen von 20 bis 40 Milliarden Dollar
generierte Börsenwert läge bei etwa 80 bis 160 Milliarden Dollar. Wenn
Sie all das hinzufügen, was Sie durch Verschuldung oder auf andere Art und
Weise unternehmen könnten, um die Wertfaktoren zu erhöhen, dann kämen
Sie auf, sagen wir, 100 bis 250 Milliarden Dollar ....Die
Probleme, die dies jenen Leuten bereitet, die versuchen, ehrliche Geschäfte
zu betreiben, sind vielfältig. Auch die Probleme, die dies für unsere
Arbeitsethik und Kultur mit sich bringt, sind zahlreich. Immer häufiger kommen
Versager an die Macht, und alle anderen fangen an, sich wie sie zu verhalten und
ihnen nachzueifern .... John Gotti jr., der keine verläßliche Quelle
ist, antwortete auf die Frage eines Reporters, ob die New Yorker Familie Gotti
mit Drogen handele: Nein, denn wer kann es schon mit der Regierung aufnehmen?Die
CIA, ebenfalls keine verläßliche Quelle, bestätigt Mr. Gottis
Feststellung. Laut Generalinspektor der CIA selbst hat die Regierung den Drogenhandel
gefördert. Nach Aussage der CIA und des Justizministeriums haben CIA und
Justizministerium in Wahrheit eine Vereinbarung getroffen, die es der CIA gestattete,
ihren Verbündeten und Agenten beim Drogenhandel zu helfen, ohne daß
darüber Bericht erstattet werden mußte.« (Ebd., S. 142). |
Was
bedeutet das in der Welt der Großfinanz? Wenn Firmen wie die Hong Kong and
Shanghai Bank, die Bank of Nova Scotia, die Royal Bank of Scotland, die Chase
Manhattan Bank, die Citibank oder General Electric zusätzliche Einnahmen
von 40 Millionen Dollar durch den Drogenhandel erzielen würden, läge
bei einem Wertfaktor von 20 der Nettozuwachs des Börsenwerts ihrer Firma
bei 800 Millionen Dollar. (Ebd., S. 141-142).Sollten
Sie noch immer der Meinung sein, es könne in Wahrheit keine groß angelegte
aktive institutionelle Verwicklung in den Drogenhandel geben, werden Sie überrascht
sein zu hören, daß zahlreiche Nachrichtenagenturen - einschließlich
Associated Press - Ende Juni 1999 berichteten, Richard A. Grasso, der damalige
Vorstand der New Yorker Börse, sei nach Kolumbien geflogen, um sich im Dschungel
mit einem Sprecher von Paul Reyes von der kolumbianischen Revolutionsgarde (FARC)
zu treffen. Die FARC ist das größte terroristische Drogenkartell Kolumbiens,
gegen das die Regierung der Vereinigten Staaten inoffiziell Krieg führt.
(Ebd., S. 142).Zweck dieser Reise war, »eine Botschaft
der Kooperation des US- Finanzsektors zu überbringen« und über
ausländische Investitionen und die künftige Rolle von US-Firmen in Kolumbien
zu sprechen. Was besitzt Kolumbien, woran die Vereinigten Staaten interessiert
sein könnten? Geld - Drogengeld: über 1 Billion Dollar Kapital, das
sich im Laufe von 30 Jahren in Kolumbien angesammelt hat. Das sind praktisch grenzenlose
Ressourcen, die den Wall-Street-Bankern beim Gedanken, diese in ihre Finanzmärkte
zu schleusen, das Wasser im Mund zusammenlaufen läßt. (Ebd.,
S. 142).Natürlich ist das nicht ganz so einfach. Wenn
ein US-Amerikaner zu einer Bank geht und 10 000 Dollar oder mehr in bar einbezahlt,
ist die Bank gesetzlich verpflichtet, ein Devisengeschäftsformular auszufüllen.
Große Gesellschaften dagegen können einen Scheck über 100 Millionen
Dollar von irgendeinem Drogenboß ohne jegliche Offenlegungsverpflichtung
einreichen. Doch bevor sie dieses Geld in Jahresabschlußresultate umwandeln
können, muß etwas getan werden, um es zu legalisieren. (Ebd.,
S. 143).Anders als vor 150 Jahren sind heutzutage die Gewinne
aus dem lukrativen Rauschgifthandel illegal. Das ist ein weiterer Punkt, den Menschen
häufig übersehen, wenn sie zu verstehen versuchen, wie das ganze schändliche
Drogengeschäft funktioniert. Bevor dieses Geld legal genutzt werden kann,
muß es versteckt und dann gewaschen werden. Man kann 700 Milliarden Dollar
nicht in einer Matratze verstecken. »Das Geld wird so schnell bewegt, daß
man es unmöglich aufspüren kann, es sei denn, man hat die Kontrolle
über die Computersysteme oder die Software, über die es transferiert
wird.« (Michael C. Ruppert, a.a.O.). Deshalb ist Unwissenheit, vor allem
wenn die Geldwäschetransaktionen gigantisch sind, kein haltbares Argument.
(Ebd., S. 143).Hinzu kommt, daß Konzerne phantastische
Summen verdienen können, wenn sie sich illegales Geld von Drogenhändlern
und mit Drogen handelnden Nationen zu einem niedrigen Zinssatz leihen und es mit
astronomischen Gewinnen waschen. Wenn 100 Milliarden Dollar nutzlosen illegalen
Geldes von einem Großkonzern für 5 Prozent Zinsen geliehen werden,
wird es dagegen legal und flüssig. (Ebd., S. 143).Le
Monde Diplomatique, die beste Informationsquelle für die Diplomatenwelt,
stellte in einem genau recherchierten Enthüllungsbericht fest, daß
die us-amerikanischen Geheimdienste, Banken und anderen multinationalen Gesellschaften
an der Spitze eines riesigen globalen Netzwerks des organisierten Verbrechens
und der Geldwäsche stehen. Dieser Bericht nannte »Kartelle, Insiderhandel
und -spekulation, Bilanzbetrug, Veruntreuung von öffentlichen Geldern, Spionage,
Erpressung und Verrat sowie eine Vielzahl ähnlich finsterer Praktiken. Aber
diese können nicht erfolgreich sein ohne Regierungen, die bereit sind, die
Restriktionen auf ein Minimum zu beschränken, die bestehenden Vorschriften
abzuschaffen oder aufzuheben, Ermittlungen zu behindern ... und Strafen zu reduzieren
oder gar Straffreiheit zu garantieren.« (Christian de Brie, a.a.O.).
(Ebd., S. 143).Die CIA ist mit diesem System sehr stark
verzahnt. In den über 60 Jahren ihres Bestehens (die
CIA wurde 1947 gegründet; HB) stand ihr Name fast immer
mit dem Drogenhandel in Verbindung. Die meisten Hauptfiguren in der Geschichte
des Dienstes unterhielten eine besondere Beziehung zum us-amerikanischen Finanzsystem.
(Ebd., S. 143).Clark
Clifford: Wall-Street-Rechtsanwalt und Banker. Ehemaliger Verteidigungsminister
unter Lyndon B. Johnson. Er wurde als Vorstand der First American Bankshares,
einer Bank, die heimlich von der korrupten CIA-Drogenbank, BCCI, kontrolliert
wird, angeklagt, 6 Millionen Dollar Gewinn mit Bankaktien gemacht zu haben, die
er mit einem ungesicherten Kredit der BCCI erworben hatte.Richard
Helms: CIA-Direktor. Wegen Falschaussage vor dem Kongreß 1976 verklagt
und strafrechtlich verfolgt. Sein Anwalt war Clark Clifford.Allen
Dulles: Dulles war der Topspion des us-amerikanischen Office of Strategic
Services (OSS, Vorläufer der CIA) in der Schweiz; er traf sich häufig
mit Nazi-Größen und kümmerte sich um US-Investments (das heißt
Rockefeller-Investments) in Deutschland. Manager bei Standard Oil, einer Gesellschaft
von Rockefeller. Schöpfer der CIA. CIA-Direktor unter Eisenhower. Beruf:
Partner der mächtigsten Anwaltskanzlei an der Wall Street, Sullivan and Cromwell.
Er ist der Mann, der dafür verantwortlich war, daß die Vereinigten
Staaten in den 1960er-Jahren mit LSD überschwemmt wurden.Bill
Casey: Reagans CIA-Direktor und Veteran des OSS. Diente unter Nixon als Vorsitzender
der Kommission für Sicherheit und Zusammenarbeit. Beruf: Wall-Street-Anwalt
und Börsenhändler. Eine Geheimaktion, die mit den Drogenoperationen
der CIA in Zusammenhang stand, erhielt den Kodenamen Amadeus (ein CIA-Überbegriff),
bei der weltweit die Wasche von Drogengeldern über eine Vielzahl von Banken
organisiert wurde. Casey gab 5 Monate, bevor er an einem inoperablen Hirntumor
starb, zu, daß die CIA in den Drogenhandel verwickelt war. Er hinterließ
eine eidesstattliche Erklärung, in der diese Tatsache bestätigt und
von Richard Nixon beglaubigt wurde. |
Von Vietnam
nach Kambodscha, von Laos nach Pakistan und Afghanistan, vom Iran zu den Contras
und darüber hinaus - die CIA war der bevorzugte Prügelknabe der progressiven
Linken. Aber es ist nicht nur die CIA, die tief im Drogensumpf steckt. In dem
oben erwähnten Artikel stellt Le Monde Diplomatique ausdrücklich fest,
daß »die Geheimdienste des mächtigsten Staatsapparats der Welt
(d.h. der USA) ... sich auf einen Wirtschaftskrieg eingelassen« und sich
damit »zum Partner Nummer 1 der internationalen Finanzkriminalität
entwickelt haben«. Derselbe Vorwurf kann dem britischen Geheimdienst (MI6),
dem israelischen Mossad, der französischen DGSE und dem russischen FSB gemacht
werden, ganz zu schweigen von den Geheimdiensten Marokkos, Kolumbiens, Honduras',
El Salvadors, Venezuelas, Panamas, der Dominikanischen Republik, der Philippinen
und anderer. (Ebd., S. 144).Weitverbreitete Märchen
einmal beiseite gelassen: Im Vietnamkrieg ging es um Drogen. Die Franzosen wurden
vertrieben, und das entstehende Vakuum wurde sogleich von der CIA geschlossen,
die den Drogenhandel, von der Herstellung bis zur Verbreitung, übernahm.
Aus dieser Perspektive betrachtet bleibt wenig Raum für die Vorstellung der
Idealisten, beim Vietnamkrieg sei es um einen Konflikt zwischen Gut und Böse
gegangen, wir gegen die anderen, das Sternenbanner gegen Hammer und Sichel, fortschrittliche
christliche Krieger gegen gottlose Kommunisten. Nein, es ging um etwas ganz anderes.
In der symbiotischen Beziehung zwischen Ökonomie und militärischer Macht
ernährt Geld das Militär, und das Militär sichert Ressourcen und
Märkte. Krieg und Drogen: eine im Himmel gestiftete Verbindung. (Ebd.,
S. 144-145).Christian de Brie und Jean de Maillard beschreiben
in einem weiteren brillanten Artikel für die Aprilausgabe 2000 von Le Monde
Diplomatique unter der Überschrift »Kriminalität, das größte
freie Unternehmen der Welt« ein erkennbares »Betriebssystem«
des internationalen Drogenkapitalflusses: »Dadurch, daß es dem Kapital
ermöglicht wird ungehindert von einem Ende der Welt zum anderen zu fließen,
haben die Globalisierung und der Verzicht auf Souveränität gemeinsam
das explosive Wachstum eines illegalen Finanzmarkts gefördert. Es handelt
sich um ein kohärentes System, das eng mit der Expansion des modernen Kapitalismus
zusammenhängt und auf einem Verbund dreier Partner basiert: Regierungen,
transnationale Konzerne und die verschiedenen Mafia-Organisationen. Geschäft
ist Geschäft: Finanzkriminalität ist in erster Linie ein blühender
und strukturierter Markt, der nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage funktioniert.
Komplizenschaft großer Konzerne und politisches Laisser-faire sind die Grundvoraussetzungen,
damit die organisierte Kriminalität ihre fabelhaften Gewinne im großen
Stil waschen und recyceln kann. Und die transnationalen Konzerne brauchen die
Unterstützung der Regierungen sowie die Neutralität der Regulierungsbehörden,
um ihre Positionen zu festigen, ihre Profite zu steigern, der Konkurrenz standzuhalten
und sie zu übertrumpfen, den Deal des Jahrhunderts abzuschließen
und ihre illegalen Operationen zu finanzieren. Politiker sind direkt beteiligt,
und ihre Möglichkeit einzugreifen hängt vom Rückhalt und von der
Finanzierung ab, die sie an der Macht halten. Diese Interessengemeinschaft ist
ein wesentlicher Teil der Weltwirtschaft, ist das Öl, das die Räder
des Kapitalismus am Laufen hält.« (Ebd., S. 145).Mit
anderen Worten: Drogen bedeuten das große Geschäft, geführt, kontrolliert
und geschützt von sehr mächtigen Menschen, die mit führenden Bankinstitutionen
auf beiden Seiten des Atlantiks zusammenarbeiten, mit Angehörigen verschiedener
Regierungen und Großkonzernen, deren Aktien an den Leitbörsen der Welt
gehandelt werden. Eine solche Institution ist offenbar die Hong Kong and Shanghai
Corporation (BHSH). Während des zweiten Opiumkriegs (1858-1860) gründeten
die britischen Handelsbanken und Handelsgesellschaften die BHSH, »die bis
heute als zentrales Clearinghaus für sämtliche Finanztransaktionen im
Fernen Osten dient, welche mit dem Schwarzmarkt von Opium und dessen Heroinderivaten
zu tun haben«. (Ebd., S. 145).Ein weiterer Verdächtiger
ist die Bank of Nova Scotia, deren Hauptsitz sich heute in Toronto/Kanada befindet.
Einerseits dient sie als Hauptgoldhändlerin und Leiterin des Goldmarkts von
Toronto, andererseits ist sie die Bank der riesigen in der Dritten Welt operierenden
kanadischen Bergbauunternehmen. Angesehenen us-amerikanischen Geheimdienstquellen
zufolge könnte die Bank of Nova Scotia eine der großen Beteiligten
am Geschäft mit schmutzigem Geld in der Karibik sein und unter Umgehung der
Währungsbeschränkungen Kapitalflucht ermöglichen ein ernsthafter
Verstoß gegen die örtlichen Finanzbestimmungen. (Ebd., S. 145-146).Wie
passen Banken mit ihrer Wichtigtuerei von Respektabilität zum Drogenhandel
mit all dem damit verbundenen Schmutz? Eine Möglichkeit ist die Finanzierung
legitimer Käufe von Unternehmen, die registriert sind und die Genehmigung
haben, als Importeure von Chemikalien Geschäfte zu betreiben. Die Hong Kong
and Shanghai Bank ist durch eine Firma namens Tejapaibul, die mit der BHSH zusammenarbeitet,
direkt in einen solchen Handel verstrickt. Was macht diese Firma? Sie importiert
die meisten jener Chemikalien nach Hongkong, die für die Verarbeitung von
Rohopium mit Acetanhydrid zu Heroin beziehungsweise Diacetylmorphin notwendig
sind. Acetanhydrid, der für die Heroinherstellung unersetzliche chemische
Wirkstoff, wird auch für die Umwandlung von Zellulose in Acetat verwendet,
einer Komponente für Fotofilme sowie für die Produktion von Aspirin.
Was für ein Wunder also, daß die größten Märkte für
Acetanhydrid sich weiterhin in Afghanistan befinden. Ich weiß, was Sie denken.
Die Afghanen könnten sich einfach häufiger eine gewöhnliche Erkältung
einfangen als sonst irgendjemand auf dem Planeten. (Ebd., S. 146).Öffentliche
Kampagnen, die zynischerweise in Wahlkampfzeiten mit all dem Trara und Tamtam
von Regierungen in Europa und den Vereinigten Staaten gestartet werden und lautstark
versprechen, »den Kampf gegen die Drogenbosse aufzunehmen«, sind blanker
Unsinn. Wie bereits erwähnt: Wäre es den Regierungen, zum Beispiel dem
Europäischen Parlament oder dem US-Kongreß, ernst damit, den widerwärtigen
Drogenhandel auszumerzen, würden sie Gesetze erlassen, die eine genaue Überwachung
von Acetanhydrid und anderen Chemikalien erforderlich machten. Eine solch einseitige
und entschlossene Aktion würde den Imperiumsbegründern jedoch sehr mißfallen.
(Ebd., S. 146). Es wäre klug, wenn wir die historisch entscheidende
Bedeutung der Türkei für die geopolitischen Interessen US-Amerikas und
des Westens begreifen würden. In Wahrheit besteht die Beziehung der Türkei
zum Opium und zu den Vereinigten Staaten schon seit Beginn des 19. Jahrhunderts.
William Stewart, der erste US-Konsul in Smyrna/Türkei, verfaßte 1803
einen Bericht über den Rauschgifthandel in diesem Hafen. Er stellte fest:
»Unser Handel mit Ost- & Westindien und mit Südamerika wird uns
immer die Möglichkeit geben, die Türkei mit den entscheidenden Gütern
(Opium) für dessen Konsum zu versorgen.« (Ebd., S. 146-147).Stewart
berichtete, daß die Türkei eine wichtige Quelle von Drogen und Opium
sei. In den 1820er Jahren verschifften die US-Amerikaner Hunderte Kisten türkischen
Opiums nach Südasien und China. Raten Sie mal, wer damit Geld verdiente?
(Ebd., S. 147).Ein Bericht vom November 1996 des Observatoire
Geopolitique des Drogues war dererste, der die Türkei als Hauptakteur
des in der Region zunehmenden Handels von Drogen-gegen-Waffen identifizierte.
Die mit Heroin dealenden albanischen Nationalisten hatten sowohl im ethnisch geteilten
Mazedonien als auch im neuen Minidrogenstaat Kosovo ein Netzwerk aufgebaut, das
sich via Türkei vom Goldenen Halbmond bis zu den Schwarzmarktwaffenschiebern
in der Schweiz erstreckte. Laut diesem Bericht hatte die Drogenmenge, die aus
Afghanistan stammte, in der letzten Phase einen Wert von annähernd 40 Milliarden
Dollar. Das heißt, es kursiert auf den Straßen Heroin im Wert von
40 Milliarden Dollar! Das ist mehr als das Bruttoinlandsprodukt Afghanistans (35
Milliarden Dollar). Man kann mit Fug und Recht davon ausgehen, daß nicht
etwa die einfachen lokalen afghanischen Machthaber, die kaum lesen und schreiben
können, die Köpfe hinter dem Transport, der chemischen Herstellung,
dem Vertrieb und der äußerst komplizierten Wasche der Gewinne über
die Finanzmärkte der Welt sind. (Ebd., S. 147).Im
jüngsten Jahrbuch des US-Außenministeriums, International Narcotics
Control Strategy Report, heißt es: »Die Lage der Türkei an
der Haupthandelsroute zwischen Asien und Europa macht sie zu einem bedeutenden
Transitland für Drogen.« Die Türkei dient als Landbrücke
für jährlich etwa 60 Tonnen, drei Viertel des Heroins, das von Afghanistan
nach Westeuropa, einem der Hauptopfer des Drogenkriegs, transportiert wird.
(Ebd., S. 147).Der Schlüsselfaktor für die Rolle,
die die Türkei im globalen Drogenhandel spielt, ist ihre geographische Lage.
Die Türkei, einer der engsten Verbündeten der USA wie auch eines der
wichtigsten NATO-Mitglieder, nimmt unter den modernen Nationalstaaten einen einzigartigen
Platz ein. Sie liegt nicht nur zwischen Asien und Europa, sondern auch zwischen
der ehemaligen Sowjetunion und dem Nahen Osten. Außerdem ist sie die einzige
Nation des Nahen Ostens, die Israel als engen Verbündeten und befreundeten
Staat betrachtet. (Ebd., S. 147).Die Balkanroute wird
in drei Varianten unterteilt, wobei die Türkei immer eine Schlüsselrolle
spielt: die Südroute, die durch die Türkei, Griechenland, Albanien und
Italien führt; die Mittelroute, die durch die Türkei. Bulgarien und
die ehemaligen jugoslawischen Republiken Mazedonien, Serbien, Montenegro, Kroatien,
Slowenien und Bosnien-Herzegowina, Italien und Österreich verläuft;
und die Nordroute, die von der Türkei über Bulgarien und Rumänien
nach Österreich, Ungarn, ... Deutschland führt. (Ebd., S. 147-148).Laut
den für 1998 verfügbaren Statistiken brachte der Heroinhandel der Türkei
37,5 Milliarden Dollar ein. Das entspricht fast einem Viertel des Bruttoinlandsprodukts
des Landes. (Ebd., S. 148).Ein ehemaliger FBI-Agent
schrieb: »Nur kriminelle Netzwerke, die in enger Zusammenarbeit mit der
Polizei und der Armee agieren, konnten einen Handel von solch wahnwitzigem Umfang
organisieren.« Die Verwicklung der türkischen Regierung wurde schon
Anfang Januar 1997 deutlich, als Tom Sackville, Staatsminister im britischen Innenministerium,
öffentlich bestätigte, daß »Mitglieder der türkischen
Regierung in den Drogenhandel verstrickt waren«. (Ebd., S. 148).Regierungsmitglieder,
genau. Aber die Regierung selbst tut im allgemeinen ihr Bestes, um den Drogenhandel
zu unterbinden. Das sollte ein schwieriges Unterfangen werden. Die Türkei
war entsetzt über die Anklage des kriminellen Netzwerks Ergenokon wegen der
Planung eines Militärputsches gegen die Regierung. Am 15. Juli 2008 reichte
der Chefankläger von Istanbul die Klage gegen Ergenokon beim Obersten Gerichtshof
der Türkei ein. Die 2455 Seiten umfassende Anklageschrift nannte 86 Verdächtige,
von denen gegenwärtig 48 im Gefängnis sitzen, darunter pensionierte
- und möglicherweise auch aktive - Mitglieder der Streitkräfte, aber
auch Akademiker, Journalisten, Politaktivisten und Angehörige der Mafia.
(Ebd., S. 148).Die Türkei hat es nicht leicht. Schon
im 19. Jahrhundert versuchte die chinesische Regierung vergeblich, Großbritannien
davon abzuhalten, ihrer Bevölkerung Opium aufzuzwingen. Die Türkei hofft,
daß sich ihre Bemühungen als erfolgreicher erweisen werden. Es steht
für die Oligarchen, die die Welt beherrschen und fabelhafte Gewinne durch
den verbrecherischen Drogenhandel einstreichen, einfach zu viel auf dem Spiel,
als daß sie sich vom Emporkömmling Türkei ihre Geschäfte
durchkreuzen ließen. (Ebd., S. 148).Nichtsdestotrotz
spielt die Türkei eine führende Rolle in der Verfolgung des Multi-Milliarden-Dollar-Drogennetzwerks,
das für den Transport des afghanischen Heroins verantwortlich ist. Dabei
dient die Türkei als Hauptflanke gegen die neuen Opiumkriege der Imperiumsbegründer.
Laut Aussage angesehener militärischer Quellen stand die Arbeiterpartei Kurdistans
(PKK), die von europäischen Oligarchen finanziell unterstützt wird,
mit einem großen Komplott zum Sturz der Regierung Erdogan in Verbindung.
Ein Nationalstaat wie die Türkei, die einzige verfassungsmäßige
säkulare Nation der islamischen Welt, kann sich möglicherweise als Bollwerk
sowohl gegen den radikalen Islamismus als auch gegen die Weltherrschaft durch
eine Finanzoligarchie erweisen. (Ebd., S. 148).Jüngste
Fortschritte im weltweiten Kampf gegen Drogen, beginnend mit der überraschenden
Befreiung der französisch-kolumbianischen ehemaligen Präsidentschaftskandidatin
in Kolumbien, Ingrid Betancourt, am 2. Juli 2008 sowie dreier amerikanischer Geiseln
aus der Gefangenschaft der kolumbianischen Drogenterroristen FARC, könnte
den Schluß nahelegen, daß »die unsichtbare Hand der Oligarchie
vielleicht nicht mehr so unsichtbar ist« (Jeffrey Steinberg, a.a.O.). Was
sich dabei abspielte, war eine ausgeklügelte Operation, die den Namen Operation
Schach erhielt und von Angehörigen der kolumbianischen Regierung in Zusammenarbeit
mit Spezialkräften des Landes unter hochrangigern Militärkommando durchgeführt
wurde, unterstützt vom französischen Geheimdienst - auch das Präsidialamt
war involviert - sowie von Behörden in den Vereinigten Staaten. (Ebd.,
S. 148-149).Aber die Türkei nimmt eine ganz eigene
Position mit Blick auf die Pläne der Oligarchen ein. Deren Absicht ist es,
das geheime Sykes-Picot-Abkommen zu verlängern, das ... von zwei der ...
»Siegermächte« des Ersten Weltkriegs, Frankreich und Großbritannien,
ausgehandelt wurde, und in dem sie das Osmanische Reich als Kriegsbeute unter
sich aufteilten. Großbritannien sollte den Irak, Jordanien und Palästina
kontrollieren, Frankreich über Syrien und den Libanon herrschen. Ihr Ziel
bestand darin, unter allen Umständen die wirtschaftliche Entwicklung einer
Region zu verhindern, die sowohl an der Grenze zwischen Europa und Asien als auch
zwischen Eurasien und Afrika liegt. Ihre Absicht ist der Erhalt dieser Region
als Auslöser eines Weltkriegs, indem sie ethnische, religiöse und stammesähnliche
Gruppen gegeneinander und gegen die Zentralregierungen ausspielen, um einen immerwährenden
Krieg zu entfachen. Worauf sie aus sind, ist eine moderne Form der feudalen Anarchie.
(Ebd., S. 149).Dauerkonflikte verhindern den Fortschritt
und beschränken die persönlichen Rechte massiv. Stabilität ist
schlecht für das Geschäft, das heißt für den Drogenhandel.
Dieser floriert, wenn Regierungen schwach sind und es stark sektiererische Kräfte
gibt. Die afghanischen Warlords veranschaulichen diese abträglichen Synergien.
Einer der führenden Drogenhändler schrieb vor fast 200 Jahren an seinen
Vorgesetzten mit dem Hinweis auf China: »Solange dieses Land seinen Rauschgiftkonsum
aufrechterhält, besteht nicht die geringste Chance, daß es jemals zur
militärischen Bedrohung wird, denn diese Angewohnheit schwächt die Vitalität
der Nation.« In den vergangenen 200 Jahren haben sich weder die Mittel noch
die Absichten geändert. (Ebd., S. 149).Doch Drogen
sind nur ein Aspekt des zuvor genannten hierarchischen Systems. Die Türkei
spielt auch bei der Industrie- und Militärspionage eine Schlüsselrolle.
Es ist allgemein bekannt, daß die US-Regierung die Waffenkäufe der
Türkei über 10 Milliarden Dollar mit 8 Milliarden subventioniert. Mehr
noch, »viele türkische Unternehmen gründen Tochtergesellschaften
in den muslimischen Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Diese Konzerne haben,
weil sie aus der Türkei stammen und Verbündete der Vereinigten Staaten
sind, Millionen Dollar in Form von staatlichen Zuschüssen der USA irn Auftrag
des US-Kongresses erhalten.« (Ebd., S. 149).Einer
der Gründe für diese enge Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern
war das gemeinsame Interesse, eine sowjetische beziehungsweise russische Expansion
zu verhindern, und das bildete in den vergangenen 60 Jahren das Fundament der
us-amerikanisch-türkischen Beziehungen. Eine weitere Ursache für diese
großzügige finanzielle Unterstützung besteht darin, daß
die Türkei ein Hauptverbündeter Israels ist. Dennoch sind die meisten
der angesprochenen Unternehmen Deckfirmen des organisierten Verbrechens, die alles
anbieten, von der Geldwäsche über Drogenhandel bis hin zum Waffenschmuggel.
Trotzdem liefern die Vereinigten Staaten einem Land, das in Sachen Rauschgifthandel,
Terrorismus und dem Geschäft mit Massenvernichtungswaffen ganz oben rangiert,
ihre Technologie, während dieselbe US-Regierung sich sehr bemüht, die
wichtigste Finanzquelle der Terroristen zu vertuschen: Drogenhandel und illegale
Waffenverkäufe. (Ebd., S. 150).Es ist kein Ende
von Betrug, Gier, Korruption und Doppelspiel in der Welt von Scheinunternehmen,
Spezialoperationen, Phantomfirmen, geheimen Offshore-Konten, von skrupelloser
Konzerngier und jahrhundertealten Verschwörungen in Sicht. Das entscheidende
Merkmal jeder großen Verschwörung ist nicht, wie jemand einmal sagte,
das finstere Ränkeschmieden. Die Hauptmotivation ist vielmehr das, was die
Anführer veranlaßt, sich zu verschwören. Geld steht bei einer
sich über einen langen Zeitraum erstreckenden Verschwörung nicht im
Mittelpunkt. Und auch nicht der größenwahnsinnige Wunsch nach Macht.
Ich glaube, daß eine kleine Gruppe von Menschen, die eine Verschwörung
über Jahrhunderte verfolgt, so etwas wie ein sehr starkes ideologisches Motiv
haben muß. (Ebd., S. 150). **Im
Falle der vom Drogenhandel profitierenden Oligarchen und ihren Gefolgsleuten,
angefangen bei der britischen Ostindien-Kompanie, ist das ideologische Motiv der
Haß auf die Ideale souveräner nationalstaatlicher Republiken, auf persönliche
Freiheit und die Suche nach Glück sowie technologischen Fortschritt. Und
wenn wir um die nächste, die nächste und wieder um die nächste
Ecke gehen, stellen wir fest, daß wir von irrwitziger Korruption, Straflosigkeit
und Mißachtung der internationalen Konventionen, nämlich Anständigkeit
und Begrenzungen, umgeben sind. »Frieden« und » Wohlstand«
sind an den ranghöchsten und moralisch korruptesten Bieter verkauft worden.
(Ebd., S. 150).
Händler des Todes?
Der Edelsteinhandel lockt Geldwäscher
an, weil er nach der Einführung der neuen Vorschriften für das Bankwesen
einer der letzten verbleibenden Industriezweige ist, in dem große Bargeldsummen
komplett anonym durchgeführt werden können. Es handelt sich um einen
Bereich fast vollständiger Geheimhaltung .... (Ebd., S. 178).Der
Bericht der Vereinten Nationen über Angola, herausgegeben am 21. Dezember
2000, hatte das Thema des Handels mit »Konfliktdiamanten« als erster
ins Bewußtsein der Weltöffentlichkeit gebracht. Er stellte detailiert
dar, wie sich in vielen Regionen Afrikas innere Unruhen zu regelrechten Kriegen
um die Gebiete der Diamantminen entwickeln und die Steine am Ende Kriege auf Kosten
von Millionen Menschenleben finanzierten. »Die Gewinne aus Diamanten werden
dann gebutzt, um illegal Waffen zu kaufen und die Konflikte zu verschärfen.«
(Ebd., S. 179).Zu Douglas Farahs zahlreichen
Qualifikatonen für den Phatomjournalismus kommt hinzu, daß er ein sehr
intelligenter Mensch ist. Er pflegt enge Kontakte zum Rat für Auswärtige
Beziehungen (CFR), dem US-Ableger der mächtigen und geheimniskrämerischen
Bilderberg-Gruppe, und zum Hudson Institute .... Der CFR prahlt damit, etwa viertausend
Mitglieder zu haben. Aber auf der Mitgliederliste stehen buchstäblich Hunderte
mächtiger Personen, die Schlüsselpositionen in den Medien einnehmen
- nicht nur Autoren, Reporter und Nachrichtenmoderatoren, die die Nachrichten
aufbereiten, sondern auch Redakteure, Verleger und Manager, die bestimmen, was
eine Nachricht ist und wie sie aufbereitet wird. Genauso bedeutsam ist es, daß
die kleine Clique des CFR die Exekutive der US-Regierung, aber auch einen großenTeil
der akademischen Welt seit Jahrzehnten buchstäblich im Schwitzkasten hat.
(Ebd., S. 199-200).In seinem Essay »Ruling Class Journalists«
vom 30. Oktober 1993 sprach der Ombudsmann der Washington Post, Richard Harwood,
freimütig darüber, wie der CFR unsere Nachrichtenmedien beherrscht.
Harwood beschrieb den Rat als »das, was einem herrschenden Establishment
in den Vereinigten Staaten amnächsten kommt .... Seine Mitglieder sind Leute,
die unsere internationalen Angelegenheiten und unseren militärisch-industriellen
Komplex seit mehr als einem halben Jahrhundert gemanagt haben.« Nachdem
Harwood die von den damaligen Ratsmitgliedern eingenommenen leitenden Positionen
auflistete, fuhr er fort: »Was am CFR heutzutage eindeutig modern ist, ist
das beträchtliche Engagement von Journalisten und anderen Medienvertretern,
die mehr als 10 Prozent der Mitglieder stellen. (Ebd., S. 200).Der
Redaktionsleiter, der stellvertretende Redaktionsleiter, der Chefredakteur, der
Leitende Redakteur, der Auslandsredakteur, der Inlandsredakteur, der Redakteur
für Wirtschaft und Finanzen und verschiedene Autoren, aber auch die (inzwischen
verstorbene) Katherine Graham, die Haupteignerin, vertretendie Washington Post
als Mitglieder im CFR«, stellte Harwood fest. Er fuhr fort, die Vertretung
im Rat durch die Eigner, das Management und das Redaktionspersonal der anderen
Mediengiganten zu beschreiben - der New York Times, des Wall Street Journal, der
Los Angeles Times, NBC, CBS, ABC u.s.w.. Diese Medienschwergewichte »analysieren
und interpretieren die Außenpolitik der Vereinigten Staaten nicht nur -
sie tragen dazu bei, sie zu machen«, schlußfolgerte er. Anstatt einen
unabhängigen Blick auf die Handlungen unserer Machthaber zu bieten, agieren
die Medien des Establishments als Stimme der herrschenden Elite - und konditionieren
die Öffentlichkeit, so daß diese die »Insider«-Pläne,
die ansonsten möglicherweise politisch nicht umsetzbar wären, akzeptiert
oder gar begrüßt. (Ebd., S. 200).Im Jahr 2003,
als Douglas Farah zeigte, was er wirklich draufhatte, erhielt das Hudson Institute
große finanzielle Zuwendungen von Lord Conrad Black, dem inzwischen in Ungnade
gefallenen ehemaligen Besitzer des Hollinger-Medienkonzerns. Das Hudson Institute
»hat mehr dazu beigetragen, die Art und Weise zu gestalten, in der die US-Amerikaner
auf politische und soziale Ereignisse reagieren, wie sie darüber denken,
wie sie wählen und sich allgemein dazu verhalten,als vielleicht sonst irgendjemand,
mit Ausnahme des Zentrums der Gehirnwäsche selbst - das Tavistock Institute
of Human Relations« (John Coleman, a.a.O.). Das Hudson Institute hat sich
im wesentlichen auf verteidigungspolitische Forschung und die Beziehungen zu Rußland
spezialisiert. Könnte Viktor But unter dieses Spezialgebiet fallen? Selbstverständlich.
(Ebd., S. 200-201).Darüber hinaus »wird von der militärischen
Arbeit Hudsons das Meiste als geheim eingestuft. Einer seiner größten
Kunden ist das US- Verteidigungsministeri um, das auch für Fragen der zivilen
Verteidigung, der nationalen Sicherheit, der Militärpolizei und der Waffenkontrolle
zuständig ist.« (John Coleman, a.a.O.). In den Mainstreammedien wird
für gewöhnlich so getan, als nähmen das Hudson Institute und der
CFR gegensätzliche Standpunkte ein. Doch sie dienen den selben Interessen,
und es scheint Farahs Aufgabe zu sein, Vorträge zu halten, herumzureisen
und Berichte über Viktor But, den Islam, den islamischen Terrorismus, die
Luftfahrt, den Waffen- und Diamantenhandel, die afrikanische Politik und über
jedes andere Thema zu verfassen, das in den Medien auf eine Weise hochgekocht
wird, die geeignet ist, die öffentliche Meinung im Sinne der Kartellinteressen
zu manipulieren. (Ebd., S. 201).Noch ein weiteres Puzzlestück
ließ sich einfügen, als ich einen Bericht des UN-Sicherheitsrats von
2003 über mehrere Verstöße gegen das Waffenembargo entdeckte;
zuerst in Somalia, wo Air Bas aus Buts Luftfahrtimperium verwickelt war, und dann
in Ruanda, wo Air Bas beschuldigt wurde, die Hutu-Extremisten mit Waffen versorgt
zu haben, wodurch der Genozid in Ruanda erst möglich wurde. (Ebd.,
S. 201).Gerade als ich dachte, ich wäre auf einen Gesetzesverstoß
Buts gestoßen, hatte ich wieder eine Niete gezogen. Der Bericht des UN -Sicherheitsrats
bezog sich auf Air Bass FZE in Schardscha, einer Firma, die mit Buts Imperium
gar nichts zutun hat. Woher ich das weiß? Aufgrund der handelsrechtlichen
Eintragungsdokumente der beiden Firmen. Das hielt das Office of Foreign Assets
Control jedoch nicht davon ab, Viktor But und seinen einstigen Buchhalter Richard
Chichakli auf die Liste der Specially Designated Nationals and Blocked Persons(SDN)
zu setzen, wobei der zuvor erwähnte UN-Bericht als Beweis herangezogen wurde.
In einem BBC-4-World-Report-Special über Viktor But interviewte der Moderator
Adam Szubin, den Leiter des Office of Foreign Assets Control(OFAC) des US-Finanzministeriums.
(Ebd., S. 201).Hintergrundkommentar: »Das OFAC hat endlich
beschlossen, But ernsthaftan den Geldbeutel zu gehen. 2005 wurde sein Firmenvermögen
eingefroren und der Zugriff durch andere verwehrt.« Szubin: » Wenn
Mr. But Vermögen in den Vereinigten Staaten hätte, wäre dieses
sofort eingefroren worden.« Hatte ich richtig gehört? Hatte der OFAC-Mann
der BBC gerade widersprochen? Hatte But nun Vermögen in den Vereinigten Staaten
oder nicht? (Ebd., S. 201-202).»Ich habe nie Geschäfte
in den Vereinigten Staaten gemacht«, hatte But mir erzählt. »Ich
habe meine Prinzipien.« Das OFAC bestätigte zumindest den ersten Punkt.
But hatte zu ihrem Kummer in Amerika nie Geschäfte gemacht. BBC-Moderator:
»Wie viel Geld haben Sie in etwa gefunden?«Szubin: »Einer seiner
engen Komplizen schätzt, daß ihm dank des Drucks, unter den er wegen
der Sanktionen geriet, etwa 6 Milliarden Dollar Gewinn entgangen sind.«
(Ebd., S. 202).6 Milliarden Dollar? Gewinn? Eine gute Geschichte.
Ja, definitiv eine gute Geschichte. Aber wahr? Nein, ganz gewiß nicht, allerdings
lieferte sie eine fesselnde Fernsehsendung. Es gibt auf der ganzen Welt keinen
Waffenüberschuß für den illegalen Handel, der auch nur annähernd
an 10 Prozent dieser Summe herankommt. Wie können meine Behauptungen verifiziert
werden ? Ein thailändisches Gericht kam zu dem Schluß, daß der
Behauptung der USA, But habe angeblich zugestimmt, Hunderte von Boden-Luft-Raketen
an die FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) zu verkaufen, »es
an Begründung und Glaubwürdigkeit« fehle. Der Ausschnitt des erstinstanzlichen
Urteils des thailändischen Gerichts (Seite 48), den jemand vom Thailändischen
ins Russische und dann ins Englische übersetzt hat, lautet folgendermaßen:
»... der Angeklagte wurde beschuldigt, eine große Menge Kriegswaffen
und Kampfflugzeuge verkauft zu haben, wobei die Menge zu groß und der Preis
zu hoch ist, als daß man glauben kann, das könne illegal gehandelt
werden. Es (das Gericht) hegt Zweifel, wo die illegale Quelle großer Mengen
von Kriegswaffen auszumachen ist ... (Hervorhebung vom Autor hinzugefügt).«
(Ebd., S. 202).Es dauerte beispielsweise 9 Jahre, bis durch den
Al-Yamamah-Deal zwischen British Aerospace und der saudi-arabischen Regierung,
dem größten Waffendeal aller Zeiten, Rüstungsgüter im Wert
von zwanzig Milliarden Dollar ausgeliefert wurden. Wenn Szubins Behauptung für
bare Münze genommen werden soll und die USA But tatsächlich Gewinne
von 6 Milliarden Dollar verwehrten, wie viele Waffen hätte er verkaufen müssen,
um einen solchen Gewinn zu erzielen, und wie um alles in der Welt kann eine solche
Menge Waffen transportiert werden, ohne daß es jemand bemerkt? (Ebd.,
S. 202).Darüber hinaus haben UN-Ermittler, die 2001 Bankaufzeichnungen
in den Vereinigten Arabischen Emiraten, einem bekannten Geldwäschezentrum
der Terroristen, prüften, erklärt, sie hätten »regen Geldtransfer
zwischen der Firma Britsh Gulf und einer weiteren mit But in Verbindung stehenden
Firma, San Air General Trading, festgestellt«. (Stephen Braun, a.a.O.).
Dieser Artikel erschien Ende Dezember 2004 inder Los Angeles Times. Zu den Verfassern
gehörte Stephen Braun, der Co-Autorvon Douglas Farahs Merchant of Death.
(Ebd., S. 202).Ich mußte ein wenig graben, aber am Ende erwies
sich auch dies als absolut haltlos. Ich schickte Stephen Braun eine E- Mail. »Hallo
Stephen. Mein Name ist Daniel Estulin. Ich arbeite mit einer sehr knappen Deadline
an einer Sache über Viktor But. Ich würde gern einen Punkt klären
und wäre für Ihre Kooperation sehr dankbar. In Ihrem Artikel für
die LAT schreiben Sie,daß Ermittler auf regen Geldtransfer zwischen verschiedenen
Firmen von But gestoßen sind. Im besonderen Zahlungen für viele
der Waffen, die 2000und 2001 über Viktor Buts Netzwerk nach Liberia gegangen
sind, wurden auf Bankkonten von San Air überwiesen. Das deckt sich
nicht mit meinen Rechercheergebnissen. Würden Sie sich baldmöglichst
bei mir melden?« Ob er das tat? Natürlich nicht. (Ebd., S. 203).San
Air USA wurde von Richard Chichakli im Jahr 2000 in den Vereinigten Staaten für
Viktor But gegründet. Offenbar war geplant, Schalttafeln für russische
Flugzeuge herzustellen, und dieses Geschäft sollte But und seiner Familie
eine Basis liefern, um sich in den USA niederzulassen. Nachdem Buts Antrag für
ein US-Visum in Dubai abgelehnt worden war, wurde das Projekt aufgegeben, und
Chichakli löste das Unternehmen nach ein paar Jahren wieder auf. Nur Chichaklis
Name erscheint auf den Dokumenten der Firma, und sie betrieb nie irgendwelcheGeschäfte,
allerdings gab es ein kleines Bankkonto in Richardson, Texas. (Ebd., S.
203).San Air UAE, eine völlig andere Firma, auf deren Konto
angeblich Zahlungenvon Liberian Maritime, in den USA ansässig, geflossen
sind, wurde von Andrei SeMenschenko gegründet, der seit 8 Jahren in den Vereinigten
Arabischen Emiraten im Gefangnis sitzt. In Wahrheit sollte die in den Vereinigten
Arabischen Emiraten ansässige San Air »Sun Air« heißen,
aber es war zu einem Tippfehler in den Firmenunterlagen gekommen. Der Name blieb
unverändert, weil SeMenschenko nicht genügend Geld hatte, um das Dokument
korrigieren zulassen. (Ebd., S. 203).Wußte Stephen
Braun das? Wenn ich mit meinem geringen Budget das herausgefunden hatte, dann
konnte er das auch. Darüber hinaus benutzte das OFAC des US-Finanzministeriums
genau die selben Formulierungen, die sich auch in einer UN-Resolution zu Liberia
finden, um ihr Vorgehen gegen die 30 Firmen von But zu begründen, wie auch
in den UN-Berichten S/2006/976 undS/2007/340. Wäscht hier eine Hand die andere?
Handelt es sich wieder um ein Beispiel gemeinsamer Interessen der Männer
hinter den Kulissen? (Ebd., S. 203).Chichakli behauptet,
die US-Regierung habe ihm einen Deal angeboten, um zu verhindern, daß er
redet - die Rückkehr in sein normales Leben und Zeugenschutz im Gegenzug
für seine Aussage, er wisse, daß Viktor But Waffenhändler ist.
Chichakli lehnte ab und bot an, ohne Immunität das auszusagen, was er wußte,
nicht etwa das, was die Regierung von ihm hören wollte. Das wurde abgelehnt.
Dann ging die Regierung am 26. April 2005 zum Gegenangriff über und konfiszierte
seine gesamten Akten und Vermögenswerte. (Ebd., S. 205-206).
Geheimdienstquellen bestätigten mir, daß die US-Regierung
4 Millionen Dollar an den ehemaligen Führer der syrischen Republikanischen
Garden, General Adnan Makhlouf, bezahlte, damit Chichalki in Syrien liquidiert
werde. Der Vertreter der US-Regierung, der diese Zahlung vornahm, war ein in Syrien
unter Diplomatenstatus arbeitender CIA-Angehöriger. (Ebd., S. 207).Das
war absolut verrückt. Als ich Buts mutmaßliches Netzwerk internationaler
Verbrecher überprüfte, wurde mir bewußt, daß But lediglich
zum Sündenbock einer kriminellen politischen Struktur geworden war, die viel
größer, viel verborgener und viel gefährlicher war als But selbst.
Noch etwas anderes wurde mir über Viktor But allmählich klar. Er war
nichts anderes als ein Wesen aus derÄra nach dem Kalten Krieg, die Personifizierung
des unorganisierten Verbrechens, der Ausbeuter des Chaos - er war finanziell gut
ausgestattet, hatte gute Verbindungen und war in Makler- und Logistikfragen versiert,
ein sehr mobiler globaler Ermöglicher, offenbar keinem Land loyal verbunden,
und hatte nur das eine Motiv: Profit zu machen. (Ebd., S. 213).Aber
gerade als ich glaubte, ich hätte das Ende erreicht, wurden der Welt bei
Buts sehr öffentlicher Verhaftung in Bangkok im März 2008 spektakuläre
Szenen des von But inspirierten wilden Durcheinanders geliefert. Nein, überlegteich,
als ich eine Thai-Airlines-Maschine nach Bangkok bestieg, die Welt wird von Viktor
But und seinen pöbelhaften Komplizen noch hören. (Ebd., S. 213).Viktor
But, ein mutmaßlicher internationaler Waffenhändler, wurde am 6. März-,.2008
im Sofitel Hotel an der Silom Road in Bangkok zusammen mit seinem Partner, Mr.
Andrew Smulian, von 6 Offizieren der US- Regierung und 3 thailändischen Beamten
verhaftet, und zwar nach langjährigen verdeckten internationalen Ermittlungen,
in die Dutzende Undercover-US-Drogenermittler und Drogenbehörden, die Royal
Thai Police, die rumänische Grenzpolizei, die rumänische Staatsanwaltschaft
am obersten Kassationsgericht, das Polizeikorps Curaçao der Niederländischen
Antillen sowie der dänische Polizeigeheimdienst eingebunden waren. An der
Operation waren über 200 thailändische Beamte der Spezialkräfte
beteiligt, die das Hotel sofort abriegelten. But war der Mann, dessen die US-Regierung
nach Osama bin Laden am dringendsten habhaft werden wollte. (Ebd., S. 213).
Das atomare Spiel
Ich hoffe, Sie verstehen, daß es hier
um einen Krieg geht, keinen typischen, traditionellen Krieg mit Kanonen, sondern
um einen asymmetrischen Krieg des 21. Jahrhunderts - den Krieg der Schattenmeister.
(Ebd., S. 241).Der Rat für Auswärtige
Beziehungen (CFR) ist ein Ableger der Bilderberg-Gruppe. Beide streben Kontrolle
an. Nicht jene Art vopn Kontrolle einer globalen Regierung (die
lassen sie lieber für sich arbeiten! HB), sondern vielmehr eine Kontrolle
als Eine-Welt-Konzern. Und wer steht diesem monströsen weltumspannenden Konzern
im Wege? Abgesehen von den paar Patrioten in westlichen Ländern und vielleicht
einigen rückständigen Volksstämmen, die noch in irgendwelchen abgelegenen
Berg- und Dschungelregionen leben, nur China und Rußland. Und Viktor But
ist eine Schachfigur in dem Spiel, Rußland zu erledigen. (Ebd., S.
242-243).Eilmeldung: Die britische Regierung hat erfahren, daß
Saddam Hussein kürzlichversuchte, beträchtliche Mengen Uran aus Afrika
zu beziehen. Schrillt eine Alarmglocke? Wie war das mit George W. Bushs nigerianischen
Yellowcake, das als Torte in Collin Powells Gesicht endete? Diese Art von Kampagne
ist inzwischen recht üblich geworden. Im Vorfeld des ersten Golfkriegs warenauf
dem ganzen Planeten Geschichten über »Brutkastenbabys« in den
Zeitungenein heißes Thema. Während ihres Einmarsches in Kuwait sollen
irakische Soldaten Brutkästen aus Krankenhäusern geplündert und
dabei alle Neugeborenenbrutal getötet haben. Abscheulich! Vergeltung!, schrien
die Leitartikel. Natürlich stellte sich heraus, daß die Geschichte
frei erfunden war, aber der Schaden war angerichtet. (Ebd., S. 245).Wie
wird das alles arrangiert? Auf die gleiche Weise, wie Seife oder Bier verkauft
werden: durch Wiederholung ad nauseam. Verschiedene Quellen speisen die
selben Falschmeldungen Medienkreislauf ein, wobei jede es auf ihre Weise formuliert.
Aber die Botschaft selbst, der Kern, bleibt unverändert. Richard Dearlove,
Leiter des britischen MI6, beschrieb den Prozeß in einem »geheimen«
Dokument, das von einem Informanten in Großbritannien in Umlauf gebrachtwurde:
»Die geheimdienstlichen Erkenntnisse und die Fakten werden um die Politik
herum arrangiert.« (Ebd., S. 245).Die FARC (die
»kolumbianische Revolutionsgarde«, das größte Drogenkartell
Kolumbiens; HB) sind Terroristen. Sie bringen Menschen mit Waffen um. Wer
liefert die Waffen? Viktor But, der böse Russe. Jetzt will die FARC noch
mehr Menschen umbringen, Wie? Indem sie sich Massenvernichtungswaffen beschafft.
Ist das der Grund, warum die erste Frage der DEA-Leute an But sich auf die spezielle
Sorte von Cruise Missiles bezog, die er angeblich an den Iran verkauft hatte?
So etwas nennt man Markierungen setzen. Sobald sie gesetzt sind, ist es fast unmöglich,
sie zu versetzen. Es ist, als verschiebe man mitten im Spiel die Ziellinie. Bei
den fraglichen Marschflugkörpern handelt es sich um X-55, die russischeVersion
der us-amerikanischen Tomahawk-Rakete, aber laut einer Fernsehsendungim Mai 2009
über But auf TB Centre, einem russischen Dokumentationskanal, sind sie noch
viel todbringender, stärker und zielgenauer. (Ebd., S. 245).Anfang
des 20. Jahrhunderts wurden dank der Bemühungen zweier Männer die Wörter
»Propaganda« und »Krieg« zu Synonymen. Das war kein Zufall.
Der eine war Walter Lippmann der einflußreichste politische Kommentator
seiner Zeit. Der andere war Edward Bernays, Sigmund Freuds Neffe und einer der
Begründer des Gebiets der Public Relations, das heißt, der Techniken
der Meinungsmanipulation. 1928 schrieb Bernays in seinem Buch Propaganda: »Es
war natütlich der erstaunliche Erfolg der Propaganda während des (1.
Welt-)Kriegs, der denwenigen Intelligenten die Augen für die Möglichkeiten
öffnete, die öffentliche Meinung in allen Bereichen des Lebens zu kontrollieren
.... Wir werden regiert, unsere Gehirne werden geformt, unser Geschmack ausgebildet
und unsere Gedanken zu einem großen Teil von Männern suggeriert, von
denen wir noch niegehört haben. Welche Einstellung man dazu auch haben mag,
es bleibt eine Tatsache, daß wir bei fast allen unseren Handlungen im Alltagsleben,
ob in der Sphäre von Politik oder Geschäft, in unserem sozialen Verhalten
und unserem ethischen Denken, von einer relativ kleinen Zahl von Menschen beherrscht
werden, einem Bruchteil unserer 120 Millionen (US-Bürger zur damaligen Zeit)
, die die geistigen Prozesse und sozialen Muster der Massen kennen. Sie sind es,
die die Fäden ziehen, welche die öffentliche Meinung kontrollieren,
und sie nutzen alte soziale Kräfte und erfinden neue Wege, um sich der Welt
zu bemächtigen und sie zu führen.« (Ebd., S. 245-246).Walter
Lippmann und Edward Bernays nahmen an einer geheimen Studie über die Auswirkungen
von manipulierenden Kriegsinformationen zum Zweck der Mobilisierung der Massen
zur Kriegsunterstützung teil. Die Studie wurde vom Royal Institute for International
Affairs gesponsert, einer Organisation, die eng mit dem Rat für Auswärtige
Beziehungen (CFR) in den Vereinigten Staaten verflochten ist. (Ebd., S.
246).Die Forschungen ergaben, daß weniger als 10 Prozent
der Menschen begreifen, daß der Prozeß des Denkens die Fähigkeit
voraussetzt, ein Problem zu beobachten, ohne sofort ein Urteil zu fällen.
Seither haben die Gehirnwäschespezialisten diese Tatsache genutzt, um Kriege
und allgemein jedes gesellschaftlichwichtige Thema zu kontrollieren. Im Jahr 1991
wollten 87 Prozent der US-Amerikaner Saddam Husseins Kopf auf einem Silbertablett
und übertrafen damit sogar noch ihre Unterstützung für den ersten
Golfkrieg. Das war eine belmerkenswerte Entwicklung angesichts der Tatsache, daß
1990 weniger als 10 Prozent der US-Amerikaner in der Lage waren, den Irak auf
einer Landkarte zu finden, und weniger als 20 Prozent wußten, wer Saddam
Hussein überhaupt war. Ein ähnlich hoher Prozentsatz der spanischen
Bevölkerung sprach sich für die Europäische Verfassung aus, obwohl
Umfragen eindeutig ergaben, daß nur ganz wenige dieser Menschen das Dokument
tatsächlich gelesen hatten. (Ebd., S. 246).John Coleman
schreibt in Conspirator's Hierarchy: The Story of the Committeeof 300:
»Auf diese Weise nimmt Irrationalität einen großen Teil des öffentlichen
Bewußtseins ein. Die Manipulatoren spielen dann damit, um den Zugriff auf
die ,Realität zu unterminieren und abzulenken, sie kontrollieren jedwede
Situation, und je komplexer die Probleme einer modernen Industriegesellschaft
wurden, desto leichter wurde es für sie, immer größere Ablenkungen
zu schaffen, so daß das, was wir am Ende hatten, die absolut unlogischen
Meinungen von Menschenmassen waren, die, durch geschickte Manipulatoren hervorgerufen,
meinten, ihre Einstellungen basierten auf wissenschaftlichen Tatsachen.«
(Ebd.). (Ebd., S. 246).Coleman erklärt, daß Eric
Trist und Frederick Emery am Tavistock Institute eine Theorie der »sozialen
Unruhe« entwickelt haben, einen sogenannten» Weichklopfungseffekt
künftiger Schocks« -wobei die Bevölkerung durch Massenphänomene
wie Energieverknappung, Zusammenbrüche von Wirtschaft und Finanzwelt oder
Terroranschläge weich geklopft werden könnte. »Wenn die Schocks
in kurzen Zeitabständen aufeinanderfolgen und wenn sie mit steigender Intensität
daherkommen, dann müßte es möglich sein, die gesamte Gesellschaft
in einen Zustand der Massenpsychose zu treiben«, behaupteten Trist und Emery.
Sie stellten auch fest, daß » Einzelpersonen sich abkapseln könnten,
wenn sie zum Beispiel versuchten, vor dem Terror der schockierenden, sich abzeichnenden
Realität zu fliehen; die Menschen würden sich in einen Zustand des Leugnens
zurückziehen, sich auf die populäre Unterhaltung und Zerstreuung konzentrieren
und zugleich anfällig für Wutausbrüche sein«. (Ebd.,
S. 247).Wir sprechen hier in Wahrheit über die beiden Seiten
einer Medaille. Auf der einen Seite die Führung der verdeckten, subtilen
Manipulation und Kontrolle der Gedanken und des menschlichen Bewußtseins
durch die Macht der Medien.»Auf der anderen Seite«, schrieb ein Mann
unter dem Pseudonym »John Quinn« am 10. Oktober 1999 auf News-Hawk
online, »werden die Paradigmen direkt und unverblümt verschoben, die
Grundkonzepte verändert, die Parameter erweitert, das Spielfeld gewechselt
und sämtliche Spielregeln, durch die die Gesellschaft sich definiert, innerhalb
einer außergewöhnlich kurzen Zeitspanne umgestoßen.« In
dieses Schlachtengewühl eines »sich verändernden Musters«
im modernen Denken traten die gewandelte FARC, Uran, Schmutzige Bomben, Atomkoffer,
Massenvernichtungswaffen, unbeschädigte Laptops, russische Waffenhändler,
die unentwegt saure Gurken essen, südamerikanische und afrikanische Diktatoren
und die ganze bunte Mischung des gebrauchsfertigen Abschaums. (Ebd., S.
247).Uran. Ich dachte an die ersten Monate meiner Nachforschungen
zurück. Wie sich herausstellte, hatte ich mich in diesem Punkt gründlich
geirrt. Uran war die Botschaft. Ein Hebel war angesetzt, eine Botschaft abgeschickt
und der Angstpegel erhöht worden. Das sind am Ende die explosivsten Anschuldigungen:
Andeutungen, daß die FARC plane, angereichertes Uran für den Bau einer
Schmutzigen Bombe zu kaufen. (Ebd., S. 247).Damals, im März
2008, hatte ich das alles als angstschürende Taktik der US-Regierung und
ihres kolumbianischen Stellvertreters abgetan und gedacht, der Hinweis auf Uran
sei der Taschenspielertrick, und die wahre Botschaft finde sich anderswo. Der
Ansatz war einfach zu dumm, um ihn weiter zu verfolgen angesichts der Tatsache,
daß das »ausgeklügelte« Arsenal der FARC aus sehr unpräzisen
Benzinkanisterbomben, Granatwerfern, schweren Maschinengewehren und Panzerfäusten
bestand. ... Das heißt, bis die DEA But gefaßt und ihm eine sehr zugespitzte
erste Frage gestellt hatte - bezüglich der Cruise Missiles, die er angeblich
an den Iran verkauft hatte. (Ebd., S. 247-248).Kehren wir
zu den 50 Kilogramm Uran zurück. Erinnern wir uns, daßCharles Ferguson
sagte: »Im hoch angereicherten Bereich kann Uran als Kerneiner Atombombe
genutzt werden. 50 Kilogramm waffenfähiges Uran, das auf 80 Prozent oder
mehr spaltbares Uran-235 angereichert wurde, würdegenügend spaltbares
Material für eine provisorische Atombombe liefern, die soviel Explosionskraft
wie die Hiroshima-Bombe hätte.« Klingt überzeugend, aber was bedeutet
es wirklich, und noch wichtiger: Kann die primitive FARC, die technisch gesprochen
sozusagen noch immer mit Stöcken und Steinen kämpft, Zugang zu ihrer
eigenen zusammengebastelten Version einer Atombombe haben! Haben wir tatsächlich
ausreichend Grund, ihre Fähigkeiten im atomaren Bereichzu fürchten!
Schließlich werden wir alle unterschwellig von der Mainstreampresse zu dieser
Frage veranlaßt. Schmutzige Bombe, Atomkoffer, waffenfähiges Uran,
abgereichertes Uran, FARC, Terrorismus. (Ebd., S. 248).Im
Fall dieser Art von nuklearer Propaganda würde ich sagen, daß gewiß
nicht mehr als 10 Prozent rudimentäre Kenntnisse besitzen, während nicht
einmal 1 Prozent der Bevölkerung die Sache wirklich versteht. (Ebd.,
S. 249).Dimitri Khalezov ist ehemaliger sowjetischer Geheimdienstoffizier
für Atomwaffen und Autor eines bald erscheinenden Buchs über verdeckte
Operationen, Atomterrorismus und den Anschlag vom 11. September. Außerdem
ist er der Experte von Viktor Buts Verteidigungsteam, der sich vor der US-Botschaft
in Bangkok mit Derek Odney getroffen hat. Im Laufe eines langen Interviews erzählte
er mir viele der im folgenden dargelegten Details. Mein Ziel bestand darin, bezüglich
der Anschuldigungen gegen But in Sachen Schmutzige Bomben, Atomterrorismus usw.,
die Spreu vom atomaren Weizen zu trennen. Zu Beginn hatte ich keinen blassen Schimmer,
welche Bombe Khalezov platzen lassen würde. (Ebd., S. 249).Wir
fingen mit einem allgemeinen Gespräch an, definierten den Unterschied zwischen
Atomwaffen und konventionellen Sprengköpfen und sprachen über die Art
von Nuklearwaffen, von der hier die Rede war: »Atombomben«, bei welchen
Kernspaltung, nicht Kernfusion, eingesetzt wird, nicht etwa die viel stärkeren
» Wasserstoffbomben«, zu deren Zündung Atombomben genutzt werden.
Die Stärke von Atombomben wird in Kilotonnen angegeben, die jeweils 1000
Tonnen TNT entsprechen; Wasserstoffbomben werden in Megatonnen angegeben, was
jeweils 1 Million Tonnen TNT entspricht. Die größte je getestete Wasserstoffbombe
soll eine Sprengkraft von 50 Megatonnen gehabt haben. Fusionsatomwaffen sind einfach
zu kompliziert, zu teuer und unhandlich, und vielleicht sogar zu tödlich,
um für Terroristen von Nutzen zu sein. (Ebd., S. 249).Spaltungsbomben
nutzen wie Atomreaktoren die physikalischen Eigenschaften gewisser Isotope radioaktiver
Elemente, wie beispielsweise Uran-235, die eine»Kettenreaktion« auslösen
können, was bei einer Bombe zu einer gewaltigen Explosion führt, begleitet
von Verstrahlung, Fallout und so weiter. Das funktioniertnur mit seltenen und
hochradioaktiven Isotopen von Elementen wie Uran und Plutonium. Die gewaltige
Energie, die durch die »Spaltung« der Atome freigesetzt wird, hängt
mit der enormen Bindungskraft zusammen, die benötigt wird, um Protonen und
Neutronen in ihrem Kern zusammenzuhalten. (Ebd., S. 249).Khalezov,
der sich zur Feststellung Charles Fergusons äußerte, tat die Vorstellung,
daß die FARC oder sonst irgendjemand nach Uran Ausschau hält, um eineSchmutzige
Bombe zu bauen, rundweg ab: »Es ist nicht möglich, eine sogenannte
Schmutzige Bombe aus Uran herzustellen, weder aus abgereichertem noch aus angereichertem,
weil Uran kein hochradioaktives Material ist. (Ebd., S. 249-250).Und
die Schattenmeister? Könnte Buts Verhaftung Teil einer viel tiefer gehenden
politischen Erpressung einer Weltmacht sein? Geht es in diesem Spiel darum? Falls
die Sprengköpfe des atomaren Terrosrismus der FARC zugeschrieben werden könnten
und somit auch But, dann würde der Fallout Rußlands Position in der
Weltgemeinschaft, dem »globalen Dorf«, ernsthaft untergraben.
(Ebd., S. 258).Die Schattenmeister haben großes Interesse
an Buts Zukunft. Er ist ein Sprungbrett. Eine Schachfigur. Bei dem Spiel geht
es um die vollständige Zerstörung Rußlands. Die Schattenmeister
sind der Meinung, But gehöre ihnen. Sie haben jedenfalls genug für die
Propaganda bezahlt, um aus ihm einen »Händler des Todes« zu machen.
Das Drehbuch ist geschrieben. Das Stück geprobt. Die Hauptdarsteller haben
ihren Text gelernt. Jetzt müssen das thailändische Gericht nur noch
wiederholen, was der Souffleur ihm zuflüstert .... (Ebd., S. 258).
Epilog
Kein Volk entgeht seiner Geschichte - die Chinesen sind
sich dessen schlichtweg stärker bewußt als die meisten anderen Nationen.
(Ebd., S. 259).Wie sehr sich unsere Kulturen doch unterscheiden.
Die des Ostens und die des Westens. Die stille Weisheit der einen, das Ungestüm
und der irrationale Eifer der anderenn, genährt aus der Überzeugung,
daß wir die Geschichted, wenn wir erfolgreich aus ihr hervorgehen wollen,
selbst schreiben müssen. (Ebd., S. 260).Die Welt als
Eine-WeIt-Konzern. Die fröhliche Welt der Globalisierung. Die Welt eines
Imperiums. Eine Parallelwelt aus Schall und Rauch, in der die Realität mit
Zuckerguß überzogen und an den Höchstbietenden verkauft wurde.
(Ebd., S. 261).Wie wurde uns die Geschichte von Viktor But eingehämmert!
Meinungsmache - das Grundanliegen der Politik. Sie ist von Natur aus unaufrichtig:
auf der Prämisse basierend, daß Worte (Wörter!
HB) in einem strategischen Spiel Schachzüge sind. Die Schattenmeister
mit den großen Taschen und aggressiven Plänen haben die Debatte über
die grundlegenden Fragen, die uns alle betreffen, umgemünzt und die Mainstreammedien
zu willfährigen Partnern ihrer Mission gemacht. (Ebd., S. 261).Der
Aufstieg mächtiger Organisationen wie zum Beispiel der Heritage Foundation,
des Hudson Institute, der Alfred P. Sloan Foundation, der Sage Foundation, des
Cato sowie des Manhattan Institute und ihre Übernahme der Rolle als kluge
Ideenhändler, die Millionen für ihr Marketing ausgeben können,
haben große Auswirkungen auf die Zukunft der Welt. In entscheidenden politischen
Debatten haben diese Organisationen ihre Gegner diskreditiert, die Medien beherrscht
und umfassende Veränderungen der öffentlichen Meinung und der öffentlichen
Ordnung herbeigeführt. Doch dies wird in den Mainstreammedien, die unter
der direkten Kontrolle politischer Akteure und Schönredner der Politik stehen,
nirgends zur Sprache gebracht. (Ebd., S. 261).Für Freuds
Neffen Edward Bernays, dem Vater des Gebiets der Public Relations, entstanden
Nachrichten »dadurch, daß die Realität auf ihre einfachste und
dramatischste Form reduziert, die Instinkte der Öffentlichkeit anspricht.
Der Public-Relations-Berater muß Nachrichten um seine Ideen herum gestalten,
Ideen isolieren und sie zu Events weiterentwickeln, damit sie leichter verstanden
werden und als Nachrichten Aufmerksamkeit erregen.« (Ebd., S. 261).Viktor
But, ein vom KGB ausgebildeter, amoralischer russischer Waffenverkäufer.
Er ist ein schlechter Mensch. Die DEA-Leute, die versuchen, diesen Mann zu fassen,
sind gute Menschen. Ganz egal, daß sowohl die DEA als auch die CIA tief
in den Drogenhandel verstrickt sind. Die Realität muß für den
öffentlichen Konsum bis auf ihre einfachste und dramatischste Form reduziert
werden. Wir und die. Die Schatten und die Schattenmeister. (Ebd., S. 261).Da
spielt es keine Rolle, daß in all den Jahren der Vernichtungsmission gegen
But der Öffentlichkeit kein einziger Schnipsel eines echten Beweises präsentiert
wurde. Das macht doch nichts. »Nehmt uns beim Wort«, sagen die. Das
tat ich anfangs auch. Warum auch nicht! Wie sollte ich mir auch vorstellen, daß
die ganze Operation gegen But ein brillanter Taschenspielertrick war, eine gigantische
Verschwörung zwischen gewissenlosen DEA-Agenten, US-Senatoren, UN-Ermittlern,
hoch bezahlten Tatsachenverdrehern in Washington und ihren Sprachrohren in den
Massenmedien! Wenn sie mich anfangs überzeugen konnten, stelle man sich ihren
Einfluß auf ... Otto Normalverbraucher vor! (Ebd., S. 261).Das
Nachrichtenprogramm wurde von ihren eigenen vorgefertigten Botschaften, Themen
und Sorgen bestimmt. Ja, es ist elitär. Und ja, es ist gegen alles gerichtet,
woran wir glauben sollten. Wie wird es gemacht? Indem durch den Einsatz einer
Politik der Falschinformationen dem öffentlichen Bewußtsein, den Köpfen
der Menschen - vor allem deren Unterbewußtsein - Botschaften eingetrichtert
werden, die dazu bestimmt sind, die Wahrnehmung der Realität zu verändern.
(Ebd., S. 262).Von der Mainstreampresse der USA und Großbritanniens,
angeführt von der Washington Post und der BBC sowie ihren charakterlosen
Kommentatoren, die noch die chauvinistischste Propaganda als Nachrichten verkaufen,
wurde der Öffentlichkeit nicht die Wahrheit über den Irak, Afghanistan,
den Kosovo, Rußland, den widerlichen Drogenhandel und Viktor But gesagt.
(Ebd., S. 262).Das Regime der Schattenmeister wünscht keine
schlechten Nachrichten, nur gute. Von der Sowjetunion ist eine ähnliche Politik
bekannt - unter dem alten Regime gab es einfach keine schlechten Nachrichten.
In den sowjetischen Medien wurde nie über Flugzeugabstürze, Erdbeben,
Dissidenten oder Epidemien berichtet. Die von den Schattenmeistern beherrschte
Medienwelt übernimmt allmählich die gleiche Politik - im Krieg in Afghanistan
geht es nicht darum, den Drogenhandel zu schützen, sondern darum, einem gottverlassenen
Land die Demokratie zu bringen; der Krieg im Kosovo hatte nichts damit zu tun,
die Kontrolle über die kostbarsten Bodenschätze des Landes zu gewinnen,
sondern vielmehr darum, ein unterdrücktes und seit langem leidendes Volk
zu befreien, das nach Selbstbestimmung strebte und deshalb von den mächtigen,
bösen Serben bestraft wurde; der Totalangriff auf Rußland muß
im Kontext der Entwicklung der internationalen Gemeinschaft und der Nationenbildung
betrachtet werden, anstatt darin die Auslöschung der einzigen Nation zu sehen,
die in der Lage gewesen wäre, die NATO zehnfach zu zerstören; Viktor
But muß für immer weggesperrt werden, weil er der übelste Waffenhändler
der Welt ist, der es geschafft hat, sämtliche Geheimdienste auf dem Planeten,
ihre Spionagesatelliten, ihre Armeen, ihre elektronische Ausrüstung auszutricksen,
und der, ohne ertappt zu werden, im Alleingang Deals von einem nie gekannten Umfang
einfädelte. Propaganda. Schwindel. Lügen. Kontrolle. (Ebd., S.
262).In der Zeit des 2. Weltkriegs erkannte Hermann Göring,
einer der führenden Politiker der Nationalsozialisten und Oberbefehlshaber
der deutschen Luftwaffe, dies sehr wohl: »Das Volk kann mit oder ohne Stimmrecht
immer dazu gebracht werden, den Befehlen der Führer zu folgen. Das ist ganz
einfach. Man braucht nichts zu tun, als ihnen zu sagen, es würde angegriffen,
und den Pazifisten ihren Mangel an Patriotismus vorzuwerfen und zu behaupten,
sie brächten das Land in Gefahr.« Das funktioniert in jedem Land und
zu jeder Zeit. (Ebd., S. 262).Unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg
veröffentlichte ein russischer Emigrant, Wladimir Nabokov, einen der großen
dystopischen Romane des 20. Jahrhunderts: Das Bastardzeichen. In einem
imaginären Land, das von der Partei der Durchschnittsmenschen regiert wird,
wird der Protagonist, ein Philosoph, vom tyrannischen Staat, der »gegen
die eigenen Untertanen Krieg führt«, systematisch zugrunde gerichtet.
In Das Bastardzeichen wird die Freiheit der Gedanken des Einzelnen nicht
nur gegenüber ausländischen Diktatoren verteidigt, sondern auch gegenüber
dem Zwang der Massenkultur, der Massenpropaganda und der Massenmobilisierung im
Inland. (Ebd., S. 262-263).Doch selbst in diesem seinem politischsten
Roman, der mitten im Krieg verfaßt wurde, wendet Nabokov sich von dem augenblicklichen
Problem ab und der Stärke sowie der Rätselhaftigkeit des Bewußtseins
zu: Die Macht des Geistes, des Herzens und der Seele kommt beim Widerstand gegen
politischen Druck voll zum Tragen. Der Widerstand des Romans im Namen des Bewußtseins
erfolgt gegen das Gruppendenken, das den individuellen menschlichen Geist nivelliert.
(Ebd., S. 263).Nabokov war sich der Gefahren des Gruppendenkens
nur allzu bewußt, genau wie dem sich nach »Utopia« sehnenden
unbekannten sowjetischen Bürokraten in den 1930er Jahren: »Soll der
Staat gerettet werden und möchte die Nation einer neuen, starken Regierung
würdig sein, die ihr Volk beschützen kann, dann muß alles verändert
werden; es muß allgemein der gesunde Menschenverstand vorherrschen, und
einfache Worte, die sowohl Mensch als auch Tier verstehen, begleitet von entsprechenden
Maßnahmen, müssen wieder die Oberhand gewinnen.« Wenn wir »Staat«
durch »Schattenmeister« ersetzen, »Nation« durch »Eine-Welt-Konzern«
und »Volk« durch »Interessen«, dann erscheint eine neue
Version für das 21. Jahrhundert mit ihrem grausigen Echo der qualvollen Vergangenheit.
Die heute von den Schattenmeistern entwickelte Alternative erfordert, daß
die Dinge simpelgehalten - auf den kleinsten gemeinsamen Nenner reduziert werden.
But ist ein moderner Satan, Russen sind Ex-KGB-Mörder, die Drogenhändler
und Terroristen im Kosovo sind gute Menschen, die mißverstanden wurden,
Litwinenko war ein loyaler Staatsdiener, der von der Korruption der Ex-KGB-Mörder
desillusioniert war, Bilderberg ist ein informelles Treffen von Privatbürgern,
die sich um das Wohl der Welt sorgen. Und Daniel Estulin ist ein Verschwörungstheoretiker,
denn wenn das, was er als Tatsachen hinstellt, wirklich Tatsachen wären,
dann würde darüber ganz gewiß in der New York Times berichtet
werden. (Ebd., S. 263).Bewußtheit und Unkenntnis. Die
Schattenmeister akzeptieren Bewußtheit als etwas, was in kleinen Dosen verabreicht
werden muß, und zwar den wenigen Auserwählten, die bereit sind mitzuspielen.
(Ebd., S. 263).Das Credo des weltumspannenden Imperiums, das von
den Schattenmeistern eifrig verbreitet wird, nämlich daß individuelle
Unterschiede dem abstrakten »Gemeinwohl« zuliebe begrenzt werden sollten
- sei es mit dem Kampf gegen den Terrorismus oder dem Aufbau einer gemeinsamen
Front gegen eine geisterhafte Bedrohung -, ist eine reductio ad absurdum
und Stalins Terror, Hitlers Irrsinn und jeder anderen kleineren, weniger bedeutenden
und weniger tödlichen Art von Tyrannei allzu ähnlich. (Ebd., S.
263-264).Manche Menschen glauben, daß das 3. Jahrtausend
das Zeitalter der Religion sein muß. Ich würde sagen, daß es
das Zeitalter sein muß, in dem wir endlich das Bedürfnis nach Religion
überwinden. Aber nicht mehr an Götter zu glauben, heißt nicht,
an nichts mehr zu glauben (Religion ist - sprachgeschichtlich
gesprochen - ohnehin nicht notwendigerweise an Gott gebunden [**];
HB). Wir müssen an die Fähigkeiten des Menschen glauben, an seine
existentielle Bestimmung, und nicht einem sektiererischen, simplifizierenden und
intuitiven Millenarismus anhängen. (Ebd., S. 264).Die
einzige immerwährende aller weltlichen Mächte ist die Macht des Denkens.
Die Schattenmeister sind sich dessen mehr als bewußt. Ich gebe Ihnen mein
Wort darauf. Die Schattenmeister wissen, daß Gedanken stärkere Waffen
sind als Kanonen, Flotten oder Bomben. Um Akzeptanz für ihre imperialistischen
Ideen zu gewinnen, versuchen sie, Kontrolle über unser Denken zu erlangen.
Unsere Sprache zu kontrollieren und über die Sprache uns zu kontrollieren.
(Ebd., S. 264).Wir benutzen Wörter, um die Welt um uns herum
zu bezeichnen und um uns verständlich zu machen. »Zugleich sind viele
der Wörter, die wir gebrauchen, wie verzerrende Linsen«, stellte der
englische Jurist Sir James Fitzjames Stephen im 19. Jahrhundert fest, »sie
lassen uns das Objekt, das wir betrachten, falsch wahrnehmen und deshalb falsch
beurteilen, und zwar aufgrund unserer unheilbaren Neigung, in allen großen
Fragen Vorurteile zu fällen, indem wir unsere Vorurteile auf die Sprache
übertragen.« But - Händler des Todes. Litwinenko - loyaler Staatsdiener,
desillusioniert von der Bestechlichkeit des Systems. Osama bin Laden - Terrorist,
der uns wegen unserer Freiheit haßt. Rußland - eine von skrupellosen
Ex-KGB-Mördern angeführte Mafiokratie. Die New York Times - sie liefert
stets die passenden Nachrichten. Leere Floskeln. Verzerrte Aussagen. Listige Suggestionen.
Geschichte oder Geschichtsvergessenheit. (Ebd., S. 264).Die
Erinnerung schützt die Menschen vor dem Vergessen. Die damit verbundene Gefahr
für die heutige Gesellschaft besteht jedoch darin, daß die Grundvoraussetzung
fehlt: die aus Respekt gegenüber völlig fremden Kulturen entstehende
Neugier. In Das Bastardzeichen erklärt eine Figur: »Neugier
... ist Insubordination in ihrer reinsten Form.« Wir brauchen eine gesunde
Neugier für Rußland, Afghanistan, China, Indien, Syrien, den Irak und
den Iran. Die Schattenmeister und ihre abrufbereiten Feinde. (Ebd., S. 264).Das
erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausends neigt sich schon dem Ende zu, während
ich auf meiner Terrasse mit Blick auf den Indischen Ozean sitze. Immer wieder
versuche ich zu verstehen, was mit uns geschieht, und stelle mir die Frage: Was
wird aus uns als Nationen? Was wird aus der Welt? Was passiert mit uns, wenn die
Schattenmeister am Ende gewinnen? Welchem Schicksal geht die Menschheit entgegen?
(Ebd., S. 264).Ich bin überzeugt, daß Wahrheit und Schicksal
in Einklang gebracht werden können. Die junge Generation muß vortreten
und die Verantwortung für die Zukunft des Planeten übernehmen. Das ist
nicht mein Kampf. Und es ist auch kein Kreuzzug. Aber die Menschen meiner Generation
- nicht alle, aber viele - wissen instinktiv, daß die Generation unserer
Eltern mit der Vorstellung lebte, es gäbe keine Zukunft. Und wir wußten,
daß wir unseren Weg aus diesem No-future-Endspiel finden mußten.
(Ebd., S. 265).Wir und sie. Die Regenmacher und die Schattenmeister.
Entweder wir fangen an, die Geschichte im grellen Licht der Wahrheit neu zu schreiben
- wodurch die Menschen sich nur allmählich, vom Licht geblendet, aufraffen
und zu verstehen versuchen, was mit ihnen passiert ist -, oder wir versinken in
ein neues finsteres Zeitalter und im Wahn. Man mag es als verschrobenes Märchen
oder als Horrorgeschichte mit Happyend bezeichnen. (Ebd., S. 265).Oder
vielleicht nennt man es eine Geschichte des korrumpierten Idealismus die Suche
nach der platonischen Vorstellung von »Perfektion«: ein erhabener
Traum. Und da so vieles von dem, was die Menschheit korrumpiert, mit den Versuchungen
zusammenhängt, die Reichtum und Macht beinhalten, kann man es als sehr menschliche
Geschichte bezeichnen. (Ebd., S. 265).Geschichte, so sagte
jemand einmal, lehrt durch Analogie, nicht durch Identität. Die geschichtliche
Erfahrung besteht nicht darin, in der Gegenwart zu verweilen und zurückzublicken.
Sie besteht vielmehr darin, daß man sich mit der Vergangenheit beschäftigt
und in dem Bewußtsein, seinen Horizont erweitert zu haben, in die Gegenwart
zurückkehrt. (Ebd., S. 265). |