WWW.HUBERT-BRUNE.DE

Spenglers Hauptwerk ist auch eine Absage an die immer noch übliche Periodisierung Altertum, Mittelalter, Neuzeit mit ihrer teleologischen Grundkonzeption sowie ihrer Vernachlässigung der nicht-westlichen Kulturen. Kulturen sind überindividuelle Wesenheiten, die Spengler als „Organismen“ auffaßte; sie durchlaufen somit jeweils einen Zyklus - mit Schicksal!
Oswald Arnold Gottfried Spengler wurde am 29. Mai 1880 als zweites Kind des Postsekretärs Bernhard Spengler und dessen Frau Pauline in Blankenburg (Harz) geboren. (GeburtshausLebenslauf). Nach dem Abitur studierte Spengler von 1899 bis 1903 Mathematik und Naturwissenschaften - in Halle, München und Berlin - sowie Kunst, Geschichte und Philosophie. Seine Dissertation an der Universität Halle beschäftigte sich mit der Naturauffassung des Heraklit (1904): „Der metaphysische Grundgedanke der Heraklitischen Philosophie“. (Heraklit (544-483)). Von 1907 bis 1911 war Spengler Oberlehrer in Hamburg für Naturwissenschaft, Mathematik, Deutsch und Geschichte. 1911 übersiedelte Spengler zum 2. Mal nach München (Kaulbachstraße), arbeitete als Kulturredakteur für Zeitungen, danach als Schriftsteller und Privatgelehrter. Er veröffentlichte mehrere Schriften. 1917 bis 1922 veröffentlichte Spengler sein Werk „Der Untergang des Abendlandes“ (Bände und Kapitel). Seine Untersuchungen in Mathematik, Naturwissenschaft, Geschichte, Kunst und Philosophie bildeten die Basis für sein Kulturgeschichtssystem. Spengler starb am 8. Mai 1936 in München.

 

NACH OBEN 29. Mai 1880

Geburt in Blankenburg (Harz), Herzogstraße 18 (Geburtshaus): Oswald Arnold Gottfried Spengler als 2. Kind des Postsekretärs Bernhard Spengler und seiner Ehefrau Pauline (geb. GrantzowGrantzow). Das 1. Kind Bernhard (*1879) war bereits 3 Wochen nach der Geburt gestorben. Die Schwestern: Adele (*1881), Gertrud (*1882) und Hildegard (*1885), genannt „Hilde“.

Oswald Spengler


NACH OBEN 1886

Einschulung in Blankenburg (Harz).


NACH OBEN 1887

Umzug nach Soest wegen einer Beförderung des Vaters zum Oberpostsekretär.


NACH OBEN 1890

Gymnasium (bis 1899). Erste literarische Entwürfe, z.B.: „Magische Rotunde“.


NACH OBEN 1891

Umzug nach Halle (Saale). Pietistisch geprägtes Gymnasium Latina der Franckeschen Stiftung (bis 1899).


NACH OBEN 1894

Weitere literarische Entwürfe: „Geheimnisvoller Archipel“, „Inselreich“, „Afrikasien“, „Großdeutschland“  (= „Neuordnung Europas und der übrigen Welt“) u.v.a..


NACH OBEN 31. März 1895

Konfirmation (trotz Spenglers Glaubenszweifel bzw. starker Tendenz zur Irreligiosität).


NACH OBEN 1897

Spengler schreibt einen Fünfakter - „Montezuma“ -, den er seinem Onkel Albert Steude, dem damaligen Oberregisseur am Hoftheater zu Kassel, zusendet.


NACH OBEN 15. Oktober 1899

Abitur. Sofort nach dem Abitur kann Spengler, weil er wegen eines schweren Herzfehlers vom Militärdienst befreit ist, das Studium der Mathematik und Naturwissenschaften an der Vereinigten Friedrichs-Universität Halle-Wittenberg beginnen - in der Absicht, Gymnasiallehrer (Oberlehrer) zu werden.


NACH OBEN 15. Oktober 1899

Studium der Mathematik und Naturwissenschaften in Halle beginnt.


NACH OBEN 1900

„Gefühlsmäßig“ hat Spengler sein Hauptwerk „Der Untergang des Abendlandes“ (Spengler) schon konzipiert: Zu der Zeit sei „das große Buch“ - das Hauptwerk: „Der Untergang des Abendlandes“ (Spengler) - gefühlsmäßig schon konzipiert gewesen, so Spengler später in seiner um 1910 begonnenen Autobiographie „Eis heauton“ (Spengler): „(Das) große Buch, Untergang des Abendlandes, schon gefühlsmäßig mit 20 Jahren konzipiert.“ (Oswald Spengler, Eis heauton, 113Spengler).


NACH OBEN 1901

Studium der Mathematik und Naturwissenschaften in Halle beendet. Am 01.06.1901 stirbt Spenglers Vater.


NACH OBEN 1901-1902

Fortsetzung des Studiums der Mathematik und Naturwissenschaften in München. Hier wird für Spengler der gleichaltrige Adolf Weigel (späteres Pseudonym u.a. „Ernst Droehm“ und „Hans Heiden“), Sohn der Vermieterin (in der KaulbachstraßeKaulbachstraße), zum ersten echten Freund.


NACH OBEN 1902-1903

Fortsetzung des Studiums der Mathematik und Naturwissenschaften in Berlin. In der Hauptstadt belegt Spengler zusätzlich Vorlesungen in Volkswirtschaft und projektiert wiederum Dichtungen, u.a. auch die Dramen „Friedrich Wilhelm I.“, „Friedrich II.“, „Bismarck“. Zur Promotion geht Spengler 1903 zurück nach Halle, meldet dort seine Dissertation (Doktorarbeit) bei dem Neukantianer Alois Riehl (1844-1924Riehl) an, verfaßt sie in Blankenburg (vgl. Geburtshaus: Herzogstraße 18, wo seine Mutter bereits seit April 1902 wieder wohntGeburtshaus), gibt sie schon im Herbst 1903 ab und geht ins Rigorosum (mündliche Doktorprüfung).


NACH OBEN 6. April 1904

Promotion an der Universität Halle bei dem neukantianischen Philosophen Alois Riehl (1844-1924Riehl) mit der Schrift „Der metaphysische Grundgedanke der Heraklitischen Philosophie“ (später auch veröffentlicht unter dem Titel: „Heraklit - Eine Studie über den energetischen Grundgedanken seiner Philosophie“Spengler). Außerdem besteht Spengler das Staatsexamen für das Höhere Lehramt in den Fächern Zoologie, Botanik, Physik, Chemie und Mathematik mit der Zulassungsarbeit „Die Entwicklung der Sehorgane bei den Hauptstufen des Tierreiches“ (Staatsarbeit; Motiv des Raubtierblicks).


NACH OBEN 1905

Nach Ostern erleidet Spengler einen Nervenzusammenbruch vor der Schule in Lüneburg, in der er nach dem Examen ein Seminarjahr absolvieren soll; seinen Vorbereitungsdienst in Lüneburg nach Ostern 1905 kann Spengler nicht antreten; er leistet das Seminarjahr später in Saarbrücken ab (siehe: 1905-1906). Spengler übernimmt kurzzeitig eine Aushilfsstelle an einer Realschule in Blankenburg (Harz), bis er in Saarbrücken sein Seminarjahr antritt.


NACH OBEN 1905-1906

Seminarjahr in Saarbrücken. Viele Reisen, z.B. im Juni 1906 nach Paris und Versailles. Im Herbst 1906 ist Spenglers letzte Musterung (wieder in Braunschweig): Spengler wird als dauernd kriegsdienstuntauglich eingestuft; er beginnt im Winter eine Tätigkeit am Gymnasium am Holstentor in Hamburg.


NACH OBEN 1906-1907

Probejahr an der Realschule am Fürstenwall in Düsseldorf. Viele Reisen, z.B. auch nach Bingen und Rüdesheim. Erweiterungsprüfung in Mathematik am 8. Juni 1907in Bonn. Entwürfe weiterer Dramen (u.a. „Zyklus Niederdeutscher Tragödien“, „Wittekind, Welf und Waiblinger“, „Luther“, „Bismarck und das Haus Österreich“). Reise nach Mailand und Luzern.


NACH OBEN 1907

Gymnasiallehrer am Gymnasium am Holstentor in Hamburg. Spengler lehrt hier in den Schulfächern Naturwissenschaft, Mathematik, Deutsch und Geschichte. In dieser Zeit macht Spengler sehr intensive Kulturerfahrungen.


NACH OBEN 1908

1. Januar: Festanstellung als Gymnasiallehrer am Gymnasium am Holstentor in Hamburg, ab Ostern als Gymnasiallehrer am Heinrich-Hertz-Realgymnasium in Hamburg. Spengler lehrt auch hier die Schulfächer Naturwissenschaft, Mathematik, Deutsch und Geschichte. Er schätzt das Leben in der Großstadt. Am 10. Juli 1908 heiratet Spenglers Schwester Hildegard Fritz Kornhardt (er wird später, am 23.03.1918, als Soldat an der Front sterben).


NACH OBEN 07.02.1910

Seine Mutter stirbt. Spengler erhält eine Erbschaft und quittiert den Schuldienst, um künftig als freier Schriftsteller zu leben.


NACH OBEN 09.03.1910

Spenglers Nichte Hildegard Kornhardt wird geboren. Sie und ihre Mutter, Spenglers Schwester Hildegard („Hilde“), werden später (ab Sommer 1925 Widenmayerstraße) bis zu seinem Tod (08.05.1936 08.05.1938) bei ihm wohnen.


NACH OBEN 1911-1912

1911 siedelt Spengler von Hamburg nach München (Arcisstraße 38 Arcisstraße), plant einen Dramenzyklus und beginnt mit seinem Entwurf „Konservativ und liberal“, das heißt: mit seinem philosophischen Hauptwerk „Der Untergang des Abendlandes“ (Spengler) - die Agadirkrise im Juli 1911 beeinflußt Spengler wesentlich für diese Konzeption. Am 31. März 1912 scheidet Spengler endgültig aus dem Schuldienst und arbeitet für verschiedene Zeitungen als Kulturreferent (z.B. für: Hamburger Nachrichten, Der Tag, Vossische Zeitung, Berliner Tageblatt  u.a.). Im wesentlichen ist Spenglers Hauptwerk bereits 1912 vorliegend, und der Titel - „Der Untergang des Abendlandes“ - steht fest seit Dezember 1912 ! MehrMehr


NACH OBEN 1913

Beginn der Freundschaft mit Hans Klöres (als Lehrerkollegen 1908 in Hamburg kennengelernt) und den Notizen und Skizzen zu einer Autobiographie („Eis heuaton“), die bis 1919 andauern, jedoch nie veröffentlicht werden.


NACH OBEN 1914

„Der Untergang des Abendlandes“ (Spengler) ist in seiner ersten Fassung vor Kriegsausbruch abgeschlossen! Der Umzug von der Münchener Arcisstraße 38 (Arcisstraße) in die Münchener Agnesstraße 54 (Agnesstraße) vollzieht sich ebenfalls 1914.


NACH OBEN 1914-1917

Spenglers finanzielle Situation verschlechtert sich. Er entschließt sich (entgegen seiner ursprünglichen Absicht), sein Hauptwerk schon vor Kriegsende drucken zu lassen. Während er weiter an seinem Hauptwerk arbeitet, verfaßt er auch verschiedene Denkschriften, z.B. „An den Kaiser Wilhelm“ und „An den Deutschen Adel“. In diesen beiden Denkschriften formuliert er u.a. ein monarchistisches, antiparlamentaristisches Credo („Parlamentarismus ist die Methode, daß man den Zeitungsleser zu dem Glauben erzieht, daß er - in Masse - souverän ist.“) und erhebt die Forderung nach einer effektiven Selektion „starker Begabungen“.


NACH OBEN 3. Februar 1917

Spenglers Schwester Adele begeht Selbstmord (03.02.).


NACH OBEN 11. Mai 1917

Vertrag mit dem Verlag Braumüller in Wien.


NACH OBEN 23. März 1918

„Im 1. Weltkrieg, in dem Deutschland mehere Male vergeblich ein Friedensangebot gemacht hat, fällt Spenglers Schwager Fritz Kornhardt, Eheman von Spenglers Schwester Hildegard („Hilde“) und Vater von Spenglers Nichte Hildegard.


NACH OBEN 20. April 1918

„Der Untergang des Abendlandes“ (Spengler) erscheint im Verlag Braumüller. Dieses Werk - 1911 begonnen, seit 1912 als Titel festthehend (1911-1912) und schon vor Kriegsausbruch 1914 in seiner ersten Fassung abgeschlossen (1914) - macht Spengler nach dem ersten Erscheinen rasch berühmt, besonders beim Bürgertum, weil es durch den Ersten Weltkrieg (1914-1918) und noch mehr durch seine Ergebnisse stark enttäuscht ist. Dabei erschien das Buch 11 Monate vor dem Ende des 1. Welrkrieges.


NACH OBEN 1918

Spengler verfaßt das Libretto zu „Dianas Hochzeit“, der Oper eines ehemaligen Schülers von Spengler: Paul Strüver (*1896).


NACH OBEN 5. Januar 1919

Die von Georg Misch bereits am 8. November 1918 Spengler angetragene Professur für Philosophie an der Universität Göttingen lehnt Spengler mit der Begründung ab, er wolle die noch verbleibende Zeit gänzlich für die Fortführung seines Werkes nutzen (Universität Göttingen). Ab der dritten Auflage seines Buches wechselt Spengler zum C. H. Beck Verlag.


NACH OBEN 25. März 1919

Vortrag über „Preußentum und Sozialismus“ (Spengler). Der Text erscheint im Dezember bei Beck in München.


NACH OBEN Juli 1919

Erholungsreise nach St. Gallen, Zürich und Luzern.


NACH OBEN November 1919

Spengler erhält neben Hans Vaihinger (1852-1933 Vaihinger) und Hermann Graf Keyserling (1880-1946Keyserling) den Ehrenpreis der Stiftung des Nietzsche-Archivs.


NACH OBEN Dezember 1919

Das Buch „Preußentum und Sozialismus“ (Spengler) wird veröffentlicht. Spengler lernt Leo Frobenius (1873-1938 Frobenius) und Manfred Schröter (1880-1973 Schröter) kennen. (Schröter wird später zum Nachlaßverwalter der Spengler-Werke).


NACH OBEN 13. Juli 1920

Spengler lernt Elisabeth Förster-Nietzsche (1846-1935Förster-Nietzsche) kennen.


NACH OBEN Dezember 1920

Aus Spenglers Bekanntschaft mit Arthur Moeller van den Bruck (1876-1925Arthur Moeller van den Bruck), einem der Theoretiker der Konservativen Revolution, wird fortan eine lockere Freundschaft.


NACH OBEN 1921

Im Aufsatz mit dem provokanten Titel „Pessimismus?“  (Spenglerabgedruckt auch in: „Reden und Aufsätze“Spengler) widmet Spengler sich den Mißverständnissen nicht weniger Leser über sein Hauptwerk („Untergang nicht im Sinne eines Schiffsunterganges, sondern im Sinne der Vollendung“SpenglerVollendung) und bestimmt als den wohl angemessenen Adressaten seines Werkes den tätigen Menschen, der - relativistisch eingestellt - nichts von Prinzipien und Wahrheiten hält, im Schicksalsglauben weitermacht, ohne auf ein „träumerisches“ Endziel gerichtet zu sein („Ich sehe keinen Fortschritt, kein Ziel, keinen Weg der Menschheit, außer in den Köpfen abendländischer Fortschrittsphilister“).


NACH OBEN 20. Mai 1921

Vortrag in Dortmund: „Philosophische Betrachtungen zur Wirtschaft“. Dieser Vortrag ist organisert von Paul Reusch (1868-1956 Reusch), Generaldirektor der Gutehoffnungshütte in Oberhausen.


NACH OBEN 14. Februar 1922

Vortrag vor der Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftstagung in Essen: „Das Doppelantlitz Rußlands und die deutschen Ostprobleme“ und „Russisches Volkstum und Wirtschaftsprobleme Osteuropas“ (beide abgedruckt auch in: „Politische Schriften“Spengler).


NACH OBEN 22. Mai 1922

Der 2. Band des Hauptwerkes („Der Untergang des Abendlandes“Spengler) wird veröffentlicht. Kurz danach wendet sich als renommierter Vertreter der Geschichtwissenschaft Eduard Meyer (1855-1930 Meyer) an Spengler. Einige Monate später treffen sich beide in Berlin. Meyer ist beeindruckt von Spengler. (Meyer wird in Spenglers Hauptwerk am häufigsten zitiert, besonders im 2. Band; vgl. ebd., Autorenregister, S. 1246-1249). Nunmehr dringt Spenglers Name überall ein, also auch in die wissenschaftliche und politisch-publizistische Welt. Spengler intenvisiert seine politischen Kontakte.


NACH OBEN November 1922

Spngler arbeitet den ersten Band seines Hauptwerkes für die folgenden Ausgaben noch einmal um.


NACH OBEN 30. Dezember 1922

Die Einladung zur Teilnahme an einer Tagung der von Hermann Graf Keyserling (1880-1946Keyserling) gegründeten und geleiteten Schule der Weisheit („Schule der Weisheit“) schlägt Spengler in einem Brief an Keyserling aus. Spengler


NACH OBEN 12. Februar 1923

Vortrag im Nietzsche-Archiv in Weimar: „Blut und Geld“.


NACH OBEN Frühling 1923

Auf Einladung des Flugzeugkonstrukteurs Hugo Junkers fliegt Spengler zur Leipziger Messe. Im Juni reist Spengler auf Vermittlung von Paul Reusch (Reusch) nach Holland, wo er den holländischen Außenminister Karnebeek, den deutschen Außenminister Stresemann und den deutschen Kronprinzen Wilhelm in Wieringen trifft.


NACH OBEN Spätsommer 1923

Es kommt zu Kontakten zu Ludendorff und Seeckt.


NACH OBEN 8. / 9. November 1923

Spengler wird Zeuge des Auftritts Adolf Hitlers im Münchener Bürgerbräukeller, auf den der Hitler-Putsch folgt (9. November).


NACH OBEN 1923-1924

Spengler wird von Hermann Graf Keyserling (1880-1946Keyserling) zu dessen in Darmstadt ansässigen „Schule der Weisheit“ eingeladen, um über die Zukunft „der werdenden russischen Kultur“ zu sprechen.


NACH OBEN 26. Februar 1924

Rede vor dem Hochschulring deutscher Studenten in Würzburg: „Politische Pflichten der deutschen Jugend“ (abgedruckt auch in: „Politische SchriftenSpengler).


NACH OBEN 28. April 1924

Vortrag im Überseeklub in Hamburg: „Neue Formen der Weltpolitik“ (abgedruckt auch in: „Politische Schriften“Spengler).


NACH OBEN Anfang bis Mitte Mai 1924

Das Buch „Neubau des Deutschen Reiches“ (Spengler) wird veröffentlicht.


NACH OBEN 16. Mai 1924

Vortrag auf dem Deutschen Adelstag in Breslau: „Aufgaben des deutschen Adels“.


NACH OBEN 19. September 1924

Vortrag in Düsseldorf: „Das Verhältnis von Wirtschaft und Steuerpolitik seit 1750“ (abgedruckt auch in: „Politische Schriften“Spengler).


NACH OBEN 15. Oktober 1924

Anläßlich des 80. Geburtstages Nietzsches hält Spengler im Nietzsche-Archiv in Weimar den Vortrag: „Nietzsche und sein Jahrhundert“ (Spengler).


NACH OBEN Ende Oktober bis Ende Dezember 1924

Während seiner ungefähr 8 Wochen dauernden Vortragsreisen im Ausland hält Spengler Vorträge z.B. in Lund, Stockholm, Turku, Helsinki, Riga und anderen Orten (vor allem in Nordeuropa).


NACH OBEN Mitte Februar bis 27. März 1925

Spengler reist wieder einmal nach und in Italien - zusammen mit seinen Schwestern Gertrud, Hildegard und Hildegards Tochter Hildegard Kornhardt. Spenglers Wunsch, in Rom Mussolini zu treffen, bleibt unerfüllt.


NACH OBEN 1. Mai 1925

Umzug von der Münchener Agnesstraße 54 (Agnesstraße) in die Münchener Widenmayerstraße 26 (Widenmayerstraße). Spengler beabsichtigt, sich wieder mehr der geistigen Arbeit als der politischen Aktivität zu widmen.


NACH OBEN Juni 1925

Spengler weist das Angebot Gregor Straßers, der ihn für die Mitarbeit an den „Nationalsozialistischen Monatsheften“ zu gewinnen versucht, mit dem Hinweis auf die „primitive Lösung des Antisemitismus“ durch die Nationalsozialisten zurück.


NACH OBEN Sommer 1925

Spengler, seine Schwester Hildegard (sie ist schon seit dem 23.03.1918 Witwe) und deren Tochter Hildegard wohnen von nun an zusammen (und zwar bis zu Spenglers Tod08.05.1938). Die Absicht Spenglers, sich wieder mehr der geistigen Arbeit als der politischen Aktivität zu widmen, wird Wirklichkeit.


NACH OBEN November 1925

Spengler reist wieder einmal nach und in Italien. Sein Wunsch, in Rom Mussolini zu treffen, bleibt jedoch unerfüllt.


NACH OBEN 31. Dezember 1925

Den Entwurf zu dem unvollkommenen Werk „Urfragen“ (Spengler) sendet Spengler an das ihm seit April 1922 bekannte Ehepaar Eleonore und Ernesto de Quesada. (Das Werk wird erst postum erscheinen; es handelt sich um ca. 1500 Fragmente).


NACH OBEN 13. bis 17. September 1926

In Cambridge (Massachussetts) findet der „Internationale Philosophische Kongreß“ statt, zu dem Eduard Spranger (1882-1963Spranger) Spengler (für Spranger schon seit 1921 der „Große unserer Zeit“) eingeladen hat - vergebens, denn Spenglers Begründung für die Ablehnung ist die Notwendigkeit, Zeit haben zu müssen für ein weiteres Werk, eben jene „Urfragen“ (Spengler), und nunmehr doch auch wieder ein Leben der Betrachtung führen zu können, nachdem sein Versuch, sich dem Aufbau eines deutschnationalen Pressekonzerns nach us-amerikanischem Zuschnitt zu beteiligen, gescheitert sei, wie er ihn in seinem 1926 geschriebenen Aufsatz „Zur Entwicklungsgeschichte der deutschen Presse“ formuliert.


NACH OBEN 9. November 1926

Vortrag in Düsseldorf: „Das heutige Verhältnis zwischen Weltwirtschaft und Weltpolitik“ (abgedruckt auch in: „Politische Schriften“Spengler).


NACH OBEN 17. Juli 1927

Spengler erleidet eine Gehirnblutung (einen leichten Gehirnschlag) mit zeitweiligem Gedächtnisschwund.


NACH OBEN November 1927

Spengler schreibt die Einführung (Spengler) zu einer Abhandlung von Richard Korherr: „Geburtenrückgang“ (KorherrKorherr). Diese übersetzt Mussolini in die italienische Sprache. Es handelt sich dabei um ein Konzentrat der bereits 1926 erfolgten Dissertation von Richard Korherr: „Das Problem des Geburtenrückgangs in Vergangenheit und Gegenwart. Ein kulturgeographisch-statistischer Versuch“ (KorherrKorherr). Die italienische Version wird aber erst 1928 erscheinen: „Regresso delle nascite: Morte dei popoli“. Mit einem Vorwort von Mussolini.


NACH OBEN Ende März 1928

Auf Einladung von Paul Reusch (Reusch) reist Spengler über Spiez (Schweiz), wo er das Ehepaar Quesadas besucht, nach Avignon, Toledo, Sevilla, Granada und Madrid.


NACH OBEN 3. Februar 1929

Zu diesem Termin hat der Hamburger Großkaufmann Schlubach („der Bananenkönig“) Spengler zu einem Vortrag vor der Hamburger Patriotischen Gesellschaft eingeladen. Aus diesem „Deutschland in Gefahr“ betitelten Vortrag wird später das Buch „Jahre der Entscheidung“ (SpenglerVeröffentlichung am 18.08.1933Spengler) hervorgehen.


NACH OBEN Frühjahr 1929

Spengler erkrankt an einer schweren Anämie. Also macht er abermals einen Erholungsurlaub, u.a. in Brioni, wo er George Bernhard Shaw (1856-1950Shaw) trifft. Anschließend resit er nach Rom und nach Speiz am Thunersee.


NACH OBEN 29. Mai 1930

Zu seinem 50. Geburtsatg ist Spengler nach Bayreuth eingeladen - von Winifred Wagner (1897-1980). Spengler über Richard Wagner (1813-1883Wagner): „Wagner ist für mich immer die Musik gewesen .... Ja! Eigentlich habe ich auch nur Klavier gelernt, um Wagner spielen zu können.“


NACH OBEN 6. Mai 1931

Spengler hält auf Anfrage von Oskar von Miller (1855-1934), dem Techniker und Initiator des Münchener Deutschen Museums von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik, einen Vortrag mit dem Titel „Kultur und Technik“. Die Grundlage für das Buch „Der Mensch und die Technik“ (SpenglerVeröffentlichung am 03.07.1931Spengler).


NACH OBEN 3. Juli 1931

Das Buch „Der Mensch und die Technik“ (Spengler) wird veröffentlicht.


NACH OBEN November 1931

Spengler erkrankt an Gichtanfällen und Nierenkolik.


NACH OBEN 18. März 1933

Das Angebot von Joseph Goebbels, am „Tag von Potsdam“ eine Rede zu halten, lehnt Spengler ab.


NACH OBEN 4. April 1933

Spenglers Briefpartner Schlubach teilt in seinem Brief an Spengler mit, er sehe Spengler als den „großen Ratgeber des deutschen Volkes“.


NACH OBEN 14. Juni 1933

Die vom sächsischen Kulturminister angebotene Professorenstelle für Kultur- und Universalgeschichte in Leipzig lehnt Spengler ab.


NACH OBEN 19. Juni 1933

Vortrag in Oberhausen: „Die Idee des Eigentums“.


NACH OBEN 25. Juli 1933

Spenglers einzige persönliche Unterredung mit Adolf Hitler in Bayreuth. Trotz anfänglicher Sympathien rückt Spengler in der Folgezeit immer deutlicher vom Nationalsozialismus ab, auch indem er ihn, vor allem seine Rassenlehre und seinen Antisemitismus, offen verwirft und sich so immer mehr isoliert sieht in dem von ihm selbst prophezeiten neuen Deutschen Reich.


NACH OBEN 18. August 1933

Das Buch „Jahre der Entscheidung“ (Spengler) wird veröffentlicht.


NACH OBEN 31. August 1933

Im NS-Organ „Völkischer Beobachter“ wird Spengler vorgeworfen, in seinem Buch „Jahre der Entscheidung“ (Spengler) weder Hitler noch die „nationalsozialistische Bewegung“ gewürdigt zu haben.


NACH OBEN 27. September 1933

Obwohl noch in den Senat der Deutschen Akademie gewählt, darf Spengler fortan im Rundfunk nicht mehr erwähnt werden.


NACH OBEN Oktober 1933

Spengler reist wieder einmal nach und in Italien (z.B. Rom, Mailand, Florenz). Am 26. Oktober bittet Goebbels Spengler um einen Aufsatz bezüglich der Abstimmung zum Austritt aus dem Völkerbund, doch Spengler lehnt den Aufsatz als „Wahlpropaganda“ ab.


NACH OBEN 6. Februar 1934

Vortrag in der Gesellschaft der Freunde asiatischer Kunst und Kultur in München: „Der Streitwagen und seine Bedeutung für den Gang der Weltgeschichte“ (Spengler).


NACH OBEN Juni 1934

Spengler meidet von nun an die Wagner-Festspiele, weil es ihn anwidert, „zwischen den braunen Haufen“ zu sitzen.


NACH OBEN 30. Juni 1934

Der sogenannte Röhm-Putsch, bei dem auch Bekannte Spenglers getötet werden. Spengler verbrennt die an ihn gerichteten Briefe Gregor Straßers. Der Behauptung, daß seit 1933 der Fortschritt in Deutschland begonnen habe, entgegnet er: „Man kann gar nicht so viel essen, wie man kotzen möchte.“


NACH OBEN Januar 1935

Spenglers Aufsatz „Zur Weltgeschichte des zweiten vorchristlichen Jahrtausends“ (Spengler) erscheint in der Zeitschrift: Die Welt als Geschichte (Stier), neugegründet vom Herausgeber Hans Erich Stier.


NACH OBEN 1. Mai 1935

Hitler spricht von einer „defätistischen Weissagung“, was Spengler angeht, als ob Spengler selbst zu genau dem Untergang beitrage, den er deskriptiv zu erfassen meine (dabei ist Spengler eher ein Paradigma, alle Untergänge - ob objektiv oder subjektiv - zu verarbeiten und bestehen zu können!).


NACH OBEN Oktober 1935

Spengler verläßt den Vorstand des Nietzsche-Archivs. Er ist ist verärgert über den Mißbrauch Nietzsches durch die Nationalsozialisten.


NACH OBEN 8. Mai 1936

Oswald Spengler stirbt an Herzschwäche in München, wo er am 10. Mai 1936 unter Beigabe von Goethes „Faust“ (Goethe) und Nietzsches „Zarathustra“ (Nietzsche) auf dem Nordfriedhof (Sektion 125, Grabanlage 2) beigesetzt wird. DankVerweise

Oswald A. G. Spengler, 1936
Spneglers Grab auf dem Nordfriedhof in München
WWW.HUBERT-BRUNE.DE