WWW.HUBERT-BRUNE.DE

Zwar gilt gemäß unserer abendländischen Kultur als Kultur das nicht von der Natur selbst, sondern von Lebewesen - vor allem von Menschen - Geschaffene; doch meine Definition geht über diese mono(historien)kulturelle - weil nur eine abendländische - Definition ein wenig hinaus: Kultur ist gemäß meiner Kulturtheorie nicht einfach nur ein Komplementärbegriff zur Natur, sondern steht zu dieser auch in einer Teil-von-Beziehung, also sind gemäß meiner Definition beide immerhin teilweise gleichbedeutend (partiell synonym), wobei noch unter nur einer, aber erkenntnistheoretisch sehr wichtigen Berücksichtigung eine symmetrische Beziehung dazu kommt, denn ich berücksichtige zwei gegenläufige Richtungen einer Entwicklung, so daß in der einen (natürlich bestimmten) Richtung die Natur das Hyperonym und die Kultur das Hyponym, während in der anderen (kultürlich bestimmten) Richtung die Kultur das Hyperonym und die Natur das Hyponym ist.

Zur Definition von Kultur und Zivilisation
DEUTSCHENGLISCH
Kultur
Zivilisation
(Zivilisation ist einerseits das Hyponym zum Hyperonym Kultur, andererseits aber auch deckungsgleich mit Kultur, d.h. beide können je nach Text und Kontext auch Synonyme sein)
 
Culture
Civilization
(Civilization ist stark abgegrenzt von Culture, d.h. beide sind fast nie wie Synomyme verwendbar. Civilization ist einerseits deckungsgleich mit dem deutschen Wort Zivilisation, andererseits zum Teil auch deckungsgleich mit dem deutschen Wort Kultur)
In meinem Text wird diese Definition vorzugsweise verwendet, weil sie neutral, wissenschaftlich, ist. Trotz (und wegen) der Tatsache, daß heute viele Deutsche die englische Definition bevorzugen (Definition), ist die deutsche Definition der englischen Definition überlegen und - auch darum - vorzuziehen. DefinitionDiese Defintion ist eine zivilisationistische Definition, d.h. sie ist nicht neutral, nicht wissenschaftlich, sondern von vornherein bewertend. Sie wertet die Kultur ab und die Zivilisation auf. Diese Definition ist pro-zivilisationistisch, weil sie selbst ein Ausdruck der Zivilisation ist. Definition

Veränderung der Bedeutung des
Wortes „Zivilisation“ im Deustchen.

1 = Ende des 1. Weltkrieges.
2 = Ende des 2. Weltkrieges.
3 = Ende des Kalten Krieges.

Die urpsrüngliche Bedeutung des
Wortes „Zivilisation“ im Deustchen
ist seit 1989/’90 noch nicht ganz,
aber doch fast ganz verschwunden.
Die Bedeutungsveränderung des
Wortes „Zivilisation“ zog (leider!)
auch die Bedeutungsveränderung
des Wortes „Kultur“ nach sich.

Wenn also schon zwei verschiedene Nationen, die noch dazu eng miteinander verwandt sind, über Kultur und Zivilisation verschiedener Ansicht sind, weil schon ihre Wörter dafür nicht deckungsgleich sind, dann trifft das für zwei verschiedene Kulturen bzw. Zivilisationen noch viel mehr zu. Die sprachlichen Unterschiede zwischen den Völkern sind wie verschiedene Akzente einer (universellen) Sprache, einer Sprachfamilie u.s.w., wobei jede Sprache sozusagen ähnlich wie ein über die Wirklichkeit geworfenes „Netz“ wirkt (in den unterschiedlichen Sprachgemeinschaften sind die Maschen dieses Netzes nicht gleich groß und verlaufen nicht überall gleich); und noch feinere Unterschiede, Feinabstimmungen sozusagen, z.B. Dialekte (geo[graphisch-]linguistisch), Soziolekte (soziolinguistisch), ja sogar Idiolekte ([ego-]idiolinguistisch).

Die Veränderung der Bedeutung des Wortes „Zivilisation“ im Deutschen zugunsten der Bedeutung des Wortes „civilization“ im Englischen (siehe Abbildung) stellt nicht nur für die deutsche Sprache einen großen Verlust dar, sondern vor allem für die Kultur insgesamt. Wenn „Zivilisation“ als anbgeblich „Höheres“ der Kultur gegenüberstellt und nur noch in dieser Bedeutung verstanden wird, dann werden dadurch nicht nur das Wort „Kultur“ und die Kultur selbst, sondern wird auch der wissenschaftliche Wert degradiert, der mit diesem Wort ursprünglich gegeben war, und damit das Wissen - die Information - über einen großen Teil des semantischen Wortfeldes „Kultur“, was einen Verlust in der Begrifflichkeit und also auch in der Erkenntnis bedeutet.

Die Bedeutungsveränderung des Wortes „Zivilisation“ zog auch die des Wortes „Kultur“ nach sich, so daß schon 1989/’90 für die meisten Deutschprechenden nicht nur die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „Zivilistaion“, sondern auch die des Wortes „Kultur“ fast vollständig verschwunden war (vgl. in der Abbildung Definition) - nicht aber für mich!

NACH OBEN

In meiner Theorie werden Kultur als Hyperonym (Superordination) und Zivilisation als Hyponym (Subordination) in der älteren deutschen Bedeutung (Bedeudung) und vor allem als eine  G e m e i n s c h a f t s f o r m  - in etwa so wie Kulturkreis - verwendet, und zwar vornehmlich bezogen auf zwei Erscheinungen ():
(1.) „Menschen-Kultur“ (Evolution bzw. Geschichte der Menschheit) als ein bis heute doch ziemlich abstrakt gebliebener „Kulturkreis“, da die Kultur dieser einen Menschheit ja konkret kaum existiert.
(2.) „Historien-Kultur“ als die aus bislang acht unterschiedlichen „Historien-Kulturen“ bestehende „Historiographie-Kultur“, und das heißt: die „Moderne der Moderne der Menschen-Kultur“ bzw. die „Historiographie-Kultur der Historisierung der Menschen-Kultur“ oder aber sogar die „Zivilisation der Zivilisation der Menschen-Kultur“.
Man kann die Entwicklung der Menschheit evolutiv und/oder histori(ographi)sch beschreiben, aber sie blieb so lange nur evolutiv, so lange ihr die Schrift fehlte - also ist sie erst seit Beginn der Schrift zusätzlich auch historiographisch. Gemäß meiner Theorie ist die Schriftlichkeit - zusätzlich zu der ihr vorausgegangenen Seßhaftigkeit, der „Neolithischen Revolution“, den ersten Städten u.ä. - der Grund für die Notwendigkeit der Aufteilung einer Erscheinung in zwei Erscheinungen: „Menschen-Kultur“ (Evolution bzw. Geschichte der Menschheit) und die in ihr enthaltene „Historiographie-Kultur“ („Historien-Kultur“) mit den unterschiedlichen „Historien-Kulturen“. Die Aufteilung in diese beiden menschlichen Kulturphänomenene ist auch aus folgendem Grund sehr sinnvoll: Die „Menschen-Kultur“ hat bis heute keine wirkliche Einheit bzw. kein wirkliches Organisationssystem werden können, ihre einzelnen „Historien-Kulturen“ dagegen sehr wohl. Die „Menschen-Kultur“ ist diesbezüglich bis heute sehr blaß und abstrakt geblieben - ganz im Gegenteil zu ihren „Historien-Kulturen“.
(1.) Die „Menschen-Kultur“ umfaßt die Evolution bzw. die Geschichte der Menschheit - und das heißt: die „Prähominisierung“ (Prähominisierung), „Hominisierung“ (Hominisierung), „Sapientisierung“ (Sapientisierung), „Historisierung“ (Historisierung). Mit ihrer „Moderne“ als ihrer „Historisierung“ beginnt auch ihre „Zivilisation“, obwohl „Moderne“ und „Zivilisation“ nicht genau dasselbe bedeuten.
Die Menschwerdung ist noch lange nicht beendet! Sie wird definitiv erst mit dem Tod des letzten Menschen beendet sein. Das vielleicht erste und aber auch letzte echte Gefühl der Zusammengehörigkeit der Menschen als eine Menschheit war vielleicht die „Mondlandung“ (1969) unter der Regie von Wernher von Braun. Aber Einrichtungen wie die UNO, die ein historienkulturelles - nämlich ein abendländisches (und innerhalb des Abendlandes ein angelsächsisches und also ein genuin sehr wikingerhaftes [Motto: „Nimm dir, was du haben willst!“], zu „individuelles“ und darum unbrauchbares) - Konstrukt ist, oder der IWF, die Weltbank, die WTO o.ä. dienen nur der Minderheit (0,0001%) einer Minderheit (20%20% der Menschheit) aller Menschen (100%). UNO, IWF, Weltbank, WTO u.ä. sind also eher Beispiele dafür, daß ein Zusammengehörigkeitsgefühl aller Menschen eben gerade nicht entstehen soll. Die echten Gefühle dafür müssen aus der kulturellen Seele (Kulturseelenbild) selbst kommen.
(2.) Die „Historien-Kultur“ ist die aus den 8 „Historien-Kulturen“ (die je verschieden sind ) bestehende „Moderne der Menschen-Moderne“ - und das heißt: „Moderne der Moderne der Menschen-Kultur“ oder auch „Historiographie-Kultur der Historisierung der Menschen-Kultur“ oder eben sogar „Zivilisation der Zivilisation der Menschen-Kultur“.
„Historien-Kultur“ bedeutet somit einerseits die Moderne der Moderne der Menschen-Kultur und andererseits die eigenartigen und sich unterschiedlich (gemäß Spenglers Theorie gar nicht, doch gemäß meiner Theorie schon und gemäß Toynbees noch mehr) beeinflussenden Historien-Kulturen (in der Fachliteratur oft „Hochkulturen“ oder auch einfach nur „Kulturen“ genannt), für die gilt: je näher, desto mehr Berührungen, gegenseitiger Einfluß und also Beziehungen, aber auch entschiedene Abgrenzung voneinander (vgl. Abbildung):
 
Zyklus menschlicher Kulturen
Unterschiedliche Farben bedeuten hier
unterschiedliche Historisierungsphasen
und unterschiedliche Historienkulturen.
Wenn die „Ausschläge“ der einzelnen Historienkulturen „abflachen“, dann bedeutet das den Untergang dieser.
A C H T   U N T E R S C H I E D L I C H E    H I S T O R I E N K U L T U R E N
 „Ur -/Vorform“„Frühform“„Hochform„Spätform“„Endform“
Mesopotamien / Sumer43. Jh. - 36. Jh.36. Jh. - 29. Jh.29. Jh. - 26. Jh.26. Jh. - 21. Jh.21. Jh. - 6. Jh.
Ägypten36. Jh. - 29. Jh.29. Jh. - 22. Jh.22. Jh. - 18. Jh.18. Jh. - 14. Jh.14. Jh. - 1. Jh.
Indien (Südasien)21. Jh. - 15. Jh.15. Jh. - 8. Jh.8. Jh. - 4. Jh.4. Jh. - 1. J.h. n.C.1. Jh. - ?
China (Ostasein)21. Jh. - 15. Jh.15. Jh. - 8. Jh.8. Jh. - 4. Jh.4. Jh. - 1. J.h. n.C.1. Jh. - ?
Apollinische Antike21. Jh. - 15. Jh.15. Jh. - 8. Jh.8. Jh. - 4. Jh.4. Jh. - 1. J.h. n.C.1. Jh. - 4./5. Jh.
Maya / Inka14. Jh. - 7. Jh.7. Jh. - 1. Jh. n.C.1. Jh. - 4. Jh. n.C.4. Jh. - 9. J.h.9. Jh. - 15. Jh.
Magisches Morgenland10. Jh. - 3. Jh.3. Jh. v.C. - 4. Jh. n.C.4. Jh. - 8. Jh.8. Jh. - 12. J.h.12. Jh. - ?
Faustisches Abendland1. Jh. - 8. Jh.8. Jh. - 15./16. Jh.15./16. Jh. - 18./19. Jh.18./19. Jh. - 22. Jh.22. Jh. - ?
Anteile an meiner Kulturtheorie:
Anteile an meiner Kulturtheorie
Hubert Brune
O. A. G. Spengler
J. W. v. Goethe
F. W. Nietzsche
G. W. F. Hegel
A. J. Toynbee
N. Luhmann
Meine Theorie über Kulturen (einschließlich deren Zivilisationen) ist zwar nicht unerheblich von Goethe und Nietzsche, also am meisten von Spengler beeinflußt (Dank), hebt sich aber trotzdem in gar nicht wenigen Aspekten von diesen ab, weshalb ich sie als doch ziemlich unabhängig bezeichnen möchte. Mein Konzept von den zwei menschlichen Kulturerscheinungen - quasi als den zwei Kulturbahnen () - ist m.W. sogar bisher von niemandem sonst vorgestellt worden, also einzigartig. In meiner Theorie sind Kulturen im allgemeinen und im besonderen (z.B. die verschiedenen Historienkulturen) als den Lebewesen sehr ähnlich aufzufassen, sind also „offene Systeme“, allerdings nicht dann, wenn sie „operieren“, d.h. sie sind quasi „offene, aber operativ geschlossene Systeme“. Außerdem sind alle Historienkulturen als Abweichungen (besonders in der künstlerischen Art bzw. Form) von der Menschenkultur zu verstehen, in die sie über ihre Modernen bzw. Zivilisationen allmählich wieder einmünden - allerdings auf jeweils andere, nämlich kulturspezifische Art und Weise. Insofern und auch aufgrund anderer Hypothesen, z.B. auch der über die „vorgeburtliche“ Existenz einer jeden Kultur, unterscheidet sich meine Kulturtheorie auch sehr von Spenglers Kulturtheorie.
Die abendländische Kultur (Abendland) ist übrigens die einzige Kultur, die es tatsächlich geschafft hat, den Globus zu erobern und also ihre Globalisierung - sie ist grundsätzlich Absicht, Ziel bzw. Finalität jeder Kultur (ähnlich dem Motto: „Ausdehnung ist alles“) - in eine Wirklichkeit umzusetzen (Abendländische Kulturgeschichte bedeutet Globalisierung). Um das zu können, muß man aber zunächst noch nicht so wirtschaften wie heute, sondern zuvor (!) eine kulturelle Gemeinschaft gebildet haben. Kulturelle Gemeinschaft - vor allem als Gefühl (!) - ist die Voraussetzung dafür, nicht ihre Wirtschaft, die lediglich eine Folge davon ist, wenn auch bald so stark, daß sie gerade das historienkulturelle Gemeinschaftsgefühl fast ganz in den Schatten zu stellen vermag und als ein „Motor“ für die oben erwähnte Einmündung der Historienkulturen in die Menschenkultur fungiert, obwohl diese Einmündung bisher noch nie so richtig geklappt hat, weil die Menschenkultur ein zu sehr abstraktes und also zu wenig konkretes Gebilde ist. Die abendländische Kultur hat also wegen ihrer tatsächlich realisierten Eroberung des Planeten Erde die Möglichkeit zum Beweis, ob ihr eine solche Einmündung gelingt (dafür müßte sie alle anderen Menschen und damit alle anderen noch existierenden Kulturen integrieren [ich persönlich glaube, daß sie gerade das nicht kann]). Die Wirtschaft hat sich im Abendland bereits viel zu sehr von der Kultur als der Gemeinschaft getrennt, und die Kulturgemeinschaft selbst ist offensichtlich nicht mehr fähig, die Wirtschaft zu zähmen. Die abendländische Wirtschaft hat sich von der abendländischen Kultur so sehr „emanzipiert“, daß sie neben anderen abendländischen Erscheinungen eine ziemlich hohe Beschleunigung für den Untergang des Abendlandes bedeutet.
Ob man die antike Kultur (Abendland) nicht getrennt oder doch getrennt von der abenländischen Kultur (Abendland), ob man also beide als nur eine Kultur oder als zwei eigenständige Kulturen versteht, ist zwar nicht so sehr entscheidend; trotzdem sollte man beide Aspekte als Möglichkeiten berücksichtigen. So war vielleicht einerseits die eine Kultur zwar sehr stark verändert worden, wie das Nietzsche annahm und das Christentum der Entkulturierung (Pseudomorphose) beschuldigte (Synkretismus), und dennoch sie selbst geblieben, aber vielleicht andererseits doch „gestorben“, wie das Spengler annahm und hinzufügte: „sie wußte nichts davon“ (Pseudomorphose). Beide Male wäre sie durch die „Pseudomorphose“ (Pseudomorphose) bzw. den „Synkretismus“ (Synkretismus) gegangen - das eine Mal deformiert „überlebend“ und bis heute „lebendig“ bleibend , das andere Mal deformiert „sterbend“ bis zum ahnungslosen Tod.
Die Frage also, ob man von nur einer Kultur mit dem für viele verlockenden Namen „Europa“ oder von zwei Kulturen mit den Namen „Antike“ und „Abendland“, wie auch Spengler sie nannte (Spengler), ausgeht, lasse ich nur deshalb offen, weil einerseits die Unterschiede so auffallend gegensätzlich sind, daß man nicht an zwei eigenständige Kulturen glauben mag, und die Menschen beider Kulturen auch biologisch sehr eng verwandt sind (IndogermanenEuropide), andererseits aber auch die sehr spezifischen „Seelenbilder“ und „Ursymbole“, wie Spengler sie nannte (SpenglerSpenglerSpengler), zu Ergebnissen geführt haben, die die Wahrscheinlichkeit, daß es sich doch um zwei eigenständige Kulturen handelt, steigen lassen. Und wenn es sich sogar um drei eigenständige Kulturen handelt?
Europa, Antike, Abendland
Möglichkeit I*:EINE Kultur*„Europa“*
Möglichkeit II*:ZWEI Kulturen*„Antike“ UND „Abendland“*
Möglichkeit III*:DREI Kulturen*„Europa“ UND „Antike“ UND „Abendland“*
Gemäß meiner Theorie und trotz meiner Akzeptanz der anderslautenden Möglichkeiten ist etwas mehr Spengler zuzustimmen: „Auch die Antike starb, aber sie wußte nichts davon“ (Pseudomorphose). Und ich füge hinzu, daß vor dem Tod der Antike, nämlich während des Jahrhunderte dauernden Sterbeprozesses eine neue Kultur im „Uterus“, wie ich es nenne, einer anderen Kultur, der magischen (Magische KulturMagische KulturMagische KulturMagische KulturMagische KulturMagische Kultur), sich entwickelte: die abendländische, auch faustische genannt (Magische KulturAbendlandAbendlandAbendland). Sie hatte ihre „»Ur«-Geburt“ (Ur-Geburt) - ich nenne sie auch „Schlüpfung“ (Ur-Geburt) - in der Zeit von 20 v.C. bis 150 n.C. (Ur-Geburt), in jener Zeit also, in der z.B. Hermann der Cherusker (ArminiusArminiusArminiusArminiusArminius) die Römer besiegte und z.B. Jesus (JesusJesus) und Paulus (PaulusPaulus) lebten und wirkten. Die magische Kultur war „schwanger“, aber sie wußte nichts davon, könnte man Spenglers Satz ins Magische umformulieren (Schwangerschaft). Erst im 8. Jahrhundert, also viele Jahrhunderte nach ihrer „»Ur«-Geburt“, hatte die abendländische Kultur ihre „Geburt“ (GeburtGeburt oder Stehvermögen). Von Spenglers Theorie unterscheidet sich meine vor allem auch bezüglich dieser Thematik (vgl. dazu die weiteren AusführungenUr-Geburt). Wenn Spengler „von Goethe ... die Methode, von Nietzsche die Fragestellungen“ (Dank) hatte und Nietzsche einst Schopenhauer und Wagner nannte, so nenne ich Spengler und Sloterdijk (Textstelle). Dennoch ist meine Theorie ziemlich unabhängig. Vgl. oben
NACH OBEN
„Erstes Datum“ einer Kultur ist gemäß meiner Theorie nicht die Geburt (Geburt oder Stehvermögen), sondern die „Ur“-Geburt (Ur-Geburt): die Zeit der Befruchtung (Cäsarismus oder Befruchtung) oder - genauer gesagt - die Zeit der Schlüpfung (Schlüpfung). Spengler sah das anders, obwohl auch er im Hinblick auf Kulturen die Vorgeburtlichkeit berücksichtigte und von Schwangerschaft sprach. Er bezog sich aber mehr auf Kulturen zwischen Geburt und Tod. So weichen meine Daten für den Beginn einer Kultur von Spenglers Angaben stark ab ((!)). Spengler vermutete auch, daß beispielsweise Rußland im 18. Jahrhundert die Chance zur 9. Kultur (9. Kultur) verpaßt hätte: Fehlgeburt (Fehlgeburt)! Rußland hatte (noch) keinen Karl Martell (688-741Karl Martell) und auch (noch) keinen Karl d. Gr. (747-814Karl d. Gr.).

Die von Spengler angegebenen Daten bezüglich des „Beginns“ abendländischer Kultur weichen von meinen um Jahrhunderte ab, denn meine Daten beziehen sich auf die Zeit um die Urgeburt (Ur-Geburt) herum und Spenglers Daten auf die Zeit um die Geburt (Geburt oder Stehvermögen) herum. Wie bereits gesagt, hatte das Abendland seine „»Ur«-Geburt“ bzw. „Schlüpfung“ in der Zeit von 20 v.C. bis 150 n.C. (Ur-Geburt), zu jener Zeit also, als z.B. Kaiser Augustus (AugustusAugustus) herrschte, Hermann der Cherusker (ArminiusArminiusArminiusArminiusArminius) Rom besiegte, Jesus (JesusJesus), Paulus (PaulusPaulus) und die Evangelisten lebten und wirkten. Die „Uterus“-Zeit, die ich auch die vor-/urkulturelle Zeit nenne („Uterus“-Zeit), dauerte auch für das Abendland viele Jahrhunderte. Begriffe wie pränatal, perinatal, postnatal hat Spengler übrigens nie benutzt, aber er sprach von „Vorzeit“, und die ging für ihn mit einem wichtigen Datum zu Ende, das ich die Kulturgeburt nenne. Das Abendland hatte seine perinatale Zeit zwischen 732, als Karl Martell (Karl Martell) die Araber besiegte, und 774, als Karl d. Gr. (Karl d. Gr.) das Langobarden-Reich eroberte. Karls Kaiserkrönung (800) war bereits die Abendland-„Taufe“.

NACH OBEN Schema zu meiner Kulturtheorie
JahreszeitW I N T E RF R Ü H L I N GS O M M E RH E R B S T
Tierkreiszeichenghi^_`abcdef
TageszeitN A C H TM O R G E NN A C H M I T T A G A B E N D
Uhrzeit 0–22–44–66–88–1010–1212–1414–1616–1818–2020–2222–24
Ontogenesequartal„Uterus„Kindheit“„Jugend“„Erwachsen“
OntogenesephaseEin-
nister
Em-
bryo
Fö-
tus
Neuge-
borenes
Trotz
 
Sprach-
erwerb
Schrift-
erwerb
Wissens-
schulung
Adoles-
zens
Ehe
 
Krise
 

Befruch-
tung

Kulturquartal„Ur-/Vorkultur“„Frühkultur“„Hochkultur“„Spätkultur“
KulturphaseNida-
tion
Organ-
bildung
Organ-
funktion
Stehver-
mögen
Kampf ums
Selbst
Kultur-
symbol
Refor-
mation
Absoluter Ratio-
nalismus
Kon-
venienz
Napole-
onismus
Kampf
ums Ei  

Cäsar-
ismus

Kulturquartal „Nach-/Endkultur“
(Zivilisationsquartal)(Ur-/Vorzivilisation)(Frühzivilisation)
(Zivilisationsquartal)(Hochzivilisation)(Spätzivilisation)    (Nach-/Endzivilisation)
EinnistungBefruchtung
Embryonik
Fötik
Geburt
Trotz
   UR
   ZEI
2-40-222-2420-22
4-618-20
6-816-18
8-1010-1212-1414-16
SINN   
GER   
Krise
Ehe
Aufklärung
Wissensschulung
SpracherwerbSchrifterwerb
NACH OBEN Zur Unterscheidung von „Neuzeit“, „Moderne“ und „Zivilisation“ in einer Kultur
K U L T U R   D E S   A B E N D L A N D E S   ( A L S   B E I S P I E L )
„Altzeit“„Neuzeit“„Nach-/Endzeit“
„Ur-/Vorkultur“„Frühkultur“„Hochkultur“„Spätkultur“„Nach-/Endkultur“
–20/150711/800711/8001416/15171416/15171770/18151770/18152130/23002130/2300....?....
„Ur-/Vorzeit“„Frühzeit“„Hochzeit“„Spätzeit“„Nach-/Endzeit“
„Spätantike“„Mittelalter“„Neuzeit“„Moderne“
„Neuzeit i.w.S.“
„Neuzeit i.e.S.“
„Moderne i.w.S.“
„Moderne i.e.S.“
„Zivilisation“ i.e.S.
„Zivilisation i.w.S.“
(Ur-/Vorzivilisation)(Frühzivilisation)(Hochzivilisation)
„Zivilisation i.w.S.“ (Fortsetzung)
(Hochzivilisation)(Spätzivilisation)(Nach-/Endzivilisation)
Kultur mit Zivilistaion So wie es die Tabelle zeigt, so möchte ich den Unterschied von „Neuzeit“, „Moderne“ und „Zivilisation“ verstanden wissen. Das „Ab“, der „Abbau“ einer Kultur ist identisch mit „Neuzeit“ und / oder „Moderne“ (also entweder „Neuzeit i.e.S.“ + „Moderne i.e.S.“ oder „Neuzeit i.w.S.“ = „Moderne i.w.S.“), aber nur bis zu einer bestimmten Zeit mit „Zivilisation“, denn zur „Zivilisation“ zählt auch noch die „Nach-/Endzeit“. Was „Moderne“ und „Zivilisation“ angeht, so gibt es allerdings auch noch Definitionen, die über die in der Tabelle dargestellte in gewisser Hinsicht hinausgehen, und zwar dann, wenn man eine Kultur selbst (a) als Moderne bzw. Teil einer Moderne oder (b) als Zivilisation bzw. Teil einer Zivilisation betrachtet. Solange Moderne und Zivilisation sich zeitlich noch decken, macht es bezüglich der zeitlichen Abgrenzung noch keinen Unterschied, welche Begriffe verwendet werden - inhaltlich dagegen bleibt der Unterschied stets gewahrt. So kann z.B. die gesamte Zeit der Historienkulturen (der Historiographik als nur einer Historien-KulturHistorien-Kultur) als Moderne oder Zivilisation der Historisierung (Historisierung) noch so lange gleichermaßen angesehen werden, wie sie noch zeitgleich bleiben. Da aber in der Regel die Zivilisation später als die Moderne endet und bezüglich unserer Zukunft niemand genau vorhersagen kann, ob und wie lange unsere Zivilisation länger dauern wird als unsere Moderne, sollte man beide auch diesbezüglich möglichst nicht synonym verwenden. Ich verwende diesbezüglich meistens den Moderne-Begriff, wie z.B. auch die folgende Abbildung verdeutlicht:

NACH OBEN Analogien Moderne in der abendländischen Kultur - ein Problem der GliederungModerne-Gliederung und Definition„Moderne“

Moderne
Moderne-VorverlegungModerne-Aufschub
Vorverlegung - AufschubModerne

NACH OBEN Schauen wir uns z.B. die Daten der Abendlandkultur noch etwas genauer an (Daten der AbendlandkulturDaten der Abendlandkultur):

KulturmodellIn der linken Abbildung sind die größtenteils auf Schätzungen beruhenden durchschnittlichen Daten, in der rechten Abbildung die rein kulturhistorisch geschätzten Daten der Abendlandkultur zu sehen. Der zeitliche Umfang jeder Historienkultur - also auch der Abendlandkultur - beträgt ein Zwölftel eines „Platonischen Jahres“ (rd. 25800 Jahre), also rd. 2150 Jahre. Jede Phase dauert demnach 179,166' Jahre, wie in der linken Abbildung berücksichtigt. Solche Kulturphasen können aber unterschiedlich lange dauern. Dieser Aspekt ist in der rechten Abbildung berücksichtigt. Der Kontrast zeigt u.a., daß z.B. 3 Phasen vollendet sein müßten, aber erst 2 vollendet sind, oder sogar schon 8 vollendet sein müßten, aber erst 6 vollendet sind. Kulturmodell
**          B  e  g  i  n  n          u  n  d          E  n  d  e          d  e  r          z  w  ö  l  f          a  b  e  n  d  l  ä  n  d  i  s  c  h  e  n          K  u  l  t  u  r  p  h  a  s  e  n          **
 –20/150
bis
350/400
350/400
bis
550/610
 550/610
bis
711/800 
711/800
bis
1024/1054
1024/1054
bis
1210/1273
1210/1273
bis
1416/1517
1416/1517
bis
1561/1599
1561/1599
bis
1700/1740
1700/1740
bis
1770/1815
1770/1815
bis
1848/1914
1848/1914
bis
1945/2030
1945/2030
bis
2130/2300
200 bis
420 Jahre
150 bis
260 Jahre
101 bis
250 Jahre
200 bis
343 Jahre
156 bis
249 Jahre
143 bis
307 Jahre
44 bis
183 Jahre
101 bis
179 Jahre
30 bis
115 Jahre
33 bis
144 Jahre
31 bis
182 Jahre
100 bis
355 Jahre
0-22-44-66-88-1010-1212-1414-1616-1818-2020-2222-24
„    W    i    n     t    e    r    “„    F    r    ü    h    l    i    n    g    “„     S     o     m     m     e     r     “„     H     e     r     b     s     t     “
–20/ 150bis711/800 711/800bis1416/15171416/1517bis1770/18151770/1815bis2130/2300
Dauer: 561 bis 820 JahreDauer: 616 bis 806 JahreDauer: 253 bis 399 JahreDauer: 315 bis 530 Jahre
Dauer der Kulturphasen
 Durchschnitt
g
h
i
^
_
`
a
b
c
d
e
f
Dauer der Kulturquartale
Durchschnitt
„Winter“
„Frühling“ 
„Sommer“
„Herbst“
Die Daten - nicht nur die der Abbildungen (Daten), sondern auch die der Tabellen (Daten) - verdeutlichen, daß die Abendlandkultur (wie übrigens alle anderen Kulturen; vgl. dazu die entsprechenden Abbildungen und TabellenDaten) für ihren Aufbau überduchschnittlich viel Zeit und für ihrem Abbau unterduchschnittlich wenig Zeit gebraucht hat. Um nur die auffälligsten Beispiele für Abweichungen vom modellhaften Duchschnitt zu nennen: Als sie die ersten 2 Phasen beendet hatte (550/610), hätte sie ungefähr 3 Phasen beendet haben müssen (518/688); als sie 6 Phasen beendet hatte (1416/1517), hätte sie sogar ungefähr 8 Phasen beendet haben müssen (1415/1585); andererseits differieren der spätestmögliche Termin zur Beendigung der 10. Phase gemäß den Durchschnittswerten (1943) und der frühestmögliche Termin des gemäß den Schätzungen (1945) nur um 2 Jahre, der frühestmögliche Termin zur Beendigung der 11. Phase gemäß den Schätzungen (1945) und der frühestmögliche Termin zur Beendigung der 11. Phase gemäß den Durchschnittswerten (1953) nur um 8 Jahre. „Kindliche“ Kulturen scheinen die Zeit so zu beanspruchen, wie sie Kinder in etwa einschätzen: überdurchschnittlich lange. Je älter die Kulturen werden, desto weniger Zeit können sie für die Vollendung der dafür notwengigen Kulturphasen beanspruchen. Für die hoch- und spätkultuellen Phasen (vgl. den jeweils oberen der zwei Balken für die Phasen und für „Sommer“ und „Herbst“) steht unterdurchschnittlich wenig Zeit zur Verfügung, weil die ur/vor- und frühkulturellen Phasen (vgl. den jeweils oberen der zwei Balken für die Phasen und für „Winter“ und „Frühling“) überdurschnittlich viel Zeit beansprucht haben. Eine Redewendung scheint hier auch für die Kulturen zutreffend zu sein: „‘runter geht schneller als ‘rauf“. Für den Aufbau benötigen Kulturen offenbar ungefähr zweimal mehr Zeit (1177 bis 1626 Jahre; Ø = 1401½ Jahre) als für den Abbau (568 bis 929 Jahre; Ø = 748½ Jahre).

NACH OBEN „Meta“-Kulturen.  –  Die Historiographie als die Moderne der Historisierung (Historiographie als Moderne der HistorisierungHistoriographie als Moderne der HistorisierungHistorisierungHistorisierung) könnte sich selbst als eine Kultur („Meta“-Kultur) entpuppen. Die Historiographie müßte sich dann aber um den Faktor 12³ auf rd. 15 Jahre reduzieren lassen; die Historisierung ist ja auch nur der um den Faktor 12³ zeitlich verkürzte Teil der Menschwerdung („Menschenkultur“Historisierung). Aber vielleicht gelten für die Historiographie andere mathematische Regeln - und wohl auch andere physikalische Regeln, denn was für einen physikalischen Körper bezüglich seiner extrem komprimierten Dichte im Raum der „Schwarzschild-Radius“ (Schwarzschild-Radius) bedeutet, das scheint es für die Bildung von Kulturen aus Modernen von Kulturen bezüglich einer extrem komprimierten Dichte in der Zeit nicht zu geben.

KulturmodellIn der linken Abbildung sind die größtenteils auf Schätzungen beruhenden durchschnittlichen Daten, in der rechten Abbildung die rein kulturhistorisch geschätzten Daten der Historiogaphiekultur angegeben. (Vgl. auch die Daten in der Abbildung zur Historisierung, deren Moderne die Historiographie ja istHistorisierung). Der zeitliche Umfang der Historiographiekultur als der (eventuellen) metakulturellen Historienkultur beträgt ein Viertel eines „Platonischen Jahres“ (rd. 25800 Jahre), also rd. 6450 Jahre. Jede Phase dauert demnach 537½ Jahre, also rd. 538 Jahre, wie in der linken Abbildung berücksichtigt. Solche Kulturphasen können aber unterschiedlich lange dauern (Kulturphasen können von unterschiedlicher Dauer sein !Vgl. auch die Definitionen fü „Kulturtag“, „Kulturwoche“, „Kulturquartal“, u.s.w. !). Dieser Aspekt ist in der rechten Abbildung berücksichtigt. Kulturmodell

Die Historisierung als die Moderne der Menschwerdung (Historisierung als Moderne der MenschwerdungHistorisierung als Moderne der MenschwerdungHistorisierungHistorisierung) hat sich selbst bereits als eine Kultur („Meta“-Kultur) entpuppt.

KulturmodellIn der linken Abbildung sind die größtenteils auf Schätzungen beruhenden durchschnittlichen Daten, in der rechten Abbildung die rein kulturhistorisch geschätzten Daten der Historisierungskultur angegeben. (Vgl. auch die Daten in der Abbildung zur HistorisierungHistorisierung). Der zeitliche Umfang der Historisierungskultur als der metakulturellen Neanthropinenkultur beträgt ein „Platonisches Jahr“, also rd. 25800 Jahre. Jede Phase dauert demnach 2150 Jahre - in der linken Abbildung sind genau 2152 Jahre, also insgesamt 25824 Jahre berücksichtigt. (Jede Phase dauert also solange wie ein Zyklus jeder Historienkultur) Aber auch die Phasen der Historisierung sind unterschiedlich lang. Dieser Aspekt ist in der rechten Abbildung berücksichtigt. Kulturmodell

Viele derjenigen heutigen Zeitgenossen, die sich zur Kulturhistorie äußern, neigen ja dazu, (1.) die Kulturen nur noch Zivilisationen zu nennen (Unterscheidung), was aber gerade kulturhistorisch falsch ist, und (2.) von nur einer - ebenfalls nur noch Zivilisation genannten (Unterscheidung) - Kultur auszugehen, was ebenfalls kulturhistorisch falsch ist. Wenn sie überhaupt noch Unterscheidungen machen, dann z.B. folgende:
Es gibt die Tendenz, die von Karl Jaspers als „Achsenzeit“ (AchsenzeitAchsenzeit) bezeichnete Zeit (–800 bis –200), deren Mitte rein rechnerisch –500 ist, von der früheren Zeit zu trennen. Dies entspricht in etwa dem Zeitraum der auf rein kulturhistorischen Schätzungen beruhenden 12. Phase der Historisierungskultur (–572 bis 2156; vgl. AbbildungAbbildung).
Daß die Zeit von Christi Geburt an als etwas Besonderes gilt, braucht in einer Kultur, die auch vom Christentum sehr stark geprägt wurde, eigentlich gar nicht erwähnt zu werden; und Christi Geburt dürfte um 4 v. Chr. (also: 4 Jahre „vor unserer Zeitrechnung“) gewesen sein, was sich zeitlich fast genau deckt mit dem Beginn der auf einer Durchschnittsberechnung beruhenden 12. Phase der Historisierungskultur (4 bis 2156; vgl. AbbildungAbbildung).
Die Zeit vor der Erfindung des Buchdrucks bzw. vor Kolumbus’ Entdeckung Amerikas war ein „finstere Zeit“ vor der jetzigen als der „ewig fortschrittlichen“ Zeit. Das Datum dieser Trennung zu der Zeit danach deckt sich fast genau mit dem Beginn der auf rein kulturhistorischen Schätzungen beruhenden 12. Phase der Historiographiekultur (1474 bis 2156; vgl. AbbildungAbbildung).
Es gibt aber auch die Tendenz, die „Zeit vor uns“ als die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg (Dreißigjähriger Krieg) zu verstehen. Das Datum dieser Trennung wiederum deckt sich genau mit dem Beginn der auf eine Durchschnittsberechnung beruhenden 12. Phase der Historiographiekultur (1618 bis 2156; vgl. AbbildungAbbildung).
NACH OBEN Dies sei „Zahlenspielerei“, mag eingewendet werden; aber ich habe lediglich eine „12³-Platonik“ („12³-Platonik“ ) erstellt und auf die restlichen Zahlen nur insofern Einfluß genommen, als sie sich auf die Kulturgeschichte beziehen, also rein kulturhistorisch ermittelt sind. Man kann Geschichte nicht im Labor ermitteln, mittels Experiment bestätigen oder gar „beweisen“ (dieses Wort kann selbst die strengste Naturwissenschaft - die Physik - nicht für sich beanspruchen, wenn man es ganz genau versteht); also kann man bezüglich einer historischen Theorie nicht so sehr induktiv vorgehen wie z.B. in der Physik.

Die angesprochene „12³-Platonik“ („12³-Platonik“ ) dient auch dem Zweck, darauf hinzuweisem, wie lächerlich kurz viele Zeiträume sind, die besonders die als „zivilisiert“ sich bezeichnenden Menschen (sie sind in Wahrheit lediglich zivilisationiertUnterscheidung) ständig so hochhalten und als Überdimensionalitäten verstehen, nämlich völlig falsch verstehen.
0,05787 Prozent
Was bedeutet denn schon der zeitliche Anteil einer Generation an der gesamten Historisierung, was der zeitliche Anteil einer historienkulturellen Phase an der gesamten Sapientisierung, was der zeitliche Anteil eines 12-Historienkulturphasen-Zyklus an der gesamten Hominisierung, was der zeitliche Anteil der Historisierten an der gesamten Menschwerdung, was der zeitliche Anteil der Sapienten am Phanerozoikums, was der zeitliche Anteil der Hominiden an dem Alter des Sonnensystems, was der zeitliche Anteil der Hominoiden an dem Alter des Universums? Es sind jeweils 0,05787' % - mehr nicht! („12³-Platonik“). Wie wenig das - besonders im Vergleich zu den kosmologisch relevanten Größen - ist, mag auch mein Kosmokalender (Kosmokalender) verdeutlichen. Ich wollte, als ich in den 1990er Jahren die „12³-Platonik“ auf die Geschichte und insbesondere auf die Kulturgeschichte erstmals systematisch bezog, die notwendigerweise immer wiederkehrenden Relationen auch zwischen Natur und Kultur, deren Unterscheidung nur von Menschen stammen kann und in Wahrheit fast gar nichts besagt („Natur“ und „Kultur“), aufzeigen und auf jene (übrigens auch mit Nachdruck schon von Nietzsche auf ähnliche Weise erwähnteNietzsche) lächerliche Relativität hinweisen: Menschen sind - zeitlich betrachtet - Wesen von rd. 0,05787' %. „12³-Platonik“

 

NACH OBEN

Bei Übersetzungen gilt zu beachten: Vokabelgleichungen sind nicht so exakt wie mathematische Gleichungen. Die Tatsache, daß Sprechen die außersprachliche Wirklichkeit nicht alle in der gleichen Weise aufteilen, wird auch als das Prinzip der sprachlichen Relativität (bzw. linguistischen Relativität) bezeichnet. Um es so zu sagen: die Sprachen determinieren das Denken, Wahrnehmen u.s.w. der Sprecher. Das Beispiel der Farbadjektive mag dies verdeutlichen:

DEUTSCH / ENGLISCH / FRANZÖSISCHKYMRISCH
grün / green / vert
blau / blue / bleu
grau / grey / gris
braun / brown / brun
gwyrdd
glas
llwyd

Das sprachliche (bzw. linguistische) Relativitätsprinzip vertritt die (natürlich auch umstrittene) These, daß sich die menschliche Erkenntnis nur in Relation zu den semantischen und strukturellen Möglichkeiten natürlicher Sprachen vollziehen kann, so wie z.B. (laut Albert EinsteinEinstein) Zeit, Raum und Masse nur in Relation auf ein Bezugssystem und dessen Eigengeschwindigkeit definierbar sind. Dieser Aspekt der Sprache steht im Einklang mit der von Wilhelm von Humboldt (Humboldt) vertretenen Sprachauffassung von der „Weltansicht“ der Sprachen, wie sie im Titel zu seinem Werk über die Kawi-Sprachen (Java) programmatisch zum Ausdruck kommt: „Über die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaus und ihren Einfluß auf die geistige Entwicklung des Menschengeschlechts“.

 

NACH OBEN

Kultur und Zivilisation aus der Sicht des Philosophen gesehen - das bedeutet für mich, Kulturen so zu sehen wie z.B. Goethe, Nietzsche und ganz besonders Spengler, denn laut Spengler sind Kulturen „Einzelwelten des Werdens, die im Gesamtbilde der Geschichte ebenso schwer wiegen, die an Großzügigkeit der seelischen Konzeption, an Gewalt des Aufstiegs die Antike vielfach übertreffen.“ Spengler betont, daß die acht Kulturen „eine in keiner Weise bevorzugte Stellung einnehmen.“ (Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1918, S. 24Spengler). „Spenglers zentrale Denkerfahrung liegt in der Beobachtung, daß Formen ein Eigenleben haben - sein ganzes Genie steckt in diesem Motiv. Die Form, die Spengler vor allem interessiert, ist das, was er eine Kultur nennt.“ (Peter Sloterdijk, Die Sonne und der Tod, 2001, S. 177). „Spengler redet in solchen Zusammenhängen ganz nietzscheanisch, wobei man wissen muß, daß Nietzsche in seinen besten Augenblicken als Immunologe spricht, wie ein Kulturarzt, der weiß, daß Kulturen und ihre Träger, die Menschen, Wesen sind, die mit dem Ungeheuren geimpft werden und eigensinnige Immunreaktionen entwickeln, aus denen verschiedene kulturelle Temperamente hervorgehen. In diesem Sinne muß man Spenglers These auffassen, daß es nur acht Hochkulturen im eigentlichen Wortsinn gegeben habe. Nur in dieser kleinen Zahl von Fällen haben sich die hochkulturschöpferischen Immunreaktionen vollzogen, von denen jede einzelne einen unverwechselbaren Charakter besaß. Die 8 hohen Kulturen wären demnach die Abwicklung lokaler Immunreaktionen.“ (Peter Sloterdijk, Die Sonne und der Tod, 2001, S. 225-226). Diese 8 Kulturen () sind:
1) Kultur (*) Mesopotamien/Sumer
2)
Kultur (*) Ägypten
3)
Kultur (**) Indien
4)
Kultur (**) China
5)
Kultur (*) Antike
(apollinisch)
6)
Kultur (*) Maya/Inka
7)
Kultur (**) Persien/Arabien
(magisch)
8)
Kultur (**) Abendland
(faustisch)
seit 43. Jh. v. Chr.
seit 36. Jh. v. Chr.
seit 21. Jh. v. Chr.
seit 21. Jh. v. Chr.
seit 21. Jh. v. Chr.
seit 14. Jh. v. Chr.
seit 10. Jh. v. Chr.
seit   1. Jh. n. Chr.
Unterschiede beachten!
NACH OBEN Seelenbild und Ursymbol am Beispiel von zwei gegensätzlichen Kulturen
Seelenbild der Antike und Seelenbild des Abendlandes sind gegensätzlich: apollinisch und faustisch; ihre Ursymbole ebenfalls: Einzelkörper und Unendlicher Raum. Wie ein Dogma gegenüber aller Erfahrung, gelten auch Seelenbild und Ursymbol allgemein als unbeweisbar, deshalb sei hier darauf hingewiesen, daß der Unterschied zwischen Antike und Abendland sogar am Beispiel „Parallelenaxiom“ deutlich werden kann: Euklid (Euklid) hat in seinen „Elementen“ (um 312 v. Chr.) die mathematische Entsprechung für das antike Beispiel gegeben und Gauß (Gauß) ca. 2112 Jahre später (um 1800) die für das abendländische. Sie stehen - wie unzählige andere Beispiele auch - für einen metaphysischen Mittelpunkt, um den eine Kultur kreist, während sie von Seelenbild und Ursymbol angetrieben und angezogen wird. (Vgl. Spengler, 1918, S. 155, 227ff., 234, 390 Spengler). Vgl. auch das Germanentum (Germanen).
„Jede Kultur hat ihren ganz bestimmten Grad von Esoterik und Popularität, der
ihren gesamten Leistungen innewohnt, soweit sie symbolische Bedeutung haben.“
(Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1918, S. 419Spengler).
Die Antike war populär, weil nicht esoterisch. Das Abendland ist esoterisch, weil nicht populär.

NACH OBEN

WWW.HUBERT-BRUNE.DE

© Hubert Brune, 2001 ff. (zuletzt aktualisiert: 2014).