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Kulturenvergleich - |
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Herbst
/ Abend | ||||
18
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Uhr |
Spätkultur
& Zivilisation |
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![]() | 18-20 Uhr |
Ehe oder Napoleonismus |
Die geistige Keimlegung einer später werdenden Kultur erfolgt bereits im Herbst zweier älterer Kulturkreise, also zweier Zivilisationen. Sie sind die Erwachsenen, die Vollendeten, aber auch die werdendenEltern, die Älteren, die ihr Dasein und Sosein offenbar auf einen Nenner gebracht haben und sich deshalb vom oberen Zähler nicht mehr geprägt fühlen, weil sie sich selbst dazu rechnen, trotz der Gefahr, daß auch Zähler gelegentlich ins Unendliche wachsen. Etwas zu prägen liegt ihnen am Herzen, sich prägen zu lassen dagegen nicht. Sie sind Kulturen am Abend, wie die Spätkulturen des Herbstes: eine Weinlesekultur und Abenddämmerung zugleich. Sie sind romantisch - gar keine Frage. Eigenes zustande bringen wollen sie und vergessen dabei leicht, daß sie einmal Kinder waren, geprägt wurden. Sie sind demokratisch - gar keine Frage. Das müssen werdende Eltern sein. Als Ehepartner und Selbständige ersinnen sie Planungen für den Lebensabend, bauen Häuser, gehen einer Arbeit und einem Berufsziel nach. Sie sind Industrialisierte - gar keine Frage. Als Klassiker unter den Menschen haben sie die Reife, die nötig ist, um für alles Folgende die eigene Verantwortung und Leistung immer wieder repräsentiert zu bekommen. Sie sind die Vertreter der diplomatischen Kritik, weil sie nörgelnde Kritik nicht mögen. Ihre Liebe zur Partnerschaft ist fast grenzenlos und deshalb gefährlich. Dieser Idealismus führt oft zu Ungleichgewichten, weil die Gleichheit ständig angestrebt wird. Allen wollen sie es recht machen, weshalb für sie juristische Fragen nur demokratisch zu lösen sind. Abgesehen davon, daß ihnen das Geld immer wichtiger zu werden hat, weil die Hypothekenzinsen für ihr Eigenheim gestiegen sind, befinden sie sich in einer Phase der Konsolidierung und Routine. Wären da nur nicht immer die schlechten Nachrichten, die ihnen, wie eine andere Presse, die Gefühle der Einengung vermitteln. Aber sie lieben die Medien - gar keine Frage.
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Geburtenrückgang in Frankreich |
1783 / 1789 | 1801 / 1810 | 1811 / 1820 | 1821 / 1830 | 1831 / 1840 | 1841 / 1850 | 1851 / 1860 | 1861 / 1870 | 1871 / 1880 | 1881 / 1890 | 1891 / 1900 | 1901 / 1910 | 1911 / 1913 | |||||||||
38,4 | 32,2 | 31,6 | 30,8 | 29,0 | 27,4 | 26,3 | 26,3 | 25,4 | 23,9 | 22,1 | 20,7 | 18,8 |
Geburtenrückgang in Frankreich |
1921 | 1924 | 1925 | 2003 * | Prozentualer Geburtenrückgang | 1783/1789 - 1871/1880 | 1871/1880 - 1925 | 1925 - 2003 * | ||||||||||||||
20,7 | 19,2 | 19,6 | 13,0 * | 1783/1789 - 2003: 66% * | 34% | 23% | 34% * |
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Nur um dieses Chaos zu verhindern, entstand
das System des Gleichgewichts der großen Mächte, beginnend mit
der Heiligen Allianz zwischen Österreich, Preußen und Rußland.
Verträge wurden geschlossen, Bündnisse gesucht, Kongresse abgehalten,
um nach Möglichkeit jede Erschütterung des politischen »Europa«
zu verhindern ...
Am verhängnisvollsten ist das Ideal der Regierung des Volkes »durch sich selbst«. Aber ein Volk kann sich nicht selbst regieren, so wenig eine Armee sich selber führen kann. Es muß regiert werden und es will das auch, solange es gesunde Instinkte besitzt. Aber es ist etwas ganz anderes gemeint: der Begriff der Volksvertretung spielt in jeder solchen Bewegung sofort die erste Rolle. Da kommen die Leute, die sich selbst zu »Vertretern« des Volkes ernennen und als solche empfehlen. Sie wollen gar nicht »dem Volke dienen«; sich des Volkes bedienen wollen sie, zu eigenen, mehr oder weniger schmutzigen Zwecken, unter denen die Befriedigung der Eitelkeit der harmloseste ist. Sie bekämpfen die Mächte der Tradition, um sich an ihre Stelle zu setzen. Sie bekämpfen die Staatsordnung, weil sie ihre Art von Tätigkeit hindert. Sie bekämpfen jede Art von Autorität, weil sie niemandem verantwortlich sein wollen und selbst jeder Verantwortung aus dem Wege gehen. Keine Verfassung enthält eine Instanz, vor welcher die Parteien sich zu rechtfertigen hätten. Sie bekämpfen vor allem die langsam herangewachsene und gereifte Kulturform des Staates, weil sie sie nicht in sich haben wie die gute Gesellschaft, die society des 18. Jahrhunderts, und sie deshalb als Zwang empfinden, was sie für Kulturmenschen nicht ist. So entsteht die »Demokratie« des Jahrhunderts, keine Form, sondern die Formlosigkeit in jedem Sinne als Prinzip, der Parlamentarismus als verfassungsmäßige Anarchie, die Republik als Verneinung jeder Art von Autorität.So gerieten die europäischen Staaten außer Form, je »fortschrittlicher« sie regiert wurden. Das war das Chaos, das Metternich bewog, die Demokratie ohne Unterschied der Richtung zu bekämpfen - die romantische der Befreiungskriege wie die rationalistische der Bastillestürmer, die sich dann 1848 vereinigten - und allen Reformen gegenüber gleich konservativ zu sein. In allen Ländern bildeten sich seitdem Parteien, das heißt neben einzelnen Idealisten Gruppen von Geschäftspolitikern zweifelhafter Herkunft und mehr als zweifelhafter Moral: Journalisten, Advokaten, Börsianer, Literaten, Parteifunktionäre. Sie regierten, indem sie ihre Interessen vertraten. Monarchen und Minister waren stets irgendwem verantwortlich gewesen, zum mindesten der öffentlichen Meinung. Nur diese Gruppen waren niemand Rechenschaft schuldig. Die Presse, entstanden als Organ der öffentlichen Meinung, diente längst dem, der sie bezahlte; die Wahlen, einst Ausdruck dieser Meinung, führten die Partei zum Siege, hinter der die stärksten Geldgeber standen. Wenn es trotzdem noch eine Art von staatlicher Ordnung, von gewissenhaftem Regieren, von Autorität gab, so waren es die Reste der Form des 18. Jahrhunderts, die sich in Gestalt der wenn auch noch so konstitutionellen Monarchie, des Offizierkorps, der diplomatischen Tradition, in England in den uralten Bräuchen des Parlaments, vor allem des Oberhauses, und seiner zwei Parteien erhalten hatten. Ihnen verdankt man alles, was an staatlichen Leistungen trotz der Parlamente zustande kam. Hätte Bismarck sich nicht auf seinen König stützen können, so wäre er sofort der Demokratie erlegen. Der politische Dilettantismus, dessen Tummelplatz die Parlamente waren, betrachtete diese Mächte der Tradition denn auch mit Mißtrauen und Haß. Er bekämpfte sie grundsätzlich und hemmungslos ohne Rücksicht auf die äußeren Folgen. So wird die Innenpolitik überall ein Gebiet, das weit über seine eigentliche Bedeutung hinaus die Tätigkeit aller erfahrenen Staatsmänner notgedrungen an sich zog, ihre Zeit und Kraft vergeudete, und über dem man den ursprünglichen Sinn der Staatsleitung, die Führung der Außenpolitik, vergaß und vergessen wollte. Das ist der anarchische Zwischenzustand, der heute als Demokratie bezeichnet wird und der von der Zerstörung der monarchischen Staatshoheit durch den politischen, plebejischen Rationalismus zum Cäsarismus der Zukunft hinüberführt, der heute mit diktatorischen Tendenzen sich leise zu melden beginnt und bestimmt ist, das Trümmerfeld geschichtlicher Traditionen unumschränkt zu beherrschen. (Oswald Spengler, Jahre der Entscheidung - Deutschland und die weltgeschichtliche Entwicklung, 1933, S. 19, 23-24, 26-28).Über den
notwendigen Verfall, den Untergang, die Vollendung der abendländischen
Kultur wurde schon geschrieben, als dieser Prozeß noch in seinen Anfängen
steckte. So schrieb z.B. Karl Friedrich Vollgraff
(1792-1863), den man zu den Vorläufern Spenglers zählen kann, ein immerhin
zweitausend Seiten umfassendes Werk - Die Systeme der praktischen Politik im
Abendland -, das 1828 erschien, nie abgeschlossen wurde und die Zeitgenossen
dennoch stark beeindruckte, wozu vor allem eine vier Jahre später erschienene
Kampfschrift gegen die liberalen Ideen beitrug: Die Täuschungen des Repräsentativsystems
(1832). Diese Schrift fand so viel Aufmerksamkeit, daß sie von den aufgebrachten
Marburger Burschenschaften auf dem Marktplatz der Stadt verbrannt wurde. Viele
spätere Autoren übernahmen Vollgraffs Gedanken, waren zumindst von ihnen
wesentlich beeinflußt. ( |
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![]() | Die römische Kunst war von Beginn an von der etruskischen und griechischen Kunst beeinflußt. Die Griechen nahmen insbesondere durch die unteritalienischen und sizilianischen Kolonien Einfluß auf die Römer. (Vgl. 10-12, 12-14 und 14-16). Infolge der späteren Siege über die östlichen Mittelmeerländer sollten auch hellenistische Formelemente in die römische Kunst eindringen. Die Säulenordnung wurde der griechischen immer ähnlicher. (Vgl. 20-22 und 22-24). Die römische Ordnung, eine Mischung oder Zusammenstellung aus ionischen und korinthischen Elementen, entwickelte auch das Kompositkapitell, das sich später als Erbe im Abendland großer Beliebtheit erfreuen sollte. Beispielsweise übernahm die spätere karolingisch-ottonische Kunst die römischen Kapitelle in stark vereinfachter Form, während Romanik und Gotik eigenwilligere abendländische Formen fanden und erst die Renaissance, der Barock und das Rokoko die antiken Formen wieder reintegrierten, bevor sie in der jetzigen Phase in aller Klarheit veredelt werden konnten: im Klassizismus und in der Romantik. |
Klassisch heißt vollkommener, idealer Ausgleich von Inhalt und Form, den der deutsche Archäologe und Kunstgelehrte Johann Joachim Winckelmann (1717-1768), Begründer der klassischen Archäologie und der neueren Kunstwissenschaft, in erster Linie der antiken Kunst zuschrieb. Daraus entstand der Begriff der Wiener Klassik (Haydn, Mozart, Beethoven) und der Weimarer Klassik (Goethe, Schiller). Goethe und Beethoven waren diejenigen, die die Klassik zu einer unübertreffbaren Reife führten. Nicht zufällig war die Klassik die Zeit des erwachsenen Goethe und endete mit seinem Tod (1832); nicht zufällig kann man an Beethovens Lebensdaten die Zeit der Klassik ablesen: 1770-1827. Er war der Vollender der deutschen musikalischen Klassik und Kronzeuge der europäischen Musikromantiker. Fast gleichzeitig mit der Klassik begann die (Früh-) Romantik in Instrumentalmusik, Oper und Lied, z.B. durch Franz Schubert (1797-1828). Bloße Nachahmung des klassischen Stils ohne dessen Geist nennt man dagegen klassizistisch, doch ist dieser Ausdruck nicht immer als Tadel zu verstehen. Das ist jedoch der Fall, wenn er für einen leeren Formalismus steht. Der nicht zu tadelnde Klassizismus umfaßt in etwa die Zeit von 1770 bis 1830 und trat damals in allen künstlerischen Erscheinungsformen auf. Er war auch eine Gegenbewegung zu Barock und Rokoko: ein Umschlagen ins Gegenteil von solcher Schroffheit, wie sie in der abendländischen Kunst noch nicht vorgekommen war. Die Neuentdeckung der Größe der antiken Kunst war nicht so sehr Ausgangspunkt als vielmehr Folge der schon seit der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts da und dort spürbaren klassizistischen Neigungen, zu edler und klarer Form zurückzukehren. (Vgl. 16-18). Man fand dieses Ideal verwirklicht in der antiken Kunst, wandte sich dieser mit neuer Liebe zu und suchte im eigenen künstlerischen Schaffen auf gleichen und ähnlichen Wegen das Ziel zu erreichen, das in der antiken Kunst erreicht worden war. Die gelehrten Vertreter der klassizistischen Bewegung waren in Deutschland vor allem der bereits erwähnte J. J. Winckelmann und G. E. Lessing (1729-1781) sowie die zu Beginn dieser Zeit noch jungen J. W. Goethe (1749-1832) und F. Schiller (1759-1805). Die Baukunst zeigt deutlich, daß nicht bloße Nachahmung einer als vergangen empfundenen Kunst gewollt wurde - wie z.B. in den späteren Neo-Stilen des Hoch-Historismus als Eklektizismus (vgl. 20-22) -, sondern eine Erneuerung im Sinne der Antike, die in dieser Zeit ein lebendiges Gegenwartserlebnis darstellte. In Deutschland waren die ersten Vertreter Erdmannsdorf (Schloß Wörlitz, 1769-1773), Langhans (Brandenburger Tor in Berlin, 1788-1791), F. Gilly (Entwürfe zu Nationaldenkmal für Friedrich d. Gr., 1796, und Nationaltheater, 1800), Weinbrenner (Bauplan für Karlruhe, 1807-1825), Klenze (Glyptothek, Pinakothek, Propyläen u. a. in München; Walhalla in Donaustauf bei Regensburg, 1830-1847) und vor allem K. Fr. Schinkel (in Berlin und anderen Orten Deutschlands, seit 1803). |
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26) Dionysos-Kult zu: Rationalismus;
seit Pythagoräer 27) Theogonie geht auf in Platonismus/Aristotelismus ** 28) Gegenreformation (6) Zeus-Götterwelt seit - 7. / - 6. Jh. |
26) Neuscholastik (5) zu: Rationalismus;
seit Leibniz
- Wolff 27) Neumystik (4) geht auf in Idealismus/Romantik ** 28) Neuscholastik (6) Gegenreformation seit 16. Jh. |
Immanuel Kant (1724-1804)
4 Entwicklungsstufen |
Platon (427-347)
4 Entwicklungsstufen |
Natur- |
Meta- |
Kritisch- |
Nach- | Sokrates- 407 |
Studien |
Akademie Kritik der |
Spätzeit Weiter- |
Aristoteles (383-322) Trichotomie |
Georg Wilhelm Friedrich Hegel |
Begriff
(e) |
Urteil (e) |
Schluß | These |
Antithese |
Synthese |
Metaphysik |
Mathematik |
Physik |
Natur-Seele |
Bewußtsein |
Identität | |
Politik
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Ökonomik |
Ethik | Familie | Gesellschaft | Staat | |
Technik |
Ästhetik |
Rhetorik | Subjekt |
Objekt |
Gott |
Pflanzenhafter |
Tierhafter |
Intellektueller | Anschauen |
Vorstellen |
Wissen |
Monarchie |
Aristokratie |
Demokratie | These |
Antithese |
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Nach Platons
Gründung der Akademie (385 v. Chr.) entstanden Aristoteles' Peripatetiker-Schule
(335 v. Chr.), Pyrrhons Skeptiker-Schule (312 v. Chr.), Zenons Stoiker-Schule
(um 300 v. Chr.), Epikurs Schule (um 300 v. Chr.) und die bereits
erwähnten 13-bändigen Elemente des Mathematikers
Euklid (um 312/300),
dessen Parallelenaxiom genau einen Weltmonat
lang Gültigkeit haben sollte, bis Gauß
(um 1800) die erste nicht-euklidische Geometrie entwickelte. (![]()
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Hegels Freiheit besteht aber darin, daß der Mensch seine
Wesensidentität mit dem Absoluten erkennt und sich mit den letztlich auch
vom Absoluten geschaffenen Gebilden des objektiven Geistes und ihrem Wollen -
Staat und Recht - identifiziert. Kein deutscher Denker, selbst Kant nicht, hat
so nachhaltig auch auf fremde Nationen gewirkt wie Hegel. So
wie Alexander von Humboldt
(1769-1859) als wissenschaftlicher Entdecker Amerikas gilt, so gilt
Hegel als der universalierende Weltgeist der Weltgeschichte. Sein
bekanntestes und genialstes erstes größeres Werk, die Phänomenologie
des Geistes, ging um die ganze Welt. Der Hegelianismus (Gegenteil:
Aristotelismus?), der sich in eine Rechte (theistische), eine Mitte
(Gans, Michelet u.a.) und eine radikale Linke aufspaltete, also Althegelianer
(Gegenteil: 1.
Aristoteliker?) und Junghegelianer (Gegenteil: 2.
Aristoteliker?) und damit die folgenreichsten Hegel-Nachfolger - auch
Marx und Engels waren Hegelianer - hervorbrachte, verbreitete sich weltweit und
mündete in den Neu-Hegelianismus (Gegenteil: Aristarchos' Neu-Aristotelismus
?). Könnte es deshalb in Zukunft nicht auch einen Hegelianischen Soziologismus
(Gegenteil: Aristotelische Stoa?) geben? Auch der Kantianismus
(Gegenteil: Platonismus), der Altkantianer (Gegenteil: Alte
Akademie?), Neu-Kantianer (Gegenteil: Mittlere
Akademie?) und Neu-Neu-Kantianer (Gegenteil: Neuere
Akademie?) hervorbrachte, könnte in Zukunft weitere Kantianismen
entwickeln und auch Mittlerer Kant(?)ismus (Gegenteil: Mittlerer Platonismus?)
und Neuerer Kant(?)ismus heißen, wobei letzterer dann tatsächlich
ein Neukantianismus (Gegenteil: Neuplatonismus?) wäre. Überhaupt
entwickelte sich ja der gesamte Idealismus über bestimmte Neoismen
zum Neu-Idealismus (vgl. 20-22)
und über weitere neue Ismen (Neo-Neoismen) zum Neu-Neu-Idealismus.
(Vgl. 22-24).
Die über die eigene Kultur hinausreichende Wirkung, die Platon und Aristoteles
erreichten, könnte auf abendländische Weise auch für Kant und Hegel
gelten. Eine Wirkung bis ins Unendliche
? (![]() | Kantianismus Hegelianismus Neu-Kantianer Neu-Hegelianer |
Musik
und andere Kunst
sind hier aus Platzgründen nicht berücksichtigt |
(Vgl. 16-18) -390/370) Späte Sophisten (Gorgias, Hippias) |
(Vgl. 16-18) -390/350) Späte Pythagoräer (Archytas von Tarent) |
bis 1760/78) Rousseauismus (Alter Rousseau und Anhänger). (Vgl. 16-18) -390/350) Sokratiker (Xenophon) |
1760/80) Rousseau-pietist. bew. Sturm & Drang. (Vgl. 16-18) -390/350) Kyniker (Antisthenes, Diogenes) |
(Herder,
jungerGoethe, junger Schiller). (Vgl.
16-18)
-390/350) Kyrenäiker
(Hedon.: Aristippos) Sensualismus (Condillac) und Früh-Positivismus (Hume, d' Alembert) |
-387) GallierKatastrophe:
Kelten unter Brennus, zerstören Rom
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1761) Musik:
Joseph Haydn wird Kapellmeister in Eisenstadt 1762) Philosophie: Contrat social (Gesellschaftsvertrag; Rousseau) Musik: Der 6jährige Wolfgang Amadeus Mozart spielt auf einer Konzertreise vor der Kaiserin Maria Theresia Archäologie, neuere Kunstwissenschaft und Wegbereitung des Klassizismus (Winckelmann)) 1763) Ende des 3. Schlesischen Krieges und des Britisch-Französischen Kolonialkrieges Friede zu Hubertusburg (Preußen gewinnt gegenüber Österreich und Sachsen) Friede zu Paris (England gewinnt gegenüber Frankreich und Spanien) 1764) Musik: Der 8jährige Wolfgang Amadeus Mozart schreibt seine 1. Symphonie Ende der Aufklärung bis Kritizismus (wolffscher bis kritischer Kant) |
1764/65) Spinnmaschine
(Hargreaves) / Wattsche Dampfmaschine (Watt) Beginn der Industriellen Revolution in England 1765) Bergakademie Freiberg - älteste Technische Universität der Welt 1765) Deutsche Siedler gründen in Rußland die Wolga-Kolonie 1766) Lothringen kommt durch Erbfall an Frankreich 1766) Entdeckung: Wasserstoff (Cavendish) 1767) Spanien weist alle Jesuiten wegen Hochverrats aus 1766) Entdeckung: Wasserstoff (Cavendish) |
1768) Frankreich kauft von Genua die Insel
Korsika: Napoleon wird dadurch als Franzose geboren (*15.08.1769) Physiokratische Volkswirtschaftslehre (Turgot und Quesnay) 1770) Philosophie: Immanuel Kant wird als Professor an die Universität Königsberg berufen James Cook nimmt für England Australien in Besitz Entdeckung: Sauerstoff (Carl Wilhelm Scheele) |
-379) Platon lehrt
in seinem Phaidon die Unsterblichkeit der
Seele und die Kugelgestalt der Erde |
1772) Entdeckung: Stickstoff (Rutherford)
1. Teilung Polens zwischen Preußen, Österreich und Rußland (2. Teilung Polens zwischen Preußen und Rußland, 1793, 3. Teilung Polens zwischen Preußen, Österreich und Rußland, 1795) Dichterbund (Hainbund) in Göttingen 1. ausgebaute Alpenstraße: die Brennerstraße 1772-1775) Auf seiner 2. Reise beweist J. Cook die Nichtexistenz der Terra australis und überquert 1773) Teaparty of Boston: Kolonisten in Nordamerika verlangen Vertretung im englischen Parlament 1773/1774) zweimal den südlichen Polarkreis: Entdeckung der Antarktis -377) 2. Attischer
Seebund (Kampfinstrument Athens gegen Sparta)
1775) Nordamerikanischer Unabhängigkeitskrieg
(bis 1783)Beginn der Weimarer Zeit für Goethe (frühe Weimarer Klassik) 1776)Unabhängikeitserklärung der 13 nordamerikanischen Kolonien Englands: Sie proklamieren die unveräußerlichen Menschenrechte Liberale Nationalökonomie (Adam Smith) 1778/80) Taucherglocke (zum Bau unter Wasser) / Verbrennungstheorie (Smeaton / Lavoisier) |
1780/92) Neuhumanismus (Lessing, Herder, Goethe, Schiller, W. Humboldt) |
1781/83) Entdeckung: Uranus (Herschel) / Eigenbewegung des Sonnensystems (Herschel) |
1781-1793) Kants kritische Entwicklung (kritische Philosophie) |
Kritizismus (Transzendental-Idealismus, -Erkenntnistheorie: Kant) |
1782) Letzte Hexe Europas wird in Glarus (Schweiz) geköpft |
1783/85) Heißluftballon / Mechanischer Webstuhl (Mongolfier / Cartwright) |
1788) Nach Goethes Italien-Reise: Beginn der Weimarer Klassik |
1789) Beginn der französischen Revolution |
1790) Berührungselektrizität (Galvani) |
1790) Morphologie (Ganzheitliche Gestaltlehre, Struktur-Idealismus: Goethe) |
1792) Änesidemus, Skeptizismus-Verteidigung gegen Vernunftkritik-Anmaßung (G. E. Schulze) |
1793-1804) Kants nachkritische Phase (Bindeglied zwischen Kants Kritizismus und Deutschem Idealismus) |
1794) Ethik-Idealismus (Fichte) |
1795) Menschenbildungs-Idealismus (Schiller) |
1795/99) Individuell-ästhetischer Idealismus (Schlegel) |
1799) Ästhetisch-religiöser Idealismus (Kant) |
1799/1801) Absoluter Idealismus (Identitätsphilosophie:
Schelling) 1799) Alexander von Humboldt beginnt mit seinen weltweiten Expeditionen und Entdeckungen (bis 1859), bereichert u.a. die botanische Systematik um 5000 neue Arten zu den bisher 8000 bekannten Arten, begründet u.a. die Pflanzengeographie (Geobotanik); er ist also der wahre, der wissenschaftliche Entdecker Amerikas um 1800) 83% der Erde (60% ihrer Landfläche) sind bekannt (vgl. 10-12, 14-16, 22-24) |
um 1800) Hochklassisches
Neuhochdeutsch (Höhepunkt der deutschen Sprache): Deutsch als Wissenschaftssprache der Welt, die Weltsprache der Wissenden. (Vgl. AHD, Früh-MHD, Klassik-MHD, Spät-MHD, Früh-NHD, Klassik-NHD, Spät-NHD) |
1800) Logischer Idealismus (Panlogismus: Hegel) -335) Peripatetiker (Aristoteles) |
1800) Nicht-euklidische Geometrie (Gauß) |
um -315) Euklidische Geometrie (Euklid) |
1800) Papiermaschine (Robert) |
1800) 1. Dampflokomotive (Trewithick) |
1802) Erste erfolgreiche Keilschrift-Entzifferung: Georg Friedrich Grotefend |
1800/04/07) Drehbank / Netzstrickmaschine / Dampfschiff (Maudsley / Jayquard / Fulton) |
1804) Weltbevölkerung (**|**|**): 1 000 000 000 |
1806) Franz II. legt die Kaiserkrone nieder (06.08.): Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation |
1807) Reichsfreiherr Karl vom und zum Stein führt als Minister liberale Formen durch |
1807/11) Neue Nomenklatur und Symbole in der Chemie (Berzelius) |
1808) Vergleichende Sprachwissenschaft (Wegbereiter: Schlegel, Begr.: Bopp, Gebr. Grimm) |
um 1810) Vitalismus (u.a. Louis Dumas) |
1812) Germanische Altertumswissenschaft, Germanische Sprachwissenschaft, Deutsche Philologie (Grimm) |
ab 1812) Begründung
der Vergleichenden Sprachwissenschaft: Franz Bopp (Beweis für die Verwandtschaft indogermanischer Sprachen); Hauptwerk: Vergleichende Grammatik des Sanskrit, Zend, Griechischen, Lateinischen, Litthauischen, Gothischen und Deutschen (6 Bände, 1816 bzw. 1833-55). |
1812) Schnelldruckpresse (König, Bauer) |
1813) 16. Oktober: Völkerschlacht bei Leipzig (Niederlage Napoleons) |
1814) 31. März: Einzug der Verbündeten in Paris und Absetzung Napoleons |
1814) Spektroskop (Fraunhofer) |
1814) Fraunhofer-Linien, Absorptions- und Emissionslinien im Sonnenspektrum (Fraunhofer) |
1814/15) Wiener Kongreß (Beginn der Restauration), Deutscher Bund |
1815) Der dem schon so gut wie besiegten
englischen Feldmarschall Wellington zur Hilfe kommende Generalfeldmarschall Blücher besiegt Napoleon am 18. Juni bei Waterloo |
1815) Polarisation des Lichts / Wellentheorie des Lichts (Malus / Fresnell) |
1818) Atom-Gewichte (Berzelius) |
1819) Lebensphilosophie (Willensmetaphysik: Schopenhauer) um -315) Skeptiker (Pyrrhon) |
Gesellschaft
für Ältere Deutsche Geschichtskunde (Karl v. u. z. Stein) Deutsche Grammatik (Ablautgesetze: Deutsch, Germanisch, Indogermanisch): J. Grimm |
1822) Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen: Jean-François Champollion |
1824) Realismus-Philosophie (Psychologie: Herbart) |
1827) Ohmsches Gesetz (Ohm) |
1827) Eizelle (Karl Ernst von Baer) |
1827) Schiffsschraube (Ressel) |
1828) Organische Chemie (Organische Substanzen auch ohne Lebenskraft: Wöhler, Liebig) |
1828) Positivismus (Atheismus: Feuerbach; Comte, St. Mill). Vgl. auch (16-18) |
1829) Expedition ins asiatische Rußland (A. von Humboldt). Eines der wichtigsten Resultate: |
Globales Netz magnetischer Beobachtungsstationen (Zusammenarbeit: A. von Humboldt und Gauß) |
1830) Darstellung des gesamten Wissens über die Erde (A. von Humboldt) |
1830) Erste (brauchbare) Nähmaschine (Madersperger) |
1831/33) Elektrisches Induktionsgesetz, Elektrolyse (Faraday) |
1833) Elektromagnetischer Telegraf (Gauß und Weber) |
1833) Periodische Eifurchung (Bischoff) |
1834) Elektromotor (Jacobi) |
1836) Amerikanischer Transzendentalismus als Neu-Idealismus (Emerson) |
1837) Telegraph (Morse) |
1838) Photographie (mit lichtempfindlichen Silbersalzen; Daguerre) |
1838) Hallische Jahrbücher von Ruge und Echtermeyer (Hegelianer) |
1839) Energetik (Energetismus), Gesetz von
der Erhaltung der Energie: 1. Hauptsatz der Wärmelehre (Thermodynamik) / (J. Robert Mayer / Helmholtz) |
1839-1841) A. von Humboldt und Gauß fördern Erforschung der Antarktis (d'Ueville, Wilkes, Ross) |
1840) Mineraldünger (Liebig) |
1841/42) Samenfäden / Periodische Eireifung (Kölliker / Bischoff) |
1842) Doppler-Effekt, Veränderung von Frequenz und Länge einer Lichtwelle oder Schallwelle (Doppler) |
1843) Absoluter Existenz-Subjektivismus (Kierkegaard) |
1845) Radikal-Individualismus bzw. Anarchismus (Stirner) |
1845) Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung (1. Ausgabe) von A. von Humboldt |
1845/46) Anarchismus (Proudhon) |
1846) Entdeckung des Neptun (Galle) |
1846/48) Äther-Narkose / Blinddarm-Operation (Morton / Haucook) |
1847) Algebraische Logik (Boole) |
1847) Guttapercha-Isolierung für Kabel (Werner Siemens) |
1847/54) Geschichte der deutschen Sprache / Germanisch-deutsches Wörterbuch (Gebr. Grimm) |
1848) Kommunismus/Marxismus (Marx, Engels) |
1850) 2. Hauptsatz der Wärmelehre (Thermodynamik), Entropie (Rudolf Clausius) |
1851/54) Soziologie (Comte) um -300) Stoiker (Zenon der Stoiker) |
1852) Zellteilung (Remak) |
1853/55) Rassen-Ideologie (Gobineau) |
1854) 1. elektrische Glühlampe - mit Batterie-Stromzufuhr (Heinrich Goebel) |
1854) Vierdimensionales Kontinuum von Raum und Zeit (Riemann) |
1855) Bunsenbrenner (Robert Wilhelm Bunsen) |
1855) Sinnespsychologie (Helmholtz) |
1855) Materialismus (Materialismus-Bibel Kraft und Stoff: Büchner). Vgl. auch (16-18) |
1855/64) Vereinigung Mechanik-Theorie mit Idealismus (Lotze) |
1856) Erdöl-Bohrungen in der Lüneburger Heide: Beginn der systematische Erschließung von Erdöl |
1856) Regenerativ-Flammofen (Friedrich Siemens) |
1857) 4. Januar (Schwarzer Sonntag): Beginn der 1. Weltwirtschaftskrise |
1857) Erstes Tiefseekabel (Werner Siemens) |
1859) Spektral-Analyse (Kirchhoff / Bunsen) / Kirchhoff'sches Gesetz, - Strahlungsgesetz (Kirchhoff) |
1859) 1. Juli: Erste erfolgreich niedergebrachte Erdölbohrung weltweit in Wietze bei Hannover |
1859) Darwinismus (Entstehung der Arten: Darwin) |
1859) Historischer Materialismus (Marx) |
1860) Vereinigung Mechanik-Theorie mit Idealismus (Lotze) |
1860) Psychophysik (Fechner) um -300) Epikuräer (Epikur) |
1860) Kindbettfieber (Semmelweis) |
1861) 1. Telefon bzw. Fernsprecher (Reis) -287) Gründung der Bibliothek in Alexandria |
1861-64) Vollendete Theorie des Elektromagnetismus (Maxwell und Boltzmann) |
1861-96) Evolutionismus (Spencer) -287) Neu-Peripatos (Jüngere Aristoteliker: Straton) |
1862) Viertakt-Motor, auch Ottomotor genannt (N. Otto) / Tuberkelbazillus (Robert Koch) |
1863) Ferdinand Lassalle gründet in Leipzig den ADAV (1869: SDAP, 1875: SAP, 1890: SPD) |
1864) 1. Internationale (internationale Arbeiterassozisation) aus 13 europäischen Ländern und USA |
1864 bis 1873) Moderne Zukunftsromane. Beginn
der Science-fiction (Reise zum Mittelpunkt der Erde, Von der Erde zum Mond, Reise zum Mond, In 80 Tagen um die Welt: Jules Verne) |
1865) Vererbungslehre (Mendelsche Gesetze: Mendel) / Milieutheorie (Taine) |
1865/66) Keimplasmatheorie (Erbsubstanz in Form von Determinanten im Keimplasma; Weismann) |
1866/67) Torpedo (Whitehead) / Dynamit, Eisenbeton (Nobel, Monier) |
1866) Dynamo-Maschine (Werner Siemens) |
1868) Schliemannsche Archäologie-Methode: Troja wird entdeckt (Heinrich Schliemann) |
1869) Periodensystem der Elemente (J. L. Meyer, D. Mendelejew) / Lichtdruck (Albert) |
1869) DNS (DNA): Desoxyribonukleinsäure (Miescher, Hoppe-Seyler) |
1869) A. Bebel und W. Liebknecht günden in Eisenach die SDAP (1863-69: ADAV, 1875: SAP, 1890: SPD) |
1869-1870) (08.12.1869-20.10.1870)
Konzil (20) von Rom (Vatikan I)
: Definition des Primats und der Unfehlbarkeit des Papstes |
- (!) Vor 306 Jahren endete das letzte Ökumenische Konzil (!) - (Vgl. 12-14) |
seit -270 ) Neu-Akademie:
2. oder Mittlere Akademie (akademische Skepsis); Arkesilaos
|
1870) Neu-Kantianismus (Mach, Riehl, Helmholtz; Marburger Schule: Cohen, Nartorp; Rickert, u.a.) |
1870/71) Deutsch-Französischer Krieg (Frankreich kapituliert im Januar 1871): 2. Deutsches Reich |
1871) Versailler (Vor-) Friede (26.02.) und Frankfurter Friede (10.05.) |
1873) Ammoniak-Kältemaschine (Carl von Linde) |
1875) Befruchtung durch Verschmelzung von Ei- und Samenzelle (Hertwig) |
1875) Die SDAP, die aus dem ADAV (1863-69) hervorging, heißt jetzt SAP (1890: SPD) |
1876) 1. Nachweis eines lebenden Mikroorganismus als Erreger einer Infektionskrankheit (Robert Koch) |
1876/77) 2. Version des Telefons / Sprech-Maschine (Bell, Gray / Edison) |
1877) 1. Kontaktlinse (Adolf Fick) |
1878) Elektrischer Schmelzofen, Elektrometallurgie (Werner Siemens) |
1878) Berliner Kongreß (Bismarck schlichtet den Balkan-Konflikt) |
1879) 1. brauchbare elektrische Glühlampe (Edison) |
1879) 1. Elektrolokomotive (Werner Siemens) |
1879) Panpsychismus (Fechner) |
1879) Logistik, moderne mathematische Logik und moderne philosophische Logik (Gottlob Frege) |
1879/80) Kulturkritik der Zeit und Charakterologie deutschen Wesens (Bötticher) |
1880) Elektrischer Aufzug (Werner Siemens) |
1883-86) Neue Variante der Lebensphilosophie (Nietzsche) |
1883) Mengentheorie (Georg Cantor) / Gruppentheorie (Dedekind, Klein) |
1884) Dem Deutschen Volke: Berliner Reichstagsgebäude (Paul Wallot) |
1884) Nahtlose Rohre per Mannesmann-Verfahren: Schrägwalzung, Pilgerschrittwalzung (Mannesmann) |
1884/85) Benzin-Motor / Motor-Kraftwagen (Daimler,Maybach / Daimler, Benz) |
1885) Goethe-Gesellschaft (Weimar): Jahrbücher und internationale Tagungen |
1886) Elektromagnetische Wellen (Beweis des Elektromagnetismus: Hertz) |
1889) 2. Internationale: 1. Mai '90 als Kampftag der Arbeit; Ausschluß der anarchistischen Arbeiterbewegung |
1889) Französische Lebensphilosophie (Bergson) |
1890) Antikörper gegen Infektionserreger, Begr. der Serumheilkunde / Immunitätslehre (E. A. Behring) |
1890) Die SAP, die aus dem ADAV (1863-69) und der SDAP (1869-75) hervorging, heißt jetzt SPD |
1890) Neu-Hegelianismus (Dilthey, Fischer, Croce, Wigersma, Glockner, Hearing, Bosanquet, Litt u.a.) |
1890) Anfänge der Gestaltpsychologie (von Ehrenfels) / Reduktionsteilung (Samenzellen: Hertwig) |
1891) 1. erfolgreicher Gleitflug (Otto Lilienthal) |
1892) Gründung der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands (Dachverband) |
1893) Photozelle (J. Elster, H. Geitel) |
1893) 1. intensive Erforschung der Arktis (Nansen) |
1894) Geisteswissenschaft und Verstehensmethodik (Dilthey) |
1895) Kinematograph (Lumière) |
1895) Herstellung von flüssiger Luft, Linde-Verfahren (Carl von Linde) |
1895) Röntgen-Strahlen (Wilhelm Conrad Röntgen) |
1896) Elektronen-Theorie / Uran-Strahlen (Lorentz / Becquerel) |
1897) Diesel-Motor (Diesel) |
1897) Vorläufer der Kant-Gesellschaft: Kant-Studien (- Kreis) |
1898) Überfall der USA auf Kuba: Beginn des USA-Spanien-Krieges |
1899) Monismus (Biologische Philosophie: Haeckel) |
1900) Lenkbares Starr-Luftschiff (Zeppelin) |
1900) Plancksches Strahlungsgesez Quantentheorie (Planck) |
-272)
Heliozentrisches Weltbild (Aristarch)
|
1900) Psychonalytische Traumdeutung (Freud) |
1900) Neu-Phänomenologismus (Phänomenologie: Husserl) - zur Überwindung des Psychologismus |
um 1900) Braunsche Röhre (Karl Ferdinand Braun) / Atommodell, Dynamidentheorie (P. Lenard) |
1901) Herstellung von flüssigem Sauerstoff und Stickstoff (Carl von Linde) |
1901) Bild-Telegraphie (A. Korn) |
1901) 14. August: 1. Motor-Flug (Gustav Weißkopf) |
1901-1903) 1. deutsche Expedition mit dem Polarschiff Gauß in die Antarktis (Erich Drygalski) |
1902) Bosch-Zünder (Hochspannung-Magnetzündung) für Kraftfahrzeuge (R. Bosch) |
1902) Konventionalismus (Poincaré, Dingler) |
1903) Radioaktivität (Zerfallsgesetz: Rutherford) -260) Archimedisches Prinzip: Hydrostatik (Archimedes) |
1903) Seismometrie, Seismograph (Wiechert) |
1903) Neu-Realismus (Moore u.a.) |
1903) Motor-Flug (Karl Jatho am 18. August; Gebr. Wright am 17. Dezember) |
1904) Chromosomen (Theodor Boveri) |
1904) In Deutschland wird das weltweit erste Radargerät gebaut (Christian Hülsmeyer) |
1904) Kant-Gesellschaft (Vaihinger) anläßlich Kants 100. Todestages (Zeitschrift: Kant-Studien) |
1905) Spezielle Relativitätstheorie (Einstein) -260) Spezifisches Gewicht der Körper (Archimedes) |
1905-1910/13) Haber-Bosch-Verfahren zur Herstellung von Ammoniak (Theorie: F. Haber, Praxis: C. Bosch) |
1907) Pragmatismus (James / Dewey) |
1908) Ehrlich-Seitenkettentheorie (Ehrlich) |
1909) Neu-Vitalismus (Driesch) |
-3. Jh.) Nerven, Gehirn, Nervensystem, Blutkreislauf (Herophilos, Erasistratos) |
1900/20) Völkerpsychologie (Wundt) / Charakterkunde (Klages) |
1910) Blutgruppen (Moß) / Salvarsan zur Syphilisbehandlung, moderne Chemotherapie (Ehrlich) |
1911) Schopenhauer-Gesellschaft (international): Begr. Deussen, Gwinner, Kohler; Jahrbücher |
1911) Atom-Modell (Rutherford, Bohr) |
1911) Mathematische Logik (Frege, Russel, Whitehead) -260/240) Antike Integralrechnung (Archimedes) |
1911) Fiktionalismus (Vaihinger) / Vitamin B1-Wirkstoff gegen Beri-Beri (Funk) |
1912) Theorie der Plattentektonik bzw. Kontinentalverschiebung (A. Wegener) |
1912) Humangenetik (Lenz) |
1912/23) Denkpsychologie (Würzburger Schule, Külpe) |
1913) Goetheanum (Gesellschaft für Anthroposohie): Freie Hochschule für Geisteswissenschaft (Steiner) |
1913) Röhrensender (A. Meißner) / Echolot (A. Behm) / Stark-Effekt (J. Stark) |
1913) Ausdruckswissenschaft (Klages) |
1913) Geisteswissenschaftliche Psychologie (Spranger) |
1914) Graphologie (Klages) / Begründung der Verhaltensforschung (Watson) |
|
Johann Wolfgang Goethe (1749-1832) - 10 Entwicklungsstufen - |
1)
Frankfurter Zeit |
2) Leipziger Zeit |
3) Frankfurter Zeit |
4) Straßburger Zeit Jura-Studium
|
5) Frankfurter Zeit Advokat |
6) Wetzlarer Zeit Praktikant
am Reichskammergericht |
7) Weimarer Zeit Erzieher
und Minister |
8) Italien-Reise Umorientierung
der früheren Elementen zum Klassischen |
9) Weimar-Klassik Leiter des Hoftheaters Weimar. Beziehungen zur Universität Jena Freundschaft mit Schiller: Hochklassik und Morphologie bzw. Metamorphose |
10) Romantik Nach
dem Tod Herders, Schillers und Wielands |
Friedrich Schlegel (1772-1829) - Schicksal der Romantik - |
1788-1798 |
1798-1808 |
1808-1818 |
1818-1828 |
![]() Die Vorstellung eines linearen Prozesses, der endlos in dieselbe Richtung läuft, ist selbst denjenigen Dekadenztheoretikern fremd, die die Geschichte als Entwicklung begreifen.. Irgendwann kommt immer ein Punkt, wo die Entwicklung abbricht oder eine Wende vollzieht. Wo die Dekadenz als progressive Paralyse verstanden wird, steht am Ende der Tod ... Niemand dat je im Ernst die Ansicht von einer unendlichen Steigerung der Dekadenz vertreten. Im Unterschied zu den Fortschrittsphilosophen der Aufklärung setzen ihre Gegner immer stillschweigend voraus, daß der Verfall seine Grenzen hat. Einmal ist Schluß. Was man bei den Dekadenztheoretikern der Vergangenheit vergeblich sucht, ist die Einsicht in die Partikularität und Relativität des Niedergangs. Es ist immer gleich die ganze Kultur, die ihrem Ende entgegentreibt. (Robert Hepp, Der Aufstieg in die Dekadenz, in: Armin Mohler, Wirklichkeit als Tabu, 1986, S. 230). In einigen Bereichen geht es während des Untergangs tatsächlich eher aufwärts, jedenfalls sehr blühend zu, weshalb dennoch (oder: gerade deswegen) die ganze Kultur untergehen kann. Deshalb gibt es für Kultur ja auch zwei Begriffe: Kultur und Zivilisation. Beide haben Aufs und Abs. Beide sind Teil einer Gemeinsamkeit (Gemeinschaft), die - oberbegrifflich - Kultur genannt wird. |
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Die metaphysische Ideenlehre gewann erneut Bedeutung durch den Deutschen Idealismus. Beispiele zur Idee (Definition): Eine Idee ist nichts anderes als ein Begriff von einer Vollkommenheit, die sich in der Erfahrung noch nicht findet, z.B. die Idee eines vollkommenen, nach Regeln der Gerechtigkeit regierten Staates. Erst muß unsere Idee nur richtig sein, dann ist sie bei allen Hindernissen, die ihrer Ausführung im Wege stehen, gar nicht unmöglich, so Kant. Er bezeichnete als die 3 Ideen der Metaphysik (transzendentale Ideen): Gott, Freiheit, Unsterblichkeit. Goethe fand das Ideelle im Geist des Wirklichen. Und Fichte meinte: Die Idee, wo sie zum Leben durchdringt, gibt eine unermeßliche Kraft und Stärke, und nur aus der Idee quillt Kraft. Für Hegel war die Idee das objektiv Wahre und zugleich das wahrhafte Sein. Sie ist das im dialektischen Prozeß sich entfaltende Denken, die Wirklichkeit ist die entwickelte Idee. Hegel definitierte die Idee als Einheit von Begriff und Realität, Subjektivem und Objektivem. Die absolute Idee ist das, was durch seine Selbstverwirklichung das Sein hervorbringt. Und Schelling löste in seiner Identitätsphilosophie die Gegensätze von Subjekt und Objekt, von Realem und Idealem, Natur und Geist im Absoluten auf, als Identität von Idealem und Realem. Nach Schelling ist dieses Absolute unmittelbar erfaßbar durch die intellektuelle Anschauung und in der Kunst. Auch die idealistische Geschichtsauffassung (vgl. z.B. Ranke) sucht die treibenden Kräfte des hsitorischen Geschehens in den Ideen. (Vgl. Tabelle [Idealismus]).Urphänomen ist nach Goethe das empirische Phänomen, das jeder Mensch in der Natur erkennen kann und das durch Versuche zum wissenschaftlichen Phänomen erhoben wird, indem man es unter anderen Umständen und Bedingungen und in einer mehr oder weniger glücklichen Folge darstellt, so daß zuletzt das reine Phänomen als Resultat aller Erfahrungen und Versuche dasteht. Es ist ideal als das letzte Erkennbare, real als erkannt, symbolisch identisch mit allen Fällen, weil es alle Fälle begreift. (Vgl. Urpflanze).Urpflanze ist ein Begriff aus der Naturbetrachtung Goethes für das Urbild (Idee, begriffliche Urgestalt), nach dem alle anderen Pflanzenarten durch Abwandlungen entstanden sein sollen. Goethe suchte die Urpflanze in der Natur als eine noch unbekannte Art, oder auch etwa in der Grundgestalt eines Blattes oder eines Stammes zu finden, während Schiller in einem Gespräch mit ihm darüber auf den platonischen Ideencharakter der Urpflanze hinwies. (Vgl. Urphänomen).Den
Urfaust vollendete Goethe
1772 bis 1775, das Fragment zum Faust
veröffentlichte er 1790, und die Arbeit am I. Teil des Faust schloß
er 1806 ab (in diesem Jahr heiratete er Christiane Vulpius). Den Sturm
und Drang-Entwurf des Urfaust erweiterte Goethe wesentlich.
Als Idealfigur des genialisch strebenden Menschen mußte den Stürmern
und Drängern die Figur erscheinen, die zudem durch ihre Überlieferung
der Suche nach volkstümlich-urwüchsigen Quellen der Kultur in der eigenen
Vergangenheit sich entgegenkam (vgl. Früh-Romantik):
Faust, der Held aus dem 1587 erschienenen Volksbuch.
Die Stürmer und Dränger spürten in der Faust-Geschichte
das Dämonisch-Titanische auf. Goethe erwarb den Stoff durch Spätformen
der Faust-Tradition: durch Jahrmarktsdrucke auf der Basis der letzten Volksbuch-Bearbeitung
durch den Anonymus Christlich Meynender und durch Puppenspiele, die
die Tradition der Wandertruppen nach den einschneidenden Theaterreformen weiterführten.
Erhalten ist Goethes Urfaust als Abschrift des Fräuleins von
Göchhausen. Die geistige Brücke zu Goethes Jugendwerk schlägt die
Zuneigung (Faust I: S. 9ff.), das Vorspiel (Faust I: S.
11ff.) bezeichnet den gesellschaftlichen Rahmen, in dem Goethe sein Drama wirken
lassen wollte, erst der Prolog (Faust I: S. 17ff.) bietet die Exposition
dse Werks: die Wette zwischen Mephisto und Gott um Faust. Der Osterspaziergang
(Faust I: S. 43ff.) markiert die Gespaltenheit Fausts, dem die naiv feiernde Bürgerwelt
fremd geworden ist, die (romantische) Walpurgisnacht (Faust I: S.
170ff.), in der Faust verjüngt wird, bietet die nicht zuletzt für den
II. Teil bedeutsame Helena-Vision, die sich für Faust aber zunächst
in der Begegnung mit Gretchen konkretisiert. In die Gretchen-Tragödie hat
Goethe die romantische Walpurgisnacht eingefügt, der im II. Teil
die (zahlreiche Gestalten der griechischen Mythologie einbeziehende) klassische
Walpurgisnacht gegenübergestellt wird. Der II. Teil, dessen Bearbeitung
Goethe ab 1825 intensivierte (Abschluß des Helena-Aktes 1826),
zeigt im 1. Akt einen von tiefer Erschütterung zu tätigem Leben aufsteigenden
Faust, der gleichwohl dem Drang nach absoluter Erkenntnis und Vereinigung von
Ideal und Wirklichkeit, Kunst und Leben verpflichtet geblieben ist (Beschwörung
der Urbilder,
aber auch Einsicht in die Unmöglichkeit, die Vollkommenheit der antiken Ideale
in der Gegenwart neu zu beleben). (Vgl auch: Idealismus;
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