Begründung für meinen Kommentar.
Als ich meine eigene Theorie entwarf,
kannte ich die Theorie von Peter Mersch noch nicht, doch als ich sie später
kennenlernte, stellte ich fest, daß sie zu meiner Theorie recht
gut paßt, d.h. zwar etwas anders, aber doch ähnlich ist. Thema
auf dieser Seite soll sein, worum es Mersch mit seiner Systemischen
Evolutionstheorie geht und wie sehr sie zu meiner Theorie paßt.
Voraussetzungen bzw. Rahmenbedingungen für Merschs Theorie.
Die
Voraussetzungen bzw. Rahmenbedingungen für Merschs Theorie bilden die Erkenntnisse
der Physik. Mersch stellt weder den Zeitpfeil
der Thermodynamik
noch den Urknall
(**|**)
und die Expanison
des Universums in Frage (**|**|**|**|**|**),
was man zwar auch nicht muß, aber zumindest teilweise kann,
ohne Merschs Theorie - die Systemische Evolutionstheorie - in Frage
zu stellen; denn wenn z.B. die Annahme von Urknall und Expansion
des Universums ignoriert werden würde, würde Merschs Theorie trotzdem
eine wissenschaftliche Theorie sein, falsifizierbar bleiben
und dennoch nicht so leicht falsifiziert werden können.Lebewesen
sind u.a. dadurch definiert, daß sie der Entropie,
die gemäß dem 2.
Hauptsatz der Thermodynamik in geschlossenen Systemen niemals abnehmen
kann, vorübergehend - für die Zeit ihres Lebens nämlich - widerstehen
können. Man könnte auch etwas dichterischer sagen: Leben vollzieht sich
auf Inseln der Ordnung im Meer der Unordnung, dem es zu
widerstehen gilt. Ob aber das, was die Physiker annehmen, auch zu 100% richtig,
also wahr ist, weiß niemand. Niemand weiß hundertprozentig,
ob z.B. das Universum ein geschlossenes System ist, ob es mit einem Urknall
begann, ob es sich ausdehnt (und wenn doch: ob es sich ewig ausdehnt),
ob es dem Zerfall ausgeliefert ist, also mit dem völligen Zerfall enden wird.
Unser Universum könnte eines unter vielen sein und mit ihnen zusammen ein
offenes System bilden. Dann wäre unser Universum ein geschlossenes in einem
offenen System. Auch könnte es der Entropie nur für eine bestimmte Zeit,
also vorübergehend - z.B. im Rahmen eines Zyklus - ausgeliefert sein. Man
könnte sich viele andere Theorien ausdenken, und diese Theorien müßten
z.B. nicht unbedingt der Thermodynamik widersprechen. Es könne auch sein,
daß es viele Orte im Universum gibt, an denen die von den Physikern
behaupteten Gesetze gar nicht gelten - z.B. in den Schwarzen
Löchern (die vielleicht sogar den Ausgang aus unserem Universum
und den Eingang [als Weiße Löcher {Urknalle}]
in andere Universen bilden) - und die gar keine Orte sind, oder daß unser
Universum sich um ein Zentrum dreht, das sich bei Näherung als sein Gegenteil
herausstellt, und die Geschlossenheit, die Physiker für unser Universum annehmen,
dadurch zustandekommt, daß es sich mit Lichtgeschwindigkeit dreht, sich
also zwar wie ein geschlossenes System verhält (und in ihm auch die entsprechenden
Gesetze für geschlossene Systeme gelten), aber eigentlich keines
ist, und daß es nur vorübergehend und insofern expandiert, als sein
Zentrum mit seinen Gesetzen eine Expansion zuläßt.
Vieles ist bezüglich des Universums denkbar, ohne daß
sich mit logischer Konsequenz Merschs Systemische Evolutionstheorie
als falsch herausstellen würde. Die These von der Entropie in geschlossenen
Systemen, die These vom Zerfall und die These vom Widerstand gegen
den Zerfall durch das Leben sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit
allein schon deswegen nicht falsch, weil mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit
für jedes Universum gilt, daß es zuerst nur Energie beinhaltet,
die sich in Materie und wieder zurück in Energie umwandeln kann, und zuletzt
nur Energie beinhaltet, die nicht mehr umwandelbar ist. Folglich und mit fast
gleich hoher Wahrscheinlichkeit kann auch Merschs Theorie nicht falsch
sein.Entscheidend scheint für Mersch zu sein, daß er eine
Definition für Leben bzw. Lebewesen liefern kann, bei der die physikalischen
Gesetze als Voraussetzungen bzw. Rahmenbedingungen ihre Gültigkeit
behalten. Mersch kann diese Definiton aber auch dann liefern, wenn er dabei z.B.
den Urknall und den Zeitpfeil nicht so dogmatisch voraussetzt, wie es die meisten
heutigen Physiker tun.Indem er Stephen Hawking und dessen Buch »Die
illustrierte kurze Geschichte der Zeit« (2010) anführt, will er das
Argument untermauern daß es intelligentes Leben nur geben kann, wenn
sich das Universum ausdehnt und der kosmologische, der thermodynamische und unser
eigener ... Zeitpfeil in die gleiche Richtung weisen. Oder in den Worten des Physikers
Peter W. Atkins: »Indes, mag sie auch noch so verborgen sein, die Triebfeder
aller Schöpfung ist der Zerfall, und jede Handlung ist die mehr oder weniger
unmittelbare Folge der natürlichen Auflösungstendenz.« (Ders.,
Schöpfung ohne Schöpfer, 1984, S. 39). (**).
Mersch hätte aber auf diese Argumentationshilfen verzichten können,
weil es argumentativ völlig ausgereicht hätte, wenn er gesagt hätte,
daß Lebewesen offene Systeme sind, die ihre Energie von Sternen erhalten
und diese Energie in anderer Form wieder abgeben und als selbstorganisierende,
dissipative Nichtgleichgewichts- bzw. Ordnungssysteme gegen die Unordnung
bzw. das Gleichgewicht des ihm übergeordneten geschlossenen Systems
Widerstand leisten - um eben leben zu können. Darin sind aber trotzdem
implizit die Erkenntnisse der Thermodynamik enthalten - richtig; aber es ist darin
nicht notwendigerweise auch die Theorie von Urknall und Expanison
des Universums enthalten.
Dieser, meiner physikalisch fundierten Definition von Lebewesen sich
bedienend, würde Mersch die Behauptungen von Atkins und Hawking gar
nicht bestreiten, aber er müßte sie auch nicht bejahen, sondern
könnte sich ihnen gegenüber enthalten. Die von den Deutschen
J. Robert Mayer (1814-1878), Hermann Helmholtz (1821-1894), Rudolf
J. E. Clausius (1822-1888), Walther Hermann Nernst (1864-1941)
entdeckten Gesetze der Thermodynamik (vgl.
Hauptsätze der Thermodynamik) sind viel älter als die Theorie
von Urknall und Expansion, die sich auf die Relativitätstheorie des
Deutschen Albert Einstein (1879-1955) und in der Folge auf die Beobachtung
des US-Amerikaners Edwin P. Hubble (1889-1953), andere Galaxien bewegten
sich von unserer Galaxie weg, stützt. Man kann, um Lebewesen in Abhängigkeit
von physikalischen Voraussetzungen bzw. Rahmenbedingungen zu definieren,
beruhigt auf die Theorie von Urknall und Expansion verzichten,
aber nicht auf die (ersten beiden) Hauptsätze der Thermodynamik.
Nun könnte man einwenden, ich wolle mit meiner
Enthaltsamkeit gegenüber der Theorie von Urknall und Expansion lediglich
Gott oder die Metaphysik wiedereinführen; doch dieser Einwand ließe
dann völlig unberücksichtigt, daß es für die Erkenntnis auch
in letzter Instanz überhaupt gar nicht wichtig ist, ob die letzten Antworten
auf die letzten Fragen von Physikern oder von Theologen kommen, denn beide können
bei den letzten Fragen ohnehin nur metaphysische Antworten liefern. Die heutigen
Physiker liefern auf die Frage, wie das Universum entstand, also auch nur metaphysische
Antworten, und wenn ich z.B. von einem Urknall ausgehe, dann frage
ich mich sogleich nach dem Warum, was vor dem Urknall
geschah, und spätestens dann, wenn diese oder ähnliche Fragen gestellt
werden, reagieren auch die heutigen Physiker mit entweder metaphysischen oder
gar keinen Antworten.Auch Mersch muß sich damit begnügen,
für die Voraussetzungen des Lebens keine hundertprozentige Rückendeckung
von der Physik zu bekommen. Deswegen können, aber müssen diese Voraussetzungen
nicht falsch sein, d.h.: auch in Merschs Theorie muß nicht, aber könnte
ein Proton Pseudos
enthalten sein. Das, was Kant
das Ding
an sich nannte, können wir nicht erkennen - ich meine: nicht
hundertprozentig (!) -, also auch dann nicht, wenn es ein Urknall
sein sollte. Zu der Urknall-Theorie paßt sehr gut, was Christen
schon sehr lange glauben, wie auch Eric Lerner 2012 in einem Gespräch sagte:
Das Universum wurde in einem mehr oder minder vollkommenen Zustand durch
Gott geschaffen, und seither geht es mit ihm bergab. Das paßt sehr gut zu
dem, was die Urknalltheorie sagt. (**).
Es ist schon sehr merkwürdig, daß heutzutage fast niemand die These
bestreitet, Gott könne weder verifiziert noch falsifiziert werden, aber nicht
wenige trotzdem bereit sind, jedem dahergelaufenen Experten zu glauben,
der behauptet, der Urknall sei der Schöpfer des gesamten Universums,
also auch der Schöpfer aller Lebewesen, also auch der Schöpfer
aller Menschen, also auch der Schöpfer aller Theorien u.s.w.. Von welcher
Seite man diese beiden Glaubensrichtungen bzw. Theorien oder Theologien auch betrachtet:
beide sind auch Bestandteil eines Theismus!
**
So
wie die heutige Linken (also die, die falsch herum sind) fälschlicherweise
glauben, das Antinationale und das Nichtnationale seien identisch,
so glauben auch viele andere Naivlinge, das Antitheistische und das Nichttheistische
seien identisch. Die sprachliche Entsprechung des Nicht ist aber das
A und nicht das Anti. Man ist ein Nichtnationaler,
wenn man ein Anationaler ist; und man ist ein Nichttheist, wenn
man ein Atheist ist. Aber ein Antinationaler bleibt immer ein Nationaler,
dem Nationalen verpflichtet; und ein Antitheist bleibt ein Theist, dem
Theismus verpflichtet. Heutzutage verwechseln viele - besonders aber die Linken
- das Gegen mit dem Nicht, das Anti mit dem
A. Mersch ist kein Linker, denn Mersch ist sehr
intelligent und weiß genau, was er mit seiner Theorie aussagen will; aber
er steht bei den physikalischen Voraussetzungen mit mindestens einem Bein bereits
im Bereich des Theistischen! |
Für Mersch sind das Universum und die Evolution gleich alt (**),
also ungefähr 13,75 Milliarden Jahre. Mersch argumentiert aus
einer primär naturwissenschaftlichen Position heraus ..., gemäß
der unser Universum vor ca. 13,75 Milliarden Jahren entstanden ist, sich
seitdem ausdehnt und dabei kontinuierlich an »Ordnung« verliert,
das heißt »zerfällt«. Letzteres definiert den sogenannten
thermodynamischen Zeitpfeil. (**).
Leben hat demnach etwas mit der kontinuierlichen Zunahme der Unordnung
in unserem Universum und dessen Expansion zu tun. (**).
Ob man als Voraussetzung für das Leben auch die Expansion des Universums
in jedem Fall annehmen muß, bezweifle ich, wie schon gesagt. Aber
das ist für Merschs weitere Argumentation auch nicht wichtig: Und
in der Tat sind Lebewesen zunächst einmal komplexe Ordnungszustände
der Materie (beziehungsweise lebende »Systeme«), die sich
aufgrund der im Universum vorherrschenden Verhältnisse bei eigener
Inaktivität nicht lange behaupten könnten. Man erlebt das unmittelbar,
wenn Lebewesen sterben: Ihre Ordnung verliert sich dann binnen kurzer
Zeit. (**).
Und das hat mit den Erkenntnissen aus der Thermodynamik zu tun, wie gesagt,
und eben nicht in jedem Fall auch mit dem Urknall und der Expansion des
Universums. Beim Leben handelt es sich also gewissermaßen
um den Versuch, dem thermodynamischen Zeitpfeil zu entrinnen. Es ist bestrebt,
am Leben zu bleiben. Anders gesagt: Lebewesen streben danach, ihren Ordnungszustand
aufrechtzuerhalten. (**).
Mersch schlußfolgert hier richtig und kann sich anschließend
daran machen, auf sein evolutionär-systemisches Weltbild bzw. seine
Systemische Evolutionstheorie näher einzugehen.
Evolution und Geschichte.
Beim Lesen der Texte von Peter Mersch habe ich manchmal den Eindruck,
daß die Geschichte ein bißchen zu sehr vernachlässigt
oder von der manchmal übergeneraliserten Evolution regelrecht verschluckt
wird. Gemäß meinem Modell können sich die Begriffe Evolution
und Geschichte sowohl decken als auch ausschließen, weil ich von
einer Evolution im weiteren oder weitesten Sinne und einer Evolution
im engeren oder engsten Sinne genauso ausgehe wie von einer Geschichte
im weiteren oder weitesten Sinne und einer Geschichte im engeren
oder engsten Sinne, weil sich dadurch sowohl eine Naturgeschichte
als auch eine Kulturgeschichte und sowohl eine natürliche
Evolution als auch eine kulturelle Evolution erzählen
lassen. Mersch faßt diese verschiedenen Aspekte unter einem Aspekt,
nämlich dem der Systemischen Evolution zusammen, was zwar Vorteile
hat, aber auch einige Nachteile, denn die Gefahr, die einhergeht mit der
Subsumierung aller Entwicklungen unter einem Aspekt, ist nicht klein,
aber verlockend, wodurch sie rasch größer werden kann.
Mersch argumentiert z.B. hin und wieder ähnlich wie Gunnar
Heinsohn, für den Kriege stets eine demographische Ursache haben (**|**),
doch das ist ein wenig zu kurz gedacht und beurteilt (**|**|**).
Wenn Evolution als ein Kampf gegen die Entropie,
die gemäß dem 2.
Hauptsatz der Thermodynamik in geschlossenen Systemen niemals abnehmen
kann, verstanden werden kann, dann kann es auch z.B. einen Kampf gegen die
Evolution geben. Ich meine damit nicht, daß die Natur oder die Entropie
kämpft, sondern daß es eine Entwicklung geben kann, die der Evolution
bewußt zuwiderläuft und somit der Natur oder der Entropie, dem Zerfall,
der Unordnung entgegenkommt. Für dieses Phänomen gibt es bisher keine
andere Beschreibung als die Geschichte selbst - jedenfalls ist das eine meiner
Hypothesen -, wobei die Geschichte sowohl wie oder ähnlich wie die Evolution
daherkommen als auch gegen sie gerichtet sein kann (daher: Evolution i.w.S.,
Evolution i.e.S., Geschichte i.w.S., Geschichte i..e.S.).
Diese Möglichkeit steckt in der Evolution wie die Evolution im Universum.
** |  |
Den
Zufall in der Geschichte sollte man nicht unterschätzen und deswegen nicht
immer wieder versuchen, jedes historische Phänomen möglichst monokausal
zu erklären. Gesetz und Zufall spielen offenbar miteinander. Evolution
verläuft zwar letztlich zufällig und unbestimmt, jedoch nur bedingt.
Und genau hier liegen die Chancen. (**).
Gemäß der Systemischen Evolutionstheorie sind Lebewesen selbstreproduktive
Systeme, die gegenüber ihrer Umwelt Kompetenzen besitzen, um aus ihr Ressourcen
(Mittel) zu erlangen, mit deren Hilfe sie ihre Kompetenzen reproduzieren, das
heißt erhalten und erneuern können (**).
Sie benötigen die Ressourcen, da die Kompetenzreproduktion - gemäß
den Gesetzen der Physik - mit Kosten verbunden ist. Zusätzlich sind sie bestrebt,
ihre Kompetenzen zu reproduzieren. Das ist im Grunde schon alles. (**).
Die Chancen zur Evolution stecken im Universum, die Chancen der Geschichte in
der Evolution und also auch im Universum.Die Geschichte ist zwar nicht
unbedingt der Komplize des Zerfalls, aber nicht selten spielt sie sich so auf,
und weil sie ja eingebettet in Evolution ist, hat sie bezüglich der Evolution
genau zwei Möglichkeiten: (1) die Evolution zu unterstützen, (2) die
Evolution nicht zu unterstützen. Mersch könnte und würde
wahrscheinlich auch dieser Aussage entgegenhalten, daß diese zwei Möglichkeiten
nicht bestünden, weil selbstreproduktive Systeme wie z.B. Lebewesen gegen
den Zerfall ankämpfen müssen, um sich selbst erhalten bzw. weiterentwickeln
zu können, weshalb sie ihre Kompetenzen erhalten bzw. das Verlieren ihrer
Kompetenzen vermeiden müssen (**).
Das ist auch richtig. Die Geschichte kann letztlich nicht gegen die Evolution
gewinnen, aber etwas anderes machen als sie und somit einige evolutionäre
Ergebnisse verzögern und sogar verhindern kann sie schon. Wenn eine
Gemeinschaft bemerkt, daß in ihr die Anzahl der Kinder und Jugendlichen
dramatisch angewachsen ist, kann sie z.B. mit politischen Mitteln verhindern,
daß es zu Kriegen kommt. Das Deutsche Reich z.B. hat genau das im 19. Jahrhundert
und im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts getan. Es gehörte in dieser Zeit
niemals zu den Kriegshetzern, die meisten seiner Gegner hingegen schon und einer
davon hatte sogar schon zu dieser Zeit zu niedrige Geburtenraten. Man kann
also eher sagen, daß zwar zu große Unterschiede in den Geburtenraten
eine riesige Gefahr für Kriege in sich bergen - daran habe auch ich überhaupt
keinen Zweifel -, aber trotzdem nicht jeder Kinder- bzw. Jugendüberschuß
zu Kriegen führen muß, wie besonders Gunnar Heinsohn behauptet
(**|**|**|**|**|**).
Daß nicht jeder Kinder- bzw. Jugendüberschuß zu Kriegen
führen muß, hat uns die Geschichte ja gezeigt. Menschen sind diejenigen
selbstproduktiven Systeme, die Geschichte in diesem Sinne (nämlich:
im engeren Sinne) gestalten, und mit dem Wissen, das Menschen bzw. einige
Menschen erreicht haben, können sie der Evolution ein Schnippchen schlagen
- so wie alle Evolutionsagenten mit ihrer Selbsterhaltung dem Zerfall.
Kulturelle Mutation gibt es ebenfalls, denn
- gemäß meiner Kulturtheorie - sind Kulturen Superorganismen.
Und Superorganismen sind - gemäß Merschs und meiner
Theorie - selbstreproduktive Systeme. Diejenige Politik, die Teil der
Geschichte im engeren Sinne (**)
ist, muß scheinbar (scheinbar, nicht anscheinend!)
hin und wieder auch gegen die Prinzipien der Systemischen Evolutionstheorie
(Variation, Reproduktionsinteresse [**],
Reproduktion) so verstoßen und Kompetenzverluste so hinnehmen, daß
sie dadurch die Generationengerechtigkeit in der Gemeinschaft,
der sie verpflichtet ist, bewahrt (**),
also Kompetenzverluste einzelner Politiker zugunsten von Kompetenzgewinnen
der Gemeinschaft auch dann akzeptiert, wenn die Eigeninteressen als die
eigenen Reproduktionsinteressen dazu im Widerspruch stehen. Politiker,
die das tun, sterben deswegen nicht gleich. Auch das hat die Geschichte
gezeigt. Solche Politiker, die derartige eigene Kompetenzverluste bewußt
in Kauf nehmen bzw. altruistisch sind, gab es früher viele; heute
gibt es sie nur noch selten bis gar nicht; und daß es sie nur noch
selten bis gar nicht gibt: darin liegt der Skandal! Aber irgendwann wäre
es wohl eh so gekommen, wie wir im nachhinein aus der Evolution wissen
können; daß es aber manchmal dennoch nicht dazu kommt und auch
nicht kommen muß: das wiederum lehrt uns die Geschichte.
Beispielsweise hätten die
auf Wirtschaft und insbesondere Geld basierenden Superorganismen schon eher oder
später entstehen können, doch tatsächlich konnten sie erst entstehen,
nachdem einige Bedingungen dafür erfüllt waren. Man kann diese Bedingungen
auch zu einer Hauptbedingung zusammenfassen: der faustischen Kultur, also
unserer abendländischen Kultur. Weil aber dieser kulturelle Superorganismus
bis zur vierten Bedingung überleben muß, damit sich jene
anderen Superorganismen durchsetzen können, sollten wir es nicht bei einer
Hauptbedingung belassen, sondern doch von vier Bedingungen ausgehen:1.) | Existenz
einer Kultur, die faustisch genug ist, um den Planeten zu erobern und auszubeuten,
also: Abendlandkultur; | 2.) | Eroberung
des Planeten Erde durch die Abendländer; | 3) | Zivilisation
der Abendlandkultur, weil Zivilisation auch Nihilismus bedeutet und faustischer
Nihilismus alles vernichtet; | 4.) |
Frühverrentung
der abendländischen Kultur, weil eine solche Frühverrentung
einen großen Kompetenzverlust eines großen Superoganismus bedeutet, denn die auf Wirtschaft und insbesondere
Geld basierenden Superorganismen brauchen den Konkurs
des auf Kultur basierenden Superorganismus, dem sie zwar ihre Entstehung
verdanken, der aber nun nur noch als lästiger Konkurrent angesehen
und mittels Bestechung, Erpressung, Krisen, Krieg, Anarchie u.v.m.
bis zum bitteren Ende bekämpft wird. |
Wenn
diese vier Bedingungen erfüllt sind, können sich jene auf Wirtschaft
und insbesondere Geld basierenden Superorganismen etablieren und soviel Macht
ansammeln, daß es nach Überschreiten einer kritischen Zeitspanne kaum
mehr möglich ist, sie wieder aufzulösen, zu besiegen, zu vernichten.
Mittlerweile stehen wir noch bei der 3. und warten auf die 4. Bedingung, und es
wird immer schwieriger, überhaupt noch Politiker zu finden, die bereit sind,
gegen die neuen Superorganismen etwas zu unternehmen. Es wird dann bald nur ein
noch gesunder und auch noch nicht frühverenteter Superorganismus
kultureller (also einschließlich religiöser) Art sein
können, aus dem heraus auch wieder starke Politiker bereitstehen würden,
um diese Aufgabe zu lösen. Doch welcher? Aktuell ist keiner in Sichtweite.
Nicht alle Entwicklungen sind mit Merschs Systemischer Evolutionstheorie
zu erklären, aber immerhin die meisten; für manche braucht man
eben auch die Geschichte im engeren Sinne (**)
oder gar die Geschichte im engsten Sinne (**),
weil sie innerhalb der Geschichte diejenigen sind, die der Evolution auch
hin und wieder einen Streich spielen können - mit mitunter fulminanten
Auswirkungen. Sie kann sich im Gegensatz zur Geschichte im weitesten
Sinne (**)
und zur Geschichte im weiteren Sinne (**),
die sich meist doch eher noch so wie die Evolution als Widerstand
gegen den Zerfall und als Kompetenzerhalt bzw. -verlustvermeidung
zeigen, auch schon mal als Widerstand gegen den Widerstand gegen den
Zerfall und als Widerstand gegen Kompetenzerhalt bzw. -verlustvermeidung
zeigen, und zwar entweder befristet (mit potentiell unendlich vielen Ergebnissen)
oder unbefristet (mit immer demselben endlichen und potentiell beschleunigten
Ergebnis: Zerfall). Aufgrund der Nutzbarmachung dieses Widerspruchs und
dank der Existenz der abendländischen Kultur, die ihn besonders groß
hat werden lassen, sind - gemäß meiner Theorie - die menschlichen
Superorganismen (Organsiationssysteme) entstanden. Daß sie auch
durch permanente Kompetenzerweiterungen seitens mancher Menschen bei gleichzeitigen
Kompetenzverlusten anderer Menschen entstanden sind, bedeutete für
sie also den Beginn eines riesigen Erfolges durch einen Widerspruch (vgl.
auch: Hegels Dialektik).
Evolution und Geschichte stehen
also genausowenig in einem widersprüchlichen Verhältnis zueinander wie
Universumsentwicklung (Kosmogenese) und Evolution. Die ihnen jeweils entsprechenden
Wissenschaftsdiziplinen sollten sich auch deshalb nicht so sehr voneinander abgrenzen,
sondern ergänzen. **
Kompetenzerhalt.
In der Evolution geht es gemäß Merschs
Systemischer Evolutionstheorie um Kompetenzerhalt.
Selbstreproduktive Systeme - wie z.B. Organismen, Superorganismen
(Organisationssysteme) und andere offene Systeme der Selbstreproduktion
- erhalten ihre Kompetenz (Fitneß, Anpassung, Anpassungsfähigkeit,
Kapital u.ä.), indem sie diese reproduzieren, wofür sie Ressourcen
aus ihrer Umwelt benötigen. Wegen der physikalischen Voraussetzungen
bzw. Rahmenbedingungen (**)
können Lebewesen sich nicht anders verhalten, denn täten sie
es dennoch, verlören sie ihre Kompetenzen, stürben, zerfielen
sie sehr bald. Selbstreproduktive Systeme müssen also Kompetenzverluste
möglichst vermeiden. Sie verfügen über verschiedene Verfahren
- wie z.B. Stoffwechsel, Fortpflanzungsfunktionalität, Imitation,
Lernen u.a. - zur Reproduktion ihrer Kompetenzen und eben über Reproduktionsinteressen
(**). Aus dem
Rennen der Evolution scheidet aus, wer seine Kompetenzen gegenüber
der Umwelt verliert, nicht mehr fähig (kompetent) ist, Ressourcen
der Umwelt zu entnehmen, um seine Kompetenzen zu reproduzieren.
Geht es gemäß der Darwinschen Evolutionstheorie um
das Überleben der Fittesten bzw. das Ausscheiden der Unfittesten,
so gemäß der Systemischen Evolutionstheorie um den Selbsterhalt
der Kompetentesten bzw. das Ausscheiden der Inkompetentesten. Was gemäß
der Darwinschen Evolutionstheorie die Selektion vollzieht, das
vollzieht gemäß der Systemischen Evolutionstheorie das
Reproduktionsinteresse (**).
Die Darwinsche Evolutionstheorie ist - gemäß der Systemischen
Evolutionstheorie - lediglich ein Spezialfall der Systemischen
Evolutionstheorie. Es ist eines von Merschs Verdiensten, daß
er die völlige Passiviät bzw. Unselbständigkeit der Evolutionsakteure
gegenüber der Natur, wie sie die Darwinsche Evolutionstheorie
vorschreibt, zu einer teilweisen Aktivität bzw. Selbständigkeit
der Evolutionsakteure durch das Reproduktionsinteresse - eine Unterart
des Willens sozusagen - umgewandelt hat, und zwar mit Recht, denn wir
sehen ja am menschlichen Beispiel, daß seit dem Beginn der letzten,
der abendländischen Moderne das Reproduktionsinteresse bezüglich
der Fortpflanzung abendländischer Menschen die Umkehrung der Selektion
im Sinne der Darwinschen Evolutionstheorie, also negative Selektion,
die man auch soziale Selektion oder einfach nur Dysgenik
nennen kann, betreibt. Seitdem haben nämlich im Abendland die Kompetentesten
bzw. Fittesten zu wenige Kinder, sind also dabei, aus dem Rennen der Evolution
auszuscheiden, während die Inkompetentesten bzw. Unfittesten zu viele
Kinder haben, also dabei sind, im Rennen der Evolution zu bleiben.
Für Mersch gilt:
Selbsterhalt = Kompetenzerhalt während des aktuellen Lebens; Fortpflanzung
= Kompetenzerhalt über das eigene Leben hinaus. (**).
Reproduktionsinteresse.
Mersch hat ein Modell entworfen, in dem
das Reproduktionsinteresse und nicht der Reproduktionserfolg (wie bei Darwin)
entscheidend ist. Das Modell von Mersch ist also ein akteurbasiertes Evolutionsmodell
.... Dazu zählen folgende Aspekte: | Die
Natur hat zwei grundlegend unterschiedliche Selektionsweisen zur Erlangung von
Ressourcen hervorgebracht: Dominanz und Gefallen-Wollen (Push
und Pull). | | Im
Rahmen der Evolution erfolgt eine Hierarchisierung »lebender« Systeme:
einzellige Organismen (Einzeller), vielzellige Organismen (Vielzeller) und Superorganismen. | | Lebende
Systeme zeichnen sich vor allen Dingen durch ihr Reproduktionsinteresse aus, das
heißt durch ihr Bestreben, ihre Kompetenzen in bezug auf ihre Umwelt fortwährend
zu erhalten. | Es
wird eine auf der allgemeinen Systemtheorie fußende Systemische
Evolutionstheorie formuliert und begründet, in deren Zentrum nicht mehr
die natürliche Selektion, sondern der Evolutionsakteur mit seinen
Reproduktionsinteressen steht. (**).
Wohlgemerkt: Damit wird die Selektion nicht total geleugnet, sondern nur relativiert,
aus menschlicher Sicht auch marginalisiert, jedenfalls aber ergänzt durch
das Reproduktionsinteresse. Die Darwinsche Evolutionstheorie wird von
Mersch also nicht verworfen, sondern integriert, so daß er die folgenden
Resultate erzielt beziehungsweise skizziert: | Erfüllt
eine biologische Population die Prinzipien der Systemischen Evolutionstheorie,
dann evolviert sie auch im Darwinschen Sinne. | | Die
natürliche und sexuelle Selektion lassen sich auf die gleichen Evolutionsprinzipien
zurückführen. | | Die
Systemische Evolutionstheorie kann neben der biologischen auch die technische,
wissenschaftliche und kulturelle Evolution beschreiben. | Abschließend
wird die Vermutung geäußert, daß sich auf der Erde alle Evolutionen
gemäß den Prinzipien der Systemischen Evolutionstheorie ereignen. Eine
besondere Bedeutung kommt dabei der Gefallen-wollen-Kommunikation zu, auf deren
Basis fortwährend neue evolutive Lebensräume entstehen können.
(**).
Diese besondere Bedeutung ist der Grund dafür, daß Mersch auch nicht-biologische
Evolutionen verständlich machen kann.Mersch geht davon aus, daß
die individuellen Reproduktionsinteressen ganz erheblich durch die soziale Organisation
beeinflußt werden (und nicht zwingend genetischer Natur sind). (**).
Für Mersch gilt: Selbsterhalt = Kompetenzerhalt während des aktuellen
Lebens; Fortpflanzung = Kompetenzerhalt über das eigene Leben hinaus.
(**).
** |
Mersch ist Systemtheoretiker,
und deshalb geht er den einzig richtigen Weg: Von der höchsten
Ebene zur niedrigsten. Die Biologen sind bislang immer umgekehrt vorgegangen:
Von den Genen zur Gesellschaft oder Kultur. Die Memetik z.B. orientiert
sich vorstellungsmäßig an den Verhältnissen der niedrigsten
Ebene. Das hat keinen Sinn. Ich kann auch nicht den Menschen als eine
Verallgemeinerung seiner Zellen betrachten.
Wenn
ich eine Email-Kommunikation vollständig verstehen will, dann muß ich
mich von oben nach unten durchhangeln, bis hin zum Netzwerkprotokoll. Ich kann
aber nicht den Nachrichtenaustausch zwischen zwei Menschen aus dem Netzwerkprotokoll
heraus erklären. Genau das versuchen die Biologen jedoch ständig.Mersch
orientiert sich in seiner Evolutionsvorstellung sehr stark an den allgemeinen
Vorstellungen, die mit Schrödinger in die Diskussion gekommen sind. Für
ihn besitzen Evolutionsakteure gegenüber dem Lebensraum Kompetenzen (= Adaptionen,
Anpassungen, Fitneß), für die sie ständig bestrebt sind, sie zu
erhalten. Es geht also letztlich um den Erhalt biologischer Informationen (gegenüber
dem Lebensraum, d.h. der Umwelt). Die von ihm benutzten Interessenbegriffe (Selbsterhaltungsinteresse,
Reproduktionsinteresse) verwendet er metaphorisch. Sie sind wohl als reiner Automatismus
entstanden, wurden dann aber immer komplexer. Individuen, die solche Interessen
nicht besaßen (die also nicht ständig darum bemüht waren, am Leben
zu bleiben bzw. sich fortzupflanzen), schieden unabhängig von ihrer Fitneß
aus dem evolutiven Wettbewerb aus.In
diesem Zusammenhang stellt sich zunächst die Frage nach der Speicherung der
Informationen. Und da mußte die Natur mit irgendetwas beginnen, und zwar
konkret mit der DNS. Später haben sich dann weitere Möglichkeiten der
Informationsspeicherung ergeben, insbesondere durch die Gehirne. Diese sind sozusagen
in der Lage, biologische Informationen (Kompetenzen, Adaptionen etc.) tradigenetisch
zu speichern. Der Mensch erfand nun noch die symbolische Speicherung. Heute können
wir unsere Kompetenzen sogar bei Youtube abspeichern. (Jackle, 12.06.2009,
15:16 **). |
Bei
der Darwinschen Evolutionstheorie steht der Reproduktionserfolg im Vordergrund,
bei der Systemischen Evolutionstheorie dagegen das Reproduktionsinteresse.
(**).
Anders als die individualistische Darwinsche Evolutionstheorie besitzt die
Systemische Evolutionstheorie ein integriertes soziobiologisches Konzept.
(**).
**Laut Peter Mersch ist die natürliche
Selektion lediglich ein Ergebnis der Wirkungen grundlegenderer, auf den Selbsterhaltungs-
und Reproduktionsinteressen von Individuen beruhender Prinzipien, die er unter
dem Namen Systemische Evolutionstheorie zusammenfaßt. Gemäß
dieser können nur selbsterhaltende, selbstreproduktive Systeme eigendynamisch
evolvieren. Sexuelle Selektion und Darwinsche Evolutionstheorie
verhalten sich zueinander wie Gefallen-wollen-Kommunikation und Systemische
Evolutionstheorie. Das Zusammenspiel von Systemischer Evolutionstheorie
und Gefallen-wollen-Kommunikation kann den Ursprung von Allem
(**)
- so Mersch - erklären.Sexuelle Selektion und Darwinsche
Evolutionstheorie verhalten sich zueinander wie Gefallen-wollen-Kommunikation
und Systemische Evolutionstheorie. Die Systemische Evolutionstheorie
schafft eigenständige selektive Umwelten, in denen dann autonome evolutive
Prozesse ablaufen können. Anders gesagt: Die Gefallen-wollen-Kommunikation
erzeugt den Rahmen; sie erstellt die evolutive Infrastruktur. Anschließend
gestaltet sich darin alles gemäß den Prinzipien der Systemischen Evolutionstheorie.
(**).
Die Systemische Evolutionstheorie überzeugt auch deshalb so sehr,
weil sie so wie schon meine Allgemeine Entwicklungstheorie (**)
in der Lage ist, eine Brücke zu schlagen zwischen Biologie und Ökonomie
(die Unterdisziplinen Demographie und Soziologie eingeschlossen [**]),
zwischen Natur und Kultur. Über diesen Brückenschlag hinaus
ist sie sehr sinnvoll, weil sie eine theoretische Lösung des demographisch-ökonomischen
Paradoxons (**|**|**|**)
bzw. des Central Theoretical Problem of Human Sociobiology (**)
und auch eine praktische Lösung unseres modernen demographischen
Problems (**|**|**|**)
anbietet. Was diese Lösungen angeht, so versagen nämlich alle
bisherigen biologischen (einschließlich evolutionistischen) und
alle bisherigen ökonomischen (einschließlich demographischen
und soziologischen) Theorien.
Wenn Reproduktionen - und also auch die Fortpflanzung (!) - interessengeleitet
sind, dann ist es vorübergehend (wegen der natürlichen
Rahmenbedingungen! **)
auch möglich und die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, daß gegen
die Gesetze bzw. Regeln der Natur verstoßen wird. Menschen sind
ein Beispiel für diesen Verstoß, und deren Reproduktionsinteressen
zeigen, daß die - seit der abendländischen Moderne als natürlich
verstandene - Richtung von der Natur zur Kultur (Natur => Kultur) auch
umgekehrt sein kann, nämlich von der Kultur zur Natur (Kultur =>
Natur), wenn wahrscheinlich auch nur vorübergehend (wegen der natürlichen
Rahmenbedingungen! **).
Diese von der Kultur eroberte Machtsphäre, deren Berücksichtigung
ich schon seit langem von den Wissenschaftlern, die sich immer mehr in
Abhängigkeit von der Politik begeben, fordere, ist - vorübergehend
(**)
- gegen die Natur gerichtet, aber nicht frei von ihr, weil sie
ihr in letzter Konsequenz doch ausgeliefert bleibt (**).
Ich behaupte nun, daß auch Peter Mersch das erkannt haben muß,
weil seine Systemische Evolutionstheorie das impliziert.
Generationengerechtigkeit als Hauptinteresse und ethische Forderung.
Daß Peter Mersch die Generationegerechtigkeit in den Mittelpunkt
seines Interesses stellt und zu einer ethischen Forderung erhebt (**),
macht ihn für mich äußerst sympathisch. Im Rahmen der
Herrschaftsform, unter der wir mittlerweile leiden, werden politische
Maßnahmen an der derzeitigen und auf geradezu kriminelle Weise schon
seit Ende der 1960er Jahre andauernden Ungerechtigkeit gegenüber
den Generationen der Zukunft nichts ändern - im Gegenteil: sie werden
ihnen noch mehr Schulden aufbürden, ihnen Verhältnisse bescheren,
die Volkmar Weiss das Große Chaos genannt hat (**),
denn dessen Ausmaß übersteigt bei weitem, was es in der Menschheitsgeschichte
zusammengenommen gegeben hat. Man muß damit rechnen, daß von
den bis dahin vielleicht 10 Milliarden zählenden Menschen dieses
Planeten weniger als 1 Milliarde Menschen, vielleicht eine halbe Milliarde
Menschen oder - im schlimmsten Fall - gar kein Mensch übrigbleibt.
Man sollte daher für jeden einzelnen Menschen einer jeden aktuell
lebenden Generation daraufhin überprüfen und danach bewerten,
ob und wie sehr das Verhalten und Handeln generationengerecht, also nachhaltig
oder nicht nachhaltig gegenüber den zukünftigen Generationen
ist. Das muß in jeder Hinsicht im Mittelpunkt des Interesses aller
Menschen stehen. **
** **
Demographischerseits kann das nur heißen, daß die Geburtenraten
sich so schnell wie möglich auf die Zahl von 2,13 Kindern pro Frau
einzupendeln haben, das heißt: diejenigen Völker, deren Frauen
mehr als 2,13 Kinder haben, müssen abrüsten
bis auf 2,13, Kinder pro Frau, und diejenigen Völker, deren Frauen
weniger als 2,13 Kinder haben, müssen aufrüsten
bis auf 2,13 Kinder pro Frau. Nur diese Lösung ist eine nachhaltige
und generationengerechte Lösung!
Gefordert ist also eine globale Bevölkerungspolitik, die das Ziel
2,13 Kinder pro Frau überall in der Welt nur haben darf! Anderenfalls
werden wir schon bald das Große Chaos erleben! Dessen Vorboten
erleben wir ja schon seit längerem!
Familienmanagement und Organisation von Produktion und Reproduktion.
Mersch schlägt vor, ein Familienmanagement (**|**)
einzuführen, die Familie zum Beruf zu machen (**|**).
Dieser Vorschlag geht offenbar einher mit der Einsicht, daß es anscheinend
(noch) kein Zurück zur patriarchalisch organsierten Familie
geben kann und der einmal von der abendländischen Kultur eingeschlagene
Weg der Frauenemanzipation, obwohl sie ein Irrtum ist (vgl. den Buchtitel:
Die Emanzipation - ein Irrtum! [**])
ist und unsere Gesellschaft restlos ruinieren wird (vgl. den
Buchuntertitel: Warum die Angleichung der Geschlechter unsere Gesellschaft
restlos ruinieren wird [**]),
wohl (noch) nicht rückgängig gemacht werden wird. Mersch will
also nicht einen anderen politischen, sondern einen anderen gesellschaftlich-wirtschaftlichen
Weg als Lösung. Er will nicht oder jedenfalls nicht direkt die Politik
ändern, sondern die Familie retten, indem er sie gesellschaftlich
attraktiver machen will: Familie als Beruf heißt ja im modernen
Sinne, daß die Familie wieder ins Zentrum der Gesellschaft gerückt
wird, und das geht bei uns heute anscheinend nur noch dadurch, daß
man sie wirtschaftlich reizvoll macht.
Die abendländische Geburtenrate soll dadurch steigen, daß
z.B. eine Familienmanagerin (**|**),
die zuvor gut ausgebildet worden ist, viele - eigene und/oder fremde -
Kinder großzieht, dafür viel Geld bekommt und vielen anderen
Müttern dadurch ermöglicht, in Lohnarbeit zu gehen bzw. zu bleiben.
Mersch
behauptet zu Recht, daß die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
(**|**|**|**|**|**|**),
die sich mittlerweile auch die Parteien auf die Fahnen geschrieben haben, zum
Scheitern verurteilt ist. Wenn also die Frauen auf ihre beruflichen Karrieren
(noch) nicht verzichten wollen und Familie und Beruf nicht wirklich vereinbar
sind, dann gibt es offenbar nur eine Lösung für das demographische Problem:
Famile als Beruf.
Die Politiker wollen, daß der Staat zur Familie wird - das erinnert
an die kommunistischen Staaten -, Mersch will, daß ein Unternehmen
zur Familie wird. Immer wieder stellt er auch deshalb den Vergleich zwischen
wirtschaftlichen Unternehmen auf der einen und Staaten bzw. Gesellschaften
auf der anderen Seite her. Wenn ein wirtschaftliches Unternehmen so wie
unsere heutigen westlichen und westlich-orientierten Staaten bzw. Gesellschaften
seine Reproduktion vernachlässigte, wäre er sehr bald pleite.
In wirtschaftlichen Unternehmen heißt das, was in Staaten bzw. Gesellschaften
Nachwuchs, Nachkommen oder auch Reproduktion heißt, Forschung
und Entwicklung bzw. Produkt-Reproduktion. Wenn ein Unternehmen
nicht oder nicht genug in ihre Forschung und Entwicklung investiert, dann
ist es nicht oder schon bald nicht mehr überlebensfähig. Pleite!
Bankrott! Aus! Ende! Wenn ein Staat bzw. eine Gesellschaft sich ebenfalls
so verhält, ist er bzw sie ebenfalls nicht oder schon bald nicht
mehr überlebensfähig - je nachdem, wie lange man Vertrauen in
ihm/ihr hat, er/sie kreditfähig bleibt.
Je
mehr die Konkurrenz zunimmt, desto mehr steigt die Bedeutung der Reproduktion.
Innovativen Unternehmen sind die Zusammenhänge natürlich längst
bewußt. Zukunftsfähige Unternehmen zeichnen sich dadurch aus, daß
in ihnen die Abteilungen für Forschung und Entwicklung die gehätschelten
Lieblingskinder sind und sie folglich üppig wachsen und gedeihen. Dagegen
wird in den anderen Abteilungen zeitgleich stetig Personal abgebaut. Einige
Unternehmen bestehen sogar überwiegend aus einem Management zuzüglich
einer Entwicklungsabteilung (Reproduktion), während die gesamte Produktion
ausgelagert ist. Um es salopp zu sagen: Nike könnte sich auf den Entwurf
neuer Schuhmodelle konzentrieren, die Herstellung der Schuhe aber der Konkurrenz
überlassen. (**).
Wenn ein Unternehmen aber die Reproduktion der Konkurrenz überließe
und selbst nur die Produktion behielte, wären seine Tage gezählt. Bei
Produktion und Reproduktion handelt es sich um eigenständige und gleichgewichtige
Aufgaben. .... Unternehmen investieren in neue Produkte (das heißt in ihre
Reproduktion) häufig ähnlich lange vor, wie dies menschliche Gesellschaften
beim Aufziehen von Nachwuchs tun. (**).
Wenn sie es tun.Käme man der Forderung nach der Vereinbarkeit
von Familie und Beruf (**|**|**|**|**|**|**)
ernsthaft nach, so wäre das so, als wenn in einem Unternehmen das in der
Produktion arbeitende Personal nach Feierabend auch noch in der Reproduktion (Forschung
und Entwicklung) tätig wäre, und zwar unentgeltlich. In ernsthaften
Unternehmen wäre man sich sehr schnell im klaren darüber: Dies kann
und wird nicht funktionieren. Aber Staaten sind ja auch keine ernsthaften, gewinnorientierten
Unternehmen .... (**).
Schon gar nicht Parteienstaaten.Hart kalkulierende und durch und
durch ökonomisch denkende, gewinnorientierte Unternehmen investieren Milliardensummen
in ihre Reproduktion, obwohl sich diese nicht unmittelbar »rechnet«.
Sie beschäftigen in diesen Bereichen üblicherweise ihre fähigsten
Mitarbeiter. Oft repräsentieren solche Abteilungen sogar die eigentliche
Kernkompetenz des Unternehmens, während fast alles andere ausgelagert werden
könnte und zum Teil auch wird. Dabei fällt aber vor allem eins auf:
Leistungsfähige Unternehmen organisieren sowohl ihre produktiven als auch
reproduktiven Bereiche marktwirtschaftlich, Staaten tun dies dagegen nicht. Wenn
folglich ein Staat die eigene Reproduktionsarbeit vernachlässigt und keine
ausreichenden Investitionen in sein Hauptvermögen - das Humanvermögen
- tätigt, dann hat das nichts mit einem Trend zum Primat der Ökonomie
zu tun, sondern schlicht und ergreifend mit unprofessionellem Management und einer
völlig verfehlten (sozialistischen) Organisation der gesellschaftlichen Reproduktion.
Leider haben die Globalisierung und der Trend zur Wissensgesellschaft noch nicht
zu der Erkenntnis geführt, daß eine kritische staatliche Aufgabe nun
die Reproduktion ist, und diese dann auch entsprechend zu oganisieren ist. Statt
dessen liegt der Fokus weiterhin auf der wirtschaftlichen Entwicklung. (**).
Die Produktion ist marktwirtschaftlich, die Reproduktion dagegen sozialistisch
organisiert (**).
In der Produktion sind Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert, in der
Reproduktion sind die Aufwände privatisiert und die Erträge sozialisiert.
Die Produktion belohnt folglich Leistung, die Reproduktion dagegen Faulheit.
(**).
Wie dumm! Sozialismus wie überhaupt jede Art von
Egalitarismus macht eben alle gleich, nämlich: gleich arm und gleich dumm!
Ein Beispiel unter vielen: Die Angleichung der Geschlechter macht dumm.
.... Die weitestgehende Angleichung der Geschlechter macht moderne Gesellschaften
zunehmend ärmer und dümmer. (**).
Dieser Prozeß ist eine typische Begleiterscheinung der Moderne, die zunächst
noch nicht so sehr auffällt, und dann, wenn sie auffällt, nur noch schwer
wieder rückgängig zu machen ist - wenn überhaupt. In patriarchalischen
Gesellschaften korreliert die Zahl an Nachkommen mit dem sozialen Erfolg und der
Intelligenz der Männer, wodurch die Bevölkerung von Generation zu Generation
sukzessive an Intelligenz gewinnt. In modernen »gleichberechtigten«
Gesellschaften besteht dagegen üblicherweise eine negative Korrelation zwischen
der Zahl an Nachkommen und der Intelligenz der Männer und Frauen, wodurch
die Bevölkerung von Generation zu Generation sukzessive an Intelligenz verliert.
Da der durchschnittliche IQ einer Bevölkerung auch mit dem Wohlstand des
Landes korreliert, dürfte sich in solchen Gesellschaften zunehmend Armut
ausbreiten. Kurz: Eine solche Gesellschaft brasilianisiert und entwickelt sich
zurück in ein Entwicklungsland. (**).
Wer die Reproduktion vernachlässigt, muß bald auch die Produktion vernachlässigen.
Mersch bietet auch Vergleiche aus dem Sport (**):
In unseren westlichen Gesellschaften steigen nicht die Schlechtesten ab wie z.B.
in der Fußballbundesliga, sondern die Besten. Eliminiert werden bei uns
die Fittesten und nicht die Unfittesten. Wir haben also seit unserer Moderne (sie
begann übrigens schon fünf bis sieben Jahrzehnte vor dem Bekanntwerden
der Darwinschen Evolutionstheorie) die Darwinsche Evolutionstheorie in der Praxis
auf den Kopf gestellt: Survival of the Unfittest. Bei uns überleben
die Unangepaßtesten, steigen die Schlechtesten auf, siegen die Unfittesten,
werden die Faulsten, die Dümmsten, die Unqualifiziertesten am meisten belohnt.
In unserer Kultur war und ist der Hauptgrund für die Qualifikation des eigenen
Nachwuchses eine auf sehr viele Jahrhunderte oder sogar einige Jahrtausende zurückgehende
Erziehung, Bildung und Ausbildung. In den fremdkulturellen Ländern wurden
und werden die Kinder nicht entsprechend unserer Kultur in Richtung auf technisch-wissenschaftliche
Qualifikationen erzogen, gebildet und ausgebildet (vgl. faustische
Abendländer [**|**|**|**]).
Der eigene Nachwuchs darf also niemals vernachlässigt werden. Wenn er vernachlässigt
wird, tritt das Problem ein, das wir heute vor uns sehen: der eigene qualifizierte
Nachwuchs wird immer schneller weniger und von dem aus fremden Kulturen stammenden
unqualifizierten Nachwuchs immer mehr verdrängt. Besonders im Bereich Technik
und Wissenschaft, also in zwei der typischsten Bereiche des faustischen Abendlandes,
werden Qualifizierte benötigt. Außerhalb des Abendlandes sind diese
Qualifizierten aber nicht oder jedenfalls kaum zu finden. Sie sind dort sehr knapp,
um einen Begriff aus der Wirtschaftswissenschaft zu bemühen, und um diese
sehr wenigen Qualifizierten, die es in nichtabendländischen Gegenden (z.B.
in Ostasien) gibt und eigentlich dringend zuhause gebraucht werden, gibt es unter
den abendländischen Ländern mittlerweile einen Wettbewerb, den man auch
Krieg nennen kann.Auch der Sport ist ein typisch abendländisches
Phänomen; doch er ist mittlerweile sogar für einige der anderen Kulturkreise
ein bißchen attraktiv geworden, weswegen also der Vergleich aus dem Sport
mittlerweile ein bißchen hinkt. Aber trotzdem: Wenn z.B. der FC Bayern München
im Konkurrenzkampf allein dadurch bestehen wollte, indem er Spieler zwar immer
noch ein- und verkauft, aber auf die eigene Nachwuchsförderung größtenteils
oder sogar ganz verzichtet, dann würde er schon bald absteigen und bald danach
sogar auch das gesamte Profilager verlassen müssen. Was für Sportvereine
gilt, gilt auch für Staaten bzw. Gesellschaften. | Nun
stammt von Trivers die Theorie (für die sehr viel spricht), daß die
sexuelle Selektion maßgeblich durch den Unterschied in den Elterninvestments
gespeist wird: Es findet maßgeblich eine Selektion bei dem Geschlecht statt,
welches die geringeren direkten Elterninvestments erbringt. Mit anderen Worten:
Frauen haben über einen sehr langen Zeitraum Männer mit höheren
kognitiven Leistungen bevorzugt selektiert (die bekamen mehr Kinder). Hierdurch
kam es zur menschlichen Gehirnentwicklung. Ganz ähnlich bei anderen Arten:
Weil Pfauenweibchen Männchen mit großem Schweif bevorzugten, wuchs
der mit der Zeit. Gleiches konnte bei Giraffen nachgewiesen werden (siehe Junker).
Auch hier bevorzugen die Weibchen männliche Giraffen mit einem besonders
langen Hals. Was würde
nun passieren, wenn die beiden Geschlechter bei den Pfauen übereinkämen,
die Elterninvestments zwischen den Geschlechtern zu nivellieren? Einfache Antwort:
Die Schweife würden verschwinden. Das
moderne Genderkonzept betreibt eine Nivellierung der Elterninvestments von Frauen
und Männern. Welche Folgerungen ergeben sich hieraus? Einfache Antwort: Es
würden sich die menschlichen Merkmale zurückbilden, die vor allem das
Resultat der sexuellen Selektion waren, denn die sexuelle Selektion würde
durch das Genderkonzept aufgehoben. Mit anderen Worten: Die Menschheit würde
wohl wieder verdummen.Das
kann man sich einfach plausibel machen: Menschen mit hoher Intelligenz würden
die verantwortungsvolleren Jobs bekommen (beide Geschlechter) und folglich einen
höheren Anteil an sozialen Arbeiten leisten. Hierdurch hätten sie weniger
Zeit für Familienarbeit. Infolgedessen würden sie weniger Kinder bekommen.
Die Erfolgsmerkmale würden sich folglich zurückbilden. (Jackle,
12.06.2009, 21:59 **). |
Viele Arbeitsplätze werden erst durch Kinder, oder allgemeiner,
durch die gesellschaftliche Reproduktion geschaffen. Und: Man kann die
Arbeit nicht einfach immer weiter steigern. Eine Erhöhung der Frauenerwerbsquote
bei gleichzeitigem Rückgang der Kinderzahl würde bestenfalls
zu einem Verdrängungswettbewerb auf dem Arbeitsmarkt führen:
Ältere und unqualifiziertere Arbeitskräfte werden ausgesondert
und durch qualifiziertere jüngere Frauen ersetzt (**).
Damit würde aber eine Entwicklung in Gang gesetzt, die ohne entsprechende
Gegensteuerung geradezu fatale Züge annehmen könnte: Qualifizierte
Frauen drängen verstärkt auf den Arbeitsmarkt und ersetzen weniger
qualifizierte und ältere Arbeitnehmer, beziehungsweise verhindern,
daß Schulabgänger Arbeit oder Lehrstellen finden, denn es entstehen
ja auf diese Weise keine neuen Arbeitsplätze. Im Gegenteil: Möglicherweise
verrichten die qualifizierten Frauen die Arbeit besonders effizient. Ein
Großteil der ersetzten oder nicht eingestellten Personen wird in
der Folge arbeitslos oder frühzeitig in Rente gehen. Es entsteht
eine größere Zahl weniger qualifizierter Arbeitswilliger, die
aber auf Dauer keine Arbeit findet und sich bald aufgibt. Auf der anderen
Seite bekommen qualifizierte und berufstätige Frauen nun besonders
wenige Kinder. In der Folge verschiebt sich die Nachwuchsarbeit verstärkt
in sozial schwächere Schichten, was - wie das Kapitel »Evolution«
... zeigen konnte (**)
- langfristig beträchtliche Einbußen bei der Bevölkerungsqualität
beziehungsweise dem Humanvermögen nach sich ziehen dürfte. Nun
wachsen also prozentual noch mehr Menschen heran, die auch mit zusätzlichen
Bildungsanstrengungen nur schwer für die Anforderungen einer modernen
und im Wind der Globalisierung stehenden Wissensgesellschaft fit gemacht
werden können. Die Wirtschaft wird deshalb fordern, die Frauenerwerbsquote
weiter zu erhöhen, denn nur hier können noch ungenutzte Potentiale
mobilisiert werden. Sie wird also qualifizierte Frauen noch stärker
ködern und diese werden daraufhin mit einer noch niedrigeren Geburtenrate
reagieren. Gleichzeitig werden sich die Stimmen derer mehren, die behaupten,
man könne doch weitestgehend auf die teure eigene Nachwuchsarbeit
verzichten und stattdessen Zuwanderer ins Land holen (so wie das ja Bayern
München auch tue), die all das in ihren Heimatländern bereits
erfahren hätten, was sonst deutsche Eltern ihren Kindern mühselig
vor Ort beibringen müßten, weswegen sie dann weniger arbeiten
könnten. Am Ende ist die gesamte Bevölkerung ausgetauscht, das
Humankapital geplündert und das Land verarmt. Und niemand hat dem
zugestimmt. (**).
Wie schon gesagt (**):
Eine solche Tendenz geht in Richtung Verdummung und Verarmung!
Ähnliche Fehlsteuerungen wie die gerade beschriebene kennt man auch
in der Unternehmenswelt. Zum Beispiel könnte sich ein Unternehmen in wirtschaftlich
schwierigen Zeiten (oder als Folge einer Übernahme mit kurzfristigen Gewinnmitnahmen)
dazu entscheiden, die Investitionen in die Zukunft, nämlich in Forschung
und Entwicklung, zurückzufahren. Damit könnten gegebenenfalls zunächst
wieder erhöhte Gewinne erzielt werden. Wird diese Strategie aber für
eine zu lange Zeit durchgehalten, dann fehlen irgendwann die Produkte, mit denen
man auf dem Markt konkurrieren könnte. Eine erneute Steigerung der Investitionen
zur Rückerlangung der Konkurrenzfähigkeit dürfte in einer solchen
Phase dann aber viel zu spät kommen: Der Konkurs wäre unvermeidlich.
(**).
So ist es! Und das kann man wie ein Gesetz hinschreiben, am besten gleich
ins Grundgesetz (**).Bei
der gesellschaftlichen Reproduktion handelt es sich um Investitionen in die Zukunft
eines Landes. .... Was fehlt, sind die täglichen zeitlichen und materiellen
Aufwendugen für das jahrzehntelange Aufziehen von Kindern. Kinderlose konsumieren
statt dessen den größten Teil ihres Einkommens. Die Zukunftsinvestitionen
überlassen sie ganz wesentlich den Familien. Stellen Sie sich zum Beispiel
vor, ein Unternehmen erwirtschafte einen Gewinn von einer Milliarde Euro. Dann
macht es einen großen Unterschied, ob der Gewinn in zusätzliche Forschungs-
und Entwicklungsprojekte (Reproduktion) investiert wird, oder ob dafür rote
Ferraris und Yachten für Top-Manager gekauft werden. Forschungs- und Entwicklungsprojekte
sind Investitionen in die Zukunft des Unternehmens, Ferraris und Yachten dagegen
nicht (**).
Die unterschiedlichen Investitionen von Kinderlosen und Familien sind analog zu
bewerten. Sollten Sie als Leser zur Zeit keinen Arbeitsplatz oder ihre Kinder
keine Lehrstelle finden, dann lassen Sie sich bitte nicht durch Aussagen wie »Es
ist gut, daß wir so wenig Nachwuchs bekommen, denn der würde doch auch
wieder arbeitslos und müßte dann finanziert werden« verunsichern.
Die aktuellen Arbeitsmarktprobleme werden ganz wesentlich durch die folgenden
Umstände mitangetrieben: Als in der Bundesrepublik Deutschland der letzte
Babyboom stattfand, wurden pro Jahr ca. 1,35 Millionen Kinder geboren. Heute sind
es noch knapp die Hälfte. Hinzu kommt: Diese Generation verinnerlichte ganz
besonders stark das Paradigma der gleichberechtigten, berufstätigen Frau.
Die Frauen setzten folglich weniger Kinder in die Welt und arbeiteten dafür
um so mehr. Auch profitierte diese Generation bereits von der Bildungsexpansion.
Durch die hohe Erwerbsbeteiligung der Frauen nimmt diese Generation besonders
viele Arbeitsplätze in Anspruch. Heute ist diese Generation ... besonders
leistungsfähig. Mit einer Familiengründung hat sie abgeschlossen, sie
verfügt über weitreichende Berufserfahrungen und muß in der Regel
nicht erst kosten- und zeitaufwandig eingearbeitet werden. All das trägt
dazu bei, daß jüngere und ältere Menschen zur Zeit auf dem Arbeitsmarkt
vergleichsweise nur schwer zu vermitteln sind, denn sie weisen gegenüber
diesen starken Generationen Defizite (zum Beispiel fehlende Berufserfahrung) auf.
Was aber passieren wird, wenn der größte Teil dieser starken Jahrgänge
in Rente geht und dann von den nachrückenden schwächeren Jahrgängen
finanziert werden will, darüber läßt sich zur Zeit nur spekulieren.
(**).
Und als wäre das noch nicht problematisch genug, läßt unser Staat
bzw. unsere Gesellschaft immer mehr Unqualifizierte aus dem Ausland einwandern,
die ebenfalls von den Steuerzahlern finanziert werden müssen!Zu
Recht muß man doch fragen (dürfen): Warum darf ausgerechnet ein Staat,
der zu wenig Wert auf den Nachwuchs legt und sich immer mehr verschuldet, sein
Ende länger hianusschieben als ein Unternehmen? Zählt da überhaupt
noch die Ausrede, er habe sich dabei ja nur nach den Wünschen eines bestimmten
lobbyistischen Unternehmens gerichtet?Ein Unternehmen, das seinen Nachwuchs
bzw. seine Forschung und Entwicklung vernachlässigt, wird prompt dafür
bestraft. Ein Staat darf, indem er sich verschuldet und dafür seine wichtigsten
Bürger ganz besonders belastet, seine Strafe zeitlich verzögern und
seine Verantwortung den zukünftigen Generationen aufbürden. Ist das
gerecht?Im linken Sozialismus ist - anders als in Marktwirtschaften -
die vom Einzelnen erbrachte Leistung nicht immer präzise zuordbar (beziehungsweise
dies ist manchmal sogar ausdrücklich nicht erwünscht), denn viele Arbeiten
werden im Kollektiv erbracht. Kritiker weisen darauf hin, es käme dann sehr
leicht zur Tragik der Allmende (**),
weshalb die einzelnen Individuen bei dieser Wirtschaftsform insgesamt deutlich
weniger leisten würden, als sie leisten könnten. (**).
Ein zentrales Problem moderner Gesellschaften kann also identifiziert werden: | Die
Produktion ist in den meisten modernen Gesellschaften marktwirtschaftlich organisiert,
die Reproduktion dagegen sozialistisch. | Oder
anders ausgedrückt: In der Produktion können Gewinne privat abgeschöpft
werden, während Verluste meist sozialisiert werden. Dagegen sind in der Reproduktion
die Aufwände privat zu erbringen, die Einkünfte daraus stehen aber allen
zu. Die Produktion belohnt folglich Leistung, die Reproduktion dagegen Faulheit.
(**).
Kein Wunder also, daß gerade diejenigen Staaten bzw. Gesellschaften,
die alles Westliche und Westlich-Orientierte hassen, umso mehr auf die Reproduktion
setzen, je mehr ihr Haß zunimmt. Was die am Westen bzw. am modernen
Westen nicht mögen, ist seine derzeitige Vorliebe für eine ganz merkwürdige
Koalition zwischen dem Marktwirtschaftlichen und dem Links-Sozialismus - besonders
dem Feministischen, Egalitaristischen (im Sinne einer links-sozialistischen Frauenemanzipation)
-, aus der sich auch seine immer schwächer werdende Reproduktion,
sein immer schwächer werdendes Reproduktionsintereresse ergibt. Das
Morgenland z.B. will nicht untergehen, sondern - wieder - aufgehen. Wenn es das
Abendland kopieren würde, ginge es ebenfalls unter, und das will es vermeiden.
Auch deshalb ist es so antifeministisch und so antiabendländisch.
Das Morgenland erkennt an dem Beispiel Abendland all das, was es vermeiden muß.
Denn es begreift, daß die Moderne des Abendlandes der Untergang des Abendlandes
ist. Man könnte auch sagen: Das Morgenland riecht den Untergang des Abendlandes.
Als Spötter könnte man sagen: Das Morgenland verdankt seinen (Wieder-)Aufgang
dem Untergang des Abendlandes. Energetische
Ressourcen im Vergleich zu Wissen und Information.
Genau
wie Peter Mersch beklage auch ich die viel zu starke Ausrichtung von Geldwirtschaften
auf energetische Ressourcen statt auf Wissen und Information (**).
Auch dieser Entwicklung haben wir unsere gegenwärtige miserable Bevölkesrungssituation
zu verdanken, in der wir nicht wie im Dreck steckten, wenn unsere Herrschenden
den sehr hohen Stellenwert von Wissen und Information erkannt hätten (so,
wie er früher besonders in Deutschland selbstverständlich war) und dabei
die Generationengerechtigkeit (**)
nicht mit Füßen so sehr getreten hätten, daß die Erde bebt.Die
folgenden Sätze stammen von Peter Mersch, aber sie könnten auch von
mir stammen (abgesehen von der Dauer des eigenen Autobesitzes, auf den ich nur
selten verzichtet habe):
Persönlicher Besitz an Dingen hat mir noch nie viel bedeutet.
Beispielsweise besaß ich in meinem Leben nur 2 Jahre lang ein
eigenes Auto. Ein uralter hellblauer VW-Käfer, der die Fahrzeit
zwischen meiner damaligen Wohnung in Bremen-Mitte und meinem Arbeitsplatz
in Bremen-Nord von 90 auf 30 Minuten herunterdrückte - eine Leistung,
für die ich ihm noch heute dankbar bin -, und der seine letzten
beiden Jahre mit mir verbringen durfte, bevor der TÜV uns schied.
Ich verdiente damals als IT-Experte ausreichend viel Geld, um mir ohne
weiteres einen »dicken Schlitten« leisten zu können.
Allein: Ich wollte es nicht. Das heißt nun nicht, daß ich
Autos nicht mag. Im Gegenteil: Wann immer ich mir aus zwingenden beruflichen
Gründen für ein oder zwei Tage einen Wagen geliehen habe,
entschied ich mich für Modelle, mit denen man auf freien Autobahnstrecken
auch mal seinen Spaß haben konnte. **
Demgegenüber bin ich regelrecht süchtig nach Wissen
und Information. Internet, Bücher, Musik, all das ist im Grunde
für mich völlig unverzichtbar. Und genau deshalb folgt nun
der passende Vorschlag dazu. .... In einer auf Informations-Geld beruhenden
Informationsgesellschaft könnten sich ganz neue anstrebenswerte,
auf Information und Wissen basierende soziale Status etablieren ....
**
Wieder
fühle ich mich gezwungen, zum Ausdruck zu bringen, daß mir Peter Mersch
sehr sympathisch ist. Es wäre
denkbar, wünschenswert und auch sinnvoll, eine spezifische Währung für
Wissen und Information einzuführen.
Unterschiedliche Definitionen.
Ich gehe bei der Definition für Individuum
sprachwissenschaftlich vor, während Peter Mersch dabei von der Biogenetik
auszugehen scheint. Individuum bedeutet das Unteilbare,
und ich sage: Der Mensch ist nicht unteilbar. Wer in einem Menschen ein
Individuum erkennen will, will es wie ein Atom, das ebenfalls
das Unteilbare bedeutet, erkennen. Die Geschichte der Physik hat deutlich
gezeigt, daß auch das Atom nicht unteilbar ist, sondern teilbar, nämlich
in Protonen, Neutronen (diese beiden wiederum in Quarks) und Elektronen. Und so
gilt auch für jedes Lebewesen, daß es trotz seines ihm ganz eigenen
genetischen Codes nicht unteilbar ist.
Peter Mersch definiert
die Begriffe Kultur, Zivilisation und Moderne
zum Teil anders als ich (**).
In meiner Theorie ist eine Kultur erst dann auch Zivilisation, wenn
sie erwachsen bzw. modern geworden ist. Kultur ist hier
stets als Oberbegriff gemeint. Genauer: Kultur als Hyperonym (Superordination)
umfaßt auch Zivilisation als Hyponym (Subordination), auch Moderne
als Hyponym (Subordination). Ähnlich wie
Mersch Organisationssystem(e) (**|**)
definiert, so definiere ich Kultur(en), wobei auch ich davon ausgehe, daß
derartige Organisationsysteme als Superorganismen seit der Moderne
sogar dabei sind, auch biologisch einen ähnlich großen evolutionären
Sprung (Komplexitätssprung [**],
so Mersch) zu vollziehen wie vor ihnen die erfolgreichen Organismen. Organisationssysteme
beinhalten Organismen, die Zellen beinhalten. (Zellen [Einzeller] sind autopoietische
Systeme erster Ordnung; Vielzeller [Organismen] sind autopoietische Systeme zweiter
Ordnung; Organisationssysteme sind autopoietische Systeme dritter Ordnung.)
Mersch begründet seine sympathische Theorie vor allem mit biologisch-evolutionstheoretischen,
ökonomischen und demographischen Argumenten, ich meine Theorie vor allem
mit biologisch-evolutionstheoretischen, ökologischen, ökonomischen,
demographischen und kulturgeschichtlichen. Unsere Theorien treffen sich also argumentativ
in nicht wenigen Bereichen. Mersch vernachlässigt, wie ich finde, die Kulturgeschichte
zu sehr. Kultur ist gemäß meiner Theorie vor allem als eine
G e m e i n s c h a f t s f o r m
- in etwa so wie ein K u l t u r k r e i s
- zu verstehen, und zwar bezogen auf zwei Erscheinungen:(1.)
Menschen-Kultur (Evolution bzw. Geschichte der Menschheit) als ein
bis heute doch ziemlich abstrakt gebliebener Kulturkreis, da die Kultur
dieser einen Menschheit ja konkret kaum existiert. |
|
(2.)
Historien-Kultur als die aus bislang acht unterschiedlichen Historien-Kulturen
bestehende Historiographie-Kultur, und das heißt: die Moderne
der Moderne der Menschen-Kultur bzw. die Historiographie-Kultur der
Historisierung der Menschen-Kultur oder aber sogar die Zivilisation
der Zivilisation der Menschen-Kultur. |
|
Man kann die Entwicklung der
Menschheit evolutiv und/oder histori(ographi)sch beschreiben, aber sie blieb
so lange nur evolutiv, so lange ihr die Schrift fehlte - also ist sie erst
seit Beginn der Schrift zusätzlich auch historiographisch. Gemäß
meiner Theorie ist die Schriftlichkeit - zusätzlich zu der ihr vorausgegangenen
Seßhaftigkeit, der Neolithischen Revolution, den ersten
Städten u.ä. - der Grund für die Notwendigkeit der Aufteilung
einer Erscheinung in zwei Erscheinungen: Menschen-Kultur (Evolution
bzw. Geschichte der Menschheit) und die in ihr enthaltene Historiographie-Kultur
(Historien-Kultur) mit den unterschiedlichen Historien-Kulturen.
Die Aufteilung in diese beiden menschlichen Kulturphänomene ist auch
aus folgendem Grund sehr sinnvoll: Die Menschen-Kultur hat bis
heute keine wirkliche Einheit bzw. kein wirkliches Organisationssystem werden
können, ihre einzelnen Historien-Kulturen dagegen sehr
wohl. Die Menschen-Kultur ist also bis heute sehr blaß
und abstrakt geblieben - ganz im Gegenteil zu ihren Historien-Kulturen.
(1.)
Die Menschen-Kultur umfaßt die Evolution bzw. die Geschichte
der Menschheit - das heißt: die Prähominisierung, Hominisierung,
Sapientisierung, Historisierung. Mit ihrer Moderne
als ihrer Historisierung beginnt auch ihre Zivilisation,
obwohl Moderne und Zivilisation nicht genau dasselbe bedeuten.
Die Menschwerdung ist noch lange nicht
beendet! Sie wird definitiv erst mit dem Tod des letzten Menschen beendet
sein. Das letztmalige echte Gefühl der Zusammengehörigkeit
der Menschen als eine Menschheit war vielleicht die Mondlandung
(1969). Aber Einrichtungen wie die UNO, die ein historienkulturelles - nämlich
ein abendländisches (und innerhalb des Abendlandes ein angelsächsisches
und also ein genuin sehr wikingerhaftes [Motto: Nimm dir, was du haben
willst], zu individuelles und deshalb unbrauchbares)
- Konstrukt ist, oder der IWF, die Weltbank, die WTO o.ä. dienen nur der Minderheit (0,0001%) einer Minderheit (20%) aller Menschen (100%).
UNO, IWF, Weltbank, WTO u.ä. sind also eher Beispiele dafür, daß
ein Zusammengehörigkeitsgefühl aller Menschen eben gerade nicht
entstehen soll und wird. Die echten Gefühle dafür müssen
aus der kulturellen Seele selbst kommen.
(2.)
Die Historien-Kultur ist die aus den 8 Historienkulturen bestehende
Moderne der Menschen-Moderne - das heißt: Moderne
der Moderne der Menschen-Kultur bzw. Historiographie-Kultur
der Historisierung der Menschen-Kultur oder eben sogar Zivilisation
der Zivilisation der Menschen-Kultur.
Historien-Kultur
bedeutet somit einerseits die Moderne der Moderne der Menschen-Kultur
und andererseits die eigenartigen und sich unterschiedlich beeinflussenden Historien-Kulturen
(in der Fachliteratur oft Hochkulturen oder auch einfach nur Kulturen
genannt), für die gilt: je näher, desto mehr Berührungen, gegenseitiger
Einfluß und also Beziehungen, aber auch entschiedene Abgrenzung voneinander
(vgl. folgende Abbildung):
In meiner Theorie sind Kulturen im allgemeinen und im
besonderen als den Lebewesen sehr ähnlich aufzufassen. Außerdem
sind alle Historienkulturen als Abweichungen (besonders in der künstlerischen
Art bzw. Form) von der Menschenkultur zu verstehen, in die sie über
ihre Modernen bzw. Zivilisationen allmählich wieder einmünden
- allerdings auf jeweils andere, nämlich kulturspezifische Art und
Weise. Insofern und auch aufgrund anderer Hypothesen, z.B. auch der über
die vorgeburtliche Existenz einer jeden Kultur, unterscheidet
sich meine Kulturtheorie auch sehr von allen bisherigen mir bekannten Kulturtheorien.
Die abendländische Kultur ist übrigens die einzige Kultur, die
es tatsächlich geschafft hat, den Globus zu erobern und also ihre Globalisierung
- sie ist grundsätzlich Absicht, Ziel bzw. Finalität jeder Kultur
(ähnlich dem Motto: Ausdehnung ist alles) - in eine Wirklichkeit
umzusetzen. Um das zu können, muß man aber zunächst noch
nicht so wirtschaften wie heute, sondern zuvor (!) eine kulturelle Gemeinschaft
gebildet haben. Kulturelle Gemeinschaft - vor allem als Gefühl (!)
- ist die Voraussetzung dafür, nicht ihre Wirtschaft, die lediglich
eine Folge davon ist, wenn auch bald so stark, daß sie gerade das
historienkulturelle Gemeinschaftsgefühl fast ganz in den Schatten zu
stellen vermag und als ein Motor für die oben erwähnte
Einmündung der Historienkulturen in die Menschenkultur fungiert, obwohl
diese Einmündung bisher noch nie so richtig geklappt hat, weil die
Menschenkultur ein zu sehr abstraktes und also zu wenig konkretes Gebilde
ist. Die abendländische Kultur hat also wegen ihrer tatsächlich
realisierten Eroberung des Planeten Erde die Möglichkeit zum Beweis,
ob ihr eine solche Einmündung gelingt (dafür müßte
sie alle anderen Menschen und damit alle anderen noch existierenden Kulturen
integrieren [ich persönlich glaube, daß sie gerade das
nicht kann]). Die Wirtschaft hat sich im Abendland bereits viel zu sehr
von der Kultur als der Gemeinschaft getrennt, und die Kulturgemeinschaft
selbst ist offensichtlich nicht mehr fähig, die Wirtschaft zu zähmen.
Die abendländische Wirtschaft hat sich von der abendländischen
Kultur so sehr emanzipiert, daß sie neben anderen abendländischen
Erscheinungen eine ziemlich hohe Beschleunigung für den Untergang des Abendlandes bedeutet.
Als
ich feststellte, daß Mersch offenbar ebenfalls davon ausgeht, daß
die Schrift ... die Grundvoraussetzung für das Entstehen moderner
menschlicher Superorganismen (**)
war, war ich über diese Aussage zunächst fast wie verblüfft,
denn gemäß meiner Kulturtheorie (die ich übrigens 11
Jahre eher veröffentlichte als Mersch seine Systemische Evolutionstheorie)
war für das Entstehen der Historienkulturen die Schrift die GrundVoraussetzung,
so daß man hier die Schlußfolgerung ziehen könnte, daß
das, was Mersch Superorganismen nennt, fast deckungsgleich ist
mit dem, was ich Historienkulturen nenne.
Peter
Mersch definiert auch den Begriff Globalisierung zum Teil anders als
ich (**).
Gemäß meiner Theorie ist Globalisierung die Geschichte einer jeden
Historienkultur, besonders die des Abendlandes. Die Kulturgeschichte des Abendlandes
ist eine Geschichte der Globalisierung. Nachdem die drei für das Abendland
unentbehrlichen Faktoren aufeinander getroffen waren - Germanentum, Römerreich,
Christenheit -, wurde sie mittels einer zunächst noch wenig konkrete Formen
annehmende Mythomotorik des jungen Abendlandes möglich. Der Gedanke
an ein Reich spielte also von Beginn an eine ganz besonders wichtige, weil kulturgenetisch
bedingte Rolle, nämlich reichshistorisch
(römisch), reichsreligiös (christlich)
und reichskybernetisch (germanisch), denn
eine Kultur kann nur dann Kultur werden, wenn sie auch sich selbst
steuern kann. Ohne die Germanen gäbe es keine Abendland-Kultur, kein Europa.
Ohne die Germanen hätte sich das Abendland nicht zu einer selbständigen
Kultur entwickeln können. Die Germanen sind die Gründer Europas.Wer
von Globalisierung spricht, kann dreierlei meinen: (a) Globalisierung
als Kulturgeschichte, (b) Globalisierung als eine kulturgeschichtliche Phase (Globalismus,
Cäsarismus, Zeusiokratie u.ä.), (c) Globalisierung als eine absolute
Dominanz der globalen Wirtschaft (Weltwirtschaft, Globalwirtschaft, Globalkapitalismus
u.ä.). Zwei (b und c) dieser drei Definitionen kann man zusammenfassen, weil
das von der heutigen Öffentlichkeit Globalisierung genannte Phänomen
sowohl ein Ausdruck des Zeigeistes im Sinne der erwähnten abendländischen
Kulturphase (vgl. b) ist als auch die Dominanz der ja vom Abendland hervorgebrachten
und dominierten Globalwirtschaft (vgl. c) bezeichnet. Aber das, was Globalisierung
dem Ursprung nach bedeutet, ist den meisten Menschen gar nicht mehr bewußt.Der
Globalismus ist eine Kulturphase, nicht aber die Globalisierung, denn diese wird
häufig lediglich als ein wirtschaftliches Phänomen begriffen, also im
Sinne einer Welt- bzw. Globalwirtschaft, eines Globalkapitalismus.
Globalismus als Kulturphase bedeutet
auch Befruchtung und, daß diese Phase allen Akteuren alle Möglichkeiten
schenkt. Doch deren Auswirkungen können positiv, aber auch negativ
sein. Diese Phase ist so offen wie keine andere Phase; in ihr sind alle
Chancen gegeben; in ihr werden die Karten neu gemischt (und verteilt !);
es wird gewürfelt, und wer kein Glück hat oder die Gelegenheiten
verpaßt, ist erst einmal draußen - vielleicht auch für
immer. Das Abendland steht erst am Anfang dieser Phase und sollte sich nicht
von ihren Verlockungen des Allen-alles-Versprechens leiten lassen
oder sich etwa darauf verlassen oder gar berufen, daß die anderen
7 Kulturen diese Phase glücklich erlebt oder überlebt haben. Keine
der anderen 7 Kulturen war eine so extreme Globalisierungskultur wie das
Abendland! Eine sehr interessante Frage, ob das für die Zukunft der
abendändischen Menschen, ja sogar für die Zukunft aller Menschen
(mehr) positive oder (mehr) negative Auswirkungen haben wird!
Organisationen
wollen wachsen .... (**).
Ganz besonders seit der oben beschriebenen Zeit degradieren Organisationssysteme
die jeweiligen Nationalstaaten regelrecht zu ihren Lieferanten für
Humankapital, Ressourcen (Rohstoffe, Entsorgung, Endlagerung u.s.w.) und Infrastrukturen
..., während sie sich selbst zu eigenständigen, international operierenden
Systemen von geradezu ungeheuerlicher Macht und Größe aufbauen, die
nun durch praktisch niemanden mehr kontrollierbar sind. (**).
Dies geschieht - wie gesagt - in ganz besonders hohem Ausmaß seit der oben
beschriebenen Zeit. Basierte der Wohlstand eines Landes bislang maßgeblich
auf der Leistungsfähigkeit seiner Unternehmen (»der Wirtschaft«),
so dürfte er in Zukunft eher auf dem Reichtum seiner Ressourcen (Rohstoffe
wie Erdöl, Humankapital) und der Ausgereiftheit von Regelwerken und Infrastrukturen
beruhen. (**).
Schlechte Zeiten besonders für diejenigen Nationen und Imperien, die darüber
nicht (mehr) oder kaum (mehr) verfügen.Es
ist durchaus möglich, daß die von Peter Mersch beschriebenen Organisationssysteme
der Moderne einen bedeutenden, vielleicht sogar den bedeutendsten
Beitrag (er ist seit Beginn der abendländischen Moderne exponentiell gestiegen),
zur weiteren Entwicklung leisten, aber ob dieser positiv oder negativ zu bewerten
ist, wird erst die Zukunft zeigen können, denn der Globalismus als Kulturphase
(Befruchtung oder Cäsarismus) hat gerade erst begonnen, muß
aber beendet sein, um sich darüber ein Urteil bilden zu können. Hier
wäre eine Prognose angebracht. Ich verweise diesbezüglich auf die vielen
um dieses Thema kreisenden Seiten meiner Webpräsenz (**).
Zusammenfassung.
Bis auf die angesprochenen Unterschiede
in nur manchen, aber dennoch wichtigen Definitionen (**)
ist die Theorie von Peter Mersch mit meiner Theorie kompatibel, wie schon eingangs
erwähnt (**).
Sie zeichnet sich insbesondere durch die Fähigkeit aus, ein von der Evolutionstheorie
bis dahin nicht erkanntes oder totgeschwiegenes Problem zu lösen: das Reproduktionsinteresse.Wir
wissen heute, daß der von Darwin - wahrscheinlich weil er zu sehr von Malthus
ausging - in den Vordergrund gerückte Reproduktionserfolg übertrieben
ist, also abgeschwächt, eingeschränkt werden muß. Es muß
sogar die gesamte Darwinsche Evolutionstheorie ergänzt und daher in ihrer
Aussagekraft abgeschwächt, eingeschränkt werden.Gemäß
Darwinscher Evolutionstheorie bedeutet Evolution: (1)
daß die Entwicklung, die selbst kein Ziel hat, eine vom Zufall, der eine
Notwendigkeit enthält, abhängige Anpassung an die sich ebenfalls verändernde
Umwelt ist (Stichwort: Selektion); (2)
daß es viele unterschiedliche Lebewesen gibt (Stichwort: Variation); (3)
daß es (eine Überproduktion von) Nachkommen und also Erben gibt (Stichwort:
Vererbung). Ergänzt werden muß aber: (1)
daß der Anpassung an die Umwelt durch die Distanzierung von ihr entgegengewirkt
werden kann und auch wird (siehe z.B. die menschliche Technik oder die menschliche
Politik, die auch soziale Selektion / negative Selektion, Dysgenik /
negative Eugenik, Survival-of-the-Unfittest-Politik betreiben kann);
(2) daß
der Unterschiedlichkeit durch die Gleichmacherei entgegengewirkt werden kann und
auch wird (siehe z.B. die menschliche Politik); (3)
daß der Produktion von Nachkommen durch den extremen Egoismus namens Individualismus
entgegengewirkt werden kann und auch wird (siehe z.B. die menschlichen Vorgehensweisen
gegen das Leben nachkommender Menschen wie Abtreibung und andere Kindestötungen).
Die drei Regeln der Darwinschen Evolutionstheorie werden aber durch die drei ihnen
genau entgegengesetzten Tendenzen nicht falsch, wohl aber auf ein kleineres Bedeutungsmaß
eingeschränkt. Mit anderen Worten: Sie werden von den ihnen entgegengesetzten
Ausnahmen also nicht falsifiziert, sondern ergänzt. Wo es Regeln gibt, da
gibt es auch Ausnahmen von diesen Regeln. Wenn es zu Regeln keine Ausnahmen geben
kann, dann handelt es sich nicht um Regeln, sondern um Gesetze (**).
Die Evolutionstheorie stellt also keine Gesetze auf, sondern lediglich Regeln.
Gerade die biologische Evolutionstheorie wird aber mit
diesen Regeln nicht ausreichend erklärt, zumal einige Wissenschaftler
nicht glauben, daß die Natur (wer oder was ist das? Gott?)
selektiert. Die Gründe für die biologische Evolution sind: (A)
der Wille zur Selbsterhaltung (das Selbsterhaltungsinteresse, so Mersch
**)
und (B)
der Wille zur Reproduktion (das Reproduktionsinteresse, so Mersch
**).
Beide (A
und B)
sind Varianten des Willens zum Leben bzw. Überleben. (**).
Entscheidend ist also der Lebenswille (Lebenstrieb). Ergänzt
werden muß auch hier: (A)
der Wille zur Selbstzerstörung (das Selbsterhaltungsdesinteresse)
und (B)
der Wille zur Reproduktionsverweigerung (das Reproduktionsdesinteresse).
Beide (A
und B) sind
Varianten des Willens zum Nichtleben (Tod) bzw. Ableben (Sterben). Entscheidend
ist in diesem Fall also der Todeswille (Todestrieb). Lebenswille (Lebenstrieb)
und Todeswille (Todestrieb) sind die zwei Seiten dessen, was wir Leben
nennen. Das Leben hat einen Anfang und ein Ende, dessen Grenze der Tod bildet.
Der Tod ist deshalb Bestandteil des Lebens, weil wir wissen, daß
der Tod das Leben begrenzt. **Die
3 Prinzipien der Systemischen Evolutionstheorie von Peter Mersch sind:
(1) Reproduktionsinteresse
(genauer: Selbsterhaltungs- und Reproduktionsinteresse **),
(2) Variation,
(3) Reproduktion.
(**).
Die Darwinsche Evolutionstheorie nennt: (1)
Selektion, (2)
Variation, (3)
Vererbung. Die 3 Prinzipien der Darwinschen Evolutionstheorie sind
aus den 3 Prinzipien der Systemischen Evolutionstheorie ableitbar. Beim
Prinzip der natürlichen Selektion (- 1)
handelt es sich um kein Basisprinzip der Evolution, sondern um eine zwangsläufige
Konsequenz aus dem grundsätzlicheren Prinzip der kompetenzneutralen Reproduktionsinteressen
(- 1)
(**);
sogar deckungsgleich sind sowohl die Formulierungen des Prinzips Variation
(- 2)
Systemischer Evolutionstheorie und des Prinzips Variation (-
2) Darwinscher
Evolutionstheorie als auch die Formulierungen des Prinzips Reproduktion
(- 3)
Systemischer Evolutionstheorie und des Prinzips Vererbung (-
3) Darwinscher
Evolutionstheorie (**|**).
Man kann zeigen, daß sich für biologische Populationen die Prinzipien
der Darwinschen Evolutionstheorie aus den Prinzipien der Systemischen
Evolutionstheorie ableiten lassen. Mit anderen Worten: Sind in einer Population
die Grundpinzipien der Systemischen Evolutionstheorie erfüllt, dann evolviert
diese auch im Darwinschen Sinne. Die Kriterien der Systemischen Evolutionstheorie
sind folglich hinreichend für die Anwendbarkeit der Darwinschen Evolutionstheorie.
(**).
Ein großer Vorteil der Theorie von Mersch gegenüber der Theorie von
Darwin. Gratulation, Herr Mersch!So wie man bei der
unsichtbaren Hand, von der Smith in den 1770er Jahren sprach, den
Eindruck hat, sie sei vielleicht die Hand Gottes, so hat man auch bei der
natürlichen Selektion, von der Darwin in den 1850er Jahren sprach,
den Eindruck, sie sei vielleicht die Hand Gottes. Denn wer ist es, der
die Geschicke sowohl innerhalb der Biologie als auch innerhalb der Ökonomie
lenkt? Wer selektiert? Wer nachtwächtert? Innerhalb
der Natur im engeren Sinne - der Natur erster Ordnung -, also innerhalb
von Physik und Chemie (vgl. Natur in meiner Schichtenlehre
**),
mag ein Gott, mögen Götter, mag die Natur selbst sogar alles regeln
(vgl. 4 Naturkräfte **),
aber eben nicht selektieren und nachtwächtern, denn
das tun - jedenfalls sowohl innerhalb von Biologie und Ökonomie (vgl. Natur-Kultur
in meiner Schichtenlehre **)
als auch innerhalb von Semiotik und Linguistik (vgl. Kultur
in meiner Schichtenlehre **)
als auch innerhalb von Philosophie und Mathematik (vgl. Kultur-Natur
in meiner Schichtenlehre **)
- die Lebewesen und ihre Gemeinschaften bzw. Gesellschaften,
zu denen sie gehören. Die Gemeinschaften bzw. Gesellschaften
sind quasi Superorganismen (Organisationssysteme **);
besonders die menschlichen Organisationssysteme sind fähig, so viel
Macht anzuhäufen und so viel Einfluß auszuüben, wie es vor ihnen
nicht möglich gewesen war. Evolution bedeutet eben auch, daß
Umwelt und Lebewesen sich verändern, sich anpassen, sich gegenseitig beeinflussen.
Evolution ist weniger ein Prozeß einseitiger Anpassung, sondern mehr ein
Prozeß vielseitiger Anpassung, gegenseitiger Beeinflussung, vielfältiger
Veränderung - also: Entwicklung im Zusammenspiel -, ja sogar ein Prozeß
vielseitiger Insulierung (**|**|**|**)
als ein Prozeß der Distanzierung (**|**|**|**),
des Gegenteils von Anpassung also. Gene allein reichen
auch nicht aus, um z.B. zu erklären, warum Lebewesen - und unter denen besonders
höhere Lebewesen und unter denen wiederum besonders Menschen mit ihren Organisationssystemen
(**)
- sich offenbar anders verhalten, als es gemäß den Erkenntnissen der
Genetik zu erwarten ist.
Peter
Mersch verweist nicht selten auf die Analogie seiner Theorie zu Einsteins Theorie.
Wie Einsteins Theorie Newtons Theorie nur in Teilen falsifiziert und ansonsten
ergänzt, so auch Merschs Theorie Darwins Theorie. Newtons Physik läßt
sich auch im Alltag erfahren, aber Einsteins Physik nur unter Zuhilfenahme mehrerer
technischer Instrumente; Darwins Evolutionsbiologie läßt sich zumindest
teilweise ebenfalls im Alltag erfahren (z.B. für Züchter, obwohl sie
eine künstliche Selektion betreiben), aber Merschs Evolutionsbiologie
nur unter Zuhilfenahme bestimmter Hypothesen (z.B. der Akteurbasiertheit, bei
der das Reproduktionsinteresse entscheidend ist). Bleibt zu hoffen, daß
man unter Berücksichtigung der Kritik Merschs Systemische Evolutionstheorie
bald ähnlich beurteilen wird wie Harald Lesch Einsteins Relativitätstheorie:
Wenn Einsteins Relativitätstheorie falsch ist, dann ist sie verdammt
gut falsch.
Darwins Evolutionstheorie wurde in Teilen - z.B. in Teilen ihrer Selektionsprinzipien
bzw. in ihrer Hypothese, die Erfolgreichen hätten die meisten Nachkommen
- durch das demographisch-ökonomische Paradoxon (**)
falsifiziert, und sogar die Behauptung, diese Teile der Darwinschen Theorie
seien deswegen trotzdem nicht falsifiziert (sind sie aber!), kann nichts
daran ändern, daß sie aus dem Wettbewerb ausgeschieden sind,
weil die Akzeptanz einer solchen Behauptung bedeutet, ihre Unfalsifizierbarkeit
zu akzeptieren, und das ist unwissenschaftlich! Dawkins Theorie der egoistischen
Gene und Meme wurde nicht falsifiziert, weil sie in Teilen (in ihrer Memtheorie)
nicht falsifizierbar ist und deshalb keine wissenschaftliche Theorie sein
kann. Merschs Theorie jedoch ist falsifizierbar, obwohl sehr schwer
zu falsifizieren, und ist deshalb die einzige Evolutionstheorie, die Gültigkeit
besitzt. Und genau dagegen wehren sich Merschs Gegner, weil sie Angst
vor dem Machtverlust (Kompetenzverlust) haben und deswegen den Krieg gegen
Mersch eingeläutet haben, wozu sie ein ganzes Heer an gutbezahlten
und treuen Untertanen in die Schlachten geschickt haben und immer wieder
in neue Schlachten schicken und schicken werden. **
** **
** **
** **
** **
** **
**

Ich
kann Sie trösten, Herr Mersch, bei all dem orkanartigen Gegenwind, den Sie
von denjenigen, die ihre Machtstellung (ihre Kompetenz, wie Sie sagen würden)
nicht verlieren wollen, kräftig und deftig zu spüren bekamen, bekommen
und garantiert auch noch für einige Zeit bekommen werden (**|**|**):
Diejenigen, die einen Umbruch oder Sprung wagten, wurden anfangs immer ausgelacht
- Ihnen muß ich die großen Namen wahrscheinlich gar nicht erst nennen
-, durften zuletzt selber auslachen, taten es aber dennoch nicht, weil sie dafür
zu intelligent waren. In noch früheren Zeiten wurden sie nicht ausgelacht,
sondern verbrannt. Wir wollen hoffen, daß die Zeit der öffentlichen
Verbrennungen nicht so schnell zurückkommen wird.
Die bisher verbrannten und ausgelachten Wissenschaftler, Techniker und
Freidenker sind die Märtyrer der abendländischen Kultur, seit
diese modern (i.w.S.) - neuzeitlich (**)
- ist. Sie, Herr Mersch, werden von Macht und Lobby nicht wirklich akzeptiert,
doch das wird sich hoffenlich bald ändern, denn die Überwindung
des demographisch-ökonomischen Paradoxons - also desjenigen
Paradoxons, das besagt, daß die Produktivsten am wenigsten und die
Unproduktivsten am meisten reproduktiv sind (anders gesagt: daß
diejenigen, die es sich am meisten leisten können [am besten angepaßt
sind], die wenigsten und diejenigen, die es sich am wenigsten leisten
können [am schlechtesten angepaßt sind] die meisten Kinder
haben) - als die Lösung eines Problems, das sich in etwa an der Schnittstelle
zwischen Biologie und Ökonomie befindet und deswegen eines der Hauptprobleme
der Wissenschaft ist (**),
wartet auf mutige Wissenschaftsmenschen, zu denen auch Sie gehören
und von denen es in Zukunft nur noch wenige bis gar keine mehr geben wird.

Meine eher harmlose Kritik Ihnen gegenüber betrifft die folgenden
Themen:
1) Ihr Urteil über die
Luhmannsche Systemtheorie.
Sie schreiben, daß der Luhmannschen Systemtheorie
aufgrund der vollständigen Auslagerung des Menschen aus den sozialen
Systemen in deren Umwelten etwas ganz Entscheidendes verlorengegangen
ist (**);
doch ich deute diese Auslagerung des Menschen aus den sozialen Systemen
wie auch den psychischen und organischen Systemen nicht als Verlust, sondern
als Gewinn, weil es für den Menschen nur gut sein kann, wenn er hier
nicht im Mittelpunkt steht, und zwar wegen der hohen Mißbrauchsrate
(**)
seitens der Machthaber, die ein Interesse daran haben, den Menschen zunächst
in den Mittelpunkt zu stellen, um ihm anschließend Schuld zuzusprechen,
ein schlechtes Gewissen zu machen, den Zwangskonsensualismus und andere
diktatorische Maßnahmen durchzusetzen. Außerdem bedeutet die
Auslagerung des Menschen aus den sozialen Systemen keineswegs,
daß der Mensch gar nichts mit den sozialen Systemen zu tun hat.
Denn gemäß der Luhmannschen Systemtheorie ist der Mensch über
Irritation, z.B. als Interpenetration oder strukturelle Kopplung, mit
den sozialen als den kommunkativen (für mich also: sprachlichen)
Systemen verbunden, obwohl er ansonsten mit ihnen nichts zu tun hat -
und das ist auch gut so (**).
Darum kann man auch die Namen dieser Systeme problemlos ändern, so
wie ich es getan habe (**|**|**|**).
Trotzdem müssen Sie auf Ihr Akteurbasiertheits-Konzept
nicht verzichten, sondern es nur relativieren - schließlich ist
der Mensch einerseits viel zu komplex, um nur in eines der autopoeitischen
Systeme gepreßt zu werden, und andererseits als einzelner Evolutions-Akteur
sowieso ziemlich überschätzt, denn er ist so etwas wie ein Rudeltier,
jedenfalls ein Gemeinschaftswesen, tut also meistens sowieso nur das,
was man so tut (vgl. Heideggers Man).
Der Mensch ist nicht mehr Maß der Gesellschaft (**)
und gehört aus der Sicht aller autopoietischen Systeme - also
der sozialen, psychischen und organischen Systeme - zur Umwelt.
Also gehört der Mensch auch sogar von seinem
Organismus her gesehen zur Umwelt. Denn mit dem Wort Mensch
ist ja mehr gemeint als nur ein Organismus. Und was das Wort sozial
angeht, so läßt sich mit absoluter Sicherheit sagen, daß
nicht alle und jede Kommunikation sozial im Sinne der semantischen
Verwendung dieses Wortes ist. Nicht nur für Luhmann geht es bei der
Kommunikation um Information, Mitteilung und Verstehen. Kommunikation
ist Sprache im Sinne einer sowohl semiotisch-linguistischen als auch logisch-mathematischen
Sprache. Wörter wie z.B. Mensch, sozial,
psychisch sind wissenschaftlich und also auch erkenntnistheoretisch
Hindernisse. Denn sie deuten bereits an, wohin die Semantikreise gehen
soll. Mit ihnen ist etwas ganz anderes bezweckt, als der erste Eindruck
vermitteln soll. Das Wort Mensch ist immer mehr zu einer rhetorischen
Waffe geworden, diejenigen Wörter, die mit dem Begriff des Sozialen
zu tun haben, sind sogar schon seit ihrem erstmaligen Gebrauch rhetorische
Waffen (sie sind ja eben moderne Wörter), und
genauso verhält es sich mit denjenigen Wörtern, die mit dem
Begriff des Psychischen zu tun haben.
|
Bereiche (1. Ebene), Disziplinen (2. Ebene),
Unterdisziplinen (3. Ebene) gemäß meinem quadrialistischen
Modell. |
|
Das Modell ist nicht komplett dargestellt,
die 3. Ebene besteht aus viel mehr Unterdisziplinen als hier
dargestellt. |
|
1) |
Natur |
Natur-Kultur |
Kultur |
Kultur-Natur |
2) |
Physik |
Chemie |
Biologie |
Ökonomie |
Semiotik |
Linguistik |
Philosophie |
Mathematik |
3) |
Geologie |
Ökologie |
|
Jurisprudenz |
|
|
Genetik
Demographie |
Pädagogik |
|
|
|
|
|
Soziologie Psychologie |
|
|
|
|
|
|
|
Das Modell ist unvollständig, die Ebenen 6, 7, 8 sind eigentlich
vollständig mit Systemen belegt, die Ebene 9 fehlt.
|
Man sollte also auch z.B. jedes Verhalten
und jedes Handeln, sofern sie nicht die Biologie (Verhaltensbiologie)
oder die Ökonomie betreffen, als sprachliche Zeichen, die Symbole,
Ikone, Indexe (vgl. Semiotik) oder Phoneme, Grapheme, Morpheme, Silben,
Logeme, Sememe, Lexeme, Wörter, Syntakteme, Sätze, Texteme (vgl.
Linguistik) sein können, aber eben nicht vom Subjekt - hier also:
vom Sich-Verhaltenden bzw. vom Handelnden - her
verstehen und erklären. An die Stelle des Subjekts hat Luhman das
System gesetzt. Das, was gemäß Luhmanns Theorie die Kommunikation
ist, ist gemäß meiner Theorie die Sprache. Die Sprache
spricht (Martin Heidegger, Unterwegs zur Sprache, 1959 **),
und das ist auch besser so. In meinem quadrialistischen Modell sind z.B.
die Unterdisziplinen Soziologie und Psycholgie erst auf der 3. Ebene zu
finden, in meinem systemtheoretischen Modell auf der 9. Ebene, die der
3. Ebene meines quadrialistischen Modells entspricht. (Vgl. Abbildungen
[**|**|**]).
Die Soziologie ist keine Wissenschaft (**),
die Psychologie ist keine Wissenschaft. Die Wissenschaften brauchen beide
nicht. Gemäß meinem Modell sind beide lediglich Unterdisziplinen.
Vielleicht braucht man sie noch nicht einmal als Unterdisziplinen. Beiden
fehlt das wissenschaftliche Objekt. Das Subjektiv(istisch)e, was ihnen
zu eigen ist, hat nichts mit Wissenschaft zu tun. Und zwischen den ökonomischen
Systemen und den sprachlichen Systemen braucht man auch keine weiteren
Systeme. Also sind gemäß meiner Theorie die sogenannten sozialen
und psychischen Systeme nicht Systeme, noch nicht einmal Untersysteme,
sondern nur Unteruntersysteme. Das heißt nicht, daß die fälschlicherweise
zu ihnen gerechneten Themen bei mir nicht zur Sprache kämen, sondern
im Gegenteil: sie kommen zur Sprache, sogar häufig und außerdem
mit Tiefenschärfe; sie sind nur anders verteilt und systemtheoretisch
als Unteruntersysteme mehreren Untersystemen und wissenschaftlich als
Unterdisziplinen den Disziplinen so untergeordnet, daß man sich
unnötige Umwege sparen kann.
Luhmann: Die Darstellung der Theorie praktiziert mithin, was
sie empfiehlt, an sich selbst: Reduktion von Komplexität. Aber reduzierte
Komplexität ist für sie nicht ausgeschlossene Komplexität,
sondern aufgehobene Komplexität. (**).
Luhmann ist auch hier unbedingt zuzustimmen. Und sogar noch mehr als Luhmanns
praktiziert meine Darstellung der Theorie an sich selbst, was sie empfiehlt:
Reduktion von Komplexität.
Auch die Wissenschaft hat ihre Machtgeschichte.
Immer mehr Disziplinen lösten sich einerseits nach dem naturwissenschaftlichen
Muster der Physik und andererseits nach dem geisteswissenschaftlichen
Muster der Mathematik von der Philosophie bzw. Theologie. Doch nicht für
jede neue Disziplin waren diese Lösungsversuche auch wirklich erfolgreich.
Schon bald wurden die Grenzen sichtbar, aber auf typisch abendländische
Weise als solche nicht anerkannt, was dazu führte, daß positivistische
(also nach dem Muster der Naturwissenschaft ausgerichtete) Unterdisziplinen
mit in Wirklichkeit nur sehr geringer naturwissenschaftlicher und auch
nicht viel mehr geisteswissenschaftlicher Ausrichtung entstanden. Dagegen
war die Ökonomie schon lange vor 1800 entstanden und erlebte
ihren ersten Höhepunkt mit der klassischen Nationalökonomie.
Also war die einzige in Frage kommende Stelle schon schon lange vor
1800 besetzt. Darum ließen sich z.B. Soziologie und Psychologie,
die sich ja erst im Laufe des 19. Jahrhunderts zu etablieren begannen,
nur noch als Unterdisziplinen auf mehrere verschiedene Disziplinen verteilen.
(Vgl. Abbildungen [**|**|**]).
Das ließe sich zwar auch über die Semiotik sagen, allerdings
nur dann, wenn sie nicht aus der Sprachwissenschaft hervorgegangen wäre.
Der Grund für die vom Üblichen abweichende
Begrifflichkeit innerhalb meines Modells und meiner Theorie überhaupt
liegt in meinem Bemühen, unnötige Komplexität zu reduzieren
(**) und Subjektiviät zu vermeiden,
um die Möglichkeit für den oben bereits erwähnten Mißbrauch
seitens der Machthaber zu verhindern (**).
Das meiste dessen, was die Machthaber über den Menschen
sagen bzw. sagen lassen - nämlich mittels der von ihnen abhängigen
Funktionäre (z.B. denen aus Medien und Wissenschaft) -, ist falsch,
aber nützlich, nämlich nützlich für sie. Diese
Aussagen beruhen also nicht auf Objektivität, sondern auf Subjektivität.
Dabei soll eine Pseudo-Objektivität den Eindruck von Objektivität
zwar erwecken, hat aber in Wirklichkeit mit Objektivität nichts zu
tun, sondern dient lediglich den rein subjektiven Interessen der Machthaber.
Meiner Argumentation folgt ja übrigens auch der unter dem Pseudonym
Don Quijote Schreibende (der könnten Sie sein, Herr Mersch
):
Wahrheit
hat ganz massiv etwas mit Interessen zu tun. Wissenschaftliche Ergebnisse
kommen nicht durch den
Wahrheitswillen der Wissenschaftler, sondern durch ihr Kompetenzerhaltungsinteresse
zustande (dies wiederum
ist eine Kernaussage der Systemischen Evolutionstheorie zum Erkenntnisgewinn).
Anders wäre es nicht erklärbar,
daß Mediziner fundamental falsche Aussagen verbreiten und als
allerneuesten Forscherstand verkaufen,
von denen jederzeit leicht nachprüfbar ist, daß sie falsch
sind, wie es falscher nicht geht.
(Don Quijote [Pseudonym], 24.08.2012, 11:37 [**|**]). |
Ich weiß natürlich, daß Sie davon ausgehen, daß
Lebewesen, Menschen wie wir, aber auch Unternehmen Evolutionsakteure sind,
die nach Kompetenzbewahrung streben (**).
Das wollte ich mit dem oben Gesagten auch nicht bestreiten, sondern nur
so umformulieren, daß die Evolutionsakteure nicht als Subjekte,
sondern als Teilnehmer an einer Kommunikation, eines kommunikativen Systems,
eines Systems der Sprache verstanden werden - aus den oben genannten Gründen
(**|**|**).
Eine solche Beschreibung beruht mehr auf Beobachtung im Sinne der Luhmannschen
Systemtheorie, auch wenn Luhmann die Sprache nur als Medium und nicht
als System deutet. Folgendes ist mir natürlich ebenfalls bekannt:
Dieses Zusammenwirken der verschiedenen Evolutionsakteure ist gerade
dabei, völlig gegen die Wand zu fahren, ohne daß es von irgendwem
gewollt oder gesteuert würde. Mersch will nicht den Kapitalismus
bewahren. Er sucht wie viele andere einfach nur nach Lösungen, die
die aufkommende Katastrophe noch verhindern könnten, wie auch immer.
(**).
Ich suche auch nach solchen Lösungen. Der Weg zu diesen Lösungen
führt über die Reduktion von Komplexität, zu der
eben auch die Reduktion von Subjektivät gehört. Es gibt
schon seit längerem einen viel zu hohen Anteil an Subjektivität
bzw. Subjektivismus, und dieser hohe Anteil muß unbedingt reduziert
werden. Auch z.B. die angeblichen Menschenrechte dienen nur
subjektiven Interessen, dem Mißbrauch seitens der Mächtigen,
um den Planeten Erde und rd. 99% der Menschen ausbeuten, versklaven zu
können. Menschen werden verschoben wie Waren, geschmuggelt, gehandelt,
ausgebeutet, versklavt, der Planet verwüstet, ausgebeutet, nur weil
es Menschenrechte gibt, die nichts anderes sind als Ausreden,
scheinheilge Rechtfertigungen für subjektive, individuelle, egoistische
Interessen der weltweit Herrschenden (0,0001% bis 0,01% der Menschen). **
**
Das demographisch-ökonomische Paradoxon
(**)
könnte auch Paradoxon der Evolutionsbiologie heißen:
die Fitten/Angepaßten sterben aus, die Unfitten/Unangepaßten
überleben. Was an dem - vielleicht also angeblichen - demographisch-ökonomischen
Paradoxon paradox ist, das ist ja vom Urteil her bezogen auf das Evolutionsprinzip
der natürlichen Selektion. Aber in Wirklichkeit ist eben nicht
alles auf dieses Evolutionsprinzip beziehbar. Folglich ist das demographisch-ökonomische
Paradoxon gar kein Paradoxon, sondern eine z.B. auf Vernunft/Unvernunft
oder etwas anderes bezogene demographisch-ökonomische Tatsache, die
geschichtliche Gründe und Motive hat und deswegen dennoch zur Evolution
gehörig bleibt, gegen deren Regeln aber verstoßen kann, nämlich
aus eben geschichtlichen Gründen und Motiven. Dies ist übrigens
vergleichbar mit der Interpenetration der Systeme gemäß
Luhmann (**).
Bringen wir Luhmanns Systemtheorie, Hartmanns Kategorien- bzw. Schichtenlehre
(**|**)
und meine Entwicklungstheorie zusammen, dann sind - so beurteilt - Geschichte
und Evolution zwei verschiedene Teil-Entwicklungs(dimensionen)systeme
eines Entwicklungs(dimensionen)systems namens Kosmogenese (**|**|**|**),
die sich interpenetrieren können, allerdings nur im Rahmen bestimmter
Regeln, z.B. hinsichtlich der Zeit und einer Relativfreiheit (**)
der jeweils oberen Schicht(en)/Dimension(en) trotz/wegen der jeweils sie
tragenden unteren Schicht(en)/Dimension(en), und diese Relativfreiheit
hat Ähnlichkeit mit der in Ihrer Systemischen Evolutionstheorie
enthaltenen Verallgemeinerung, die als eine Erweiterung
der Biologischen Evolutionstheorie zu deuten ist. Geschichte ist
eine Erweiterung der Evolution, die eine Erweiterung der Kosmogenese ist.
Gewonnen
wird mit der Unterscheidung von System und Umwelt aber die Möglichkeit,
den Menschen als Teil der gesellschaftlichen Umwelt zugleich komplexer
und ungebundener zu begreifen, als dies möglich wäre, wenn
er als Teil der Gesellschaft aufgefaßt werden müßte;
denn Umwelt ist im Vergleich zum System eben derjenige
Bereich der Unterscheidung, der höhere Komplexität und geringeres
Geordnetsein aufweist. Dem Menschen werden so höhere Freiheiten
im Verhältnis zu seiner Umwelt konzediert, insbesondere
Freiheiten zu unvernünftigem und unmoralischem Verhalten. Er
ist nicht mehr Maß der Gesellschaft. Diese Idee des Humanismus
kann nicht
kontinuieren. Denn wer wollte ernsthaft und durchdacht behaupten,
daß die Gesellschaft nach dem Bilde des Menschen, Kopf oben
usw., geformt werden könnte. ** |
Sinnhafte Systeme (bei Luhmann: soziale und psychische Systeme)
sind gemäß meinem Modell die ökonomischen und die
sprachlichen Systeme (bestehend aus den semiotisch-linguistischen
und den logisch-mathematischen Systemen [**|**|**]).
Ich möchte - wie gesagt - das wissenschaftliche Objekt mehr zu Wort
kommen lassen als das zu problematische Subjekt. Denn der Mensch
ist nicht mehr Maß der Gesellschaft (**).
Und Sie sind - wie ich - jemand, der denkerisch von der exaktesten
Geisteswissenschaft, nämlich der Mathematik, ausgeht und versucht,
diese mit der exaktesten Naturwissenschaft, nämlich der Physik,
so zu verbinden, daß dabei möglichst alle anderen Wissenschaftsdisziplinen
integriert werden können und an dem Ergebnis möglichst nicht
gerüttelt werden kann, also ein Gegenbeweis und eine Falsifizierung
möglichst lange oder sogar ganz ausbleiben und dennoch möglich
bleiben können.
Der Mensch
ist eigentlich nicht Subjekt, sondern Adjekt der Gesellschaft.
** |
Wenn Luhmann den Menschen außen vor läßt, so bedeutet
das, daß er dem Menschen mehr Freiräume überläßt,
als ihm zugestanden werden können, wenn man sich ihn immer nur als
Subjekt, besonders als handelndes bzw. sich verhaltendes,
denkt und vorstellt. Wenn man den Menschen nicht außen vor
läßt (und besonders dann, wenn man fälschlicherweise meint,
dieses Subjekt als Objekt zu behandeln), dann kommt man immer
nur zu den anthropologisch falschen Ergebnissen: individualistisch
bzw. egoistisch, liberalistisch oder egalitaristisch, kommunistisch, sozialistisch
(z.B. als animal sociale [**|**|**])
oder fraternitaristisch, humanitaristisch. Ob ich oder wir
oder ich-als-wir/wir-als-ich: immer jedenfalls
subjektivistisch. Ein solcher Subjektivismus läuft stets auf Nihilismus
hinaus. Der Mensch ist nicht immer nur Subjekt; er ist auch Objekt; gemäß
Luhmann ist er Adjekt der Gesellschaft
(**);
und er ist manchmal kein Subjekt, kein Objekt, kein Adjekt, sondern dann
doch vielleicht eher so etwas ähnliches wie ein System, in dem mehrere
Teilsysteme enthalten sind: seine Zellen, sein Organismus, sein Immunsystem,
sein Nervensystem u.a.; sie alle sind nicht einfach eine Summe,
die den Menschen ausmacht, sondern Teilsysteme des Systems Mensch, sofern
er eines ist, was man ja auch bestreiten bzw. so korrigieren kann, das
man sagt: der Mensch ist viel zu komplex, als daß er als ein
Teil der Gesellschaft beschrieben werden könnte, und eben wegen seiner
zu hohen Komplexität besteht er aus verschiedenen Systemen. Außerhalb
des Menschen(systems) können und müssen sowohl das Kommunikationssystem
(Sprachsystem i.w.S.) als auch das Bewußtseinssystem (Sprachsystem
i.e.S.) dann sein, wenn sie unabhängig vom Subjekt verstanden werden
sollen.
Wissenschaftshistorisch ist dieser Subjektfehler auch
leicht zu verstehen und folglich zu erklären. Das Subjekt ist hervorgegangen
einerseits aus den mangelhaften theologischen, philosophischen und mathematischen
Versuchen eines Gottesbweises und andererseits aus der wissenschaftlichen
Dingwelt, den naturwissenschaftlichen Körpern (altgriechisch:
fusis = Natur, Körper, Leben; altgriechisch:
fusikh = Naturforschung, später
Physik). Auf der theoretischen bzw. geisteswissenschaftlichen Ebene
wurde Gott nach und nach vom Subjekt abgelöst, während auf der
empirischen bzw. naturwissenschaftlichen Ebene zu sehen war, daß
die Beobachtung und Beschreibung der physikalischen Körper als Objekte
immer erfolgreicher gelang. Doch wie sollte man die beiden Ebenen verbinden?
Der wissenschaftliche Dualismus zwischen Theorie und Empirie ließ
sich nicht überwinden. Also fand die Verbindung so statt, daß
dieser Dualismus methodisiert bzw. systematisiert wurde. Dabei schoben
sich aber immer mehr Versuche dazwischen, die zur Etablierung neuer wissenschaftlicher
Disziplinen in einigen Fällen führten und in anderen Fällen
eben nicht führten. Es ging hierbei also auch und in steigendem Maße
um Macht (**).
Dies mußte zu neuen Problemen führen, und zwar wissenschaftsthematisch
ab dem Zeitpunkt, an dem der Mensch selbst zum Gegenstand der wissenschaftlichen
Forschung wurde. Vorher war er nur der Forscher gewesen, von nun
an wurde er außerdem noch zum Forschungsgegenstand. Nicht
wenige erwarteten nun den Zusammenfall von Subjekt und Objekt. Doch der
wissenschaftliche Dualismus zwischen Subjekt und Objekt ließ sich
ebenfalls nicht überwinden. Also fand der Zusammenfall so statt,
daß das Subjekt unsichtbar gemacht und verheimlicht wurde - mit
anderen Worten: der Zusammenfall fand nicht statt. Ausgerechnet
ein Physiker - also einer, für den der Mensch bis dahin nicht
Forschungsgegenstand gewesen war -, machte 1924-1927 darauf aufmerksam,
daß der Mensch, in diesem Falle also das wissenschaftliche Subjekt,
den Forschungsgegenstand, also das wissenschaftliche Objekt, und mithin
das wissenschaftliche Ergebnis beeinflußt (vgl. Werner Heisenberg
[**]).
Spätestens seit Heisenbergs Unschärfe-, Unbestimmtheits- oder
Ungenauigkeitsrelation also (1924-1927) hätte es zur Reduktion
von Komplexiät innerhalb der Wissenschaften kommen müssen,
und zwar nicht in Physik, nicht in Chemie, nicht
in Mathematik, sondern in genau denjenigen wissenschaftlichen Bereichen
(Disziplinen, Unterdisziplinen, Unterunterdisziplinen u.s.w.), in denen
der Mensch der Forschungsgegenstand ist, auf welche Art auch immer. Was
ist aber tatsächlich seitdem passiert? Der Prozeß von vor
1924-1927 hat sich nach 1924-1927 fortgesetzt, und zwar sogar verstärkt.
Immerhin aber wurde 1927 Niklas Luhmann geboren, so daß wenigstens
er seit den 1960er Jahren auf die Notwendigkeit der Reduktion von Komplexität
aufmerksam machen konnte.
2)
Ihre Gefallen-wollen-Kommunikation.
Was dieses Thema angeht, so geht meine Kritik in allen Unterpunkten
(siehe: 2a,
2b,
2c)
letztendlich dahin, daß Ihre Systemische Evolutionstheorie
Geschichte fast gar nicht berücksichtigt, zumindest nicht als eine
Erweiterung der Evolution, dabei müßten gerade Sie wissen,
daß es diese Erweiterung gibt, ja geben muß. Die Schriftsprache
(**|**|**|**)
führte die Geschichte als Historie ein, was die Grundvoraussetzung
auch z.B für die Superorganismen (Organisationssysteme) war.
Ich weiß aus Ihren Büchern, daß Sie das im Grunde genauso
beurteilen, und der unter dem Pseudonym Don Quijote Schreibende
zählt zu Merschs Grundvorstellungen (**)
die informativen Kompetenzen (**),
die Informationsverarbeitung(**),
die Speicherung (**),
nennt darum: die Schrift ... die Grundvoraussetzung für das
Entstehen moderner menschlicher Superorganismen (**).
** **
**
2a)
Sexuelle Selektion und Gefallen-wollen-Kommunikation
- eine Gleichsetzung trotz der Theorieunterschiede.
Gemäß Ihrer Systemischen Evolutionstheorie gelang
mit der sexuellen Selektion ... der Natur eine ganz entscheidende
Innovation, nämlich die Einführung der marktmäßigen
»Gefallen-wollen-Kommunikation«, die ihr die Möglichkeit
gab, vielfältige, den Prinzipien der Systemischen Evolutionstheorie
genügende evolutive Infrastrukturen zu schaffen (**);
also erfolgt die Selektion bei der sexuellen Selektion nicht
durch Dominanz (Push, Kampf ums Dasein), sondern per Gefallen-wollen-Kommunikation
(Pull) (**).
Sexuelle Selektion und Gefallen-wollen-Kommunikation
setzen Sie folglich gleich. Es ist aber nicht wahr,
daß immer nur die Weibchen die Männchen selektieren, sondern
daß z.B. im Falle der Menschen auch die Männchen die Weibchen
selektieren, was die Schlußfolgerung zuläßt, daß
Menschen nur als Historische Tiere dazu kompetent genug sind (Stichwort:
Schrift [**|**|**|**]).
Wahrscheinlich würden Sie darauf mit dem mir schon sehr gut bekannten
Argument reagieren: daß nämlich die Systemische Evolutionstheorie
eine Erweiterung der Biologischen Evolutionstheorie sei.
Trifft somit zu, daß immer nur Weibchen Männchen selektieren,
dann haben wir (Sie und ich jedenfalls) es mit der Biologischen Evolutionstheorie
zu tun; ansonsten gelten eben die Prinzipien der Systemischen Evolutionstheorie,
so daß auch Männchen Weibchen selektieren können, ohne
daß damit die Prinzipien der Biologischen Evolutionstheorie
falsifiziert werden. Doch das erklärt noch nicht alles, denn nur
Geschichte kann hinreichend erklären, warum menschliche Männchen
menschliche Weibchen selektieren.
2b)
Die möglichen Folgeerscheinungen innerhalb der
Evolution der Gefallen-wollen-Kommunikation.
Ihrer Meinung nach war die Gefallen-wollen-Kommunikation ... die
Voraussetzung dafür, daß sich der Mensch die Erde untertan
machen und seine eigene Welt schaffen konnte (**);
in Wirklichkeit aber hat nicht der Mensch, sondern
nur ein ganz bestimmter Menschentypus sich die Erde untertan
gemacht: der faustische Abendländer. Hierfür liegen also keine
gattungs- oder artspezifischen (vgl. eben: der Mensch), sondern
allein kulturgeschichtliche Gründe bzw. Motive vor (wie auch für
das demographisch-ökonomischen Paradoxon [**]
und das Paradoxon der sexuellen Selektion [**]).
Trotzdem kommt natürlich der Sexualität eine große Bedeutung
zu, denn: Die Evolution läßt nicht nur Arten entstehen,
sondern auch (artenübergreifende) Kommunikationsweisen (es
ist durchaus denkbar, daß in der Natur längst weitere Kommunikationsweisen
existieren, die wir aber weder wahrnehmen noch uns mit unseren Gehirnen
vorstellen können; auch könnten sich solche Interaktionsmuster
erst noch in einer viel späteren erdgeschichtlichen Ära herausbilden),
Selektionsmechanismen und Verhaltensmuster (zum Beispiel Egoismus, Kooperation,
Altruismus). So dürfte beispielsweise die Sexualität und hierbei
insbesondere das der sexuellen Selektion innewohnende Interaktionsmuster
der Gefallen-wollen-Kommunikation maßgeblich verantwortlich gewesen
sein für viele spätere evolutionäre Entwicklungen. Anders
gesagt: Ohne Sexualität, Getrenntgeschlechtlichkeit und Gefallen-wollen-Kommunikation
hätten Kultur, Altruismus, Zivilisation, Höflichkeit, Demokratie,
Marktwirtschaft, Werbung, Kunst, Wissenschaft und Technologie nicht entstehen
können. Die Welt wäre dann beim Fressen und Gefressen werden
geblieben. (**).
Das ist kein Beweis dafür, daß die Gefallen-wollen-Kommunikation
als die einzige Bedingung für eben Kultur, Altruismus, Zivilisation,
Höflichkeit, Demokratie, Marktwirtschaft, Werbung, Kunst, Wissenschaft
und Technologie zu deuten ist, weil noch andere Bedingungen dazukommen
müssen. Ich finde, daß Sie die Möglichkeiten
der Natur bzw. der Evolution i.w.S. (im weitesten/weiteren Sinne [**])
und der Evolution i.e.S. (im engeren/engsten Sinne [**])
ein wenig überschätzen, oder, anders gesagt, daß Sie die
Möglichkeiten der Geschichte i.w.S. (im weitesten/weiteren Sinne
[**])
und ganz besonders der Geschichte i.e.S. (im engeren/engsten Sinne [**])
ein wenig unterschätzen. Die Evolution der Gefallen-wollen-Kommunikation
muß nicht zwangsläufig auf Kultur, Altruismus, Zivilisation,
Höflichkeit, Demokratie, Marktwirtschaft, Werbung, Kunst, Wissenschaft
und Technologie hinauslaufen, auch wenn vieles dafür spricht.
Kontingenz spielt in der Evolution eine große Rolle. Sie
selbst wissen ja ganz genau, daß sich statt der Gefallen-wollen-Kommunikation
auch etwas anderes hätte entwickeln können; und so kann
sich dann innerhalb der Evolution der Gefallen-wollen-Kommunikation
statt Kultur, Altruismus, Zivilisation, Höflichkeit, Demokratie,
Marktwirtschaft, Werbung, Kunst, Wissenschaft und Technologie eben
auch etwas anderes entwickeln. So wie im Frieden Krieg und im Krieg
Frieden steckt, so steckt in der Gefallen-wollen-Kommunikation
eine Verachten-wollen-Kommunikation, eine Zerstören-wollen-Kommunikation,
eine Töten-wollen-Kommunikation u.s.w. (dies kann man
ständig beobachten, gerade auch heute - Beispiel: in den Ländern
der Weißen und in anderen Ländern werden Weiße, weil
sie Weiße sind, also aus rein rassistischen Gründen und aus
Motiven des Neids und Ressentiments, von Nichtweißen ermordet).
Die Gefallen-wollen-Kommunikation schleppt ihr Gegenteil immer
mit sich. Kontingenz ist immer gegeben. Es kann immer auch anders kommen.
Vielleicht können wir uns auf folgende Aussage einigen: Die Evolution
der Gefallen-wollen-Kommunikation macht Kultur,
Altruismus, Zivilisation, Höflichkeit, Demokratie, Marktwirtschaft,
Werbung, Kunst, Wissenschaft und Technologie wahrscheinlich.
Die Evolution hat es gelernt, sich selbst zu reproduzieren. Es
gibt seitdem nicht mehr nur eine Evolution, sondern derer viele.
(**).
- Seit ungefähr 6000 Jahren gibt es die Historie als die auf Schriftsprache
(**)
basierende Geschichte (**|**).
Geschichte ist zwar abhängig von Kosmogenese und
Evolution, und Evolution ist zwar abhängig von der Kosmogenese (**),
aber Evolution ist gegenüber der Kosmogenese freier als diese, und
Geschichte ist gegenüber Evolution und Kosmogenese freier
als diese beiden. Deswegen ist Geschichte aber nicht absolut frei
(das geht ja auch schon aus dem letzten Satz hervor). Absolute
Freiheit gibt es ohnehin nicht. Aber Geschichte kann etwas, was die anderen
beiden Entwicklungsdimensionen nicht können: sie kann - trotz bzw.
wegen der Tatsache, daß sie von beiden abhängig ist - mit ihnen
im Rahmen der eben erwähnten zusätzlichen relativen Freiheit
spielen, deren Synthese bilden, eine neue These setzen. Abgesehen
von z.B. Gravierungen, Ritzzeichnungen und Höhlenmalereien (**|**),
die ebenfalls schon der Historisierung (**|**)
zuzuordnen sind, konnte Geschichte ja erst dank der Seßhaftigkeit
(**),
der Landwirtschaft (Stichwort: Neolithische Revolution {**})
und ganz besonders eben der Schrift(lichkeit) entstehen. **
**
**
**
In allen modernen Evolutionsinfrastrukturen stehen nun also der
Selektionsfaktor »persönlicher Geschmack« und die Gefallen-wollen-Kommunikation
im Vordergrund. (**).
Aus dem Satz geht nicht klar hervor, was Sie unter modern
verstehen, und ob persönlicher Geschmack wirklich mit
Person und Geschmack oder doch nur mit Kommunikation zu tun hat.
Ich deute dies vorzugsweise so, daß im modernen Abendland und seinen
Ablegern der Individualismus und das Erosprinzip im Vordergrund
stehen, was evolutionsmäßig als Schwäche bzw. Passivität,
in der Summe also als ein Aussterben gedeutet werden dürfte.
Ein beträchtlicher Teil der Gründe und Motive, weshalb nichtabendländische
Menschen immer antiabendländischer werden und das Abendland erobern
wollen und sollen (!), liegt eben in der Ausnutzung der richtig oder falsch
(aus)gedeuteten abendländischen Schwäche bzw. Passivität.
Mit anderen Worten: Der Selektionsfaktor »persönlicher
Geschmack« und die Gefallen-wollen-Kommunikation werden aller
Wahrscheinlichkeit nach in nicht allzu ferner Zukunft einen gewaltigen
Dämpfer abbekommen.
2c)
Die Zukunft der modern bzw. zivilisisatorisch gewordenen
Gefallen-wollen-Kommunikation.
Da ja meine Evolutionstheorie im Rahmen meiner Allgemeinen Entwicklungstheorie (**)
Kosmogenese, Evolution und Geschichte (**)
und deshalb auch die vier geologischen Gedankengrundlagen - den Aktualismus,
den Exzeptionalismus,
den Kataklysmus
und die Zyklentheorie
- als Voraussetzungen berücksichtigt, ist ihr gemäß stets
mit Überraschungen zu rechnen und von einer spiralzyklischen
Entwicklung auszugehen, so daß ich bezüglich der Zukunft der
modern bzw. zivilisisatorisch gewordenen Gefallen-wollen-Kommunikation
nicht so optimistisch bin, wie Sie es zu sein scheinen. Die Anzeichen
dafür, daß es eher bergab als bergauf
mit ihr geht, sind schon seit langem zu beobachten. Ich begründe
dies nicht nur, aber doch auch mit fünf tickenden Zeitbomben:
der ökologischen, der ökonomischen, der technischen, der demographischen
und der kulturellen. Neben eventuellen natürlichen Entwicklungen,
in denen unvorhersehbare Gefahren stecken, gibt es andere, die
man eher Risiken zu nennen hat (vgl. den Unterschied zwischen
Gefahr und Risiko - z.B. auch in Luhmanns literarischen
Werken), für die es Hauptverantwortliche gibt: (a) für
das ökologische Risiko die Ökonomie, die Technik, die Demographie
und die Kultur (hierin ist auch die Politik samt Krieg u.s.w. enthalten),
(b) für das ökonomische Risiko die Ökonomie selbst, die
Technik, die Demographie und die Kultur, (c) für das technische Risiko
die Ökonomie, die Technik selbst, die Demographie und die Kultur,
(d) für das demographische Risiko die Ökonomie, die Technik
und die Kultur, (e) für das kulturelle Risiko die Kultur selbst.
Hierbei ist es wichtig zu wissen, was ich unter Kultur verstehe
(**).
Vieles spricht für die Explosion einer dieser fünf
oder sogar der fünf tickenden Zeitbomben zusammen (gleichzeitig)
in relativ naher Zukunft. Unter diesen (wie gesagt: vielleicht gleichzeitig
sich ereignenden) fünf Katastrophen wäre die ökologische
sicherlich die schlimmste, weil sie die einizige Naturkatastrophe unter
den fünf genannten Katastrophen ist, und gegen Naturkatastrophen
ist man relativ - weil je nach Stärke bzw. Ausmaß - wehrlos.
Aber wie gesagt (siehe: (a)): für das ökologische Risiko sind
die Ökonomie, die Technik, die Demographie und die Kultur hauptverantwortlich.
Die modern bzw. zivilisatorisch gewordene Gefallen-wollen-Kommunikation
gehört sogar auf mehrfache Weise zu den Folgeerscheinungen der Hauptverantwortlichen:
denn sie wäre ohne die Kulturgeschichte des Abendlandes nie modern
bzw. zivilisatorisch geworden - so wie die abendländische
Kultur selbst, die durch die nur für sie typische (nämlich:
faustische) Technik, Technologie, Wissenschaft den ganzen Erdball modernisiert
und zivilisationiert, diese und auch ihre (nämlich: faustische) Wirtschaftsweise
und ihre (nämlich: faustische) Bevölkerungsexplosion allen anderen
Erdbewohnern beigebracht hat. Das ist jetzt nicht mehr rückgängig
zu machen (schon gar nicht dadurch, daß man die Abendländer
dafür bestraft [schon gar nicht durch Abendländer selbst], was
aber längst schon geschieht) - außer durch eine oder mehrere
der erwähnten Katastrophen, wahrscheinlich sogar nur noch durch eine
Naturkatastrophe.
Die These, daß die Zukunft der modern bzw. zivilisatorisch gewordenen
Gefallen-wollen-Kommunikation optimistisch zu beurteilen ist,
teile ich also nicht unbedingt, weil alle modern bzw. zivilisatorisch
gewordenen Märkte durch die oben erwähnten fünf Katastrophen,
die wahrscheinlich sogar gleichzeitig, also als eine große Katastrophe,
als ein Großes Chaos (**)
sich ereignen werden, sehr rasch zusammenbrechen werden. Höchstwahrscheinlich
wird es auch nach dem Großen Chaos auf dem Planeten
Erde Märkte geben, aber eben k e i n e
m o d e r n e n b z w .
z i v i l i s a t o r i s c h e n
M ä r k t e mehr.
Entwicklungen verlaufen nicht linear. Die von uns im Sinne einer Linearität
registrierte Zeit ist nur die eine und vielleicht sogar die falsch wahrgenommene
Seite; das, was wir erleben und um uns herum beobachten, ist die andere
und vielleicht ebenfalls falsch wahrgenommene Seite. Jedenfalls scheinen
wir einerseits einen linearen Verlauf und andererseits einen zyklischen
Verlauf wahrzunehmen, was in der Summe so etwas wie eine Spiralzykliziät
ergibt. Dies bedeutet nicht, daß sich alles wiederholt, sondern,
daß nur ähnliche Muster sich wiederholen, weil die Zeit
einerseits weiterzulaufen (also im linearen Sinne [=> Zeitpfeil])
und andererseits wiederzukehren (also im zyklischen Sinne) scheint.
Ob wir das mit dem Subjekt/Objekt-Dualismus wegerklären wollen oder
nicht: den Linearität/Zyklizität-Dualismus ersetze ich durch
die Spiralzyklizität.
3)
Ihre Dominante Kommunikation als Begriff.
Dieser Begriff trifft nicht so richtig, was er bezeichnen soll. Denn
Sie wollen ja über eine bestimmte Art von Kommunikation nicht
sagen, daß sie dominant ist (z.B. gegenüber anderen
Arten von Kommunikation) - denn das ließe sich auch über andere
Arten von Kommunkation sagen, z.B. über Ihre Gefallen-wollen-Kommunikation:
die Gefallen-wollen-Kommunikation ist da dominant, wo sie vorherrscht
- , sondern Sie wollen über eine bestimmte Art von Kommunikation
sagen, daß sie auf Dominanz beruht, daß sie hierarchisiert
ist. Wie wäre es mit dem Begriff Dominanzbasierte Kommunikation
oder mit dem Begriff Hierarchisierte Kommunikation?
4)
Die Evolution der Unternehmen bringt die Evolution der Technik
hervor - als Nebeneffekt (!).
! |
Im folgenden Text
werde ich das Wort Technik semantisch so benutzen, wie
Sie es meinen, weise aber darauf hin, daß es gemäß
meiner Philosophie zwei Arten der Technik gibt, nämlich (A)
eine von der Natur ausgehende (**)
und (B) eine der Kultur als einer Gemeinschaft
dienende (**|**),
in der wiederum zwei Unterarten zu berücksichtigen sind, nämlich
(Ba) die pronaturale Homöotechnik
(**)
und (Bb) die kontranaturale Allotechnik
(**).
Da Sie die kulturspezifische Technikart (siehe: B)
meinen, werde ich mich im folgenden Text auf sie beziehen. |
! |
Man könnte doch die Wirtschaft und die Technik als zwei verschiedene
autopoietische Systeme verstehen, obwohl gemäß Luhmanns Systemtheorie
nicht beide, sondern nur die Wirtschaft zu den autopoietischen Systemen
(nämlich den Funktionssystemen, also den Subsystemen, Teilsystemen)
gehört, die Technik zumindest im Sinne von Maschinen dagegen ein
allopoetisches (**)
System ist, also eines, das sich nicht selbst reproduzieren kann und dessen
Produkte nicht es selbst sind. (Nach meinem Dafürhalten können
einige Maschinen doch schon längst sich selbst reproduziern und auch
ihre eigenen Produkte sein!) Allopoietische Systeme sind also - im Gegensatz
zu autopoietischen Systemen - nicht autonom. Wenn wir uns jetzt aber vorstellen,
daß auch die Technik autonom, also ein autopoietisches System ist,
und zwar ein kommunikatives System gemäß Luhmanns Systemtheorie,
dann müssen wir für sie auch ein symbolisch generalisiertes
Kommunikationsmedium, nämlich die Erfindung, und auch
eine binäre Codierung, nämlich Erfindung/Nicht-Erfindung,
benennen. Solche Codes sind Paradoxien, die sich selbst entparadoxieren
können. Ohne diese paradoxe Entparadoxierung ist Systembildung,
insbesondere die Ausdifferenzierung funktionaler Teilsysteme ... nicht
möglich. Der Entscheidungsspielraum eines Systems ... wird durch
den Code ... limitiert, doch das Limitierte ist dann seinerseits grundsätzlich
unlimitiert, da entscheidbar .... Deshalb ermöglichen Codes einen
bestimmten unbestimmten Operationsraum. Deshalb sind Codes Leitdifferenzen
zur Erzeugung von Differenzen. (Detlef Krause, Luhmann-Lexikon,
1996, S. 86). Gemäß der Systemischen Evolutionstheorie
evolvieren die Unternehmen eigendynamisch. Und im Rahmen dieser
Evolution bringen sie als Nebeneffekt die Evolution der Technik hervor.
Nokia-Handys erfinden sich also nicht selbst, sondern sie werden von Nokia
ständig verbessert, damit das Unternehmen auch in Zukunft auf den
Märkten fortbestehen kann. Will man also negative Auswirkungen der
Technik in den Griff bekommen, dann muß man die Unternehmen regulieren,
ihnen Auflagen machen, gewisse Entwicklungen ggf. unterbinden, ihnen die
Umweltfolgen der Technik aufbürden etc.. (Don Quijote, Beitrag
in einem Internetforum, 22.07.2010, 19:30 [**]).
Nach meinem Dafürhalten wird die Technik nicht erst von den
Unternehmen, sondern schon ganz allgemein von der Wirtschaft, zu
der die Unternehmen ja zweifellos gehören, hervorgebracht.
An Fachschulen, Fachhochschulen und auch an den Universitäten werden
viele Zusammenhänge von Wirtschaft und Technik häufig am Beispiel
der Romanfigur Robinson Crusoe erklärt. Es wird benutzt, weil
es in der Wirtschaft fast immer um Knappheit geht, und die ist auf Robinsons
Insel sogar auf noch extremere Weise der Fall. Aber war Robinson ein Unternehmer
oder doch nur ein Überlebenskünstler? Er baute eine Hütte
(**),
mehrere Waffen, ein Fischfangnetz und vieles sonst noch. Er mußte
überleben bzw. ein wirtschaftliches Auskommen haben, und dafür
war es notwendig, erfinderisch zu sein oder es möglichst bald zu
werden, weil seine Insel vor lauter Knappheit kaum etwas hergab für
das Überleben bzw. das wirtschaftliche Auskommen. Not macht
erfinderisch, so ein deutsches Sprichwort. Also ist es richtig,
zu sagen, daß die Wirtschaft (Ökonomie) zur Technik (Erfindung)
führt. Dies ist zwar auch in umgekehrter Reihenfolge möglich.
Doch Genese
und Metagenese
sollte man nicht verwechseln: genetischerseits (also gemäß
dem primären Weg) ist die Wirtschaft vor der Technik; metagenetischerseits
ist es umgekehrt (aber die Metagenese ist der sekundäre Weg,
um den es hier nicht oder eben nur sekundär geht). Das Unternehmerische
führt zur Erfindung, nämlich zur unternehmerischen Erfindung;
allgemein gesagt: die Wirtschaft führt zur Technik. Und woher kommt
die Wirtschaft? Zunächst liefert die Biologie als der natürliche
Teil der Natur-Kultur die Triebkraft als Basis für die Kultur und
bringt sie dadurch hervor; erst danach kann die Kultur die Wirtschaft
(Ökonomie) als den kulturellen Teil der Natur-Kultur hervorbringen
(**);
und erst danach kann die Wirtschaft (Ökonomie) als der kulturelle
Teil der Natur-Kultur die Technik (vgl. Allotechnik und Homöotechnik
[**])
hervorbringen.
Zur Technik gehören ja z.B. auch die Maschinen, und einige von
ihnen sind vielleicht schon autonom - systemtheoretisch gesprochen: autopoietisch
-, haben nämlich schon die Fähigkeit zum Selbsterhalt, zur Reproduktion
und vielleicht sogar auch schon zum Reproduktionsinteresse (!). Jedenfalls
wird die Zukunft zeigen, daß letztlich die Technik (dann vielleicht
schon als eine größtenteils oder sogar ganz von den Maschinen
dominierte) - und nicht die Wirtschaft - das am meisten unkontrollierbar
gewordene autopoietische System sein wird. Wahrscheinlich werden dann
keine Menschen mehr existieren.
! |
Es sei noch einmal
daran erinnert, daß es meiner Philosophie zufolge zwei Arten
der Technik gibt (eine davon mit zwei Unterarten), nämlich (A)
eine von der Natur ausgehende (**)
und (B) eine der Kultur als einer Gemeinschaft
dienende (**|**),
in der wiederum zwei Unterarten zu berücksichtigen sind, nämlich
(Ba) die pronaturale Homöotechnik
(**)
und (Bb) die kontranaturale Allotechnik
(**). |
! |
! |
Die von der Natur
ausgehende Technik (siehe: A) bereitet
das Leben vor, so als hätte sie von Anfang an gesagt,
daß es in ihr Leben geben solle, und ist als Kopie auch in den
Lebewesen existent. Die der Kultur als einer Gemeinschaft dienende
Technik (siehe: B) kann man auch als
Taktik des Lebens (**)
bezeichnen, die pronatural (siehe Ba)
oder kontranatural (siehe Bb)
sein kann. |
! |
! |
Jedes Lebewesen trägt
die natürliche Technik (siehe: A)
sowohl in sich als auch nach außen, wodurch die kulturelle
Technik (siehe: B) entstehen kann und
oft auch tatsächlich entsteht, nämlich pronatural
(siehe Ba) und nur beim Menschen
auch kontranatural (siehe Bb).
|
! |

Das letzte Wort in dieser Zusammenfassung soll jedoch Peter Mersch selbst
haben. In dem folgenden Text betreibt er Werbung für seine Systemische
Evolutionstheorie und sein Buch mit gleichnamigem Titel, indem er
u.a. fünf bekannte Professoren benennt, die in dem Buch zu seiner
Theorie Stellung beziehen. Seinen Aussagen zufolge ist er Atheist,
68er, Mathematiker von der Ausbildung und ansonsten Naturwissenschaftler
durch und durch (**),
er gehört sogar zu den Menschen, die den freien Willen (**|**)
für eine Illusion halten (**).
Die Hetze gegen ihn und seine Theorie empfindet er als störend,
beleidigend und wissenschaftsfeindlich (**),
und die Gründe dafür liegen gemäß der Systemischen
Evolutionstheorie auf der Hand: Kompetenzbewahrung. (**)
Folgend sein gesamter Text vom 25.12.2012, 07:22:59 (**):
Die
Systemische Evolutionstheorie (SET) ist viel zu komplex, als daß man sie
mal eben auf die Schnelle abfertigen könnte. Sie setzt u.a. erhebliche Kenntnisse
in Systemtheorie, Physik und Informatik voraus. Man muß richtig was tun,
um ihre Konzeption zu verstehen.
Das theoretische Hauptwerk über die SET ist bei CreateSpace und
BoD erschienen: https://www.createspace.com/4020671 .
Das
Vorwort stammt vom renommierten Biologen (und Clarke-Medaillen-Preisträger)
Klaus Rohde, im Buch befinden sich Stellungnahmen der Professoren Jochen Oehler
(Biologie), Franz Josef Radermacher (Mathematik/Informatik), Jürgen Tautz
(Biologie), Gerhard Vollmer (Physik/Philosophie). Dies sind alles sehr bekannte
Stimmen. Ein Hobbyevolutionist bin ich selbstverständlich nicht.Man
sollte übrigens vorsichtig sein, wenn solche Vorschläge eingebracht
werden. Der Thread steht im Forum unter »Fehlende Artikel« und Vorschläge.
Daß eine Kampagne internetweit durch einen unter El Schwalmo auftretenden
User gegen mich läuft, ist mir bekannt. Ich empfinde dies als störend,
beleidigend und wissenschaftsfeindlich. Auf Amazon kann man die ersten Seiten
des SET-Buches per Blick-ins-Buch lesen, unter anderem die vollen Stellungnahmen
der Wissenschaftler. Ich empfehle die eingehenden Worte Vollmers in dieser Sache.Wirklich
problematisch wird es dann, wenn Menschen, die ein paar kritische Fragen mehr
stellen (das kritische Denken also besonders ernst nehmen), plötzlich als
Psiram-Kandidaten diskutiert werden.Ich selbst bin
Atheist (seit meiner Geburt gewissermaßen), 68er, Mathematiker von der Ausbildung
und ansonsten Naturwissenschaftler durch und durch. Ich gehöre sogar zu den
Menschen, die den freien Willen für eine Illusion halten.Mein
Problem an der biologischen Evolutionstheorie ist unter anderem, daß ihr
Fundament selbst biologisch ist (es existiert keine Zurückführung oder
Plausibilisierung der zentralen Grundannahmen auf die Physik). Ich habe das zu
ändern versucht. Auch geht sie von einschränkenden Annahmen aus, die
bei höheren Evolutionen nicht mehr gegeben sind. Beispielsweise funktioniert
die Theorie der egoistischen Gene nur unter der Annahme, daß es keine Kernkompetenzen
gibt. Ein Lebewesen kann sich nicht dafür entscheiden, bevorzugt die Gene
für die eigene Nase weiterzugeben und die Gene für die Augen vom Partner
zu nehmen (jedenfalls momentan noch nicht), das läßt die Fortpflanzung
nicht zu. Das ist aber bei höheren Evolutionen ganz anders. Aus diesem Grund
lassen sich die Darwinschen Selektionsprinzipien - wie ich zeigen konnte - nicht
auf höhere Evolutionen (z.B. die technische Evolution) ausweiten. Man muß
vorher die Evolutionsprinzipien verallgemeinern und vollständig überarbeiten
(was ich zu tun versucht habe).Ob mir mein Versuch
geglückt ist, weiß ich nicht. Ich selbst hätte noch viele Fragen.
Aber die hatte Darwin 1859 ebenso. Das liegt in der Natur der Wissenschaften.
In den Naturwissenschaften gibt es keine endgültigen Resultate. Und perfekt
ist zu Beginn praktisch nichts. Alles muß wachsen. Aus diesem Grund
trage ich regelmäßig auf wissenschaftlichen Tagungen und Kongressen
vor. Die Professoren Oehler und Vollmer habe ich beispielsweise bei solchen Gelegenheiten
kennengelernt.Wenn ich aber jetzt sehe, daß
eine neue Theorie bereits mit den obigen Methoden bekämpft werden soll, dann
bestätigt dies genau den Verdacht, der von verschiedenen Seiten an mich herangetragen
wurde und der selbst auf Amazon ganz klar beobachtbar ist und dort auch penibel
dokumentiert wurde: Eine systematische Hetzkampagne (unter anderem konnte gezeigt
werden, daß sich hinter den 4 negativen Rezensionen zu meinen 4 letzten
evolutionstheoretischen Büchern stets dieselbe Person verbirgt). Die Gründe
dafür liegen gemäß der Systemischen Evolutionstheorie auf der
Hand: Kompetenzbewahrung. Wer an einem Wissenschaftsgebäude rüttelt,
hat es zunächst mit lauter Gegnern zu tun, und zwar um so massiver, je seriöser
er rüttelt. Wie nicht anders zu erwarten war, hat die Hetze gegen die SET
deutlich zugenommen, seitdem sich die 5 Professoren in dieser Weise für sie
ausgesprochen haben. (Peter Mersch, 25.12.2012, 07:22:59 **).
***
Was Lulu so meint.
08.07.2013, 00:39:14 GMT+ 02:00
Burt
schreibt ... etwas zum demographisch-ökonomischen Paradoxon:»Ist
das demographisch-ökonomische Paradoxon nun eine lokale oder eher systemische
Anomalie? Mersch meint letzteres. Seltsamerweise sieht sogar der Biologe Klaus
Rohde, einer der wenigen Wissenschaftler, die die SET (Systemische
Evolutionstheorie; HB)
unterstützen, und der auch ein Vorwort zu dem Buch verfaßt hat, im
Reproduktionsverhalten moderner Menschen nur eine lokale Anomalie. Zitat aus dem
Vorwort: Mersch behauptet, daß der Darwinismus das demographisch-ökonomische
Paradoxon nicht erklären kann. Es ist jedoch zumindest theoretisch möglich,
das Paradoxon als Exzessivbildung zu erklären: Überentwicklung des Gehirns
und damit verbundener unerwünschter Folgen wie der Unlust Kinder zu kriegen.
Genauso ist es: das menschliche Extremorgan Gehirn erlaubt es uns, mittels der
Technik der Verhütung, unserer Biologie hier ein Schnippchen zu schlagen.
Das Paradoxon läßt sich elegant und einfach erklären. Es braucht
keine neue Theorie.« **
Diese
neue Theorie braucht es definitiv (wie ich zeigen werde), zumal Mersch das Thema
(aufgrund der SET) völlig anders angeht als alle anderen Theoretiker und
Praktiker vor ihm, aber auch, als es sich der Rezensent Burt offenkundig überhaupt
vorstellen kann.Seit geraumer Zeit beobachtet man, daß Seefische
durch den Fischfang immer kleiner werden. Nicht die größten Fische
einer Art sind die Fittesten, wie es vorher mal der Fall war, sondern eher die
kleineren. Liegt das an den Fischen? Haben die auf einmal ihr Reproduktionsverhalten
geändert? Woher kommt dieses Fisch-Paradoxon?Die Ursache liegt nicht
bei den Fischen selbst, sondern beim Fischfang, für den größere
Exemplare ökonomischer sind, zumal sie sich leichter fangen lassen (sie können
nicht durch die Maschen der Netze entkommen). Es liegt also an zusätzlichen
Akteuren. Für den Darwinismus ist das noch kein Problem. Man könnte
sagen: Für die Fische haben sich die Selektionsbedingungen geändert.
Nicht anders wäre es, wenn spezielle Freßfeinde auftauchen würden,
die sich ganz entsprechend verhalten.Das demographisch-ökonomische
Paradoxon läßt sich nicht allein von der Menschenseite her erklären,
genauso, wie die Fischverkleinerung keine alleinige Sache der Fische ist. Demographen
und Biologen versuchen es aber immer wieder, genauso wie Burt. Er meint explizit,
das menschliche Extremorgan Gehirn erlaube es uns, mittels der Technik der Verhütung
unserer Biologie hier ein Schnippchen zu schlagen. Als wenn es nur wir wären.Der
Zukunftsforscher Horst Opaschowski prognostiziert in Deutschland 2030: Wie
wir in Zukunft leben:»Für die privilegierten
Vollzeitbeschäftigten wird die Arbeit immer intensiver und konzentrierter,
zeitlich länger und psychisch belastender, dafür aber auch - aus der
Sicht der Unternehmen - immer produktiver und effektiver. Die neue Arbeitsformel
für die Zukunft lautet: 0,5 x 2 x 3, d.h. die Hälfte der Mitarbeiter
verdient doppelt soviel und muß dafür dreimal soviel leisten wie früher.
Die ständige Produktivitätssteigerung bewirkt, daß immer weniger
Mitarbeiter immer mehr leisten müssen.«
Mit anderen
Worten: Unternehmen sind - wie es die SET prognostiziert - vor allem an den für
sie geeignetsten Qualifikationen interessiert. Die bindet man ganz stark an sich,
für alle anderen bleiben prekäre Arbeitsverhältnisse oder die Arbeitslosigkeit.
Zwar können diese geeignetsten Qualifikationen auf diese Weise - wie Opaschowski
deutlich macht - besonders viel Geld verdienen und sehr viel konsumieren, ihnen
fehlt jedoch zugleich die Zeit für eine eigene Familie. Und genau das ist
dann ein mindestens genauso großer Faktor für das demographisch-ökonomische
Paradoxon wie vielleicht die sonstigen Fertilitätsentscheidungen der Menschen.
Doch all das (genauer: die spezifischen Reproduktionsinteressen der sich im gegenseitigen
Wettbewerb befindenden Unternehmen) wird leider von der gesamten Forschung und
natürlich von Burt ausgeblendet. Außer von Mersch bzw. der SET.
Nun könnte man sagen: Das ist doch genauso wie bei den Fischen:
Ein neuer Selektionsfaktor. Leider stimmt das nicht, denn Unternehmen
sind menschliche Superorganismen. Sie können durch Menschen beeinflußt
und in ihrem Verhalten geändert werden. Die Fische sind bei den Fischerbooten
dazu nicht in der Lage. Das sind fremde Akteure, die für neue Selektionsfaktoren
sorgen.
Ein anderer
Einwand könnte lauten: Das ist doch völlig egal. Man kann das demographisch-ökonomische
Paradoxon auch mit der Beckerschen ökonomischen Theorie der Fertilität
erklären. Eine neue Theorie braucht es dafür nicht. Das ist letztlich
das, was Burt schreibt.Die Sache hat leider nur einen ganz ganz großen
Haken. Die SET behauptet ja nicht nur, daß sie das demographisch-ökonomische
Paradoxon auf eine andere und neue Weise erklären kann. Sie behauptet vielmehr,
daß reine familienpolitische Maßnahmen, wie sie bislang immer versucht
wurden, nichts ausrichten können. Das wäre so, als wollten die Fische
ihr Größenproblem mit eigenen Maßnahmen beheben. Die SET behauptet,
das Dilemma müsse - wenn man es wirklich lösen will -, auch und gerade
von der Unternehmensseite aus angegangen werden. Man muß zunächst verstehen,
wie die Unternehmen die Humanvermögen der Staaten plündern, um geeignete
Gegenmaßnahmen zu entwerfen und zu verabschieden. Kurz: Ohne die SET läßt
sich das demographisch-ökonomische Paradoxon weder verstehen noch lösen.Da
Burt das Buch nicht gelesen hat, konnte er den Punkt leider nicht verstehen. Setzen:
Sechs.Daß Schlimme daran: Die Rezension wird anschließend
von einem Klub weiterer Nichtleser nach Belieben hochgeklickt. Potentielle Kunden
und Entscheider lesen sie und glauben, der Rezensent würde irgendetwas Sinnvolles
schreiben. Sie denken: »Die Rezension hört sich so an, als habe der
Rezensent das Buch gelesen und verstehe etwas von der Sache. Vermutlich steht
in dem Buch also tatsächlich nichts Neues drin.« Genau damit wird spekuliert.
Und so bleibt die Wissenschaft halt mal wieder auf der Strecke, obwohl (eher:
weil! HB) Feinde
der Wissenschaft das Wort »Wissenschaft« im Maul führen. In Wirklichkeit
sind sie bornierter als die schlimmsten religiösen Fundamentalisten. Sie
führen Krieg gegen eine neue Theorie, die sie nicht kennen. (Lulu,
08.07.2013, 00:39:14 GMT+ 02:00 **).***
22.07.2013, 12:08:00 GMT+ 02:00
Richard
Dawkins großartige Idee war, daß es Lebewesen weniger um den eigenen
Selbsterhalt (sonst könnte man nicht erklären, warum sich Eltern in
Gefahrensituationen oft für ihre Kinder opfern) geht, sondern vor allem um
die Bewahrung der eigenen Gene. Dieses Verhalten nannte er Gen-Egoismus. Überall
konnte man lesen, wie genial diese Idee sei. Seine zweite Idee, nämlich daß
jegliche Evolution auf der Vervielfältigung von Replikatoren beruht, war
jedoch ein schwerer Gedankenfehler, wie Mersch detailliert aufgezeigt hat: Replikatoren
muß es nur auf der alleruntersten Ebene der Informationsschaffung geben,
darüber sind sie nicht länger erforderlich. .... Die Kompetenzen in
menschlichen Gehirnen müssen nicht als Replikatoren organisiert sein und
sie werden auch nicht in dieser Form von Mensch zu Mensch übertragen. Die
Kritik an der Memetik und den Memen ingesamt, wie sie auch von Bunge/Mahner und
anderen vorgetragen wurde, ist substantiell.Mersch hat Dawkins erste
Idee lediglich verallgemeinert (Evolutionsakteuren geht es gemäß der
SET vor allem um die Bewahrung ihrer [informativen] Kompetenzen) und die zweite
aus guten Gründen verworfen. Und dafür wird er von den gleichen Leuten,
die Dawkins Selfish-Gene noch immer für genial halten, fortwährend beleidigt
und attackiert. Es ist erschreckend. ....Weiter kommen nur die Kompetenzen,
hinter denen nennenswerte Reproduktionsinteressen stehen. Aber selbst das ist
keine Garantie. Das einzige, was man mit Gewißheit sagen kann, ist: Kompetenzen,
hinter denen keine (oder zu geringe) Reproduktionsinteressen stehen, scheiden
definitiv aus. Evolution ist ein eigendynamischer, selbstorganisatorischer Prozeß!
(Lulu, 22.07.2013 12:08:00 GMT+ 02:00 **).***
22.07.2013, 12:56:22 GMT+ 02:00
Burt:
»Wenn wir zwei Bakterien haben: B1 mit den Genen a, b, c, d und e und B2
mit den Genen a, b, c, d und f - und dann vermehrt sich B2 wie rasend, während
B1 verkümmert ... ist dann das differentielle Reprodultionsinteresse der
beiden dafür verantwortlich?« **Ggf.
ja. Dazu gibt es das bekannte Spiegelman-Experiment mit Viren, das im Detail in
Die Berechenbarkeit der Welt: Grenzfragen der exakten Wissenschaften auf
den Seiten 90 ff. (»Ist eine Evolution im Reagenzglas möglich«)
von Bernd-Olaf Küppers beschrieben wird. In diesem Experiment mit einer optimalen
Nährlösung, in der es für die Viren praktisch keinerlei Selektionsdruck
mehr gab, setzten sich am Ende die Viren durch, die sich am schnellsten reproduzieren
konnten. Gleichzeitig verloren sie alle sonstigen Kompetenzen.Küppers
(94): »Denn die genetische Information, die hauptsächlich dem Infektionszyklus
dient, wird unter den geradezu paradiesischen Bedingungen der Reagenzwelt nicht
mehr benötigt. Sie ist sogar eher ein Hindernis für die schnelle Replikation.
Infolgedessen führte die Evolution im vorliegenden Fall auch nicht zu einer
Steigerung, sondern zu einer Reduktion der genetischen Komplexität.«Anders
gesagt: Die Viren konnten sich am Ende rasend schnell vermehren, waren aber nicht
mehr infektiös! Es handelte sich bei ihnen um reine Reproduktionsmaschinen,
im wesentlichen reduziert auf das Interesse, sich möglichst oft zu reproduzieren.Dawkins
weist im egoistischen Gen im Zusammenhang mit den modernen Sozialstaaten
auf das gleiche Problem hin. Aufgrund dessen, daß man in Sozialstaaten Nachkommen
nicht mehr verhungern läßt (es keinen echten Selektionsdruck mehr gibt),
wird die Zahl an Nachkommen nur von der physischen Leistungsfähigkeit der
Mutter und den Reproduktionsinteressen (dem Kinderwunsch) der Eltern begrenzt.
Lesen Sie es nach: Das steht dort so geschrieben! Was Sie offenkundig
noch immer nicht verstanden haben: Eine allgemeine Evolutionstheorie, die diesen
Namen verdient, muß alle Fälle abdecken können: Viren, Bakterien,
Pflanzen, Tiere, Insektensozialstaaten, Menschen, Unternehmen .... Daß die
SET die biologische Evolution abdeckt, genauso wie es die Synthetische ET tut,
hat Mersch formal aufgezeigt: Zwischen der SET und der Darwinschen Selektionstheorie
besteht das Korrespondenzprinzip. Nehmen Sie das bitte endlich zur Kenntnis. Jeder
Versuch, im biologischen Bereich angebliche Probleme aufwerfen zu wollen, zielt
ins Leere: es gilt das Korrespondenzprinzip!Mersch weist ja selbst mehrfach
darauf hin, daß der Begriff des Reproduktionsinteresses im Zusammenhang
mit Lebewesen, die nur Gene tradieren, noch keine wirklichen Vorteile bringt.
Aber das ist nichts Neues. Auf der Erde (z.B. bei der Bewegung eines Zuges) bringt
die Lichtgeschwindigkeit auch keine neuen Erkenntnisse. Da könnten Sie auch
die ganze Zeit in der gleichen Weise herumkritisieren und z.B. behaupten, die
Allgemeine Relativitätstheorie sei auf der Erde nicht anwendbar, zumal sie
den Luftwiderstand bei Bewegungen nicht berücksichtige. Sie scheinen nicht
zu begreifen, daß man in einem allgemeineren Umfeld ggf. neue oder allgemeinere
Begriffe benötigt, die in einem eingeschränkten Umfeld ggf. noch nicht
erforderlich sind. (Lulu, 22.07.2013 12:56:22 GMT+ 02:00 **).***
23.07.2013, 15:27:03 GMT+ 02:00
Burt:
Ȇbrigens ist Schurz kein Memetiker. Er sagt es explizit: Meme ja;
Memetik (als eigenständige Disziplin) nein. Das sehe ich genauso. Die Memetik
ist gescheitert, aber will man kulturelle Evolution verstehen, muß man auch
hier eine unit of evolution benennen, als da wären: Ideen, Werte,
Fertigkeiten, Theorien, Moden u.s.w., für die sich nun mal der Oberbegriff
Meme eingebürgert hat. Das seziert Schurz in seinem Buch sehr gut.«
**Ich
habe mir die entsprechenden Passagen in Schurz Buch Evolution in Natur
und Kultur: Eine Einführung in die verallgemeinerte Evolutionstheorie
noch einmal durchgelesen (S. 208 ff.). Was er dort als Meme bezeichnet, sind für
die SET in erster Annäherung »Kompetenzen«. Sie selbst sprechen
von Ideen, Werte, Fertigkeiten etc.. Man fragt sich unwillkürlich: Was macht
Meme für Sie zu einem tauglichen Begriff, Kompetenzen aber zu einem modischen
Bläh-Wort?An einer Stelle heißt es bei Schurz (209): »Meme
sind also keine speziellen, ontologisch irreduziblen Entitäten. Vielmehr
handelt es sich bei ihnen um erlernbare Informationen, die verschiedenste Formen
annehmen bzw., wie der Informationstheoretiker sagt, in verschiedenster Weise
codiert sein können.«Andere würden sicherlich nur etwas
erlernen wollen, wenn es sich bei den erlernbaren Informationen um Kompetenzen
handelt. Wozu sollte man Informationen erlernen, wenn sie einerseits keine Vorteile
liefern, man andererseits dafür auch keine Reproduktionsinteressen entfaltet,
so daß man das Erlernte schon bald wieder verlieren wird?Zwei Seiten
weiter heißt es bei Schurz dann aber (211): »Ich werde im folgenden
Meme gemäß der ersten Auffassung als erworbene Informationen im Gehirn
bzw. Geist verstehen, weil mir die Vorteile einer klaren Mem-Phän-Unterscheidung
zu überwiegen scheinen. Darüber hinaus hat diese Auffassung den Vorteil,
daß damit die Reproduktion von Memen nicht mehr nur eine beliebige Informationsübertragung
ist, sondern auf Lernleistungen des Gehirns eingeschränkt wird und damit
besser studiert werden kann.«Damit handelt er sich einen ganzen
Haufen Probleme ein:1. |
Der Begriff des Mems ist dann nur noch auf Menschen anwendbar,
auf Superorganismen wie Amazon.de und Ebook.de (siehe Beispiel unten) aber z.
B. nicht. | 2.
| Was die Biologie als Merkmal und
die SET allgemeiner als Kompetenz bezeichnet, gehört gemäß Schurz
zu den Phänen. Nehmen wir das Beispiel mit Amazon.de und Ebook.de. Die Programmierer
von Amazon.de haben keinerlei Einblick in die Programme von Ebook.de (ich nehme
das einfachheitshalber mal an). Dann bleibt ihnen nichts anderes übrig, als
das Erscheinungsbild des neuen Merkmals von Ebook.de (gemäß Schurz
auf der Phänen-Ebene) zu imitieren und mit ihren eigenen Programmiermethoden
auszudrücken. Imitiert wird also die Kompetenz bzw. das Merkmal (auf Phänen-Ebene),
nicht jedoch dessen Realisierung bzw. Codierung bzw. das angebliche Mem. Ein Reproduktionsinteresse
besteht ebenfalls nur bzgl. des Merkmals bzw. der Kompetenz: Ebook.de könnte
sich irgendwann entscheiden, die gesamte Shop-Software durch eine andere auszutauschen
und die Funktionalität, die mittlerweile zu den beliebtesten im gesamten
Angebot zählt, neu zu programmieren. Dann wäre die alte Codierung (auf
der Mem-Ebene gemäß Schurz) weg, das Merkmal (die Kompetenz) aber noch
immer da. Im Gehirn selbst dürfte es in vergleichbaren Fällen (z.B.
nach einem Schlaganfall, durch den bestimmte Fertigkeiten verloren gehen) ganz
ähnlich aussehen. |
Mersch ist übrigens
der Auffassung, daß man vieles von dem, wie Lern- und Imitationsprozesse
im Gehirn ablaufen oder gar ablaufen müssen, aus dem schließen kann,
wie es in den Gehirnen der Superorganismen zugeht. Das Gehirn steht bei Imitations-
und Lernprozessen vor einem ganz ähnlichen Problem, nämlich ein wahrgenommenes
und als lohnenswert eingestuftes Merkmal (Verhalten, Kompetenz etc.) von jemand
anderem in die eigene Umgebung hinein zu codieren, so daß es jederzeit in
vergleichbarer Qualität aktiviert werden kann.Die SET ist sicherlich
noch nicht perfekt, schließlich ist sie ein Neuentwurf. Denken Sie daran,
wie viele Lücken Darwins ET zu Beginn noch aufwies. Man merkt aber schon
jetzt an allen Stellen sehr deutlich, daß Mersch Dinge in seiner Theorie
berücksichtigt hat, über die Wissenschaftler wie Schurz noch nicht einmal
ansatzweise nachgedacht zu haben scheinen. Deren Ausführungen werden dann
aber von Ihnen als sehr gutes Sezieren bezeichnet, während Merschs wesentlich
allgemeinerer und - wie ich finde - auch präziserer Ansatz von oben herab
abgekanzelt und seine Begriffe als Bläh-Wörter diskreditiert werden.
Ich bin immer noch der Auffassung, daß es in den Wissenschaften halbwegs
fair und ehrlich zugehen sollte. Bei dem, was Sie hier beschreiben, ist das nicht
gegeben (»... nicht weiter zur Kenntnis genommen ...«). (Lulu,
23.07.2013 15:27:03 GMT+ 02:00 **).***
13.08.2013, 14:01:18 GMT+ 02:00
Unabhängige
Geister lasten sich von kleinkarierten Kritikern nicht aufhalten. (Lulu,
13.08.2013, 14:01:18 GMT+ 02:00 **).***
26.10.2013, 12:28:06 GMT+ 02:00
Burt:
»Das Gute an dem Fitneß-Konzept der Darwinisten ist, daß man
Fitneß messen kann. Kompetenz aber nicht. Merschs zentraler Begriff der
Lebensraum-Kompetenz ist wissenschaftlich unbrauchbar.« **Hier
zeigt Mersch im selben Text: Man hat leider falsch gemessen. Er liefert u.a. ein
Beispiel, in dem eine Gruppe Individuen eine höhere biologische Fitneß
(gemäß den Definitionen der Evolutionsbiologie) besitzt, tatsächlich
aber weniger Nachkommen produziert (und im Laufe der Zeit dann auch verdrängt
wird) als eine andere Gruppe, die gemäß Evolutionsbiologie eine niedrigere
Fitneß hat. Er führt daraufhin einen anderen Fitneßbegriff ein,
bei dem solche Probleme nicht auftauchen können. Dieser Fitneßbegriff
läßt sich auf alle Kompetenzen in gleicher Weise anwenden. Anders gesagt:
Kompetenz ist meßbar.Dumm gelaufen. Irgendwann wird sich die richtigere
und bessere Erkenntnis durchsetzen, da nützt alles Zetern, wie Sie es tun,
nichts. Vielleicht schreibe ich dann selbst ein Buch, in dem ich dokumentiere,
wie borniert noch heute gegen neue Erkenntnisse vorgegangen wird. (Lulu,
26.10.2013, 12:28:06 GMT+ 02:00 **).***
01.11.2013, 03:37:52 GMT+01:00
Würde
Popper noch leben, würde er Merschs Arbeiten schätzen. So wie Mersch
die Arbeiten Poppers schätzt, insbesondere »Die Logik der Forschung«.
Mir schrieb er, daß dies den Austritt aus dem SDS, in dem er in den ersten
Studienjahren war, zur Folge hatte. In einem wissenschaftstheoretischen Seminar,
das er als Mathematiker interessehalber besuchte, kritisierten einige Linke die
Arbeiten Poppers, auch das Falsifikationsprinzip. Als er dazu meinte, daß
sich dieses aber allein schon aufgrund der Asymmetrie der logischen Schlußfolgerungen
aufdränge, kam ein massenhaftes: »Wie? Bist du etwa auf seiten Poppers?«
Das war ihm zu blöd. So wie mir diese blöden Rezensionen, die aus dem
gleichen Holz geschnitzt sind, zu blöd sind. Für mich ist Mersch
einer der letzten Vertreter des kritischen Rationalismus. Für ihn zählt
nur das Argument. Ist es seiner Meinung nach falsch oder unbegründet, wird
es kritisiert, selbst wenn es von ihm selbst ist, wie man in einigen seiner Bücher
lesen kann. Da liegt es auf der Hand, daß er von ideologischen
Holzköpfen kritisiert wird. Müßten Sie als Soziologe eigentlich
kennen. Dort (in der Soziologie! HB)
gibt es eigentlich nur Ideologie. Oder kennen Sie gesicherte Theoreme der Soziologie,
auf der sich weiteres Wissen aufbauen kann? Ich nicht. Denn wenn es sie gäbe,
sähen sie sich schon bald spitzfindigen Kritikern ausgesetzt, die mit viel
Worten ohne Inhalt ihr Ego streicheln möchten. (Lulu, 01.11.2013, 03:37:52
GMT+ 01:00 **).***
06.11.2013, 12:12:29 GMT+01:00
Beinhocker
... versucht ... einen Evolutionsmechanismus zu beschreiben, mit dem auch die
Evolutionsökonomik leben kann. Leider scheitert er - wie alle vor Mersch
- an dem Punkt, an dem alle allgemeinen Evolutionsmechanismen bislang gescheitert
sind: Wer oder was treibt die ganze Sache an? Hilflose Überschriften wie
»Replikatoren wollen sich nur replizieren« legen die Schwachstellen
schonungslos offen: Wie bei Dennett beruht alles auf Replikatoren. Und was die
Replikatoren antreibt, kann er nicht erklären. Er muß ausdrücklich
- und fernab aller Evolutionsprinzipien - postulieren, daß sich Replikatoren
replizieren »wollen«, daß sie also generell egoistisch sind!
(Lulu, 06.11.2013, 12:12:29 GMT+ 01:00 **).
***
06.11.2013, 14:26:00 GMT+01:00
Die
Sache ist doch eigentlich ohnehin ganz einfach. Stellen wir uns eine einfache
Population aus Robinson und Freitag vor. Beide haben die Fähigkeiten, Fische
zu fangen und Kokosnüsse zu sammeln (= Kompetenzen). Man könnte sie
sogar darin vergleichen und ihre Fitneß bestimmen, indem man errechnet,
wieviele Einheiten sie im Durchschnitt pro Stunde schaffen. Machen sie beide Tätigkeiten
in gleicher Weise, dann haben sie gemäß der Systemischen Evolutionstheorie
gleich große Reproduktionsinteressen für ihre beiden Kompetenzen »Fische-Fangen«
und »Kokosnüsse-Sammeln«. Das ändert sich, wenn sie Arbeitsteilung
betreiben. Wenn sich Robinson auf das Fische Fangen beschränkt und Freitag
auf das Kokosnüsse Sammeln, dann hat Robinson für Fische-Fangen ein
hohes Reproduktionsinteresse und für Kokosnüsse-Sammeln ein sehr niedriges
bis gar keins mehr, während es für Freitag genau umgekehrt ist. Mit
anderen Worten: Sie können den Vorgang komplett in die Sprache der SET übersetzen.
Was ich beschrieben habe, ist soziale Evolution. .... Doch warum kommt es überhaupt
dazu? Warum sollten sich Robinson und Freitag darauf einlassen? Die SET kann das
erklären. Sie kann es sogar mathematisch erklären.Die Biologie
steht übrigens vor dem gleichen Problem. Auch die hat nach einer Erklärung
gesucht, warum manchmal Lebewesen zusammenarbeiten, warum eines dabei vielleicht
nur zuarbeitet und auf eine Fortpflanzung verzichtet. Warum kann es so etwas in
der Natur geben? Also hat man versucht zu erklären, warum bestimmte Arbeitsteilungen
dennoch für beide Seiten lohnenswert sein können. Das Ergebnis war Hamiltons
Regel. Die ist aber nur ein extremer Spezialfall von Ricardos Theorem. Mersch
kann mit seiner SET tatsächlich die fundamentalste aller sozialen bzw. kulturellen
Fragestellungen beantworten: Warum arbeiten Menschen arbeitsteilig zusammen? Es
handelt sich um den Grundstein jeglicher sozialer Entwicklung. Und: Dies führt
zu sozialer Evolution. Ich hätte dann aber den Anspruch, daß eine Evolutionstheorie,
die sich verallgemeinert nennt, genau dies erklären kann. Die SET kann das.
Weil sie von vornherein mit den dafür erforderlichen Begrifflichkeiten ausgestattet
wurde. Ich weiß nicht, wie es Mersch geschafft hat, da er das Ricardo-Theorem
erst unlängst aus der SET hergeleitet hat: Aber alles, was man zur Beschreibung
der Arbeitsteilung benötigt (nämlich insbesondere eine Aufteilung der
Reproduktionsinteressen auf die verschiedenen Kompetenzen), war von vornherein
in den Prinzipien der SET enthalten. (Lulu, 06.11.2013, 14:26:00 GMT+ 01:00
**).
***
06.11.2013, 19:45:19 GMT+01:00
Und
zu der Fragestellung konnten bislang weder die Ökonomie noch die Sozialwissenschaften
noch Leute wie Sie etwas Sinnvolles beitragen. Im Gegenteil: Gerade diese »Wissenschaften«
fordern ständig mehr, mehr, mehr. Es gibt nicht wenige, die der heutigen
Ökonomie eine nennenswerte Mitverantwortung an der Finanzkrise geben. Sie
hat die aufkommenden Probleme weder gesehen noch für möglich gehalten.Aber
zurück zur Allgemeinen oder Verallgemeinerten Evolutionstheorie. Müßte
eine solche Theorie, die ein klein wenig mehr umfaßt als das Replizieren
von Genen, nicht wenigstens das abdecken können, was bereits Platon in seiner
Politeia als die Ursache für das Entstehen von menschlichen Gesellschaften
beschrieb?Wenn man diese wenigen Sätze Platons liest, könnte
man den Eindruck bekommen, er sei ca. 400 v. Chr. evolutionstheoretisch schon
weiter gewesen als die hier gefeierte Verallgemeinerte Evolutionstheorie. Denn
in Schurz' Buch wird die von Platon beschriebene Entwicklung nicht einmal erwähnt.
In Beinhockers Buch beinahe auch nicht. (Lulu, 06.11.2013, 19:45:19 GMT+
01:00 **).
***
07.11.2013, 20:03:25 GMT+01:00
Das
Familienthema gehört den Soziologen abgenommen. Sie verstehen es nicht.
(Lulu, 07.11.2013, 20:03:25 GMT+ 01:00 **).
***
09.11.2013, 12:51:00 GMT+01:00
Ja,
so ist das hier. Am Ende entlarven sich die angeblich ernsten Kritiker alle als
systematische Hetzer, die Mersch und mich schon seit Jahren verfolgen. Wie es
Popheroe (Pophorror oder Populist oder beides? HB)
jetzt klar zum Ausdruck gebracht hat und Michael Baumann schon immer. Und wie
Ute, Burt und sein Klon Eva Berg, die sich nicht zu schade waren, ungelesene Bücher
zu besprechen, aus anderen Rezensionen Sätze zu stehlen und sie dem Autor
in den Mund zu legen, den Inhalt der Bücher frei zu erfinden, andere Rezensenten
systematisch abzuklicken (so daß z.B. ein 5-Sterne-Rezensent mittlerweile
verzweifelt zur Vorausgabe abgewandert ist, damit er die Rezension nicht täglich
neu einstellen muß), positive Rezensenten zu attackieren und zu beleidigen.
Das ist Hetze: Von Ute, Burt, Eva Berg, Michael Baumann und jetzt auch Popheroe.
Erbärmlich. Habt ihr nichts anderes zu tun als hier wenig überlegtes
Männerstammtisch-Gelabere von euch zu geben? Man kann auch als Rentner sinnhaft
tätig werden, anstatt den ganzen Tag über Bücher zu quatschen,
die man nicht gelesen hat. Einen Versuch wäre es doch wenigstens wert, oder?
....
Was gibt diesen Personen das Recht, in dieser Weise über
ein wissenschaftliches Werk eines ihnen unbekannten Autors, das zuvor von etlichen
echten Wissenschaftlern vorabgelesen und mit zum Teil äußerst positiven
Stellungnahmen (von Wissenschaftlern) bedacht wurde, herzuziehen? Wie erklärt
es sich z. B., daß der Rezensent »Ute« ausschließlich
Mersch rezensiert und zwar stets abwertend mit größter Häme und
ganz offenkundig, ohne die besprochenen Bücher gelesen zu haben (denn nicht
einmal die angeblichen Zitate aus dem Buch oder die beschriebenen Inhalte stimmen),
und weder Burt noch Berg noch Popheroe noch Michael Baumann wollen darin auch
nur das klitzekleinste Problem erkennen? Wie ist so etwas möglich? (Unkenntnis
der Sprachregeln [also auch Unkenntnis der Semantik], weshalb sie eine zu
geringe Sprachkompetenz [also auch zu geringes Textverständnis]
haben! HB).
Kann man sich heute nicht einmal mehr auf ein Mindestmaß an Anstand einigen?
Auf ein Mindestmaß an Rezensionsstandards (wenn es um die eigenen Ziele
geht)?Und was gibt diesen Personen zugleich das Recht, andere positive
Rezensenten in Kommentaren zu beleidigen und zu attackieren und deren Rezensionen
abzuklicken, so daß diese zum Teil längst das Weite gesucht haben,
um nicht ihren Rezensionsstatus zu gefährden? Widerlich ist das!Die
Antwort lautet: Diese Personen besitzen eine Mission. Sie wollen dem Autor Schaden
zufügen. Wir erleben hier die häßliche Fratze der Ideologen, die
unter der Amazon-Anonymität Krieg gegen die Freiheit der Wissenschaften führen.
Ihr Ziel ist es, einem Autor Schaden zuzufügen und wissenschaftliche Erkenntnisse
zu unterdrücken. (Lulu, 09.11.2013, 12:51:00 GMT+ 01:00 **).
Wer
Lulu
genau ist und ob sich hinter ihrem Namen wie auch hinter den Namen Lena
(wohl auch: Lena Waider) sowie Don Quijote, Jackle, Sciencelover
und Cosmos Kramer Peter Mersch selbst verbirgt, spielt keine große
Rolle. |
Warum Lulu zu danken
ist, Merschs Gegner zu besiegen sind und Merschs Theorie richtig ist.
Lulu verteidigt Peter Mersch und dessen Systemische Evolutionstheorie
sehr energisch, und auch dann, wenn hinter dem Pseudonymen Lulu bzw. Lena
(wohl auch: Lena Waider) sowie Don Quijote, Jackle, Sciencelover
und Cosmo Kramer Peter Mersch selbst steckt, darf der Dank nicht ausbleiben,
weil diese Verteidigung gerechtfertigt, geboten, ja sogar erforderlich ist. Die
sogenannten Kundenrezensenten von Amazon.de z.B. sind Peter Mersch
und seiner Theorie gegenüber sehr voreingenommen und greifen zu Sprachmitteln,
die teilweise bis in die Kriminalität reichen: Üble Nachrede, Verhetzung,
Textdiebstahl u.ä. sind Merschs Feinden, die damit auch Wissenschaftsfeinde
sind, stets willkommen, geht es ihnen doch nur darum, ihren Auftrag, Mersch in
den von Verboten und Dogmen nur so triefenden Dreck ihrer Auftraggeber zu ziehen,
gehorsam auszuführen. Mersch verstößt gegen das herrschende Diktat,
gegen die Politkorrektheit, gegen die Zensur, weshalb ihm bezahlte Schreiberlinge
(die Ähnlichkeiten mit den Verhältnissen im Kommunismus sind nicht
zufällig) im Genick sitzen, die ihm den Prozeß, den Hexenprozeß
machen sollen und auch wirklich machen. Das auszuhalten, erfordert sehr viel Energie.
Darum: Danke, Lulu!
Sie brauchen eine Gesellschaft mit Problemen, damit sie
einen Job haben (**),
so Lulus richtige Beurteilung ihrer Kontrahenten, die alle angeblich Soziologen
sind (**|**)
und mit Soziologismen nur so um sich werfen. Einer dieser Soziologisten bestätigte
Lulu auch prompt, obwohl er glaubte, mit seinem Wunschdenken kontern zu können:
Eine menschliche Gesellschaft wird immer Probleme haben. (**).
Anders gesagt: Solange Menschen noch existieren werden, soll auch der Soziologismus
bzw. Sozialismus existieren! Hilfe! Größenwahnsinniger und scheinheiliger
gehts kaum noch! In Wirklichkeit ist es mit der Problemüberwindung
eher genau umgekehrt. Jedenfalls würden wir einen Großteil der Probleme
im gesamten Westen überwinden, wenn wir den Soziologismus überwinden
würden. Was für Mediziner (vor allem: Psychiater) und Psychologen (vor
allem: Psychotherapeuten) gilt, gilt auch für die Soziologen (vor allem:
Politologen, Sozialarbeiter u.ä.): sie brauchen, um selbst überhaupt
existieren zu können, jene Menschen, die irgendwie krank oder
problematisch sein sollen. Also werden permanent neue und immer mehr
neue Krankheiten und Probleme, folglich immer mehr Kranke
und Problematische erfunden. Mit möglichst fremdsprachlichen
Umschreibungen werden diese Krankheiten und Probleme zum
Schein in Watte gehüllt, um das Kranksein und Problem(atisch)sein
als angenehm verkaufen zu können sowie die Kranken
und Problematischen dazu zu motivieren, ebenfalls per Propaganda möglichst
viele neue Kranke und Problematische zu erfinden, zu produzieren.
Das ist schon großer Wahnsinn! Der neue Faschismus ist schon lange da! (**).
Eine seiner Hauptbrutstätten waren und sind diese eben genannten Disziplinen
- gefördert und gefordert von Politik, Medien, Justiz und (last but not least)
Finanz. Sie alle profitieren davon! Sie haben dieses Wahnsystem einst aus
dem Nichts kreiert, um davon profitieren zu können, und profitierten
und profitieren davon auch - sehr sogar! Wie lange noch? **
Wenn
S. Burt (Pseudonym) meint, Mersch sei Anhänger eines »Voluntarismus«
à la Schopenhauer oder Nietzsche (**|**)
und hinter Merschs Systemischer Evolutionstheorie stehe weniger Darwin als
vielmehr Nietzsche (**|**),
dann kann man m.E. Mersch nur gratulieren, denn:
(1.) | Schopenhauer
war der eigentliche Begründer des Darwinismsus (Schopenhauers System
ist antizipierter Darwinismus **); | (2.) |
Nietzsche war Schopenhauerianer, obwohl er Schopenhauers Verneinung
des Willens zum Leben in Bejahung umwandelte; | (3.) | Nietzsche
war zwar vom Darwinismus beeinflußt, blieb ihm gegenüber jedoch skeptisch,
z.T. sogar feindlich (**|**|**|**); | (4.) | Schopenhauers
Evolutionstheorie und Nietzsches Evolutionstheorie sind Darwins Evolutionstheorie
überlegen. |
| Aussterbende | Überlebende | Kernpunkt
(Ding an sich), Prinzip / Prinzipien | Moral,
Ethik | Schopenhauer | Schwache
/ Unangepaßte. | Starke
/ Angepaßte. | Wille. Prinzipien:
ähnlich wie später bei Darwin. | Mitleid. Verneinung
des Lebens. | Darwin | Unangepaßte. | Angepaßte. | Die
Natur bestimmt die ihr gegenüber passiven Lebewesen mit Anpassungszwang. 3
Prinzipien: Variation, Selektion, Vererbung. | Sozialdarwinismus. | Nietzsche | Meistens
Starke; selten Schwache. | Meistens
Schwache; selten Starke. | Wille
zur Macht. Prinzipien: ähnlich wie bei Schopenhauer bzw. Darwin, nur
sehr oft mit umgekehrtem Ergebnis. | Sei
du selbst! Bejahung des Lebens. Überwindung des Nihilismus. | Mersch | Von
Ausnahmen abgesehen: wie bei Darwin; Ausnahmen: ähnlich wie bei Nietzsche. | Von
Ausnahmen abgesehen: wie bei Darwin; Ausnahmen: ähnlich wie bei Nietzsche. | Nur
bis zu einem bestimmten Grad sind die Lebewesen der Natur passiv ausgeliefert,
darüber hinaus sind sie aktive Mitgestalter mit Kompetenzen und Interessen.
3 Prinzipien: Variation, Reproduktionsinteresse, Reproduktion. | Generationengerechtigkeit. |
|  | | | | Theorie
‹–› Empirie | | S | | D | | Mathematik | 88 | 77 | 66 | 55 | 44 | 33 | 22 | 11 | 396 | 4 | Philosophie | 77 | 66 | 55 | 44 | 33 | 22 | 11 | 22 | 330 | 70 | Linguistik | 66 | 55 | 44 | 33 | 22 | 11 | 22 | 33 | 286 | 114 | Semiotik | 55 | 44 | 33 | 22 | 11 | 22 | 33 | 44 | 264 | 136 | Ökonomie | 44 | 33 | 22 | 11 | 22 | 33 | 44 | 55 | 264 | 136 | Biologie | 33 | 22 | 11 | 22 | 33 | 44 | 55 | 66 | 286 | 114 | Chemie | 22 | 11 | 22 | 33 | 44 | 55 | 66 | 77 | 330 | 70 | Physik | 11 | 22 | 33 | 44 | 55 | 66 | 77 | 88 | 396 | 4 |
| Mersch
und seiner Systemischen Evolutionstheorie kann deshalb nur Repekt gezollt
werden. Die Begründung liegt ganz einfach darin, daß man mehr als eine
nur für einen Wissenschaftsbereich geltende Theorie braucht, um evolutionäre
Prozesse adäquat beschreiben zu können. Anders gesagt: Man braucht interdisziplinäre
Forschung und Theorien für mindestens zwei, am besten aber für alle
Wissenschaftsbereiche und einen alle Wissenschaftsbereiche integrierenden
Wissenschaftsbereich, wofür sich Mathematik und Philosophie besonders gut
eignen.Die Wissenschaft
denkt nicht .... Die Wissenschaft bewegt sich nicht in der Dimension der Philosophie,
sie ist aber, ohne daß sie es weiß, auf deren Dimension angewiesen.
(Martin Heidegger, Die Seinsvergessenheit [**|**]).
(IV) | (8) |
Mathematik | Geistiges | Kultur-Natur | (7) | Philosophie |
|
(III) | (6) |
Linguistik | Seelisches | Kultur | (5) | Semiotik |
|
(II) | (4) |
Ökonomie | Organisches | Natur-Kultur | (3) | Biologie |
|
(I) | (2) |
Chemie | Anorganisches | Natur | (1) | Physik |
|
| Die
Seinsschichten sind dadurch charakterisiert, daß die jeweils höhere
(und leichtere) von der/den niederen (und stärkeren) getragen wird, der/den
niederen gegenüber aber frei ist (soweit die Freiheit
nicht durch das Getragenwerden beschränkt ist [**|**]),
besonders deshalb, weil sie im Vergleich zu dieser/diesen neue Eigenschaften aufweist.
|
|  | | Philosophie-Biologie- Opposition
(von dem Bereich Philosophie aus ist der Bereich Biologie am weitesten
entfernt
- und umgekehrt). |
So
sind die Mathematik und die Philosophie dazu geeignet, alle Wissenschaftsbereiche
theoretischerseits zu dominieren, obwohl sie selbst auch nur
Wissenschaftsbereiche sind - und übrigens: was Mathematik und Philosophie
auf geistiger bzw. theoretischer Ebene leisten, das leisten Physik
und Chemie auf natürlicher bzw. empirischer Ebene! Man kann
beispielsweise mit den Methoden der einzelnen Wissenschaftsbereiche diese und
ihre von ihnen selbst nicht hinterfragten Voraussetzungen und Rahmenbedingungen
nicht ohne Hilfe der eben genannten, besonderen Wissenschaftsbereiche einwandfrei
erklären. Beispielsweise eignet sich für die Biologie geistiger- bzw.
theoretischerseits als alle Wissenschaftsbereiche integrierender Wissenschaftsbereich
die Philosophie am besten. Nun ist aber nach meinem Wissenschaftsmodell gerade
der Bereich Biologie von dem Bereich Philosophie am weiteisten entfernt, so daß
hier beide sich gegenseitig entweder (a) zu sehr ausklammern oder (b) zu sehr
stören aufgrund ihrer oppositionellen Ähnlichkeiten (vgl. Abbildung).
Wissenschaftsbereiche sind viel zu wichtig, als daß man sie sich selbst
überlassen sollte. Eines von Merschs Verdiensten ist es, dies berücksichtigt
zu haben. Außerdem steht er als Mathematiker und Informatiker auch nah an
der Philosophie. |  | | Die
jeweils kürzesten Entfernungen vom () & zum (+) Wissenschaftsbereich
Ökonomie | Physik | 3 | +3 | Chemie | 2 | +2 | Biologie | 1 | +1 | Ökonomie | 0 | 0 | Semiotik | +1 | 1 | Linguistik | +2 | 2 | Philosophie | +3 | 3 | Mathematik | +4 | 4 |
 |
Der Soziologismus ist eine Variante des neuen Faschismus
und will alles der Soziologie unterordnen - genauso wie der Psychologismus,
der alles der Psychologie unterordnen will. Soziologie und Psychologie
sind eigentlich gar keine Wissenschaftsbereiche, weshalb sie auch in meinem
Wissenschaftsmodell nicht selbständig sind, sondern als Unterdisziplinen
fungieren ([**] vgl. Abbildung
mit Klick).
Ein Wissenschaftsbereich ist um so exakter, je mehr er vom Wissenschaftsbereich
Mathematik bestätigt wird. Gemäß meinem Modell ist die
Ökonomie von der Mathematik am weitesten enfernt, also an sich der
am wenigsten exakte unter den acht bedeutungsvollsten Wissenschaftsbereichen
([**] vgl. Abbildung
und Tabelle [vom Bereich Ökonomie aus ist der Bereich Mathematik
am weitesten entfernt - und umgekehrt]).
Weil die Soziologie lediglich eine Unterdisziplin
der Ökonomie ist, gilt das eben Gesagte über die Ökonomie als den
an sich (an sich!) am wenigsten exakten unter den acht bedeutungsvollsten
Wissenschaftsbereichen für die Soziologie in noch viel höherem
Maße als für die Ökonomie selbst.Die Soziologisten, die
Lulu bzw. Peter Mersch fälschlicherweise Biologismus bzw. Sozialdarwinismus
(letzterer ist ohnehin nur Propaganda, denn der Darwinismus ist seit seinem Anfang
auch Sozialdarwinismus) auf hinterhältige Weise unterstellen (**|**),
wären selbst dann, wenn diese Unterstellung zuträfe, die größeren
Ismusvertreter bzw. Ideologen, denn ihre Behauptungen, sofern man sie überhaupt
ernsthaft verwenden kann (die meisten davon sind ja lediglich Hetzpropaganda),
können viel weniger abgesichert werden, weil die Soziologie, auf die sie
sich pausenlos berufen, viel weniger exakt ist als die Biologie. |  | |
Physik-Semiotik-
Opposition
(von dem Bereich Physik aus ist der Bereich Semiotik am weitestenentfernt
- und umgekehrt). |
Die
empirischste Wissenschaft ist die Physik, und deshalb führt Peter Mersch
die Voraussetzungen bzw. Rahmenbedingungen für seine Evolutionstheorie bis
auf die Physik zurück (**).
Das ist auch für seine Theorie sehr wichtig, weil sie alles abdecken
soll, hauptsächlich jedoch die Bereiche Biologie und Ökonomie. Wir
sind aus Sternenstaub gemacht, wußte schon der Dichter Friedrich von
Hardenberg (1772-1801), der sich auch Novalis nannte und über sehr viel Wissen
verfügte, denn allein schon in jener zitierten Aussage steckt sehr viel Wissen
über Physik, Chemie, Biologie und deren Zusammenhänge. Von dem Bereich
Physik sind die Bereiche Ökonomie und Linguistik am zweitweitesten und der
Bereich Semiotik am weitesten entfernt (vgl. Abbildung).
Deshalb ist es sinnvoll, wenn Peter Mersch seine Theorie weitestgehend empirisch,
also vor allem physikalisch absichert. Der Vorwurf, Mersch sei Biologist, ist
ohnehin nicht haltbar; Ökonomismus können oder wollen sie ihm nicht
vorwerfen, weil sie sich in ihrem Größenwahn einbilden, die Hierarchie
wäre andersherum, also links, also falsch; und Soziologismus wollen sie ihm
nicht vorwerfen, weil der ihre eigene heilige Kuh, ihre eigene Ideologie,
ihr eigener Götze ist. | Jedenfalls
ist Mersch in dem Bereich, wo seine Änderungen zur ET wirklich greifen (menschliche
Gesellschaften, Demographie, Technologie etc.) tatsächlich Experte (mehrere
Demographieexperten haben seine demographischen Bücher lobend gewürdigt),
Dawkins bzgl. des Anwendungsspektrums der Memetik dagegen nicht. Die Darwinsche
ET basiert auf Malthus, die von Mersch auf der modernen Demographie.
(Jackle, 13.06.2009, 23:10 **). |
Falls
Merschs Systemische Evolutionstheorie dennoch nicht eine mit dem empirischsten
Wissenschaftsbereich (Physik) oder vielleicht sogar noch nicht einmal eine mit
der Naturwissenschaft überhaupt vereinbare Theorie sein sollte, dann
sind es die Darwinsche und die Synthetische Evolutionstheorie
erst recht nicht (**)
- soviel ist sicher.Die
Bedeutung des die biologische Evolutionstheorie falsifizierenden (**)
demographisch-ökonomischen Paradoxons als der Vernachlässigung
der Reproduktion durch die Produktivsten (Kompetentesten) ist Peter Merschs
zentrales Thema. Gehört dieses Thema mehr in den Bereich der Biologie als
in den der Ökonomie? Oder umgekehrt? Oder jeweils zur Hälfte in beide
Bereiche? (Vgl. mit Klick).
Einerseits gehört es zwar hauptsächlich in den Bereich
der Biologie, weil ja die Selektionsprinzipien der Darwinschen und der
Synthetischen Evolutionstheorie für alle biologischen Arten gelten
sollen und durch das demographisch-ökonomische Paradoxon falsifiziert
werden, weil sie z.B. für die Art Homo sapiens nicht gelten.
Andererseits gehört es hauptsächlich in den Bereich der Ökonomie,
weil die Unerklärbarkeit durch die auf die Biologie bezogene Darwinsche
und Synthetische Evolutionstheorie auf einen anderen, nämlich den
nächsthöheren (**)
Bereich, also den der Ökonomie verweist. Folglich gehört es wahrscheinlich
und nach meinem Dafürhalten hauptsächlich jeweils zur Hälfte in
beide Bereiche, und außerdem ist die 50%-Grenze zwischen Naturwissenschaft
und Kulturwissenschaft identisch mit der Grenze zwischen Biologie und Ökonomie
(vgl. Abbildung **).
Die Wörter Produktion und Reproduktion werden als
Begriffe in beiden Bereichen gleichermaßen verwendet, die Wörter demographisch
und ökonomisch in dem Begriff demographisch-ökonomisches
Paradoxon deuten mehr auf den Bereich der Ökonomie (die Demographie
ist eine Unterdiziplin sowohl der Ökonomie als auch der Biologie; vgl. mit
Klick),
doch durch das nicht zu leugnende Paradoxon als demographisch-ökonomisches
Paradoxon läßt sich der Fehler eben nur in Theorien für den
Bereich der Biologie feststellen, wie gesagt. Gemäß meiner Theorie
gibt es das Wirtschaften als Urform (!) für alle »Höheren Lebewesen«
- also länger als die Menschen. Alle »Höheren Lebewesen«
wirtschaften irgendwie (**),
wie ich schon in meiner Kritik an der Wirtschaftstheorie von Gunnar Heinsohn und
Otto Steiger gesagt habe (**).
Das Wirtschaften beginnt mit der Kuktur des Höheren Lebens (vgl. in
der Abbildung) und nicht erst mit der Eigentumswirtschaft, wie Heinsohn und Steiger
glauben (**).
Für das hier genannte Problem lautet die Bedingung also: Lebewesen müssen
zumindest die Kultur des Höheren Lebens erreicht haben, um ein demographisch-ökonomisches
Paradoxon als die Vernachlässigung der Reproduktion durch die Produktivsten
(Kompetentesten) erleben zu können.Wer
Falsifikationen nicht akzeptiert, betreibt keine Wissenschaft, sondern Interessenvertretung.
(Don Quijote, 01.08.2010, 20:17 **). |
Mersch kam auf ähnlichem Wege wie einst Darwin zu seiner Theorie.
Er ging von der Ökonomie - unter starker Berücksichtigung der
Demographie - aus. Malthus war Ökonom - mit starkem Bezug zur Demographie.
Darwin richtete seine Theorie nach Malthus Theorie aus. Also war
Darwin Malhusianer (**).
Mersch richtete seine Theorie anfangs nach Darwins Theorie und also auch
nach Malthus Theorie aus, doch als er sich mit dem demographisch-ökonomischen
Paradoxon intensiver auseinandersetzte, entdeckte er Darwins Fehler. So
wie einst Einsteins Theorie Newtons Theorie relativierte, so relativiert
Merschs Theorie Darwins Theorie. Ob man das als Größenwahn
bezeichnen will oder nicht, spielt überhaupt keine Rolle, weil man
den jedem Menschen unterstellen kann; aber es ist bezeichnend, daß
- ausgerechnet - seit dem Positivismusstreit (1961 ff.) auch
wirklich fast jedem Menschen, der auch nur die klitzekleinste Neuerung
in eine an der Macht befindliche Theorie bringen will, Größenwahn
unterstellt wird, außer denjenigen, die bereits an der Macht sind,
und von denen gehen diese Unterstellungen ja aus (wodurch sie ihren auf
Größenwahn basierenden Verfolgungswahn deutlich bekunden).
|  | |
Man kann, aber muß nicht so vorgehen,
wie es das von mir konzipierte Modell nahelegt und nach dem sich Mersch
gerichtet zu haben scheint. Doch diese Vorgehensweise, die bei jedem
Schritt den jeweils am weitesten entfernt liegenden W.-Bereich als
das oppositionelle Komplement zum W.Bereich des eigentlichen Themas
berücksichtigt, ist besonders dann effktiv, wenn das eigentliche
Thema, von dem man ausgeht, in denjenigen W.-Bereichen liegt, die
sich in der unteren Hälfte des Kreises befinden (siehe
Abbildung)
- in diesem Beispiel (also für Mersch): Ökonomie. |
Was Merschs Vorgehensweise bei seiner Theoriebildung
angeht, so ist er von denjenigen Wissens-/Wissenschaftsbereichen ausgegangen,
die ich bislang schon erwähnt habe und die gemäß meinem
Seinsschichtenmodell in der nebenstehenden Abbildung
um so heller markiert sind, je mehr Mersch sie brücksichtigt hat,
wobei interessant ist, daß Mersch die von mir schon erwähnten
Oppositionen als die am weitesten voneinander entfernt befindlichen Bereiche
offenbar auch auf genau die Weise mitberücksichtigt hat, wie ich
es bereits mehrfach gefordert habe (**|**|**).
Und das ist genial! 1. und 2.
Schritt: Er ging von der Ökonomie (einschließlich Demographie,
Soziologie u.s.w.) aus, und, um dabei nicht zu viele Fehler zu machen,
bezog er, wie es gemäß meinem Modell bezüglich dieser
beiden Bereiche auch sein sollte (**),
die Mathematik mit ein (da er Diplom-Mathematiker ist, dürfte das
kein Problem für ihn gewesen sein). 3. und 4.
Schritt: Weil das demographisch-ökonomische Paradoxon nicht
zu leugnen ist und folglich der Fehler in einer Theorie für die Biologie
zu suchen ist, fand Mersch ihn auch, und zwar in der auf Darwin zurückgehenden
Evolutionstheorie (mit all ihren Unterarten) und entwickelte seine eigene
Evolutionstheorie; und weil Theorien immer auch einen ähnlichen Charakter
wie Philosophien haben, berücksichtigte Mersch, wie es gemäß
meinem Modell bezüglich dieser beiden Bereiche auch sein sollte (**),
die Philosophie, und zwar besonders auch wegen ihrer Wissenschaftslehre
(Erkenntnislehre/Erkenntnistheorie). 5. und 6.
Schritt: Weil Mersch richtigerweise der Meinung ist, daß
Theorien fundamental abgesichert sein müssen, um nicht so schnell
der Falsifikation zum Opfer zu fallen, und diese Absicherung möglichst
auch durch die empirischste der Wissenschaftsbereiche gewährleistet
sein soll, berücksichtigte er bei seiner Theoriebildung auch die
Physik, darüber hinaus, wie es gemäß meinem Modell bezüglich
dieser beiden Bereiche auch sein sollte (**),
die Semiotik als der vom Bereich Physik am weitesten entfernte Bereich,
wobei Merschs speziell diejenigen Symptome untersuchte, von denen man
glauben könnte, man stehe ihnen machtlos gegenüber, ähnlich
wie physikalisch - speziell quantenphysikalisch - manche Verhaltensweisen
von Elementarteilchen und deren Energien empirsch nicht zugänglich
sind, was seit 1924-1927, als Werner Heisenberg die Unschärferelation
entdeckte (**),
bekannt ist. 7. und 8.
Schritt: Daß Mersch auch die Chemie berücksichtigte,
ergibt sich zwar aus seinen Äußerungen zu den Zusammenhängen
zwischen den Bereichen Physik und Biologie und auch zu dem Thema Migräne,
ist aber ansonsten aus seinen Büchern zur Systemischen Evolutionstheorie
kaum nachweisbar. Das gilt auch für die Linguistik als der von dem
Bereich Chemie am weitesten entfernte Bereich, obwohl Mersch gerade in
der Lingustik bezüglich der Kompetenz fündig geworden wäre,
denn in der Linguistik bedeutet Kompetenz Sprachkompetenz, und
wenn die verloren wird, dann ist zwar nicht das Leben zu Ende, aber immerhin
das Sprach-Leben. Mersch kann jedoch beruhigt sein,
weil selbst dann, wenn er die Bereiche Chemie und Linguistik ein bißchen
zu sehr vernachlässigt hat, seine 6 Schritte (statt 8) ausreichen,
denn er muß nicht unbedingt alle 8 Schritte berückschtigen,
sondern ihm reichen schon 5 Schritte für seine Theoriebildung, um
Darwins Evolutionstheorie und ihre Ableger in ihrer Bedeutung erheblich
einzuschränken und eine übergeordnete Evolutionstheorie zum
Erfolg zu führen. Wenn der Erfolg sich dennoch nicht zeigen wird,
dann wird es nicht an Mersch gelegen haben, sondern an den Herrschenden,
die seine Theorie nicht wollen.
| Wissenschaftsdisziplinen
sind Evolutionsräume, die aus einer Population aus Wissenschaftlern bestehen,
die sich im Wettbewerb um soziale Ressourcen (z.B. Reputation, Rang) aber auch
ökonomische Ressourcen (Geld, Forschungsmittel) befinden. Wissenschaftler
sind soziale Systeme. Die Wettbewerbskommunikation ist die Gefallen-wollen-Kommunikation,
allerdings ohne neutrale Stelle, wie bei der sexuellen Selektion oder auf Märkten.
Vereinfacht ausgedrückt: Wissenschaftler sind wie Pfauenmännchen, die
sich gegenseitig ihr Gefieder (ihre Hypothesen, Veröffentlichungen) präsentieren
und dann untereinander ausmachen, was am Besten gefällt. Da es keine neutrale
Instanz gibt (wie die Weibchen), kann es zu erheblichen Konkurrenzproblemen (mangelhafte
Fairneß, Fälschungen etc.) kommen. Der Reproduktionsprozeß ist
einerseits der Ausbildungsprozeß, andererseits auch die Forschung selbst.
Man beachte: Die Fortpflanzung gehört nicht zum Reproduktionsprozeß
(die ist Teil der Gesellschaft). Wissenschaftsdisziplinen rekrutieren neue Wissenschaftler
von außen und bilden sie dann aus. Die Reproduktion eines sozialen Systems
unterscheidet sich von der Reproduktion eines biologischen Systems. Sie ist originär
tradigenetisch. Ferner: Es evolvieren nicht die Theorien und Hypothesen, sondern
die Wissenschaftler als Systeme selbst. Die Theorien sind nur deren Produkte.
Mersch kritisiert in diesem Zusammenhang auch ein wenig Popper mit seinem Spruch:
»Laßt Theorien sterben, nicht Menschen«. Der ist für ihn
nicht zutreffend bzw. etwas sehr sonnig. Eine Theorie ist gemäß Mersch
nur das Produkt eines oder mehrerer Wissenschaftler, aus der diese einen Teil
ihrer Reputation (und ggf. ihres Einkommens) beziehen. Mit der Falsifikation wird
auch die Reputation der Wissenschaftler beeinträchtigt. Wer Theorien sterben
läßt, läßt im übertragenen Sinne damit auch Menschen
sterben. (Jackle, 23.06.2009, 00:38 **). |
Die
von den Herrschenden abhängigen Gegner Merschs zeigen sich (a) als Soziologisten,
wenn sie das Biologische an Merschs Theorie bekämpfen und Mersch Biologismus
vorwerfen, und (b) als Biologisten, wenn sie das Soziologische an Merschs
Theorie bekämpfen und Mersch Soziologismus vorwerfen. (**).
Aus dem Teufelskreis kommt er deswegen nicht so leicht heraus, weil die Macht
der Gegner zu groß ist und die Herrschenden - also: die Mächtigsten
- über viele, für Mersch zu viele, Funktionäre und Mitläufer
verfügen. Die Herrschenden sind Globalisten, weshalb es ihnen - trotz oder
wegen ihrer Pro-Soziologismus-Predigten - ziemlich egal ist, ob man Mersch mehr
biologistische oder mehr soziologistische Anschuldigungen anhängt. Aber für
sie ist es am günstigsten, wenn ihre Funktionäre und Mitläufer
Soziologisten sind, die von all dem, was Merschs Theorie betrifft, nichts wissen,
sondern lediglich an die Befehle ihrer Herrschenden glauben, und zwar so sehr,
daß sie glauben, sie verteidigten ihre egenen Interessen. Derart untertänige
Soziologisten wissen dann nichts, also auch und erst recht davon nichts, daß
und wie jemand wie Mersch zwei angeblich verfeindete Wissenschaftsbereiche
miteinander versöhnt oder in einen der beiden oder (noch schlimmer!)
in eine heilige Unterdisziplin der einen der beiden unerlaubt
eindringt, obwohl er mit seiner Theorie viele Bereiche der Wissenschaft
abdeckt, weshalb eigentlich viele Wissenschaftler beglückt sein müßten.
Doch wie gesagt: Merschs Gegner sind keine Wissenschaftler, sondern Ideologen.
Seitens der Wissenschaftskritik muß leider noch hinzugefügt werden,
daß auch Wissenschaftler ihre Bereiche, Unterbereiche und klitzekleinsten
Unterunterbereiche so hüten wie Wachhunde, dabei den Wald vor lauter Bäumen
nicht mehr erkennend. Weil sie ihre permanente Spezialisierung und Aufgliederung
nicht aufgeben werden, werden sie in nicht allzu ferner Zukunft wahrscheinlich
gar nichts mehr wissen. Dann werden sie den Zustand erreicht haben, den Merschs
Gegner schon seit Beginn ihres Lebens genießen: den des Nullwissens
im Nirwana.Trotz ihres Zustandes des Nullwissens im Nirwana können
Merschs Gegner die Befehle ihrer Befehlsgeber befolgen. Ist das ein Wunder? Nein,
denn wegen ihres Zustandes des Nullwissens im Nirwana können Merschs
Gegner die Befehle ihrer Befehlsgeber sogar effektiver befolgen - wie Maschinen
eben. Merschs Gegner tun nur das, was sie tun sollen, und das, was sie tun sollen,
ist das, was ihnen ihre Befehlsgeber befehlen: Ideologie!So ist es auch
kein Wunder, daß diese soziologistischen Ideologen Mersch vorwerfen, die
»Weltformel« gefunden zu haben zu glauben (**|**);
denn es sind ja die Ideologen, die für sich allein eine Weltformel
- und zwar von dämlichster Art (!) - beanspruchen und jeden, der sich
das ebenfalls anmaßt, mit Bann belegen. Dies ist der Hauptgrund für
ihre Hetze. Wer den Ideologen die Heiligtümer nimmt und eine Weltformel aufstellt,
die nicht ihre eigene ist oder zumindest mit ihrer eigenen nicht übereinstimmt,
hat das größte Verbrechen begangen, das Ideologen so phantasieren können
(und diesbezüglich reicht ihre Phantasie bis ins Unendliche!). Diese Ideologen
müssen Mersch verurteilen; sie können gar nicht anders; sie sind
Fundamentalisten; und als Soziologisten sind sie zusätzlich Faschisten. Seit
1945 nennt man den Faschismus Neofaschismus, was nicht ausschließt, daß
dieser neue Faschismus faschistischer als der alte sein kann. **
Der neue Faschismus wird nicht
sagen:
»Ich bin der neue Faschismus.«
Er wird sagen:
»Ich bin der Antifaschismus.«
(Ignazio Silone).
Der Antifaschismus ist der schlimmste Faschismus!
Mittlerweile
hat ein soziologistischer Neofaschist mit dem Pseudonym Atheos 2011
auch mich schon auf dem Kieker, nennt mich Mersch-Jünger (**)
- das ist übertrieben - und behauptet, ich sei einer der Amazon-Rezensenten
(**)
- das ist gelogen! Üble Nachrede und Rufmord (Verleumdung) heißen dem
Strafgesetzbuch zufolge die anderen Lügen, die er über mich verbreitet
hat. Bevor ich mich auf ein so niedriges Niveau begebe und auf die Hetze, Ideologie
und Dummheit der meisten Kundenrezensenten von Amazon.de einlasse,
kaufe und rezensiere ich lieber anderswo, aber garantiert nicht bei Amazon.de.
Amazon.de wird von mir boykottiert, seit Atheos 2011 Lügen über
mich verbreitet. Atheos 2011 kommentiert beim Atheisten.org auf unterstem
Niveau, behauptet, ein Atheist zu sein, um sich dort Akzeptanz zu erschleichen,
und ist ein Ideologe, also ein moderner Gläubiger, ein moderner Religiöser,
ein moderner Theist oder Antitheist (also: der schlimmste Theist!), aber
kein Atheist (**), wahrscheinlich
aber ein vom VSU (Verfassungs-Schutz-Untergrund, der sich
auch National-Sozialistischer-Untergrund [NSU] nennt) und
also vom Steuerzahler bezahlter Schreiberling.Das
ganze europäische System stinkt mittlerweile so sehr nach Dekadenz und lebt
nur deswegen noch, weil es seine Probleme und Krankheiten auf alle den in diesem
System Herrschenden sowie - anteilsmäßig bzw. mitläufermäßig
- ihren Erfüllugsgehilfen in ihrem jeweiligen Größen- und Verfolgungswahn
als bedrohlich erscheinenden Menschen überträgt und sich davon ernähren
kann. Wie lange noch? **Der
Pro-Mersch-Kommentator Don Quijote (Pseudonym) konnte den soziologistischen
Agenten Atheos 2011 als eines der größten unter den mittlerweile
sehr vielen Krebsgeschwüren in der Atheisten.org-Genossenschaft sofort enttarnen.
Nachdem der Unmensch Atheos 2011 mit seinen übertriebenen,
zum Teil sogar gelogenen und mit übler Nachrede sowie Rufmord
garnierten Hetze gegen mich zu Felde gezogen war (ohne mich zuvor
darüber zu informieren, also war es ein Überfall!), reagierte
darauf Don Quijote:Da es zum Buch
»Gott oder Darwin?« eine völlig respektlose Amazon-Rezension
von »Carlo Ulove« gibt (**),
von dem man weiß, daß er dieselbe Person wie der Amazon-Rezensent
»Ute« ist (**),
der unter diesem Account ausschließlich Bücher von Mersch rezensiert,
und Sie sich hier im Forum schon mehrfach sehr vehement für Utes »Rezensionen«
eingesetzt haben (zuletzt empörten Sie sich über Kommentare eines Hubert
Brune), steht für mich fest, daß Sie mit diesem Rezensenten identisch
sind. Dafür spricht auch Ihr ignorantes, eingebildetes Auftreten, das für
sachliche, logische Argumente nicht empfänglich ist. Für mich sind Sie
kein Atheist, sondern ein reiner Ideologe. Personen wie Sie sind eine Schande
für den Atheismus. Im Buch von Oehler und Klose gibt es u.a. Beiträge
von Junker (Thomas), Reichholf oder Wuketits und anderen Evolutionsexperten, ein
Großteil der Beitragenden sind bekennende Atheisten. Dennoch beleidigen
Sie diese Personen in einer unfaßbar arroganten Weise, weil Sie sich mit
religiösen Menschen an »einen Tisch« gesetzt haben. Solch haßerfüllte
Statements sind widerlich. Das ist pure haßgetriebene Ideologie. Bitte sprechen
Sie mich nie wieder an. Ich bin an Ihrer »Meinung« nicht interessiert.
(Don Quijote, 14.02.2013, 15:03 **).
Dieser
Aussage kann man sich nur anschließen.Auch El
Schwalmo wird richtig eingeschätzt und als Agent entlarvt, dessen Leben
offenbar aus einer Ideologie, die zwischen Neu-Theologie und Neu-Religion
(mehr schon bei der Neu-Religion) zu finden ist, und also auch aus enorm viel
Hetze besteht:Dein Verhalten ist
das eines Ideologen! .... Du hast unter »gewünschte Artikel«
im Forum von Psiram einen Thread »Peter Merschs Systemische Evolutionstheorie«
mit den folgenden Worten eröffnet: »Ich
habe mit der Suchfunktion nichts über Peter Mersch gefunden. Auf diesen Autor
bin ich aufmerksam geworden, weil in einigen Foren sehr intensiv für ihn
geworben wird. Mersch erhebt den Anspruch, die Evolutionstheorie zu revolutionieren
(Systemische Evolutionstheorie) und wendet deren Ergebnisse auch im
Bereich der Medizin oder hinsichtlich Forderungen an die Gesellschaft an. Die
Postings seiner Anhänger (beispielsweise Lena Waider bei Amazon, Jackle oder
Don Quijote in irgendwelchen Foren, Links bei Bedarf, es wurde schon oft der Verdacht
geäußert, daß es sich bei diesen Pseudos um Mersch persönlich
handelt) sind auf der einen Seite durchaus qualifiziert, aber von der Art eher
wie das, was man aus eher pseudowissenschaftlicher Ecke gewohnt ist. In Richtung
Ernährung erkennt man Argumentationsweisen, die an Sabine Paul (Paläodiät)
erinnern. Sehr aggressiv reagieren die Mersch nahestehenden Autoren, falls man,
beispielsweise hinsichtlich seiner Argumentation für Familienmanagerinnen,
darauf hinweist, daß das stark in Richtung Biologismus geht. Hat sich irgendjemand
schon mit diesem Autor befaßt?« **
Das
ist Hetze und nichts anderes. Ich verstehe nicht, wie man das auch noch entschuldigen
möchte. Das ist eine ganz widerliche Aktion. Man stelle sich vor, Wissenschaftler
würden das untereinander tun. Dann wären wir endlich in einer Stasi-Gesellschaft
angekommen (auf die wir längst zusteuern). (Don Quijote, 14.02.2013,
15:11 **).
Weiter
heißt es:Man muß sich
das einmal vorstellen: Hier in diesem Forum geraten Personen wie Prof. Oehler,
Radermacher oder auch die Amazon-Rezensentin Mareike (oder
auch ich; HB)
in Generalverdacht, weil sie Theorien oder Bücher von Mersch gut finden.
Es wird jetzt schon gegen diese Personen gehetzt, ihnen werden Dinge unterstellt,
sie werden beleidigt, und zwar von anonymen Forenteilnehmern. Und sie werden beleidigt,
weil sie Bücher zusammen mit Religiösen herausgeben, um einen Dialog
zum strittigen Evolutionsthema zu versuchen. Sorry, aber das ist krank. Ich fordere
die Forumsmoderation auf, dies zu unterbinden. Bin ich hier auf der Website einer
Sekte gelandet, oder was ist das hier? In diesem Forum dürften Mitglieder
der NSU (**)
anonym gegen Mersch und andere namentlich bekannte Personen Hetze betreiben, und
wer diese Personen dann als das bezeichnet, was sie sind, der würde wegen
Beleidigung verwarnt werden. (Don Quijote, 14.02.2013, 15:25 **).
Und:Was
Atheos hier durchblicken läßt, ist ganz klar eine faschistoide Einstellung.
Was El Schwalmo im Internet betreibt, ist ganz klar Hetze. (Don Quijote,
14.02.2013, 16:21 **).
Hinzuzufügen
wäre noch, daß das jeweils für beide gilt, denn El
Schwalmo hat genauso wie Atheos 2011 eine faschistoide Einstellung
und Atheos 2011 betreibt genauso wie El Schwalmo Hetze.
Beide sind Ideologen, Atheos 2011 der Chef-Ideologe eines Internet-Forums,
El Schwalmo sein 1. Generalsekretär und Plünderungsstratege
eines Internet-Forums (und was bei Atheisten.org für
Atheos 2011 und El Schwalmo gilt, das gilt bei Amazon.de
für S. Burt und Popheroe). Dazu kommen noch weitere
Generalsekretäre eines Internet-Forums sowie ein Geheimdienst eines
Internet-Forums mit sehr vielen Mitarbeitern bzw. Mitschreibern
eines Internet-Forums, auch sehr vielen Inoffiziellen Mitarbeitern
(IMs) bzw. Inoffiziellen Mitschreibern (IMs) eines
Internet-Forums, so daß es kaum noch Menschen gibt, die nicht maßregeln,
demütigen und verhetzen, und die wenigen, die noch oder immer noch gemaßregelt,
gedemütigt und verhetzt werden und mittlerweile fast nur noch eine klitzekleine
Minderheit (sic!) sind, sind die Opfer - wie immer. Zu
den Mitläufern des Atheos-Schwalmo-Rassismus gehören
auch z.B. Menschen wie jener Analphabet mit dem Pseudonym Jetpilot
(stellen Sie sich nur einmal vor, in ihrem Flugzeug wäre der Pilot ein Analphabet!)
oder jener mit dem Pseudonym Bitterling (der Name soll sein Programm
sein!), der an die Romanfigur Diederich Heßling aus Heinrich
Manns Der Untertan erinnert.Bitterling
hat geschrieben: »Wenn sich zahlreiche
Menschen, mit denen man diskutiert, weigern, ihre Meinung zu ändern,
sollte man sich irgendwann fragen, ob das nicht vielleicht daran liegt, daß
mit der eigenen Meinung etwas nicht stimmt ....«
Schön,
Bitterling, daß du es auch schon verstanden hast. Und nun überlege
mal, warum viele religiöse Menschen ihren Glauben nicht aufgeben wollen.
Du verstehst das Argument, oder ist es zu hoch für dich? (Don Quijote,
14.02.2013, 16:32 **).
Ja,
Bitterling ist einer der Vorläufer unter den Mitläufern.So
ist das halt in der Welt der Ideologen, die kein bißchen besser sind als
die Religiösen, sondern eher schlimmer. (Don Quijote, 14.02.2013, 16:46
**).
Was die soziologistischen bzw. sozialistischen
Ideologen an Märchen erzählen, ist an Dummheit und Größenwahn
kaum noch zu überbieten: Der Mensch sei kein biologisches Wesen mehr, sondern
nur noch ein soziologisches bzw. soziales (Wahnsinn!) - wer glaubt denn so etwas?
(**|**|**|**|**|**|**|**|**|**).
Der Mensch als außerirdisches, wahrscheinlich sogar außeruniverselles
bzw. außerkosmisches Wesen? Wahnsinn! Wer glaubt so einen Unsinn? Menschen
sind Lebewesen - und man muß noch nicht einmal Darwinist sein, um
das zu wissen. Die Lehre vom Leben heißt Biologie (von: bioV,
bios, Leben und logoV, lógos,
Lehre), und da Menschen Lebewesen sind, sind sie - wissenschaftlich
gesprochen - Teil der Biologie. Die formal korrekten Syllogismen
dazu:1.
Prämisse: | | Die Lehre vom
Leben heißt Biologie. ** | 2.
Prämisse: | | Lebewesen sind
Teil der Lehre vom Leben. ** | Schluß: | | Lebewesen
sind Teil der Biologie. ** |
| | 1.
Prämisse: | | Atmende Wesen
sind Lebewesen. ** | 2.
Prämisse: | | Menschen sind
atmende Wesen. ** | Schluß: | | Menschen
sind Lebewesen. ** |
| 1.
Prämisse: | | Lebewesen sind
Teil der Biologie. ** | 2.
Prämisse: | | Menschen sind
Lebewesen. ** | Schluß: | | Menschen
sind Teil der Biologie. ** |
|
| Beim
logischen Gegenbeweisen oder Falsifizieren der Behauptung, der Mensch sei kein
biologisches Wesen mehr, sondern nur noch ein soziologisches bzw. soziales Wesen,
ist die Antwort auf die Frage, ob auch nicht-atmende Wesen Lebewesen sind
oder ob Menschen darüber hinaus auch noch Teil anderer Wissenschaftsbereiche
sind, sogar völlig bedutungslos. S. Burt, Popheroe,
Atheos 2011, El Schwalmo und ihre Genossen
sind so sehr ideologisch verblödet und doof, daß man ihnen sogar die
einfachsten Dinge und deren Zusammenhänge, die schon Grundschüler wissen,
erklären muß. |
|
Merschs Gegnern zufolge soll es für Menschen
keine Biologie und demzufolge auch keine Chemie sowie keine
Physik geben, denn Merschs Gegner behaupten ja, daß Menschen keine
biologischen Wesen, keine Lebewesen seien. Wer sagt, daß
Menschen keine biologischen Wesen, keine Lebewesen seien,
sagt nicht nur, daß in Menschen keine biologischen Prozesse
stattfänden, sondern implizit auch, daß in Menschen keine
chemischen und keine physikalischen Prozesse stattfänden.
Man muß sich das einmal vorstellen: S. Burt, Popheroe,
Atheos 2011, El Schwalmo und ihre Genossen
sind streng systemkonform, politkorrekt, vertreten also eine Meinung,
die nicht zufällig auch die der Herrschenden ist. Was folgt
daraus? Folgt daraus, daß zukünftig Wissenschaftsbereiche wie
Physik, Chemie und Biologie verboten werden? Wahrscheinlich, oder? Wird
man sich bald wieder - wie vor langer und für lange
Zeit schon einmal - dafür schämen müssen, einen Körper
zu haben? Wahrscheinlich, oder? Ähnlich wie die Psychologisten versuchen
die Soziologisten, weil sie verschiedenen Wissenschaftsbereichen nur
untergeordneten Unterbereichen ([**]
vgl. die roten Punkte in der Abbildung) angehören,
alle Wissenschaftbereiche zu unterwandern, zu erobern und dann auch noch
so zu tun, als wäre es umgekehrt! Sie können damit aber letztlich
nur Erfolg haben, wenn es ihnen gelingt, alle Wissenschaftsbereiche -
insbesondere die, von denen sie als Unterbereiche bzw. Unterdisziplinen
am meisten abhängig sind (**|**)
- zu verleugnen, zu diskreditieren, kurz: ihnen die Kompetenz zu stehlen!
Wundern Sie sich also nicht über einen Soziologismus und/oder einen
Psychologismus als eine in Zukunft fest installierte Neu-Religion
(ich wiederhole: Neu-Religion!) mit dem Verbot aller Wissenschaftsbereiche!
|  |
Wenn
Merschs Gegner sagen, die Natur des Menschen sei seine Kultur, dann zitieren
sie - wahrscheinlich unbewußt (!) - Arnold Gehlen
(**|**),
aber sie meinen damit etwas anderes bzw. wollen damit etwas anderes bezwecken,
als Gehlen es wollte. Außerdem beginnt die Kultur der Menschen mit
dem menschlichen Wirtschaften, also wissenschaftlicherseits in der Ökonomie,
an deren Anfang u.a. die Kultur der Höheren Lebewesen steht (**|**).
Im Menschen ist ja auch die Kultur des Lebens selbst enthalten, und diese
Kultur gehört noch in den Wissenschaftsbereich Biologie. Doch die Biologie
lehnen Merschs Gegner ja ab, weil sie ihrem wahnsinnigen Glauben anhängen
und an die Lüge glauben, daß der Mensch kein biologisches Wesen mehr
sei, sondern nur noch ein soziologisches. Und das glauben diese Dummköpfe
und ihre Befehlsgeber trotz bzw. wegen der Tatsache, daß der Mensch ein
Lebewesen ist und - wissenschaftlich gesprochen - zur Biologie als der Lehre vom
Leben gehört. Selbst dann, wenn gedankenexperimentell der Mensch aus der
Biologie weggedacht wird, bleibt die Frage, wie er ohne jeden Bezug zur Natur,
also ohne biologische, chemische und physikalische Grundlagen hat entstehen können.
Darauf könnte immer nur z.B. metaphysisch-transzendental, theologisch, religiös
u.s.w., also in summa kulturwissenschaftlich (geistes- bzw. sozialwissenschaftlich),
jedenfalls aber nicht naturwissenschaftlich geantwortet werden - und kulturwissenschaftlich
dann ebenfalls nicht, wenn der Dienstweg gemäß der
Seinsschichten eingehalten
wird, soll heißen: Wer Kulturwissenschaftliches verstehen und erklären will, kann das nur unter Berücksichtigung des Naturwissenschaftlichen, und
zwar bis hin zum Physikalischen als der untersten bzw. schwersten Seinsschicht.
Nur die unterste bzw. schwerste (physikalische) Seinsschicht kann auch
ohne jede andere Seinsschicht sein. Für alle anderen Seinsschichten gilt,
daß sie ohne die unterste bzw. schwerste (physikalische) Seinsschicht
nicht sein können und daß diese Seinsabhängigkeit (aber
auch die damit korrelierende relative Freiheit [**|**|**])
auf um so mehr Seinsschichten sich bezieht, je höher bzw. leichter
die Position der jeweiligen Seinschicht ist. **
**
Lebewesen können auch ohne Gehirn, ohne Lunge, ohne Beine leben, aber nicht
ohne Gene, ohne Moleküle, ohne Atome. | Menschen
können auch ohne Sozis leben, aber nicht ohne biologische, chemische, physikalische
Abläufe in ihren Körpern. | | Menschen
können auch die Biologie ihres Körpers beeinflussen, aber doch nicht
ohne Biologie (Merschs Gegner) sein. |
Auch die Intelligenz ist biologisch (genetisch) bedingt. Die Intelligenz
ist zu mehr als 50 Prozent, wahrscheinlich sogar zu mehr als 70 Prozent
erblich, also genetisch bedingt. Den geldgeilen und also machtgeilen Soziologisten
- also: Extremegoisten - paßt das natürlich wieder nicht in
ihr ideologisches Konzept. Sie wollen, daß Intelligenz ausschließlich
sozial, also soziologisch (sprich: sozialistisch bzw. soziologistisch)
bedingt ist, und um diesem Willen mehr Ausdruck zu verlehen, werfen sie
den Intelligenzforschern Intelligenz-Rassismus, IQ-Rassismus
und ähnliche Ismen vor, so daß sie in ihrem krankhaften
Egoismus schneller zu Geld, Macht und Ansehen kommen können (und
das ist ihnen - leider - immer mehr geglückt). Merschs Gegner wollen
die Biologie auf einen Streichelzoo reduzieren, damit sie
bzw. ihre Genossen aus der Soziologie den Krieg gegen die
Biologie gewinnen und immer mehr Gebiete der Biologie besetzen können.
Sie wollen die Besatzungsmacht in der Biologie sein und dieser nur noch
den »Streichelzoo« als Kompetenzbereich zugestehen.
Der genetische Anteil an der Intelligenz scheint mit zunehmendem Alter
sogar noch zuzunehmen, so Peter Mersch: Mit zunehmendem Alter scheint
die Bedeutung des genetischen Anteils an der Intelligenz zuzunehmen.
(Peter Mersch, Die Emanzipation - ein Irrtum!, 2007, S. 58 **).
Den geldgeilen und also machtgeilen Soziologisten - also: Extremegoisten
- jedoch paßt auch das natürlich nicht in ihr ideologisches
Konzept. Um in einem Politsystem wie dem aktuellen die Älteren für
sich zu gewinnen, müssen die Soziologisten bzw. Sozialisten ihren
angeblichen Feinden Alters-Rassismus vorwerfen
und den Alters-Rassismus selber in viel extremerem Ausmaß
betreiben als ihre angeblichen Feinde, also die Älteren
bis aufs Hemd ausplündern, sich öffentlich über diese
durch die Ausplünderung entstandenen Probleme beklagen und Änderungen
fordern sowie Wahlpropaganda mit diesem Thema für sich betreiben,
sich also als Helfer anbieten, owohl sie das Gegenteil davon
sind, also selbst diese Probleme am weitaus meisten verursacht und also
auch verschuldet haben.
Dieser Trick ist uralt, funktioniert aber immer wieder. Die Soziologisten
bzw. Sozialisten müssen sich selbst als Opfer oder zumindest
als Mit-Opfern-Solidarisierte verkaufen; sie können also
gar nicht anders, als die Lüge anzubieten, mit der sie die echten
Opfer dann in noch viel extremerem Maße als ohnehin schon ausbeuten
können - und viele dieser Opfer bemerken das noch nicht einmal. So
arbeiten Soziologisten bzw. Sozialisten zusammen mit denen, von denen
sie behaupten, sie seien ihre Feinde - gemäß ihrer
Propaganda: Kapitalisten, Faschisten/Nazis
(und nicht etwa: Nationalsozialisten, was das Kürzel
Nazis ja bedeutet [Sozialisten!] und die Soziologisten bzw.
Sozialisten verschweigen müssen, weil sie durch den Gebrauch des
Wortes Nationalsozialismus sich selbst verraten!). Sobald
heute jemand über ein nur mittleres Einkommen verfügt,
ist er bereits von der Ausplünderung durch die Soziologisten bzw.
Sozialisten und ihre angeblichen Feinde betroffen - Ausnahmen:
Staatsbedienstete und durch Lobbygruppen Geschützte, die ebenfalls
ausbeuten und ausplündern. Der wahre Feind ist der, der keine Lobby
sowie zuviel und zuwenig Geld hat, um auch an der Ausbeutung und
Ausplünderung teilhaben zu können, und das ist die Mittelschicht
(**|**|**|**|**|**|**),
vor allem die der Deutschen (**)
- Deutschland ist das Sozialamt der Welt (**).
So funktioniert heutiger Nationalsozialismus: - als angeblicher
Antinationalsozialismus, also: als Neonationalsozialismus!
**
So wie an jedem Politiker, an jedem Beamten, an jedem Funktionär,
an jedem Journalisten, Reporter, Moderator der Medien jeder Buchstabe, jeder Laut
gemäß der Diktatur, also polititkorrekt ist, so ist auch
an jedem Gegner Merschs jede Äußerung an das Diktat ihrer Befehlsgeber
angepaßt. Hier geht es also nicht um formale, sondern um politische Korrektheit,
die nichts anderes als Diktatur ist. Das selbständige Denken und Sprechen
ist bei Politkorrekten so sehr verdrängt, daß man einen archäologischen
Spaten bräuchte, um es ans Tageslicht zu schaufeln, wieder in die Realität
zurückzuholen, wobei man ständig Gefahr liefe, daß es einem unter
den Händen wieder zurück in die Tiefen des Verdrängten fiele.
Was an Merschs Gegnern auffällt:
(1.) | Merschs
Gegner gehorchen der politkorrekten Diktatur, haben aber nicht nur deshalb Merschs
Bücher nicht gelesen; | (2.) |
Merschs Gegner beziehen ihre Informationen von ihren Priestern,
sind aber nicht nur deshalb ohne eigentliches Wissen; | (3.) | Merschs
Gegner sind Neu-Theisten/-Religiöse, also Ideolologen, meist soziologistischer
Art, und auch das wissen sie nicht; | (4.) | Merschs
Gegner verstecken sich hinter Arroganz, Aggressivität, Zynismus, Fragen,
die ihre Dummheit sogar direkt verraten; | (5.) | Merschs
Gegner treten stets in Rudeln auf und outen sich als Geheimdienstler und Mitläufer
einer Orwellschen Diktatur; | (6.) | Merschs
Gegner müssen laut Befehl ihrer Befehlsgeber verhindern, daß an der
gegenwärtigen Ordnung gerüttelt wird. | (7.) | Merschs
Gegner wären, wenn sie ihre treuen Untertanendienste nicht mehr ausüben
dürften, so gut wie tot. |
Legasthenie/Analphabetismus, Vorurteile, Lethargie und vor allem politkorrekte
Ideologiezwänge sind die Gründe dafür, daß Merschs Gegner
Merschs Bücher nicht gelesen haben. Das führt dazu, daß
sie Mersch schon dann attackieren, wenn sein Name in einer angeblichen Diskussion,
die in Wirklichkeit ein Verhör in einem ideologischen Hexenprozeß ist,
erstmals erwähnt wird. Sie hetzen ununterbrochen und gehen niemals auf das
Thema selbst ein, was auch kein Wunder ist, weil sie (a) ununterbrochen hetzen
und hetzen müssen (Befehl ihres Chef-Ideologen), (b) Merschs Bücher
nicht gelesen haben, (c) Merschs Theorie sowieso nicht verstehen, weshalb es sich
auch erübrigt, ob sie Merschs Bücher gelesen haben oder nicht, und sich
auch erübrigt, ob sie ununterbrochen hetzen oder nicht, ob sie ununterbrochen
hetzen müssen oder nicht - sie verstehen Merschs Theorie ja sowieso
nicht, und zwar einfach deshalb nicht, weil sie zu dumm dazu sind.
Zu ihrem uneigentlichen Wissen gehört ihr sicheres Vertrauen,
daß sie Rückendeckung haben, viele von ihnen werden sogar großzügig
bezahlt - von den darüber kaum in Kenntnis gesetzten Steuerzahlern (wo bleibt
deren Empörung?). Daß Merschs Gegner gesteuert, und zwar totalitär
gesteuert sind, wird schon allein dadurch deutlich, daß sie immer auf dieselbe
Gehorsamsweise reagieren und nichts wissen, schon gar nichts über
Evolution, Biologie, Demographie, Ökonomie, aber auch sonst nichts
- abgesehen von ein bißchen Soziologie und ähnlichen Fächern (z.B.
solchen mit den Präfixen Sozio..., Sozial..., Polit...),
vom Soziologismus, von soziologistischer Ideologie. Was Mersch bisher
durch seine Gegner erfahren hat, ist eine Mischung aus Arroganz, Aggressivität,
Zynismus und Fragen, die ihre Dummheit sogar direkt verraten.Muß
Mersch sich das alles wirklich gefallen lassen? Hat Mersch wirklich
nicht etwas Respekt verdient?Typisch an Mersch
ist folgendes: Mersch ist ein Problemlöser. Dem geht es einzig und
allein um die Lösung unseres aktuell größten sozialen Problems. (Don
Quijote, 29.03.2010, 20:53 [**|**]).
Mersch hat keine politischen Motive, Merschs Gegner dagegen nur (und die meisten
von ihnen wissen selbst das noch nicht einmal), Mersch will diejenigen Probleme
lösen, die von der Politik, von der Gesellschaft und nicht zuletzt von der
Wissenschaft verursacht wurden, und zwar will er sie möglichst über
den Weg der Wissenschaft lösen, also zunächst einmal unabhängig
davon, ob seine Lösungsvorschläge, falls sie umgesetzt werden würden,
politische und gesellschaftliche Konsequenzen haben werden oder nicht, obwohl
er weiß, daß sie sie haben würden. Aber nur so - nämllich
ohne Machtbeteiligung - könnnen solche Probleme auch wirklich am besten
gelöst werden. Verhindert werden können die Lösungen wiederum nur
dadurch, daß man permanent das Gegenteil behauptet, genau das tut, was die
Herrschenden vorgeben. Politikern geht es nicht um Lösungen, sondern
um Macht. Vielen Wissenschaftlern übrigens auch .... Mersch geht es um Lösungen. (Don
Quijote, 29.03.2010, 22:38 [**|**]).
Merschs Gegner bestehen aus einer Obrigkeit als den Befehlsgebern und Repräsentanten
der Macht, die bewußt das Gegenteil behaupten - also lügen
(!) - und ihren Funktionären und Mitläufern, die die Befehle ihrer Obrigkeit
kleinstenteils (Funktionäre) und größtenteils (Mitläufer)
unbewußt ausführen.Allein die Tatsache, daß sich
Merschs Gegner so fürchterlich und immer alle und immer alle auf dieselbe
dumme Weise und wie im Gleichschritt über Mersch aufregen, zeigt ganz deutlich,
daß sie gelenkt werden, einer Ideologie folgen, wobei obendrein fast alle
nicht wissen, daß sie (a) gelenkt werden (b) einer Ideologie (Neu-Theologie/-Religion)
auf gehorsamste Weise folgen, (c) sich da so fürchterlich wehren und gegen
wen und was, (d) großes Glück werden haben müssen, um das nicht
miterleben zu müssen, was sie selbst mitbewirkt haben und den Nach-ihnen-Geborenen
garantiert nicht mehr erspart bleiben wird: Verarmung und sonstige Verelendung
(einschließlich Krieg u.ä.) wegen GenerationenUNgerechtigkeit. | Mersch: | | | | Merschs
Gegner: | 1.) | Freies,
logisch nahezu fehlerfreies, auf selbständiges Problemlösen beruhendes
Denken und Sprechen. | | | |
Unfreies, logisch
fehlerhaftes, auf Dogmen bzw. Befehl und Gehorsam
beruhendes und nur dieses Thema kennendes Denken und Sprechen. Merschs
Gegner können auch deswegen auf kein anderes Thema eingehen,
bleiben also - abgesehen von ihrem von oben befohlenen Thema - immer
ohne Themenbezug. |
2.) | Emanzipation
ist ein Irrtum! | | | | Abwehrmechanismen
gemäß Dogmen u.ä. (siehe 1.), denn der Befehl lautet: Verbot
aller den befohlenen Dogmen widersprechenden Äußerungen zum Thema »Emanzipation«,
insbesondere zum Thema »Frau«, zum Thema »Mann«, zum Thema
»Geschlechter« und in dem Zusammenhang zum Thema »Biologie«,
zum Thema »Demographie«, zum Thema »Ökonomie«, zum
Thema »Soziologie«, speziell zum Thema »Politik«. Alle
Frauen sollen immer mehr Emanzipation fordern (denn in Wirklichkeit werden sie
als Mittel zum Zweck benutzt, wodurch die Schere zwischen Reichen und Armen immer
größer wird, und außerdem bedeutet Emanzipation schon aus genetischen
Gründen Verdummung, Verarmung und Schrumpfung - aber: pst; nicht weitersagen!).
Gäbe es in der Natur nur Weibchen und Hermaphroditen, dann hätte
sich wohl kein wirklich intelligentes Leben auf diesem Planeten entwickeln können
(**)
- dieser Satz von Mersch, der die evolutive Bedeutung des Männlichen (Evolutionsbeschleuniger,
Evolutionsfähigkeitsverbesserer / Anpassungsbeschleuniger / Kompetenzerweiterer
aufgrund von Selektionen im männlichen Geschlecht [**],
also schon aufgrund der Genetik: Y-Chromosom, hohe Mutationsrate u.s.w. **)
unterstreicht, ist wissenschaftlich belegt! Wer ihn tabuisieren will, ist ein
Wissenschaftsfeind und/oder ein Männerfeind und muß dafür Gründe
haben, die von den Mächtigsten höchstpersönlich diktiert werden. | 3.) | Familienmanagerinnen
(ähnlich Honigbienenköniginnen) als Lösung
für das demographisch-ökonomische Paradoxon und das gigantische Problem
der GenerationenUNgerechtigkeit. | | | | Abwehrmechanismen
gemäß Dogmen u.ä. (siehe 1.), denn der Befehl lautet: Verbot
aller den befohlenen Dogmen widersprechenden Äußerungen zum Thema »Frau«,
zum Thema »Kinder«, zum Thema Familie, zum Thema »Demographie«
und in dem Zusammenhang zum Thema »Biologie«, zum Thema »Ökonomie«,
zum Thema »Soziologie«, speziell zum Thema »Politik«.
»Mein Bauch gehört mir«, soll jede Frau sagen, und dabei sollen
alle sie verteidigen (denn in Wirklichkeit gehören alle Frauenbäuche
samt Frauen den Unternehmen aus Wirtschaft und Politik - aber: pst; nicht weitersagen!). | 4.) | Generationengerechtigkeit. | | | | Abwehrmechanismen
gemäß Dogmen u.ä. (siehe 1.), denn der Befehl lautet: Verbot
aller den befohlenen Dogmen widersprechenden Äußerungen zum Thema »Demographie«
und in dem Zusammenhang zum Thema »Ethik«, zum Thema »Ökonomie«,
zum Thema »Soziologie«, speziell zum Thema »Politik«. | 5.) | Systemische
Evolutionstheorie. | | | | Abwehrmechanismen
gemäß Dogmen u.ä. (siehe 1.), denn der Befehl lautet: Verbot
aller den befohlenen Dogmen widersprechenden Äußerungen zum Thema »Evolution«
bzw. »Evolutionstheorie« (trotz oder wegen Richtigkeit
der verbotenen Evolutionstheorie und ihrer vielen Übereinstimmungen mit der
vorherrschenden Evolutionstheorie - aber: pst; nicht weitersagen!). Daß
z.B. die Erkenntnisse über die Diät im Zusammenhang mit der Reaktivierung
der Ketolysefähigkeit des Gehirns nicht falsch sein können, ist für
Mersch evident, und daß sie im Zusammenhang mit den Erkenntnissen über
die Evolution rascher gewonnen werden können als ohne sie, ebenfalls; doch
dies sind zusätzliche Gründe für Merschs Gegner, Mersch zu bekämpfen,
so daß das Verbot nicht mehr nur das Thema »Evolution« bzw.
»Evolutionstheorie« betrifft, sondern auch die Themen »Medizin«
und »Biologie« - hier speziell: »Genetik«, »Neurologie«
bzw. »Hirnforschung«; denn Epilepsie und Migräne sollen ausschließlich
genetisch-neurologische Ursachen haben, das Gehirn soll ausschließlich
von Glukose abhängig sein (**|**|**|**);
kurz: Krankheiten sollen nicht geheilt werden, sondern alle Heiler
reich, mächtig machen, also nicht nur die Darwinismus-, Genetik-, Neuro-,
Hirn-, Arzneimittel und Ernährungsmittel-Lobby! Wer in modernen Zeiten so
alles Heiler sein will! ** | 6.) | Kompetenz,
Kompetenzerhalt (z.B. Kompetenzerhalt während des
eigenen Lebens = Selbsterhalt; Kompetenzerhalt über das eigene Leben hinaus
= Fortpflanzung). | | | |
Abwehrmechanismen gemäß
Dogmen u.ä. (siehe 1.), denn der Befehl lautet: Begriffe
wie »Kompetenz«, »Kompetenzerhalt« sind genauso
wie »Intelligenz«, »IQ«, »Rasse«,
»Geschlecht« und ähnliches, ja Unterschiede überhaupt
zu bekämpfen (trotz oder wegen Richtigkeit und
also auch Berechtigung dieser Begriffe - aber: pst; nicht weitersagen!).
Es wird so eine Philosophie der Eigenlebensverneinung mit der
Ethik, Eigenlebenserhalt und Fortpflanzung seien Taten der Bösen,
propagiert, wozu genau die Mittel verwendet werden, die der eigenen
Propaganda zufolge bekämpft werden sollen. |
7.) | Reproduktionsinteresse. | | | | Abwehrmechanismen
gemäß Dogmen u.ä. (siehe 1.), denn der Befehl lautet: Das
Reproduktionsinteresse ist verwandt mit dem Willen, wie Schopenhauer und Nietzsche
ihn verstanden. Deren Voluntarismus, deren Lebensphilosophie und ähnliche
Denksysteme sowie Prinzipien sind abzulehnen, Darwins Selektionsprinzipien und
Dawkins Denksystem (»egoistische Gene und Meme«) dagegen zu
verteidigen (trotz oder wegen Verträglichkeit von Selektion
und Reproduktionsinteresse - aber: pst; nicht weitersagen!). Es wird so
ein Reproduktionsdesinteresse im Rahmen einer Philosophie der Eigenlebensverneinung
mit der Ethik, Eigenlebenserhalt und Fortpflanzung seien Taten der Bösen,
propagiert, wozu genau die Mittel verwendet werden, die der eigenen Propaganda
zufolge bekämpft werden sollen. | 8.) | Superorganismen
(auch genannt: Organsiationssysteme). | | | | Abwehrmechanismen
gemäß Dogmen u.ä. (siehe 1.), denn der Befehl lautet: Begriffe
wie »Superorganismus« oder »Organisationssystem« sind
möglichst zu meiden oder wenigstens so zu bekämpfen, daß denjenigen,
die diese Wörter verwenden, wie üblich Böses, zumindest aber ein
Ismus unterstellt wird, z.B ein »Biologismus«, mit mehr Erfolgsaussicht
gleich ein »Sozialdarwinismus« u.s.w.. Was »Biologismus«
und »Sozialdarwinismus« und andere wirksame »Ismen« jeweils
zu sein haben, bestimmt der jeweils wahrzunehmende Befehl. So wie ein
Tier seinen Fütterer nicht beißt, so verraten die Funktionäre
und Mitläufer ihre Geldgeber nicht. |
Ursache
für die Abwehrmechanismen von Merschs Gegnern
ist - wie immer und überall - die Macht, genauer gesagt der Machterhalt,
mit Mersch gesprochen: der Kompetenzerhalt (**|**) !Wenn
Merschs Theorie nicht nur Erkenntnis verspricht, sondern Milliardengewinne,
dann ist es egal, wo er publiziert und wie er heißt. Geht es um den reinen
Erkenntnisgewinn, dann ist es so, daß Dawkins absurde Theorien entwickeln
kann, über die ganze Kongresse abgehalten werden, während seine Jünger
mehr oder weniger unverhohlen Merschs wissenschaftliche Arbeiten (trotz eines
positiven Gutachtens eines namhaften Experten) an der Veröffentlichung hindern
können. Denn wie ist es denn, wenn seine Arbeit jemand zu lesen bekommt,
der gerade ein Buch und einen Kongreß zur Memetik plant? Wie leicht kann
hier die Intention entstehen: »Weg mit dem Mist«? Heute gibt es das
Ehefrau-des-Bischofs-von-Worcester-Problem direkt in den Wissenschaften selbst:
»Wir wollen hoffen, daß das nicht stimmt - aber wenn es wahr ist,
dann wollen wir beten, daß es nicht bekannt wird.« Das ist kein Witz,
sondern darüber sind bereits ganze Bücher verfaßt worden.
(**).
Das gilt also auch für den umgekehrten Fall, denn auch darüber sind
bereits ganze Bücher geschrieben worden: die Verteidigung des Darwinismus
(einschließlich seiner Varianten / Neoformen bis hin zum universellen
Darwinismus) trotz seiner zum Himmel schreienden Fehler - vor allem seiner durch
das demographisch-ökonomische Paradoxon teilweise (nämlich die Hypothese
betreffend, die Fittesten hinterließen mehr Nachkommen) falsifizierten Selektionsprinzipien
(**) -, denn es geht dabei um Macht!Daher
auch die gegenüber der Macht fast überall feststellbare Kritiklosigkeit
und Autoritätshörigkeit. Im Grunde ist das sogar ein offen zutage getragener
Sozialdarwinismus. Dann spricht eigentlich auch nichts dagegen, wenn irgendwelche
Unternehmen den Amazonas-Urwald plattmachen, weil die darin lebenden Indios und
Tiere wohl einfach nur zu schwach waren. Sie hätten sich ja vorher in den
einschlägigen Zeitungen und TV-Sendern Gehör verschaffen können.
Da ihnen das nicht gelungen ist, war ihre Meinung sicherlich nicht zutreffend,
jedenfalls nicht relevant. (**).
Merschs Gegner tun das, was sie gemäß der Macht tun zu dürfen
glauben (glauben!), und machen sich dadurch mitschuldig, denn: Unwissenheit
schützt vor Strafe nicht, so eine deutsche Volksweisheit bzw. ein deutscher
Rechtsgrundsatz (nach dem Rechtsgrundsatz aus dem römischen Recht: ignorantia
legis non excusat). Auch und besonders der Vergleich zwischen den Institutionen
Wissenschaft und Staat bzw. Kirche (Amazon.de, Atheisten.org u.ä. Nihilismus-Foren
sind ja Kirchengemeinden der Kirche Internet) macht deutlich,
daß es immer nur um Macht geht, und man kann dies auch wunderschön
an diesem Forum verifizieren. Früher gab es die Machthierarchien in den Kirchen,
die darüber bestimmten, was als wahr und was als falsch zu gelten hatte,
heute sind es ganz wesentlich die Machthierarchien in den Wissenschaften. Die
dann z.B. mit ähnlich absurden Formulierungen wie »Selbstverlag«
kommen. Das ist kein wissenschaftliches Argument, sondern eines der Macht. Und
die Vasallen tragen das dann schön durch alle Instanzen hindurch, weil sie
sich dadurch selbst ein wenig erhöhen können. (**).
Diese Vassallen sind in diesem Beispiel die bei Amazon.de, Atheisten.org und sonstigen
Nihilismus-Foren gegen Mersch Hetzenden.Das
eigentliche Problem ist, daß der Darwinismus selbst von Grund auf sozialdarwinistisch
ist. Begriffe wie Eugenik u.s.w. haben nur vor dem Hintergrund einer darwinistischen
Denke (jeder steht mit jedem individuell im Wettbewerb und dabei setzen sich die
besten Gene durch) Sinn. Wenn man dagegen weiß, daß in Sozialstaaten
überhaupt nicht mehr die Erbanlagen über den reproduktiven Erfolg entscheiden,
sondern der maßgeblich durch soziale Faktoren beeinflußte Kinderwunsch
(davon gehen sowohl die Familienpolitiker als auch die Demographen aus), kann
man in dem Sinne auch nicht mehr von Eugenik sprechen. Dann geht es nur noch um
die Wahrung der Generationengerechtigkeit und den Erhalt gesellschaftlicher Kompetenzen.
Man könnte auch sagen: Es geht um Nachhaltigkeit. Es entbehrt deshalb nicht
einer gewissen Ironie, wenn Anhänger einer sozialdarwinistischen Doktrin
anderen Eugenik vorwerfen, denen es lediglich um die Generationengerechtigkeit
geht. (Jackle, 15.11.2009, 13:08 **).
Wenn
der Sozialstaat seine eigene Evolution, seine soziale
Selektion betreibt, dann betreibt er eine künstliche Selektion, also:
Züchtung. Gezüchtet haben die Menschen sich immer schon selbst,
aber ihre moderne Zucht mittels Sozialstaat ist an Größenwahn
nicht mehr zu übertreffen, denn ein Ziel solcher Staaten ist ja gerade
die Nivellierung von Fitneßunterschieden: Wer nicht in der Lage ist, sich
und seine Nachkommen zu versorgen, wird von der Gemeinschaft versorgt. Nun bekommen
nicht mehr die Fitteren mehr Nachkommen durch, wie es die natürliche Selektion
postuliert, sondern diejenigen, die sich in einer bestimmten sozialen Rolle befinden.
Die Konsequenz daraus ist: Evolution ist in modernen menschlichen Gesellschaften
nichts Natürliches mehr, sondern eine Folge politischer Entscheidungen.
(Jackle, 15.11.2009, 20:17 **).
Mersch weist darauf hin, daß Sozialstaaten nur dann evolvieren können,
wenn sie sich auf eine bestimmte Weise organisieren (unsere aktuelle Organisation
gehört nicht dazu). Evolution ist dann nichts Natürliches mehr, sondern
muß »organisiert« werden. Genau das tun die Honigbienen auch.
(Ebd., 16.11.2009,11:34 **).
Im Gegensatz zu den Honigbienen bedeuten die menschlichen Sozialstaaten
jedoch eine riesige Gefahr, weil sie die Reproduktion vernachlässigen. Wer
sich so aus der Natur herauszukatapultieren versucht, wird von der Natur dafür
bestraft werden, denn letztlich wird aus einer solchen sozialen Selektion
relativ schnell wieder eine natürliche Selektion werden, weil eine
solche Züchtung die davon betroffenen Menschen in die Verarmung, Verdummung
und wieder in die Nähe ihrer tierischen Vorfahren, also zurück zur
Natur, wie Rousseau es sich schon wünschte (**|**),
d.h. sehr wahrscheinlich sogar zum Aussterben führt.M E R S C H
H A T R E C H T ! |
Mersch
ist seinen Gegnern an Intelligenz haushoch überlegen, nur leider sind diese
sogar dafür, das zu verstehen, zu blöd! Intelligenzmäßig
spielt Mersch in der 1. Bundesliga, vielleicht sogar in der CL, seine Gegner in
der untersten Kreisklasse!Merschs Gegner
sind wohl offenbar für sie selbst - als antitheistische, also besonders
theistische Gläubige - ein Augenschmaus. Folgend 10 Beipiele:         Ideale
soziologistisch gezüchtete Sozialdarwinisten könnten dank des Glaubens
dieser Ideologen (d.h.: dieser Neutheisten/-religiösen) Realität werden.Sie
möchten etwas sein, sind aber nichts. Sie möchten etwas darstellen,
stellen aber nichts dar. Ihre Religion scheint das einzig Reale an ihnen zu sein.Ich
bin der Auffassung, daß wir zur Zeit einem massiven Kulturverlust ausgesetzt
sind. (Jackle, 13.06.2009, 21:42 **). |
So
wiederholt sich die Geschichte einfach nur. (Jackle, 17.11.2009, 21:04 **). |
Arbeitsteilung und Reproduktionsinteresse.
Daß Mersch Unrechtes angetan wird, ist nicht zu leugnen, und ähnliches
Unrechtes kennen ja wahrscheinlich zumindest auch diejenigen, die schon
auf dem Schulhof von der mittelmäßigen Masse auf üble
Weise beschimpft und behandelt wurden, weil sie nicht zur Masse gehörten,
sondern z.B. zu intelligent, zu dumm, zu dick, zu
klein u.s.w. waren. Allein schon dieses Beispiel kann in einem die Vermutung
aufkommen lassen, daß Merschs Evolutionstheorie richtig ist und
Darwins zum Teil falsche Evolutionstheorie so erweitern kann, daß
das Richtige daran Bestand behält. Darwin hat bei seinen Überlegungen
zu sehr an Malthus gedacht; er hat mit seiner These, die Natur (wer oder
was ist das eigentlich?) selektiere die einzelnen, an die sich verändernde
Ökologie Angepaßtesten (Fittesten), die sich dann vermehrt
fortpflanzten, Ökonomisches auf Biologisches übertragen - ähnlich
wie später Mersch - und dabei Fehler gemacht. Moderne Menschen sind
von der natürlichen Selektion aber nur wenig bis sehr wenig betroffen,
weil sie selbst selektieren und manchmal, wie sie immer wieder zeigen,
überhaupt kein Interesse an der Fortpflanzung haben oder es sogar
so sehr ins Negative umdeuten, daß sie ihren Nachwuchs nur
deswegen töten - bei Menschen sowohl vorgeburtlich (Abtreibung)
als auch nachgeburtlich (Neonatizid
und andere Kindstötungen), weil diese selbstverliebten Mörder
ihn einfach nicht wollen (**|**|**|**).
Das eben angesprochene Beispiel vom Schulhof macht ebenfalls klar, daß
Darwin die (Zahl der) Masse und die damit verbundene Macht nicht berücksichtigt
hat. Die Masse ist lediglich mittelmäßig angepaßt, während
die Angepaßtesten besser und die Unangepaßtesten schlechter
als die Mittelmäßigen angepaßt sind. Doch diejenigen,
die besser als die Mittelmäßigen angepaßt sind, müßten
ja gemäß Darwin am meisten Nachwuchs haben, und diejenigen,
die schlechter als die Mittelmäßigen angepaßt sind, müßten
ja gemäß Darwin am wenigsten (meistens: gar keinen!) Nachwuchs
haben. Diese Regel gilt aber nicht für alle Fälle, und
im Abendland ist es seit seiner Moderne i.e.S. (**|**)
genau umgekehrt. Die Unangepaßtesten haben die meisten, die Angepaßtesten
die wenigsten Kinder. Wie uns der nochmalige Blick auf den Schulhof und
der daran sich anschließende Blick in die Universitäten und
Großkonzerne sowie Toppositionen zeigt, finden wir dort hauptsächlich
diejenigen, die der Masse der Mittelmäßigen - höchstwahrscheinlich
aus Gründen von Neid und Ressentiment - zu intelligent sind
und größtenteils ohne Nachwuchs bleiben.
! | Denn
für Nachwuchs ist nicht nur Partnerschaft notwendig, sondern auch Elternschaft
mit Arbeitsteilung (Mann leistet Erwerbsarbeit, Frau leistet Nachwuchsarbeit);
und genau an dieser Arbeitsteilung mangelt es den Leistungsträgern - der
Mittelschicht also -, weil sie größtenteils in Partnerschaften leben,
in denen sowohl Männer als auch Frauen Erwerbsarbeit leisten, also kinderlos
bleiben, weil:
(A) | beide
die Nachwuchsarbeit
(Aa) | nicht übernehmen
wollen (vgl. Caa), | (Ab) |
nicht übernehmen können (vgl. Cab), |
| (B) |
beide keine Zeit für die Nachwuchsarbeit
haben, weil sie
(Ba) | den stark zunehmenden
Konkurrenzkampf im Bereich der Erwerbsarbeit in Kauf nehmen, weil sie
(Baa) | Angst vor Kompetenzverlust
haben, weil der z.B. das Ansehen senkt und das Armutsrisiko erhöht
(vgl. Bbb), | (Bab) |
sich an ihn gewöhnt haben (vgl. Bbg), | (Bag) |
in ihm die Chance sehen, ihre Kompetenzen zu erweitern, in der Hierarchie
aufzusteigen (vgl. Bbd); |
|
(Bb) | ausschließlich
Erwerbsarbeit leisten wollen, weil
(Bba) | diese und nur
diese bezahlt wird, d.h. wirtschaftlichen und also auch sozialen Gewinn bringt,
während eine Ersatzperson für die Nachwuchsarbeit bezahlt werden
müßte, aber (Bbaa) |
nicht bezahlt werden kann, | (Bbab) |
nicht gewollt ist, | (Bbac) | nicht
verfügbar ist; |
|
(Bbb) | Angst vor Kompetenzverlust
haben, weil der z.B. das Ansehen senkt und das Armutsrisiko erhöht
(vgl. Baa), | (Bbg) |
sich an sie gewöhnt haben (vgl. Bab), | (Bbd) |
in ihr die Chance sehen, ihre Kompetenzen zu erweitern, in der Hierarchie
aufzusteigen (vgl. Bag); |
|
| (C) |
beide nicht wissen, was sie wie, wo, wann,
warum entscheiden und tun (sollen), weil sie
(Ca) | einen zu niedrigen
Intelligenzquotienten haben, |
(Cb) | dem modernen Egoismus
so sehr frönen, daß sie
(Caa) | Ichlinge
(Singles) nur noch sein wollen - entweder mit oder ohne Erwerbsarbeit
(vgl. Aa), | (Cab) |
zwar Aussteiger sein wollen, aber wegen der wohlfahrtsstaatlichen
Angebote nur Ichlinge sein können (vgl. Ab), |
|
(Cc) | in der Erwerbsarbeit
so sehr aufgehen, daß sie nur in ihr den Lebenssinn sehen,
wodurch sich die schon genannten Gründe noch verstärken, sich der Teufelskreis
schließt und verstärkt erneut beginnt ( A), sich wieder
schließt u.s.w.. |
|
| Diesen
Teufelskreis hätte ich auch noch durch weitere Beispiele vergrößern
können - der Übersichtlichkeit halber habe ich davon abgesehen -, doch
das ist unwichtig, weil die Antworten auf die Fragen nach dem Warum der Vernächlässigung
der Nachwuchsarbeit kaum auf Darwins Selektionsprinzipien und schon gar nicht
auf die größenwahnsinnige Variante eines Anthropozentrismus bzw. Humanismus
zurückführbar sind (Aussagen wie z.B. die, daß der Mensch
sich aus der Natur ausgeklinkt habe, daß Menschen frei, gleich
und brüderlich seien, daß die Weitergabe menschlicher Kompetenzen
... nicht über Gene, sondern ausschließlich über kulturelle Mechanismen
[**|**]
erfolge, u.ä. Märchen kann doch niemand ernsthaft glauben und
werden auch zumeist von deren Erfindern bewußt als Ausrede, also
als Lüge benutzt, um an die Macht zu kommen bzw. an der
Macht zu bleiben bzw. die Macht zu vergrößern!), sondern
immer nur auf das Wollen, das Können und das Wissen
bzw. auf das Nicht-Wollen, das Nicht-Können und das Nicht-Wissen,
also auf den Willen (das Interesse), die Fähigkeiten (die Kompetenzen)
und das Wissen (die Information), wobei die Basis immer der Wille
(das Interesse) bildet. (**). Dieser
Wille (dieses Interesse) heißt im Falle der Reproduktion Reproduktionswille
oder auch Reproduktionsinteresse, bewertend ließe sich auch sagen:
| positives
Reproduktionsinteresse, | |
neutrales Reproduktionsinteresse, | |
negatives Reproduktionsinteresse. | Das
Reproduktionsinteresse (übrigens auch mit der Zeitpräferenz
(**|**|**|**)
korrelierend!) - ist positiv, wenn dessen Träger und alle sie beeinflussenden
Kräfte die Reproduktion bejahen, was also gewährleistet ist, wenn die
Macht (ob monarchisch/tyrannisch, aristokratisch/oligarchisch oder demokraisch/ochlokratisch)
die Reproduktion bejaht; es ist neutral, wenn diese Macht die Reproduktion
der Natur überläßt, sich also dem natürlichen Schicksal unterwirft;
und es ist negativ, wenn sie die Reproduktion verneint. Bei uns - im Abendland
- ist es negativ und zeigte sich erstmals während des Übergangs vom
18. zum 19. Jahrhundert: | 1.
Phase (ungefähr 1770-1870) | 2.
Phase (ungefähr 1870-1970) | 3.
Phase (ungefähr 1970-.?.) | Os (Oberschicht) | positives
+ negatives Reproduktionsinteresse (im zeitlichen Mittel:
neutrales Reproduktionsinteresse) | negatives Reproduktionsinteresse | negatives
+ positives Reproduktionsinteresse (im
zeitlichen Mittel: neutrales Reproduktionsinteresse) | Ms (Mittelschicht) | positives
Reproduktionsinteresse | positives + negatives Reproduktionsinteresse (im
zeitlichen Mittel: neutrales Reproduktionsinteresse) |
negatives Reproduktionsinteresse | Us (Unterschicht) | positives
Reproduktionsinteresse | positives Reproduktionsinteresse
| positives + negatives Reproduktionsinteresse (im
zeitlichen Mittel: neutrales Reproduktionsinteresse) |
*
Die Bewertungen der einzelnen Schichten beziehen sich auf diese selbst; aber es
gibt wegen der Rangordnung Einflüsse von der Os auf die Ms und die Us sowie von der Ms auf die Us. |
| | | P0 | | P1 | P2 | P3 |
P4 | P5 | | P6 | | Os | +1 | 0 | 1 | 0 |
+1 | +1 | +1 | Ms | +1 | +1 | 0 | 1 | 0 | +1 | +1 | Us | +1 | +1 | +1 | 0 | 1 | 0 | +1 | | | +3 | +2 | 0 | 1 | 0 | +2 | +3 | 7
Phasen (P0, P1, P2, P3, P4,
P5, P6), 5 Übergangsphasen (P1, P2,
P3, P4, P5). Die einzige Phase, die für
jede der drei Schichten (Os, Ms, Us) Übergangsphase ist, ist Phase
P3. Aktuell sind wir Abendländer in Phase P3. Os
(rd. 1%), Ms (40-49%, Tendenz: abnehmend), Us (51-60%, Tendenz: zunehmend).Global
gesehen befinden wir Menschen uns mit anderen - nämlich traurigeren
(!) - Daten in Phase P2 (Us) und in Phase P3
(Os, Ms): Os (rd. 1%), Ms (rd. 20-29%, Tendenz: abnehmend),
Us (rd. 70-80%, Tendenz: zunehmend).Hurra,
wir werden Unterschicht! |
Diese
Tabellen zeigen - neben der Tatsache, daß die Oberschicht Macht über
die anderen beiden Schichten hat -, daß die drei verschiedenen Wertigkeiten
für die Reproduktionsinteressen jeweils drei Schichten (Os, Ms, Us)
durchlaufen und jede Schicht nur eine Phase für den Übergang
von einer Positivität zu einer Negativität, jedoch drei Phasen
für den Übergang von einer Positivität zu einer Positivität
benötigt (vgl. große und kleine Tabelle). Wenn ich noch mehr
Vorkalkulation wage und noch mehr Phasen der Zukunft berücksichtige, dann
ergibt sich unter der Voraussetzung, daß der Trend sich nicht ändert,
die Schlußfolgerung, daß fünf Phasen für den Übergang
von einer kompletten Positivität zu einer erneut kompletten Positivität
benötigt werden (vgl. kleine Tabelle). Ob diese Entwicklung bei uns im Abendland
wirklich in eine Positivität münden wird, ist noch nicht vorhersagbar,
die aktuelle Phase jedenfalls ist demographischerseits sehr negativ, dafür
aber ökonomischerseits noch positiv - das demographisch-ökonomische
Paradoxon zeigt sich also aktuell immer noch sehr deutlich.Um
dem Teufelskreis (**)
zu entrinnen, gibt es tatsächlich nur drei Möglichkeiten:
(1) | Rückkehr
zur altbewährten Arbeitsteilung (**), | (2) |
Familienmanagement, wie es z.B. Mersch vorschlägt (**|**), | (3) | Gentechnik
in Verbindung mit Androiden und Cyborgs (**|**|**|**|**|**|**|**|**).
|
Die Herrschenden lehnen die erste Möglichkeit ab, weil mit dem Wahn
der angeblichen Gleichheit bzw. des angeblichen Feminismus
viel zu verlockende Gewinne verbunden sind. Deshalb wird auch die zweite
Möglichkeit noch solange bekämpft werden, bis jene Geldquelle
noch nicht versiecht ist. Die dritte Möglichkeit wird zunächst
und vielleicht auch langfristig oder sogar bis zum Ende der Menschheit
der Oberschicht bzw. den Superorganismen, um mit Mersch zu sprechen, vorbehalten
bleiben. Die drei Möglichkeiten für den Ausbruch aus dem Teufelskreis
sind also nicht gerade vielversprechend, um so mehr nicht, als die Herrschenden
die ersten beiden Möglichkeiten - weil diese zumindest für die
Mittelschicht und zumindest mittel- bis langfristig auch für die
Unterschicht eine rasche Lösung des Problems, aber für die Oberschicht
einen Verzicht auf eine riesige Geldquelle bedeuten (!) - ablehnen und
die dritte Möglichkeit für sich allein beanspruchen. Eine vierte
Möglichkeit gibt es nicht - es sei denn, man versteht darunter eine
Mischung aus den drei anderen. Zöge man eine solche vierte Möglichkeit
in Erwägung, würde man bald bemerken, daß sie den ohnehin
beschleunigten Prozeß, den wir aktuell schon beklagen, noch mehr
beschleunigt: Auflösung der Mittelschicht durch Abstieg
in die Unterschicht, was Verdummung und Verarmung bedeutet,
die Schere zwischen den Reichen und den Armen sehr beschleunigt größer
werden läßt - mit dem Ergebnis: 0,000001% Reiche (Superreiche!)
und 99,999999% Arme (Superarme!).
Super!
Hurra, wir werden Unterschicht! ** |
Entwicklungsarten und Reproduktionsinteresse.
Daran, daß Darwins Selektionsprinzipien falsch
sein müssen, ändern auch die folgenden paradoxen und
immer wieder zur Falsifikation führenden Verteidigungssätze
nichts:
(1) |
Die Angepaßtesten
(Fittesten) Kompetentesten, Intelligentesten und Reichsten seien
in Wirklichkeit die Unangepaßtesten (Unfittesten), Inkompetentesten,
Dümmsten und Ärmsten bzw. vom Sozialstaat
Abhängigen, weil die die meisten Nachkommen haben und deshalb
überleben. (Der Reproduktionserfolg sei ja gemäß
Darwin entscheidend!) |
(2) |
Darwins Evolutionstheorie gelte
für moderne Menschen nicht oder nur für deren Oberschicht
u.s.w.. |
Wenn wahr wäre, daß die Fittesten die Unfittesten sind und
aus der Evolution ausscheiden, also aussterben, und die Unfittesten die
Fittesten sind und überleben, weil sie am meisten Nachkommen hinterlassen,
dann wäre (a) die Bestimmung des Begriffs Fitneß
oder (b) die Bestimmung des Reproduktionserfolgs zum Indikator für
Fitneß oder (c) beides falsch; und dabei wäre es
egal, ob nur eine dieser beiden Bestimmungen falsch wäre oder beide
Bestimmungen falsch wären: Darwins Evolutionstheorie wäre falsch,
zumindest in Teilen falsch, nämlich in den Selektionsprinzipien,
weil ihnen gemäß immer die Fittesten selektiert werden - ob
durch die natürliche, die sexuelle, die verwandtschaftliche
oder die multilevelartige Selektion - und folglich die Fittesten
die meisten Nachkommen hinterlassen. Wenn eine Theorie auch nur teilweise
- meinetwegen sogar nur in den klitzekleinsten Teilen - falsch ist, dann
darf sie auch insgesamt als falsch bzw. falsifiziert gelten. Darwins Evolutionstheorie
wäre auch dann falsifiziert, wenn wahr wäre, daß sie nicht
für moderne Menschen oder nur für deren Oberschicht gilt; denn
Darwins Selektionsprinzipien besagen, daß sie für alle
biologischen Arten gelten, und Menschen sind eine biologische Art
(Homo sapiens). Kurz: Darwins Evolutionstheorie ist zumindest
teilweise falsch und darf allein deswegen schon den wissenschaftlichen
Regeln zufolge auch insgesamt als falsch gelten! Im
Gegensatz zu den meisten mit Darwins Selektionsprinzipien begründeten
Aussagen sind z.B. folgende Aussagen richtig:
(1) |
Die Unangepaßtesten (Unfittesten),
Inkompetentesten, Dümmsten und Ärmsten überleben
dann, wenn sie die meisten Nachkommen hinterlassen, also sterben
die Angepaßtesten (Fittesten), Kompetentesten, Intelligentesten
und Reichsten dann aus, wenn sie die wenigsten, oft sogar keine
Nachkommen hinterlassen. (Gelten nicht diese, dann andere Implikationen,
z.B. die umgekehrte oder die gemischte. Grund: Wille bzw. Interesse.) |
(2) |
Die Evolutionstheorie gilt für
alle biologischen Arten, aber das Interesse (bei Nietzsche: der
Wille zur Macht [**|**])
eines Aktors oder mehrerer Aktoren kann ihre Gesetze
vorübergehend aufheben bzw. negieren, also die Evolution bekämpfen.
Wenn Evolution als ein
Kampf gegen die Entropie,
die gemäß dem 2.
Hauptsatz der Thermodynamik in geschlossenen Systemen
niemals abnehmen kann, verstanden werden kann, dann kann es
auch z.B. einen Kampf gegen die Evolution geben. Ich meine
damit nicht, daß die Natur oder die Entropie kämpft,
sondern daß es eine Entwicklung geben kann, die der
Evolution bewußt zuwiderläuft und somit der Natur
oder der Entropie, dem Zerfall, der Unordnung entgegenkommt.
Für dieses Phänomen gibt es bisher keine andere
Beschreibung als die Geschichte selbst - jedenfalls ist das
eine meiner Hypothesen -, wobei die Geschichte sowohl wie
oder ähnlich wie die Evolution daherkommen als auch gegen
sie gerichtet sein kann (daher: Evolution i.w.S., Evolution
i.e.S., Geschichte i.w.S., Geschichte i..e.S.). Diese Möglichkeit
steckt in der Evolution wie die Evolution im Universum.
** |
|
Diese beiden Beispiele zeigen, daß (a) Darwins Bestimmung des Begriffs
»Fitneß« und (b) Darwins Bestimmung des Reproduktionserfolgs
zum Indikator für »Fitneß« dann nicht falsch sein
müssen, wenn sie entweder nichts oder nur in bestimmten Situationen
mit der Selektion zu tun haben, und also nur ansonsten falsch sind,
daß aber (c) die Selektion zumindest für bestimmte Lebewesen
nicht oder nur teilweise zutrifft und folglich alle Selektionsprinzipien
teilweise falsch sind. Die Evolutionsprinzip Selektion muß
ersetzt bzw. so sehr in eine Verallgemeinerung integriert werden, daß
es zwar in relativiertem Ausmaß gütig bleiben kann und ansonsten
eben nicht gilt, aufgehoben ist, um es mit Hegel zu sagen
(**).
Diesen Ersatz bzw. diese Verallgemeinerung leistet der Begriff Wille
bei Schopenhauer und Nietzsche und leistet auch der Begriff Interesse
bei Mersch. Aus den obigen beiden Beispielen geht außerdem hervor,
daß der Mensch die Biologie und besonders seine Biologie
um so mehr bestätigt, je mehr er das tut, wozu er fähig, wozu
er kompetent ist, wozu er in der Lage ist: Anpassung,
ja, aber besonders auch Distanzierung statt Anpassung; Evolution, ja, aber besonders
auch Geschichte statt Evolution. Wir haben es also mit mindestens drei
verschiedenen Entwicklungsarten zu tun, wobei diese wiederum zwei Entwicklungsunterarten
mit je zwei Entwicklungsunterunterarten einschließen:
(1) |
Kosmogenese. - Sie geht von
der Physik aus (vgl. das Seinsschichtenmodell [**]
und die Abbildung [**])
und umfaßt alles andere, wobei sie zwei Unterarten einschließt,
die jeweils wiederum zwei Unterunterarten einschließen:
(1.1) |
Kosmogenese i.w.S.:
(1.1.1) |
Kosmogenese im weitesten Sinne (bezogen auf das
Weltall selbst, die vier Natur- bzw. Grundkräfte
[**],
Energieerhaltungssatz,
Entropie
u.s.w.); |
(1.1.2) |
Kosmogenese im weiteren Sinne (bezogen auf die
weiteren Prozesse im Weltall, Übergang zu 1.2.1); |
|
(1.2) |
Kosmogenese i.e.S.:
(1.2.1) |
Kosmogenese im engeren Sinne (bezogen auf den Mesokosmos,
z.B. ein Sonnensystem, einen Planeten, seine Geologie); |
(1.2.2) |
Kosmogenese im engsten Sinne (bezogen auf die molekularen
Voraussetzungen für Leben, Übergang zu 2.1.1). |
|
|
(2) |
Evolution. - Sie geht von
der Biologie aus (vgl. das Seinsschichtenmodell [**]
und die Abbildung [**])
und umfaßt alles von ihr Abhängige, wobei sie zwei Unterarten
einschließt, die jeweils wiederum zwei Unterunterarten einschließen:
(2.1) |
Evolution i.w.S.:
(2.1.1) |
Evolution im weitesten Sinne (1. Fähigkeit zur Speicherung von Information: Gene [**]); |
(2.1.2) |
Evolution im weiteren Sinne (Variation [Mutation],
Reproduktionswille [-interesse], Reproduktion, Übergang
zu 2.2.1); |
|
(2.2) |
Evolution i.e.S.:
(2.2.1) |
Evolution im engeren Sinne (2. Fähigkeit zur Speicherung von Information: Gehirne [**|**|**]); |
(2.2.2) |
Evolution
im engsten Sinne (Kultur des Lebens, Höheres Leben,
Übergang zu 3.1.1). |
|
|
(3) |
Geschichte. - Sie geht von
der Semiotik aus (vgl. das Seinsschichtenmodell [**]
und die Abbildung [**])
und umfaßt alles von ihr Abhängige, wobei sie zwei
Unterarten einschließt, die jeweils wiederum zwei Unterunterarten
einschließen:
(3.1) |
Geschichte i.w.S.:
(3.1.1) |
Geschichte
im weitesten Sinne (Kultur des Höheren Lebens,
besonders des Menschen [ohne Schrift, aber mit
Vorstufen dazu [**|**]); |
(3.1.2) |
Geschichte
im weiteren Sinne (3. Fähigkeit zur Speicherung von Information: Schrift [**|**],
Übergang zu 3.2.1); |
|
(3.2) |
Geschichte i.e.S.:
(3.2.1) |
Geschichte
im engeren Sinne (Historiographie [**|**],
Historienkultur[en] [**|**|**|**],
weitere Fähigkeiten zur Speicherung von Information); |
(3.2.2) |
Geschichte
im engsten Sinne (noch größtenteils
unbekannt, vielleicht Übergang zu dem, was nach
der Geschichte kommt [**|**|**|**]). |
|
|
|
Kosmogenese > Evolution > Geschichte
Ursprungsbeziehungen zwischen
Natur (N),
Natur-Kultur (NK), Kultur (K), Kultur-Natur
(KN), Kosmogenese, Evolution, Geschichte.
|
|
Kosmogenese > Evolution > Geschichte
1) Kriterien der Kosmogenese: u.a. Entropie/Zerfall.
2) Kriterien der Evolution: u.a. Kampf gegen 1).
3) Kriterien der Geschichte: siehe 1) und 2).
|
|
 |
Wir schlußfolgern: Kosmogenese > Evolution
> Geschichte, wobei das Zeichen > ist größer
als, ist mehr als oder ist vor-
und übergeordnet bedeutet. Das Kürzel i.w.S.
kann sowohl im weitesten Sinne als auch im weiteren Sinne
bedeuten, während das Kürzel i.e.S. sowohl im engeren
Sinne als auch im engsten Sinne bedeuten kann. Das demographisch-ökonomische
Paradoxon kann frühestens beginnen mit der Kultur des Höheren
Lebens (vgl. in der Tabelle: 3.1.1
oder in der Abbildung: Bereich
Ökonomie im Grauoliven [Evolutiven]) und Bereich Semiotik
im Gelben [Geschichtlichen]), spätestens aber mit der
Historienkultur (Historiographiekultur mit unterschiedlichen Historienkulturen;
vgl. in der Tabelle: 3.2.1
oder in der Abbildung: Bereiche
Semiotik und Linguistik im Gelben [Geschichtlichen]). Alles
fließt, sagte Heraklit, und zwar spiralartig,
füge ich unter Bezugnahme auf den Kosmos hinzu (**).
Entwicklung als Kosmogenese findet in unserem Universum immer, Evolution
schon etwas seltener und Geschichte noch seltener statt. In der Abbildung
ist dies zwar nur sehr vereinfacht dargestellt, doch sie verdeutlicht
das, was in ähnlicher Weise aus meinem Seinsschichtenmodell (**)
hervorgeht: Die Abhängigkeit der Leichteren von den Schwereren trotz
der Einwirkungsmöglichkeiten in umgekehrter Richtung und beschränktem
Maße, also durch die Leichteren mit ihrer Relativfreiheit
(**|**|**)
auf die Schwereren. So kann es passieren, daß die Macht der Kosmogenese
als die der Entropie bzw. des Zerfalls durch die Evolution vorübergehend
erfolgreich und diese ebenfalls vorübergehend erfolgreich durch die
Geschichte bekämpft wird (vgl. auch die Anmerkung unter der Abbildung
und die Anmerkung unter der folgenden Tabelle). **
**
| | 1.
Grad | 2. Grad | 3.
Grad | (1.) |
Kosmogenese | Selbstbezug | | | (2.) | Evolution | Selbstbezug* |
Abhängigkeit von der Kosmogenese | | (3.) |
Geschichte | Selbstbezug* | Abhängigkeit
von der Kosmogenese | Abhängigkeit von der Kosmogenese
und der Evolution |
*
Evolution und Geschichte können ihren Selbstbezug, ihre Relativfreiheit und
also sich selbst nur dann erhalten, wenn sie ihre Abhängigkeit(en), die Überordnung(en)
bekämpfen. ** **
** |
Unter der Voraussetzung der allgemeinen Akzeptanz meiner Definitionen
für Kosmogenese, Evolution und Geschichte
gilt: Wer eine fundierte Kosmogenesetheorie begründen will, muß
nur die Kosmogenese, aber weder die Evolution noch die Geschichte berücksichtigen;
wer eine fundierte Evolutionstheorie begründen will, muß die
Kosmogenese und die Evolution, aber nicht die Geschichte berücksichtigen;
und wer eine fundierte Geschichtstheorie begründen will, muß
die Kosmogenese, die Evolution und die Geschichte berücksichtigen.
Mersch
hat eine fundierte Evolutionstheorie begründet und dabei die Kosmogenese
berücksichtigt! |
Die Frage, ob in der Kosmogenese ein Wille und also ein Interesse, um
mit Mersch zu sprechen, wirkt, ist wegen der dazu fehlenden Empirie insgesamt,
also allgemein nur mit dem Glauben beantwortbar, aber teilweise, also
speziell auch mit dem auf Empirie basierenden Wissen. Jene Frage ist nämlich
für die Evolution und erst recht für die Geschichte eindeutig
zu beantworten: Ja, es wirkt ein Wille und also ein Interesse in Evolution
und Geschichte! Dieser Wille bzw. dieses Interesse betrifft die Kompetenz
bzw. den Kompetenzerhalt, und zwar einerseits bezüglich des
eigenen Lebens, also als Selbsterhalt, und andererseits über
das eigene Leben hinaus, also als Fortpflanzung (teilweiser Selbsterhalt
für die Zukunft, denn die eigenen Gene können nur zu maximal
50% an jeweils einen Nachkommen weitergegeben werden). Kompetenzerhalt
ist also der Zweck, den der Wille bejahen, ignorieren oder verneinen kann,
indem er die Reproduktion der Komptenz(en) bejaht, ignoriert oder verneint
(**).
Wegen der Abhängigkeit des Kompetenzerhalts von der Reproduktion
der Kompetenzen ist der Wille bzw. das Interesse auch als Reproduktionswille
bzw. Reproduktionsinteresse konkretisierbar. Kompetenzerhalt kann also
erst dann zur Realtät werden, wenn die Kompetenzen reproduziert werden,
was wiederum zur Voraussetzung hat, daß ein Reproduktionswille bzw.
Reproduktionsinteresse existiert. **
Wenn das Interesse nicht nur auf, sondern auch gegen
das Leben und also auf den Tod, die leblose Materie gerichtet ist, dann
sprechen wir nicht mehr von Evolution, sondern von derjenigen Variante
der Geschichte, die den Anwalt, den Erfüllungsgehilfen
der Kosmogenese spielt, indem sie die Entropie, den Zerfall anstrebt und
deswegen die Evolution bekämpft, denn die bekämpft ja die Entropie
und den Zerfall und damit die Kosmogenese. Um ein das Leben verneindes
Lebewesen sein zu können, ist es notwendig, ein großes
Gehirn zu haben, und für den Spezialfall zusätzlich
notwendig, ein Geschichtslebewesen i.e.S. (**)
zu sein. Bestimmte Lebewesen des Höheren Lebens
und darunter speziell Menschen müssen nicht, aber können
sich gegen das eigene Leben, gegen den eigenen Kompetenzerhalt - mit seinen
beiden Varianten (Selbsterhalt und Fortpflanzung) - richten, weil sie
über ein dafür ausreichendes Bewußtsein verfügen,
denn dieses Bewußtsein kann das Leben bewerten und also auch bejahen,
ignorieren und verneinen (**),
wobei Historienkultur-Menschen als Geschichtslebewesen im engeren
Sinne (**)
über zusätzliche, spezielle Kompetenzen verfügen (**).
Ein das Leben verneindes Lebewesen kann sich dabei Strategien zurechtlegen,
die zunächst noch nicht einmal verraten, wie die Interessen wirklich
gelagert sind. Auch kann es aufgrund von Fehlschlüssen die Interessen
beeinflussen. Die meisten diesbezüglichen Entscheidungen betreffen
jedenfalls das Freund-Feind-Verhältnis und - im Falle von
Sozialwesen - das Gruppe-Individuum-Verhältnis,
wobei die Quantität der verschiedenen Gruppen nur zwei (ein Paar
= kleinste Gruppe) oder auch mehr als eine Milliarde (eine Kultur
= größte Gruppe) Individuen umfassen kann
(**|**).
Geschichtslebewesen können, aber müssen sich nicht gegen die
Evolution richten (**|**|**).
Wenn sie es aber tun, bekommt dieses Tun unweigerlich eine mythische bzw.
religiöse Aura (**|**).
Und da, wo Mythos oder/und Religion ist/sind, da ist auch Geschichte.
Ein das Leben verneindes Lebewesen kann sich gegen sich selbst
als Einzelwesen, gegen seine Gruppe(n) (**|**),
gegen fremde Lebewesen und eben gegen alle Lebewesen richten. Die Nebeneffekte
sind ähnlich denen, die ein das Leben bejahendes Lebewesen
mit sich bringt. Sobald z.B. Menschen modern bzw. zivilisiert,
also nihilistisch bzw. dekadent geworden sind, unterscheiden sich lebensbejahende
und lebensverneinende Menschen diesbezüglich fast gar nicht mehr.
Weil Historienkultur-Menschen als Geschichtslebewesen
im engeren Sinne (**)
über spezielle Kompetenzen verfügen, wie schon gesagt (**),
können sie z.B. auf unserem Globus das Ende der Geschichte
(das Gelbe in der obigen Abbildung wäre dann verschwunden
**)
bzw. das Ende aller Ökonomie, was beides gleichbedeutend mit
dem Ende der Kultur des Höheren Lebens ist (**|**),
und das Ende eines Teils aller Lebewesen, was insgesamt gleichbedeutend
mit dem Ende eines nicht geringen Teils der Evolution ist (**),
bewußt herbeiführen, wie es die Geschichte der Abendlandkultur
seit dem Beginn ihrer Moderne i.e.S. (**|**)
- ihres Nihilismus -, also seit 1770/1815 immer deutlicher zeigt.
In der Kosmogenese als dem Enzwicklungsmeer
gibt es eine Insel mit einem Entwicklungssee
namens Evolution, in dem es eine Insel mit einem Entwicklungsteich
namens Geschichte gibt. Aber gibt es auf diesem Entwicklungsteich
eine Insel mit einem Entwicklungstümpel?
(**).
Wenn ja: Wird es eine Überflutung geben? Wenn ja:
Mit welchem Ergebnis? |
Seit den Zeiten des Nihilismus geistern immer mehr Ersatzgötter
durch das Abendland. Zu diesen Ersatzgöttern gehören auch der
Nachtwächtergott (Adam Smith) und der Seleketionsgott
namens Natur (Charles Darwin). Denn so wie man bei der unsichtbaren
Hand, von der Smith in den 1770er Jahren sprach, den Eindruck hat,
sie sei vielleicht die Hand Gottes, so hat man auch bei der natürlichen
Selektion, von der Darwin in den 1850er Jahren sprach, den Eindruck,
sie sei vielleicht die Hand Gottes. Denn wer ist es, der die Geschicke
sowohl innerhalb der Biologie als auch innerhalb der Ökonomie lenkt?
Wer selektiert? Wer nachtwächtert? (**|**).
Bezüglich der Kosmogenese mag Gott oder mag die Natur es ja sein,
aber bezüglich der Evolution wohl weniger und bezüglich der
Geschichte gar nicht, denn die Evolution und die Geschichte sind wegen
ihrer Eigenschaften bzw. Kriterien gegenüber der Kosmogenese,
gegen die, weil sie u.a. durch Zerfall charkarisiert ist, Lebewesen ja
ankämpfen (müssen!), relativ frei, obwohl auch
richtunsgebunden, da sie ja von ihr getragen werden. (**|**|**|**).
Für die Evolution und besonders für die Geschichte gilt im Rahmen
ihrer Relativfreiheit, daß sie durch Aktoren - also durch
Wesen, die über einen Willen, über ein Interesse verfügen
- und deren Kompetenzen charakterisiert sind. Außerhalb des Rahmens
dieser Relativfreiheit gelten allerdings wiederum die natürlichen
Rahmenbedingungen, die die jeweilige Umwelt diktiert - und nur unter diesem
Aspekt läßt sich sagen, daß die Natur selektiert. **
Man
sollte bezüglich der Evolution der Höheren Lebewesen nicht immer
nur von Anpassung sprechen (wie bei der Evolution der Niederen Lebewesen),
sondern auch und besonders von dem Gegenteil der Anpassung: der Distanzierung
(**|**).
Bei Höheren Lebewesen z.B. kommt sie häufig vor, beim Menschen
sogar in besonders hohem Maße (**|**).
Ebenfalls sollte man bezüglich der Evolution der Höheren Lebewesen
nicht so sehr von Selektion sprechen (wie bei der Evolution der Niederen
Lebewesen) und sie schon gar nicht, wie es bei Darwin und seinen Anhängern
der Fall war und ist, als Prinzip regelrecht vergöttlichen, denn das ist
zumindest teilweise falsch. ** | Der
Weg zur absoluten Freiheit? | | Ist
wirklich nur die Energie ewig? |
Erkenntnistheoretisch
ist es vorteilhaft, wenn wir die Kosmogenese, die Evolution und die Geschichte
so unterteilen, wie ich es getan habe (**|**),
denn wie uns auch z.B. die Physik zeigt, lassen sich ja verschiedene Unterbereiche
in einen übergeordneten Bereich integrieren, wenn auch mit Problemen für
den übergeordneten Bereich, aber immerhin doch so, daß Erkenntnisgewinne,
die in den Unterbereichen gemacht werden, zu einem nicht geringen Anteil auch
dem übergeordneten Bereich zugute kommen. Ähnlich wie in der Physik
sollte man auch in den anderen Wissenschaftsbereichen vorgehen und also auch bei
den diachronen wie der Kosmogonie, der Evolution und der Geschichte darauf achten,
daß da, wo Widersprüche auftreten, nicht sofort eine Theorie gestrichen,
sondern zunächst versucht werden muß, sie nach mehrmaligen Überprüfungen
zu integrieren, und nur dann, wenn sie mehrmaligen Überprüfungen nicht
standhält, ebenso konsequent gestrichen werden muß. Beispielsweise
ist nicht zu leugnen, daß die Unterschiede zwischen den Lebewesen derart
groß werden können, daß Darwins Selktionsprinzipien bei den Lebewesen
XXX zwar weiterhin gelten, aber bei den Lebewesen YYY
nur noch bedingt, bedingt nämlich dadurch, daß es letztere Lebewesen
geschafft haben, mittels bestimmter Kompetenzen der Evolution eine bedingte
Freiheit - eine Relativfreiheit (**|**|**|**)
- abzutrotzen, was dennoch nicht bedeutet, daß sie von ihr ganz unabhängig
sein können, sondern ähnliches bedeutet wie das, was die Evolution gegenüber
der Kosmogenese tut, indem sie die Lebewesen gegen den Zerfall, gegen die Entropie
(**|**|**|**)
ankämpfen läßt. Ebenfalls nicht zu leugnen ist, daß die
Unterschiede zwischen Geschichtslebewesen derart groß werden können,
daß Gruppe A zwar weiterhin ohne Schrift (**|**|**)
und Historiographie (**|**|**)
bleibt, aber Gruppe B nicht, denn sie hat mit dem dritten Speicherträger
von Information (**)
- der Schrift - eine zusätzliche Kompetenz und in der Folge mit der Historiographie
noch eine weitere zusätzliche Kompetenz entwickelt und damit der Evolution
gegenüber eine weitere bedingte Freiheit (Relativfreiheit)
erkämpft, was aber immer noch nicht so etwas wie ein Austricksen der Evolution
bedeutet. Trotz dieser Unterschiede bleiben auch die Geschichtslebewesen - wie
alle Lebewesen - Teil des Kosmos. Man darf nicht vergessen: Geschichtslebewesen
halten nicht lange, andere Lebewesen schon etwas länger; beide
sind lediglich Blasen in einem Universum, das vielleicht ebenfalls
eine Blase ist, wenn auch eine in unvorstellbar großem Ausmaß
und mit ebenso unvorstellbar längerem Haltbarkeitsdatum (**|**|**|**|**|**|**).Der
Hauptgrund dafür, daß Merschs Theorie richtig ist, liegt darin, daß
sie wirklich Evolution ohne Ausnahmeregeln beschreiben kann, was Darwins Theorie
von ihrem Anfang an nicht konnte (sie wurde von ihrem Anfang an von vielen auch
dahingehend kritisiert) und immer noch nicht kann, denn das demographisch-ökonomische
Paradoxon falsifiziert Darwins Selektionsprinzipien insofern, als eben die folgende
Darwinsche Aussage falsch ist: *Die meisten Nachkommen haben immer nur die
Fittesten: die Selektierten. Darwins Fehler war, daß er Malthusianer
war, obwohl schon einige Jahre vor dem Erscheinen von Malthus Bevölkerungsgesetz
(1798) bekannt war, daß z.B. die Adeligen als die Herrschenden (Fittesten)
immer weniger und die Nichtadeligen als die Nichtherrschenden (Nichtfittesten)
immer mehr Nachkommen hatten. Daß dies damals schon bekannt war, war auch
der Grund dafür, daß Malthus eine damals schon falsche Bevölkerungstheorie
zur Welt brachte. Malthus Bevölkerungstheorie ist eine aristokratiefreundliche
und demokratiefeindliche, also volksfeindliche und deshalb im Grunde
auch bevölkerungsfeindliche, jedenfalls massenfeindliche Theorie.Merschs
Evolutionstheorie ist insofern nicht neu, als z.B. Schopenhauer und Nietzsche
bereits ähnliche, wenn auch nicht genau gleiche Evolutionstheorien im Rahmen
der Lebensphilosophie (**)
veröffentlicht haben. **
Anmerkungen:
Man vergleiche dazu Nietzsches Aussagen,
die er mit Anti-Darwin (**|**|**)
betitelte: Anti-Darwin. Was den berühmten
»Kampf ums Leben« betrifft, so scheint er mir einstweilen
mehr behauptet als bewiesen. Er kommt vor, aber als Ausnahme; der
Gesamt-Aspekt des Lebens ist nicht die Notlage, die Hungerlage,
vielmehr der Reichtum, die Üppigkeit, selbst die absurde Verschwendung
wo gekämpft wird, kämpft man um Macht ....
Man soll nicht Malthus mit der Natur verwechseln. Gesetzt
aber, es gibt diesen Kampf und in der Tat, er kommt vor ,
so läuft er leider umgekehrt aus, als die Schule Darwins wünscht,
als man vielleicht mit ihr wünschen dürfte: nämlich
zu Ungunsten der Starken, der Bevorrechtigten, der glücklichen
Ausnahmen. Die Gattungen wachsen nicht in der Vollkommenheit:
die Schwachen werden immer wieder über die Starken Herr
das macht, sie sind die große Zahl, sie sind auch klüger
.... Darwin hat den Geist vergessen ( das ist englisch!),
die Schwachen haben mehr Geist .... Man muß Geist nötig
haben, um Geist zu bekommen man verliert ihn, wenn man ihn
nicht mehr nötig hat. Wer die Stärke hat, entschlägt
sich des Geistes ( »laß fahren dahin!« denkt
man heute in Deutschland » das Reich muß
uns doch bleiben« ...). Ich verstehe unter Geist, wie man
sieht, die Vorsicht, die Geduld, die List, die Verstellung, die
große Selbstbeherrschung und alles, was mimicry ist
(zu letzterem gehört ein großer Teil der sogenannten
Tugend). (Friedrich W. Nietzsche, Götzen-Dämmerung,
1889, in: Werke III, S. 444-445 bzw. 998-999 **).
Anti-Darwin. .... Man rechnet auf den Kampf
um die Existenz, den Tod der schwächlichen Wesen und das Überleben
der Robustesten und Bestbegabten; folglich imaginiert man ein beständiges
Wachstum der Vollkommenheit für die Wesen. Wir haben uns umgekehrt
versichert, daß, in dem Kampf um das Leben, der Zufall den
Schwachen so gut dient, wie den Starken; daß die List die
Kraft oft mit Vorteil suppliert; daß die Fruchtbarkeit der
Gattungen in einem merkwürdigen Rapport zu den Chancen der
Zerstörung steht. (Ders., Der Wille zur Macht,
S. 459 **).
Anti-Darwin. Was mich beim Überblick über
die großen Schicksale des Menschen am meisten überrascht,
ist, immer das Gegenteil vor Augen zu sehn von dem, was heute Darwin
mit seiner Schule sieht oder sehen will: die Selektion zugunsten
der Stärkeren, Besser-Weg-gekommenen, den Fortschritt der Gattung.
Gerade das Gegenteil greift sich mit Händen: das Durchstreichen
der Glücksfälle, die Unnützlichkeit der höher
geratenen Typen, das unvermeidliche Herr-werden der mittleren, selbst
der unter-mittleren Typen. Gesetzt, daß man uns nicht
den Grund aufzeigt, warum der Mensch die Ausnahme unter den Kreaturen
ist, neige ich zum Vorurteil, daß die Schule Darwins sich
überall getäuscht hat. Jener Wille
zur Macht, in dem ich den letzten Grund und Charakter aller Veränderung
wiedererkenne, gibt uns das Mittel an die Hand, warum gerade die
Selektion zugunsten der Ausnahmen und Glücksfälle nicht
statthat: die Stärksten und Glücklichsten sind schwach,
wenn sie organisierte Herdeninstinkte, wenn sie die Furchtsamkeit
der Schwachen, die Überzahl gegen sich haben. Mein Gesamtaspekt
der Welt der Werte zeigt, daß in den obersten Werten, die
über der Menschheit heute aufgehängt sind, nicht die Glücksfälle,
die Selektions-Typen, die Oberhand haben: vielmehr die Typen der
décadence, vielleicht gibt es nichts Interessanteres
in der Welt, als dieses unerwünschte Schauspiel ....
So seltsam es klingt: man hat die Starken immer zu beweisen gegen
die Schwachen; die Glücklichen gegen die Mißglückten;
die Gesunden gegen die Verkommenden und Erblich-Belasteten. Will
man die Realität zur Moral formulieren, so lautet diese Moral:
die Mittleren sind mehr wert als die Ausnahmen; die décadence-Gebilde
mehr als die Mittleren; der Wille zum Nichts hat die Oberhand über
den Willen zum Leben und das Gesamtziel ist, nun, christlich,
buddhistisch, schopenhauerisch ausgedrückt: »besser nicht
sein, als sein.« Gegen die Formulierung der Realität
zur Moral empöre ich mich: deshalb perhorresziere ich
das Christentum mit einem tödlichen Haß, weil es die
sublimen Worte und Gebärden schuf, um einer schauderhaften
Wirklichkeit den Mantel des Rechts, der Tugend, der Göttlichkeit
zu geben .... Ich sehe alle Philosophen, ich sehe die Wissenschaft
auf den Knien vor der Realität vom umgekehrten Kampf
ums Dasein, als ihn die Schule Darwins lehrt, nämlich
ich sehe überall die obenauf, die übrigbleibend, die das
Leben, den Wert des Lebens kompromittieren. Der Irrtum der
Schule Darwins wurde mir zum Problem: wie kann man blind sein, um
gerade hier falsch zu sehen? Daß die Gattungen einen
Fortschritt darstellen, ist die unvernünftigste Behauptung
von der Welt: einstweilen stellen sie ein Niveau dar. Daß
die höheren Organismen aus den niederen sich entwickelt hätten,
ist durch keinen Fall bisher bezeugt. Ich sehe, daß die niederen
durch die Menge, durch die Klugheit, durch die List im Übergewicht
sind, ich sehe nicht, wie eine zufällige Veränderung
einen Vorteil abgibt, zum mindesten nicht für eine so lange
Zeit: diese wäre wieder ein neues Motiv, zu erklären,
warum eine zufällige Veränderung derartig stark geworden
ist. In summa: das Wachstum der Macht einer Gattung ist durch
die Präponderanz ihrer Glückskinder, ihrer Starken vielleicht
weniger garantiert, als durch die Präponderanz der mittleren
und niederen Typen .... In letzteren ist die große Fruchtbarkeit,
die Dauer; mit ersteren wächst die Gefahr, die rasche Verwüstung,
die schnelle Zahl-Verminderung. (Ebd., S. 462-464 **).
Darwin hatte den Fehler begangen, das Ökonomische - wobei jedoch
das Demographische sein Motiv gewesen war - auf das Biologische
zu übertragen; und der Anti-Darwin Nietzsche reagierte
darauf entsprechend, indem er das Ökonomische und das Demographische
eben zu wenig berücksichtigte, dafür aber das Sozialistische
bzw. das Demokratische um so mehr, und zwar als den Inbegriff für
organisierte Herdeninstinkte und also organisierte Überzahl
der Mittleren, Mißglückten, Schwachen,
die immer wieder über die Starken Herr werden.
Beide haben also überreagiert: Darwin auf die demographischen
Verhältnisse und durch die problematische Übertragung
des Ökonomischen auf das Biologische (vielleicht wollte er
- wie zuvor schon sein Lehrer Malthus - die Macht der Herren in
England und seinem Empire stärken); Nietzsche auf die sozialistischen
bzw. demokratischen Verhältnisse und durch die problematische
Ausblendung des evolutionären Anteils des Ökonomischen,
weil dies doch immerhin eine nicht zu unterschätzende Rolle
in der Evolution spielt (aber dennoch nicht einfach auf das Biologische
übertragen werden darf). Diese Überreaktionen vollzogen
sich im 19. Jahrhundert, aber in abgeschwächter Form vollziehen
sie sich noch heute (außer bei denen, die sie überwunden
und also nicht mehr nötig haben - wie z.B. Mersch und Brune).
Mersch
redet ... nicht von Selektionen, sondern er verlangt für Evolution
lediglich, daß alle Individuen ihre Eigeninteressen (Selbsterhalt, Reproduktion)
ihrer Fitneß entsprechend frei entfalten können und z.B. nicht mit
zunehmender Fitneß daran systematisch bzw. überproportional gehindert
werden. Natürlich kann es bei der Entfaltung von Eigeninteressen zu Konflikten
kommen (z.B. beim Zugriff auf lebensnotwendige Ressourcen oder Fortpflanzungspartnern).
Diese werden gemäß Mersch durch die dominante oder Gefallen-wollen-Kommunikation
aufgelöst und damit einer Selektion zugeführt. In modernen menschlichen
Gesellschaften ist für ihn fast ausschließlich die Gefallen-wollen-Kommunikation
zulässig, bei den See-Elefanten geht dagegen praktisch alles dominant zu.
Selektion ist gemäß Mersch somit kein Selektionsprinzip, sondern sie
ergibt sich ganz zwanglos aus tieferliegenden Prinzipien. Seine Theorie führt
bei Übertragung auf menschliche Gesellschaften im Gegensatz zum Darwinismus
nicht zum Sozialdarwinismus. Seine Theorie ist meines Erachtens ein bedeutender
intellektueller Durchbruch für das generelle Verständnis von Evolution.
(Jackle, 14.06.2009, 14:32 **).
Mersch weist darauf hin, daß die bekannteste Alternative (bzw. Ergänzung)
zur sexuellen Selektion nicht die natürliche Selektion ist, sondern die Haremsbildung
(wie etwa bei den See-Elefanten). .... Bei der sexuellen Selektion gemäß
Darwin sowie bei der Haremsbildung findet eine Selektion im männlichen Geschlecht
statt: Einige Männchen bekommen viele Weibchen, andere ggf. gar keine. Mersch
weist nun darauf hin, daß der eigentliche Unterschied ein kommunikativer
ist: Einmal erlangen die Männchen die Weibchen dominant (Harem), ein anderes
Mal durch Gefallen-wollen. Bei der Erlangung von Nahrungsressourcen geht es dabei
in der Natur i.d.R. dominant zu. Erst auf menschlichen Märkten sieht das
etwas anders aus. Warum hat Darwin nicht auch noch die Haremsbildung gleichwertig
neben die sexuelle und natürliche Selektion gestellt? Antwort: Weil er die
Zusammenhänge noch nicht richtig verstanden hatte. Die erschließen
sich erst mit einem systemtheoretischen Hintergrund. Ich kann mich deshalb nur
wiederholen: Mersch argumentiert viel präziser, als dies aktuell im Rahmen
von Evolutionstheorien der Fall ist. (Ebd., 14:51 **).
Im übrigen genügt die Merschsche Theorie weit höheren
wissenschaftlichen Ansprüchen, als die Darwinsche Theorie selbst (die ist
nämlich hoffnungslos veraltet [nein, denn die war schon
von Anfang an in Teilen falsch, was u.a. Nietzsche schon wußte [**],
und die Nietzschesche Evolutionstheorie ist der Darwinschen Evolutionstheorie
überlegen [**]; HB)
und als die Memetik sowieso (das ist ein Hirngespinst). (Ebd., 19:45 **).
Ohne Eigeninteressen keine Evolution. Allerdings können diese eben
auch manch häßliche Konkurrenz bewirken. Ein in der heutigen Zeit lebender
Darwin würde den Brief von Wallace ganz einfach in den Schredder stecken.
.... Mersch wird Recht behalten. .... In zahlreichen wissenschaftlichen Büchern,
aber auch im Wikipedia kann man nachlesen, daß es angeblich drei Formen
von Selektionen gibt: | künstliche
Selektion (Züchter), | | natürliche
Selektion, | | sexuelle Selektion. | Hier
wird ganz einfach eine Analogie von irgendetwas auf etwas anderes übertragen,
und das soll dann angeblich wissenschaftlich sein. Mersch macht in seinem Buch
deutlich, daß die Alternative zur sexuellen Selektion nicht die natürliche
ist, sondern die Haremsbildung. Das Grundprinzip der sexuellen Selektion ist nicht
die Selektion, sondern die Gefallen-wollen-Kommunikation, bei der Haremsbildung
(und bei der natürlichen Selektion üblicherweise auch) aber die dominante
Kommunikation. Das sind Erkenntnisse, die aus seiner systemischen Herangehensweise
resultieren. Seine viel wissenschaftlichere Vorgehensweise liefert dann plötzlich
Ergebnisse, die bislang überhaupt nicht erzielbar waren, wie die Erklärungen
der nichtbiologischen Evolutionen, des Central Theoretical Problems of Human Sociobiology,
für den Sozialdarwinismus und der Vorteilhaftigkeit der Getrenntgeschlechtlichkeit.
Die Evolutionsbiologen haben sich statt dessen mit ihrem Selektionsgedanken (der
zum Sozialdarwinismus führte) den Weg verbaut. Selektion ist kein Evolutionsprinzip,
sondern ein Ergebnis. Auf das wurde von anderen (z.B. von Christian Vogel im Rahmen
seiner Sozialdarwinismusauseinandersetzung) bereits aufmerksam gemacht. Mersch
reduziert die Selektion wieder auf das, was sie ist: Ein Ergebnis, was aus anderen
Evolutionsprinzipien folgt. Mal ist es dann die natürliche Selektion, im
anderen Umfeld die sexuelle, und eine Herstellerselektion auf Märkten kann
auch vorkommen. Sein Modell wird sich durchsetzen. Allerdings nicht in absehbarer
Zeit. Dazu muß erst der Typ Wissenschaftler verschwinden, der
die ganze Zeit nur reden, aber keine Probleme lösen will. (Ebd., 15.06.2009,
14:27 **).
Selektion ist kein Grundprinzip des Lebens. Für Mersch besitzen Lebewesen
Selbsterhaltungs- und Reproduktionsinteressen. Mit anderen Worten: Sie sind bestrebt,
am Leben zu bleiben und zu überleben. Wie absurd der Selektionsgedanke ist,
sieht man dann an der Memetik. Dort wurde die Selektion als evolutionäres
Prinzip gar auf Populationen aus Melodien übertragen. (Ebd., 18:10
**).
Für Populationen, in denen sich alle Individuen möglichst oft
fortpflanzen wollen (unabhängig von ihrer Fitneß) folgt sie aus der
Systemischen Evolutionstheorie. In diesem Sinne ist sie für mich »richtig«,
wobei für mich richtig immer nur das ist, was aktuell noch nicht falsifiziert
ist. Sie sagt das Central Theoretical Problem voraus. Sie sagt auch den IQ-Verlust
in den Industrienationen voraus. (Ebd., 16.06.2009, 03:17 **).
| Price-Gleichung: | | | Ich
möchte noch ein paar Ergänzungen zur Price-Gleichung machen, weil sich
daran sehr gut die Auffassungsunterschiede zwischen der üblichen Evolutionsbiologie
und Mersch deutlich machen lassen. In der Pricegleichung wird ein Fitneß-Begriff
verwendet, der mit relativem Fortpflanzungserfolg gleichgesetzt werden kann. Obwohl
sehr viele Autoren (teilweise Nobelpreisträger) darauf hingewiesen haben,
daß auf diese Weise aus der natürlichen Selektion eine Tautologie würde,
verwendet die Evolutionsbiologie in der Regel genau diesen Fitneßbegriff,
siehe z.B. Kutschera (»Evolutionsbiologie«) oder Wikipedia (»Fitneß«).
Auf der Wikipedia-Seite zur Price-Gleichung wird das bei Formel (4) genau so getan.
All dies ist gemäß Mersch problematisch, ich komme noch dazu. Nehmen
wir einmal an, der IQ beim Menschen wäre vollständig genetisch bedingt
und es würde weiterhin das Central Theoretical Problem of Human Sociobiology
gelten, d.h. es bestünde eine negative Korrelation zwischen Fortpflanzungserfolg
und IQ. Nehmen wir ferner an, der mittlere IQ innerhalb der jeweiligen Gruppen
würde sich von Generation zu Generation nicht verändern (da das Merkmal
erblich ist). Letzteres würde dazu führen, daß der hintere Teil
der Price-Gleichung = 0 wäre, er könnte also entfallen. | Verkürzte
Price-Gleichung: | | |
Das wird auf der Wikipedia-Seite gleich zu Beginn angemerkt: Der
letzte Term (der Erwartungswert) ist nur dann ungleich null, wenn
sich der Wert der Eigenschaft beim Übergang von einer Generation
zur nächsten ändern kann. Wir hätten es also
in diesem Fall mit der vereinfachten Price-Gleichung zu tun (siehe
Abbildung). In unserem Fall wäre die Kovarianz negativ.
Das ist genau das, was letztlich das Central Theoretical Problem of
Human Sociobiology besagt. Dies würde dann aber auch die linke
Seite der Price-Gleichung negativ machen. Mit anderen Worten: Die
Differenz zwischen dem mittleren IQ der Folgegeneration und der aktuellen
Generation wäre negativ. Oder anders gesagt: Der mittlere IQ
der Bevölkerung würde von Generation zu Generation sinken.
Die Bevölkerung würde sozusagen immer dümmer. Das ist
das, was zur Zeit in den Industrienationen, wo das Central Theoretical
Problem of Human Sociobiology gilt, auch zu beobachten ist. Gemäß
Mersch fängt das ganze Problem mit dem problematischen Fitneß-Begriff
der Evolutionsbiologie an, der keinen Bezug mehr zur Umwelt nimmt
und sich nur noch auf den Fortpflanzungserfolg bezieht. Er faßt
Fitneß statt dessen als die Fähigkeit auf, aus dem Lebensraum
Ressourcen zu erlangen (was die Abwehr von Freßfeinden, Mikroben
etc. miteinschließt). Das Problem dabei ist, daß diese
Fähigkeit meist gar nicht meßbar ist, sondern nur indirekt
über den Fortpflanzungserfolg. Für letzteres haben sich
die Evolutionsbiologen entschieden, sie mußten dann dafür
aber davon ausgehen, daß alle Individuen ein relativ einheitliches
Reproduktionsinteresse besitzen. Genau das kann bei asexueller Fortpflanzung
und bei fehlender Bildung von sozialen Gemeinschaften grundsätzlich
angenommen werden. Für Laborexperimente ist ein solcher Fitneßbegriff
folglich geradezu ideal. Problematisch wird es immer dann, wenn das
individuelle Reproduktionsinteresse einen entscheidenden Einfluß
auf den Fortpflanzungserfolg (die Fitneß der Evolutionsbiologen)
nehmen kann. Dann können im Extremfall solche Effekte entstehen,
wie sie in modernen menschlichen Gesellschaften zu beobachten sind.
Denn wenn etwa der IQ mit der Fähigkeit korreliert, Ressourcen
zu beschaffen (= Geld zu verdienen), dann würde mit dem langfristigen
Sinken des IQs auch die Fähigkeit sinken, Ressourcen zu beschaffen.
Die Gesellschaft würde im Grunde immer ärmer. Sie würde
an Anpassung (Fitneß) im klassischen (und Merschschen)
Sinne verlieren. Auch dazu gibt es eine bekannte Untersuchung: IQ
and the Wealth of Nations. In der Natur ist das Fitneß-Problem
weit bekannt. Männchen könnten den Weibchen etwas vorgaukeln.
Sie könnten es sich bequem machen und sich rein auf die Fortpflanzung
spezialisieren. Auch für Menschen wäre so etwas denkbar:
»Warum sollte ich beruflichen Erfolg anstreben? Wenn ich meine
Gene möglichst breit streuen möchte, kommt es nur darauf
an, mit möglichst vielen Frauen im Bett zu landen.« Bedauerlicherweise
haben sich die Weibchen nicht lange täuschen lassen. In Arten
mit sexueller Selektion richten sie sich an sogenannte fälschungssicheren
Fitneß-Indikatoren aus, die Aufschlußüber die wirkliche
Fitneß (Erlangung von Ressourcen) des jeweiligen Männchens
geben. Die bekannten Theorien ... dazu sind mittlerweile allseits
akzeptiert. Viele Evolutionsbiologen nehmen heute
bzgl. der Richtung der Evolution einen bewußt neutralen Standpunkt
ein. Sie würden bei den obigen Anpassungsverlusten lediglich
sagen: »Nun, dann führt das eben zu verringerter Anpassung
und die Art stirbt ggf. aus. Das ist in der Natur immer wieder vorgekommen.
Die Natur reguliert das von selbst. Es können nur die Arten überleben,
die sich langfristig anpassen können. Wenn man darin eingreifen
wollte, dann machte man sich des Naturalistic Fallacy, des Humeschen
Gesetzes, des Sozialdarwinismus und ggf. noch viel Schlimmerem schuldig.«
Wenn sich also in menschlichen Gesellschaften ein Central Theoretical
Problem of Human Sociobiology einstellt, dann könnte man sich
demgemäß ruhig zurücklehnen und sagen: »Ist
egal. Auf Dauer reguliert sich das von selbst.« Nur leider hätten
die Folgegenerationen dann dieses Selbstregulieren auszuhalten. (Vgl.
auch daher: Generationengerechtigkeit
als Hauptinteresse und ethische Forderung; HB).
Mit einer solchen Haltung könnte man sich auch bei allem anderen
entspannt zurücklehnen: »Artensterben, Abholzen der Regenwälder,
Plünderung der fossilen Rohstoffquellen, Klimawandel, Meeresanstieg,
Umweltverschmutung, Atomunfälle, Staatsverschuldung? Alles kein
Problem. Die Natur hat sich selbst nach schwersten Meteoriteneinschlägen
oder Vulkanausbrüchen immer wieder regenerieren können.
Nach uns die Sintflut!« Das ist zwar eigentlich wieder eine
politische Aussage. Doch ich finde schon, daß wir es den nächsten
Generationen schuldig sind, auf offenkundige Fehlentwicklungen, die
sie massiv benachteiligen könnten (Stichwort: Generationengerechtigkeit),
zu reagieren. (**).
Und das obige IQ-Beispiel zur Price-Gleichung zeigt klipp und klar:
Aktuell geht es in Richtung geringerer Anpassung. Und verantwortlich
dafür sind soziale Verhältnisse, die für eine ungünstige
Beeinflussung des individuellen Reproduktionsinteresses sorgen. Dieses
korreliert nämlich in unserer Gesellschaft negativ mit der Fitneß.
Meines Erachtens ist die Merschsche Argumentation in der Hinsicht
zwingend. Er hat eine Variable entdeckt, die m.E. viel entscheidender
ist als das, was z.B. bei der Verwandtenselektion diskutiert wird.
Auch kann man damit m.E. viel plausibler die Staatenbildung z.B. bei
Insekten erklären. Die Evolutionstheorie muß m.E. zwingend
überarbeitet werden. Sie geht von einem zu einfachen Modell aus,
was vielleicht für Pflanzen zutreffend sein mag, für viele
tierische soziale Gemeinschaften und insbesondere den Menschen aber
sicherlich nicht unbedingt. (Ebd., 20.06.2009, 12:41 **).
Eigentlich sollen die Evolutionsprinzipien beschreiben, wie
es biologischen Arten gelingt, sich an verändernde Lebensbedingungen,
die möglicherweise durch sie selbst beeinflusst werden, fortlaufend
anzupassen. Wie schafft es also die Natur, sich hier quasi selbst
zu optimieren? Gemäß Darwin dadurch, daß diejenigen,
die besser angepaßt (fitter) waren, durchschnittlich etwas mehr
Nachkommen hinterließen, als die weniger Fitten. Diese Anpassung
kommt aber in Deiner Definition gar nicht mehr vor. Die Population
könnte sich gemäß diesem Fitneßbegriff auch
von einer Anpassung an den Lebensraum entfernen. Mersch hat in seinem
Buch mehrere wunderschöne Simulationsbeispiele (mit Kugeln und
anderen Objekten), die das eindrucksvoll demonstrieren. Was Du machst,
ist der Umkehrschluß: Die Fitteren sind die, die mehr Nachkommen
hinterlassen. (**).
In unserer Gesellschaft hieße das: Sozialhilfeempfänger
sind besonders fit (oder: »die Schwachen
werden immer wieder über die Starken Herr«, wie Nietzsche
meinte [**|**],
und die Nietzschesche Evolutionstheorie ist der Darwinschen Evolutionstheorie
überlegen [**]; HB).
Das Problem der beiden Gleichungen ist, daß sie implizit von
einem einheitlichen Reproduktionsinteresse für alle Individuen
ausgehen (ohne daß sie das explizit erwähnen, es wird einfach
implizit angenommen). Insoweit decken die beiden Gleichungen gemäß
Mersch lediglich Spezialfälle von Evolution ab. Diesen Gleichungen
fehlt eindeutig die zusätzliche Variable Reproduktionsinteresse.
Deshalb sind sie für allgemeine Evolutionsprozesse nicht gültig,
für menschliche Gesellschaften sowieso nicht. (Ebd., 20.06.2009,
20:08 **).
Und diese Price-Gleichung macht nun leider die Voraussage, daß
unter der Voraussetzung einer wesentlichen Erblichkeit des IQs (man
nennt heute dabei meist Werte um die 75%) und dem Vorhandensein des
Central Theoretical Problems of Human Sociobiology der mittlere IQ
einer Bevölkerung von Generation zu Generation sinken wird, was
aktuell in praktisch allen Industrienationen beobachtbar ist. Das
wäre vernachlässigbar, wenn nicht IQ auch noch maßgeblich
mit Bildung und sozialem Erfolg korrelieren würde. Man hat hier
also eine klare Prognose, die unmittelbar aus der Evolutionstheorie
folgt. (Ebd., 20.06.2009, 20:46 **).
Für Mersch muß zwischen den Variablen überhaupt
keine Korrelation bestehen (das dürfte vielfach sogar der Normalfall
sein). Damit etwas evolvieren kann, »fordert« er eine
nichtnegative Korrelation zwischen Fitneß und Reproduktionsinteresse.
Es darf somit eine positive Korrelation oder gar keine Korrelation
bestehen, damit Evolution weiterhin möglich ist. (Ebd.,
23.06.2009, 19:20 **).
Das Prinzip der natürlichen Selektion besagt in seiner
ursprünglichen Variante: Die besser angepaßten (fitteren)
Individuen hinterlassen durchschnittlich mehr Nachkommen als die weniger
angepaßten. Dazu kann man auch sagen: Fortpflanzungserfolg
korreliert mit Fitneß. Da Fitneß schwer meßbar ist,
haben die Evolutionsbiologen irgendwann gesagt: Da sich alle Individuen
möglichst oft fortpflanzen wollen (wegen ihren egoistischen Genen
bzw. auch der Malthus-Annahme Darwins), können wir ja auch die
Fitneß direkt mit dem Fortpflanzungserfolg gleichsetzen. Seitdem
heißt es bei denen immer: Fitneß = Fortpflanzungserfolg.
Diese Gleichung ist auch direkt in die Price-Gleichung eingegangen,
macht sie also nur bedingt anwendbar. Mersch besteht nun auf eine
Trennung von Adaption und Fortpflanzungsinteresse. Er behauptet, sehr
gut angepaße Individuen könnten ein sehr niedriges Fortpflanzungsinteresse
besitzen. Dann wäre ihr Fortpflanzungserfolg gering, obwohl ihre
Fitneß groß ist. Damit am Ende doch wieder die natürliche
Selektion rauskommt, war eine seiner Folgerungen: Evolution (durch
natürliche Selektion) kann nur stattfinden, wenn zwischen Fitneß
(Adaption) und Fortpflanzungsinteresse keine negative Korrelation
besteht. Im Grunde ist das eine reine mathematische Transaktion, die
er hier vorgenommen hat. Beim Fortpflanzungsinteresse behauptet er:
Das kann sehr stark sozial beeinflußt sein (wie dies selbst
bei der Verwandtenselektion der Fall ist). (Ebd., 23.06.2009,
21:38 **).
Mersch ist Systemtheoretiker, und entsprechend abstrakt argumentiert
er. Im übrigen geht er ... sehr wohl davon aus, daß das
egoistische (viele Nachkommen) und altruistische (wenige Nachkommen)
Verhalten vererbt wird. Es setzen sich dann immer mehr die Egoisten
durch, die kaum noch soziale Arbeit leisten. (Ebd., 14.11.2009,
23:48 **).
Jackle meint: Den vermutlich stärksten
Mathematikeinsatz betreiben heute die Wirtschaftswissenschaften.
Wie realistisch sind denn deren Modelle? Scholes bekam sogar für
das Black-Scholes-Modell den Nobelpreis, sein LTCM-Hedge-Fond, bei
dem er im Direktorium saß, machte dann aber 4,5 Mrd. Dollar
Verluste und brach 1998 zusammen, wodurch eine kleine Finanzkrise
ausgelöst wurde. An den Börsen sind überall Super-Computer
angeschlossen und berechnen ständig irgendwelche Risiken und
Kaufoptionen. Hat es was genützt? Nein .... (Ebd., 15.06.2009,
22:43 **).
Die Wirtschaftswissenschaft muß deshalb mit Mathematik so
übermäßig viel operieren, weil sie an sich
(an sich!) der am wenigsten exakte Wissenschaftsbereich (gemäß
meinem Wissenschaftsmodell [**|**])
ist und so den Gegensatz zur Mathematik bildet. Ausgleichen läßt
sich das nämlich nur durch die Zuhilfenahme eben jenes am meisten
exakten Wissenschaftsbereiches: der Mathematik. Da aber auch das
immer wieder zu Pannen führt, macht sich die Wirtschafstwissenschaft
so lächerlich wie im eben beschriebenen Fall Scholes. Es geht
um Macht, um Kompetenzerhalt, und deshalb werden diese - teilweise
gigantischen (!) - Fehler in Kauf genommen. **
Und
besonders wegen dieser Generationengerechtigkeit sollte sich niemand irgendwie
enthalten und z.B. sagen dürfen, das sei eben von Gott oder (noch schlimmer!)
der Natur so vorgegeben. Was würdest Du vorschlagen, in dem Falle zu
tun? Was würdest Du vorschlagen, wenn eine andere naturwissenschaftliche
Prognose zu dem Ergebnis kommt, in 100 Jahren würde bei unveränderter
Lebensweise der Meeresspiegel um 6 Meter ansteigen? Ist das etwas, bei dem man
nicht vom Sein auf das Sollen schließen kann? Mersch macht nur eine einzige
Aussage: Die oben beschriebenen Effekte (Deevolutionen) können zustande kommen,
wenn das Reproduktionsinteresse negativ mit der Fitneß korreliert. Er meint
deshalb, Gesellschaften seien so zu organisieren, daß dies nicht passieren
kann. Er hat sogar einen Vorschlag unterbreitet, wie man das bei uns sicherstellen
könnte. Den kann man verwerfen und einen eigenen unterbreiten. Was man aber
meines Erachtens nicht tun sollte, ist, zu behaupten, die aktuelle Entwicklung
sei von Gott gegeben oder natürlich. Das ist sie nicht. Weiß Gott nicht.
(Jackle, 20.06.2009, 20:46 **).
Wikipedia schreibt zum Humes-Gesetz sehr treffend: »In seinem Werk
A Treatise of Human Nature setzt Hume sich in dieser ironischen Nebenbemerkung
mit dem seiner Meinung nach von vielen Denkern seiner Zeit gemachten logischen
Fehlschluß auseinander. Er fordert dazu auf, darauf zu achten, ob diese
Denker eine Erklärung für ihre Schlüsse von Ist-Zuständen
(Sein) auf ein Sollen angeben. Ob man eine solche Folgerung (wissenschaftlich)
begründen kann, ist zu einer der zentralen Forschungsfragen ethischer Theorien
geworden (Metaethik). Modern formuliert könnte man Humes Gesetz auch dadurch
ausdrücken, daß es keine logische Regel für die Ableitung normativer
Sätze aus empirischen Sätzen gibt.« Mit anderen Worten: Kann Mersch
begründen, warum man aus evolutionstheoretischen Überlegungen heraus
die aktuelle Organisation der gesellschaftlichen Reproduktion verändern sollte,
dann ist das keine Sein-Sollen-Problematik. Das hat aber El Schwalmo wohl nicht
verstanden, ich vermute: aus ideologischen Gründen. (Ebd., 21:43 **).
Die Regierenden ... haben den Auftrag,
auch die Interessen der kommenden Generationen zu vertreten, und z.B. darauf zu
achten, daß wir deren Ressourcen nicht restlos verbrauchen und die Umwelt
nicht zu sehr verschmutzen. Sollte so etwas dennoch festgestellt werden, folgt
das »Sollen«. Dies wird übrigens auch beim IQ schon längst
so gehandhabt. Das Elterngeld wurde aus exakt diesem Grund implementiert: Man
wollte dafür sorgen, daß sich beruflich engagierte (gebildete/intelligente)
Personen verstärkt für Kinder entscheiden. Das Elterngeld korrelierte
aus diesem Grund mit dem Einkommen. Bedauerlicherweise hat es nicht funktioniert,
wie viele vorher schon prognostizierten, da Familie und Beruf eben kaum miteinander
vereinbar sind. Beruflich engagierte Menschen scheuen sich trotz Elterngeld das
Wagnis Kind einzugehen. Sie entscheiden sich lieber für Auto und Urlaubsreise,
weil sie damit flexibler sind. Es geht auch weniger um IQ, sondern um sozialen
Erfolg, der auf sehr unterschiedliche Weise zustande kommen kann, sich aber letztlich
fast immer in Geld ausdrückt und stark mit IQ und Bildung korreliert. ....
Es ist doch ganz einfach: Wenn eine Gesellschaft sich bewußt dafür
entscheidet, daß nun nach Möglichkeit auch alle Frauen arbeiten gehen
sollen, dann entscheidet sie sich nicht für etwas von Gott Gegebenes, sondern
für ein Reproduktionskonzept, was nicht notwendigerweise evolutionär
stabil sein muß. Wenn sie sich dafür entscheidet, daß jede Familie
im wesentlichen ihre Kinder selbst finanzieren soll, Sozialhilfeempfänger
dagegen nicht, dann entscheidet sie sich für ein bestimmtes Reproduktionskonzept.
Alles, was Mersch dazu sagt, ist: Alle diese Entscheidungen genügen irgendwelchen
Interessen. Dabei ist möglich, daß sie sich einseitig an den Interessen
der aktuellen Generation ausrichten und die der kommenden nicht ausreichend berücksichtigen.
Mersch fordert, daß dies stärker geschehen sollte. Wir sollten gemäß
ihm stärker berücksichtigen, welche reproduktiven und evolutionären
Auswirkungen Entscheidungen haben können. Heute wird das praktisch nie gemacht.
Es werden Maßnahmen immer nur daraufhin untersucht, welche unmittelbaren
Auswirkungen sie haben, nicht aber auf lange Sicht. Das wäre die evolutionäre
Sicht, die eine neue Qualität darstellt. Tun wir nichts, wird die kommende
Generation unter Armut leiden. Das kann man schon jetzt klar prognostizieren,
zumal ein Großteil der heutigen Kinder ja bereits in Armut aufwächst
(was Du scheinbar für normal, ich für ein Verbrechen halte). (Jackle,
20.06.2009, 23:54 **).
Nehmen wir einmal an, die Wissenschaft entdeckte, daß das massenhafte
Verwenden östrogenhaltiger Kontrazeptiva bei uns zu einem signifikanten Anstieg
des Östrogengehalts im Grundwasser führen würde. Zuverlässige
Prognosen kämen zu dem Schluß, daß in wenigen Jahren ein Großteil
des Wildes unfruchtbar sein wird. Des weiteren wird mit einem drastischen Anstieg
der Brustkrebsrate bei Frauen gerechnet, der in seinen Anfängen bereits deutlich
meßbar sei. Soweit also die Empirie. »Sollte« man darauf reagieren?
»Sollte« sich die Gesellschaft ggf. in ihrem Verhalten ändern,
weil hier Wissenschaftler etwas behaupten, was aus ihren Theorien folgt? Bezogen
auf das Thema hier: Sollte eine Gesellschaft, die Bildung für das höchste
Gut hält und es jedem Bürger empfiehlt, eine möglichst umfassende
und gute Bildung zu erlangen, Konsequenzen ziehen, wenn eine Theorie und begleitende
empirische Daten (Beobachtungen) den Schluß nahelegen, daß von Generation
zu Generation immer weniger Menschen »bildbar« sein werden und daß
es diesen kommenden Generationen in der Folge auch ökonomisch deutlich schlechter
gehen wird? (Ebd., 21.06.2009, 11:01 **).
Mersch behauptet ..., daß der
Fortpflanzungserfolg nicht nur über diese innere Fitneß
bestimmt wird, sondern ggf. über eine soziale Komponente, die
er im Begriff Reproduktionsinteresse zusammenfaßt und die
möglicherweise nicht über die Gene weitergegeben wird.
Das ist ein viel allgemeinerer Ansatz als etwa die Verwandtenselektion,
weil er auch eine nichtgenetische Aufteilung der Reproduktionsarbeit
unterstützt. Seine grundsätzliche Aussage ist (um sie
mal etwas anders zu formulieren): Soziale Gemeinschaften sind im
Grunde solange evolutionsfähig, solange die Fitneß nicht
negativ mit dem Reproduktionsinteresse korreliert. Konkret heißt
das: Eine biologische Art, die zunächst ihre Alpha-Tiere ausfechtet,
diese dann aber auf die Jagd schickt (da sie dazu am besten geeignet
sind), während die Omega-Tiere die Fortpflanzung erledigen,
ist langfristig nicht stabil, macht sie es dagegen genau umgekehrt
(wie einige Hundearten), dann kann sie weiter evolvieren. Wir Menschen
machen es (in modernen Zeiten! HB)
so, wie im ersten Fall. Eine indirekte Konseqenz daraus ist (und
da beginnt dann die Politik): Man kann die gesellschaftliche Reproduktion
nicht nach Belieben organisieren. - Dawkins hat es sich demgegenüber
sehr leicht gemacht: Er hat offenkundige Widersprüche in menschlichen
Gesellschaften gegenüber seiner Theorie der egoistischen Gene
ignoriert und stattdessen einfach gesagt: Wir Menschen allein sind
in der Lage, uns gegen unsere egoistischen Gene und auch Meme aufzulehnen.
Ja wenn Wissenschaft immer so einfach wäre! - Man kann es drehen
und wenden wie man will: Hier hat jemand einen echten Durchbruch
geschafft. Deine (gemeint ist der mit dem
Pseudonym Folgsam [**])
Reaktion kann ich zwar verstehen, entsetzt mich aber auch ein wenig.
Man scheint heute überhaupt nicht mehr bereit zu sein, mal
ganz einfach sachlich und ideologiefrei über ein Konzept zu
reden. Es geht nach ganz kurzer Zeit nur noch um die Frage: Was
beabsichtigt der Autor damit eigentlich? Möglicherweise will
er nur Bücher verkaufen (dann hätte er m.E. »Feuchtgebiete«
schreiben sollen). Möglicherweise hat er nur politische Absichten.
Ich vermisse in dieser Gesellschaft, die simple Bereitschaft, einem
anderen einmal zuzuhören: Was sagt der eigentlich? Könnte
das wichtig sein? Ist das vielleicht wirklich etwas Neues? Das scheint
es nicht mehr zu geben. Warum erwarten wir dann, man sollte überhaupt
noch jemandem zuhören? Warum sollte man einem Hartz-IV-Empfänger
zuhören? - Und deshalb bin ich mir ziemlich sicher, wird es
unsere Gesellschaft in 50 Jahren nicht mehr geben. Es ist dann jedenfalls
keine Demokratie mehr. Denn eine Demokratie kann man nur mit Demokraten
führen. (Jackle, 21.06.2009, 16:53 **).
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© Hubert Brune, 2007-2008 (zuletzt aktualisiert:
2013).
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