1643) Hubert
Brune, 21.01.2023
(8828)
Seien Sie gegrüßt, Hans (**).
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Niklas Luhmann (1927-1998)
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Walter A. Koch (*1934)
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Einige
Erklärungen zu den Abkürzungen bei Koch: |
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PH: |
Physiko-chemische Strukturen,
atomare, molekulare, galaktische usw. Vorgänge. |
PX: |
Bestimmte molekulare Systeme
(Proteine), biologische Vorgänge. |
SZ: |
Intra-phyletische Organisationen,
soziologischer Energiefluß, Ökologie, Ökonomie,
Biotop des Lebendigen im Sinne einer interindividuellen Ordnung. |
SEM: |
Ansätze zu Gedächtnis,
bedingtem Reflex, Kognition, Lernen, Symbolverhalten, prälinguistischen
Kodierungen, Tiersprachen usw.. |
L: |
Menschliche Sprache (realisiert
durch Texte [T]). * |
M: |
Verschiedene Formen von
Metasprachen, expliziten (auf L aufbauenden) Modellen von L, SEM,
SZ; PX und PH. Die Suche nach dem umfassendsten Modell ist gleich
dem virtuellen »rechten« Ende des MC-Modells. |
H: |
Historie, Evolution, Zeit.
Die gegenseitige relative Stellung der betreffenden Systeme läßt
Hilfsgrößen wie Zeit und Raum
entstehen. Hier liegt die letztlich gleichbleibende Grundenergie,
die je nach Kollision der Systeme abgerufen und in höhere Energieformen,
d.h. Stufungen umgeformt wird. Jede Stufe hat ihr eigenes H-Modell. |
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= Realisierte Geschichte.
=
Realisierte Sprache. |
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*
Im Wissensbereich deckt Sprache fast alles ab. Auch
überall sonst ist sie stets zugegen. Jedes Verhalten
ist Sprache. ** **
** **
**
**
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Ja, ich kenne Andre Kieserling, allerdings nicht persönlich. Ich
weiß, daß er Luhmanns
Nachfolger an der Universität Bielefeld ist und habe ihn auch schon
reden gehört, allerdings nicht in Bielefeld, sondern wiederum nicht
persönlich, sondern künstlich, mittels digitaler Technik, d.h.
im Internet. Ganz im Sinne dieser Künstlichkeit kenne ich mehrere
Luhmannianer, z.B. Peter Fuchs und besonders Dirk Baecker.
Luhmann ist ein besonders interessanter Vertreter der Systemtheorie,
denn er weicht mehr oder weniger von dem Hauptstrom der Systemtheorie
ab, wie Sie vielleicht wissen. Vielen Systemtheoretikern gefällt
nicht, daß Luhmanns Systeme geschlossene Systeme sind - jedenfalls
dann, wenn sie operieren -, und Luhmann zufolge die Gesellschaft
gar nichts mit den einzelnen Menschen zu tun hat.
Niklas Luhmann ist für mich
unendlich viel philosophischer als das, was als offizielle Philosophie
nach dem 2. Weltkrieg angeboten worden ist. (Norbert
Bolz, in: Nachtstudio, 23.10.2015 **).
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Es ist einfach nur folgerichtig
gedacht, daß die Gesellschaft außerhalb von Menschen
existiert, genauso folgerichtig nämlich wie der Gedanke, daß
die Psyche außerhalb von Menschen existiert. Ein Mensch,
der glaubt, ein wirklich körperlicher Teil der Gesellschaft
zu sein, irrt wahrscheinlich mehr als ein Mensch, der die Gesellschaft
lediglich als ein System außerhalb der/des Menschen versteht. Und
wer denkt, einePsyche sei im Innern des Körpers, ist
wahrscheinlich doch nur schizophren genug, um sich als eine
Psyche vorzustellen, die doch in Wirklichkeit nur außerhalb
des Körpers sein kann. Noch niemand hat eine Psyche im
Körper entdeckt! Man kann noch nicht einmal entsprechende
Übergänge oder auch nur klitzekleine Hinweise darauf
feststellen!
Früher, als ich zum ersten Mal mit der Systemtheorie intensiver
zu tun hatte, beschäftigte ich mich aber noch nicht so sehr mit Texten
von Luhmann, sondern sehr viel mehr mit Texten von Walter Alfred Koch.
Koch, geboren am 26. Juli 1934 in Hamm, studierte Romanistik, Anglistik
und Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, promovierte 1962
in Münster und wurde 1968 Professor für Englische Philologie
an der Ruhr-Universität Bochum. Seine Beiträge beziehen sich
auf die Gebiete Linguistik (besonders strukturelle Textlinguistik) und
Semiotik bei besonders starkem Forschungsinteresse für eine umfassende
Wissenschaftstheorie und speziell eben für die Systemtheorie.
Koch gehört eher dem von mir eben erwähnten Hauptstrom der
Systemtheorie an. Über Luhmann habe ich in seinen Büchern leider
nichts lesen können. Es gibt sehr viele Überschneidungen in
Luhmanns und Kochs systemtheoretsichen Ansätzen, nicht zuletzt deswegen,
weil beide die Sprache ins Zentrum stellen, obwohl Luhmann sie Kommunikation
nennt und weiß, daß Sprache mehr als Kommunikation ist. Koch
geht als Linguistik oder - weil im umfassenderen Sinne - als Sprachwissenschaftler
mit der Sprache etwas anders um, aber im Grunde ist auch Luhmann Linguist
bzw. Sprachwissenschaftler und sind beide auch Philosophen.
Hier einige Koch-Rezepte (ich meine natürlich Koch-Zitate):
Die Eigenschaften, die meiner Meinung nach eine neue Konzeption
von Metalinguistik auszeichnen sollten, nämlich Dynamisierung,
Kybernetisierung, Kontrakurrenz, Integrierung usw., werden m.E. auch
dem strukturellen Verständnis der Tendenzen der Sprache ()
und der Linguistik (L) von großem Nutzen sein. **
Ich meine, es ist davon auszugehen, daß
bei genauer Analyse jedes System (nicht nur ein schwer zu durchschauender
gesellschaftlicher Komplex) hoch-konditionierte Generalisierungen aufweisen
muß, da jedes System mehrfach offen ist und eine Analyse nicht
in jedem Fall die Regelmäßigkeit des gesamten Universums
mitformulieren kann. **
Der gängige Einwand, Zyklik und Evolution
seien mechanistisch und fatalistisch (...), scheint mir eher von Vorurteilen
als durch den Blick für Realitäten geprägt. Der gewichtigere
Einwand Poppers (wieder gegen den »Historizismus« des Marxismus
gerichtet), Zyklizität sei nicht universell anzutreffen, nicht
einmal im Bereich der Naturwissenschaft, geht etwas zu kleinmütig
von einem augenblicklichen Wissensstand, weniger von einer wissenschaftlich
nützlichen und plausiblen Universalhypothese aus. Es gibt sicher
Zyklizitäten, die uns vorläufig noch verborgen sind. (Was
nicht ausschließt, daß Popper mit seiner Kritik an der spezifischen
und konkreten Vorhersagegläubigkeit der Marxistischen Doktrin recht
hat.) Erscheint irgendwo etwas als unzyklisch, so kann das sehr wohl
bedeuten, daß das betreffende Untersystem nicht breit genug strukturiert
worden ist. **
»Kreislauf« ist die primäre Universalie,
»Phonem«, »Nominalphrase + Verbalphrase«, »Text«
usw. sind abgeleitete Universalien; gestufte oder organische
Invarianz bzw. Varianz der Systeme und Metasysteme .... **
Das systematische Gesamtverhalten der Welt kann Stadien aufweisen,
in denen es jeweils eines der höheren Systeme verliert (erst M,
dann L usw.), nur gewisse Grundsysteme in PH können letzlich nicht
verlorengehen. **
Mein Bemühen, die Linguistik integral und kybernetisch
zu sehen, beeinflußte zwei verschiedene Ebenen: meinen metalinguistischen
Hintergrund und die Prognose für die Entwicklung der Linguistik
selbst. **
Meine folgenden textgenetischen Annahmen ...: (1a) die erste
textgenetische Grundhypothese, (2a) die zweite textgenetische
Grundhypothese. 1a besagt z.B., daß bestimmte Texttypen (u.U.
»Reime«, »Rätsel«, »Märchen«,
»Legenden«, »Mythen« usw.) in einer nichtvertauschbaren
Reihung zueinander stehen, und zwar zunächst in der Phylogenese
und dann in ontogenetischer Rekapitulation. Die Phylogenese bezieht
sich auf Entstehung von Texttypen innerhalb der Weltgeschichte der »Literatur«,
die Ontogenese bezieht sich auf die wachsende Textkompetenz der Kinder aller Kulturbereiche. 2a besagt, daß umgekehrt der pathogene Abbau
der Textkompetenz der genetisch aufgebauten Reihung (nach 1a) in umgekehrter
Reihenfolge entspricht, und zwar wiederum im »Individual«-
als auch im »Stammbereich«. .... Meine vorläufige grobe
Unterthese zu 1a ist es, daß die Textsemantik bezüglich der
Abbildung außerlinguistischer Modelle bestimmt ist durch ein »Bewußtwerden«
der Welt vom sprachlichen Modell aus, d.h. daß der genetische
Aufbau der Textkompetenz - phylo- wie ontogenetisch - ... der metagenetischen
Ordnung folgt .... **
Neben dem Integralismus, dem Kybernetismus, der Kontrakurrenz,
der Zyklik und dem Kreislauf als der primären Universalie
fordert Koch eine Dynamisierung, womit er meint, daß die
Geschichte wieder - so wie früher - viel stärker in den Wissenschaften
berücksichtigt werden muß. **
**
**
**
**
Koch hat zweiundzwanzig Thesen aufgestellt. Ich zitiere hier nur dreizehn
davon:
Kreislaufthese der Metalinguistik (ML). **
Offenheitsthese für Kreisläufe. **
Multivariabiltätsthese für die Linguistik
(L). **
Partikelthese (L-Modell). **
Feldthese (Si-Modell). **
Äquivalenzthese (H-Modell). **
These der Zyklizität. **
These des Wendepunkts, des Sammelpunkts und
der Revolution. **
These der Evolution. **
These des Strebens von der Geschlossenheit
zur Offenheit der Strukturen als eines Moments der Logik der Heuristik.
**
These des Strebens der Offenheit zur Geschlossenheit
der Strukturen als eines Moments der Evolution: Genese als UMKEHRUNG
der Metagenese. **
These vom physiko-bio-kybernetischen System
(Thesen 1 bis 3) als Ansatz für den genetischen Interdisziplinarismus
(Integralismus). **
These von der unendlichen Dialektik zwischen
Offenheit und Geschlossenheit (mit Impuls zur Geschlossenheit) als Motor
der Evolution. **
Sie mögen auf die hinter den Zitaten befindlichen Sternchen, die
als Verweise fungieren, klicken, um anschließend noch mehr über
Koch zu erfahren. Koch hat auch eine eigene Webpräsenz ().
Gleich auf der Startseite stellt er seine PHILOSOPHY
OF EVERYTHING (POE) vor.
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Peter Mersch
(*20.05.1949)
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Es gibt übrigens noch einen Systemtheoretiker, der für mich
interessante Thesen aufgestellt hat: Peter Mersch.
Er ist kein Luhmannianer, sondern eher schon ein Kochianer, doch wahrscheinlich
am ehesten einer, der gern ein eigenes Ianertum aufbauen würde. Diese
Merschianer müßten so etwas wie systemische Evolutionstheoretiker
sein, denn Merschs Theorie heißt: Systemische Evolutionstheorie.
Auf Mersch bin ich erst 2007 aufmerksam geworden. Ich zitiere mich ausnahmsweise
selbst: Ich kaufte Peter Merschs Buch namens »Die Emanzipation
- ein Irrtum!« (**)
am 30.11.2007 und las es sofort; ich kaufte sein Buch namens »Hurra,
wir werden Unterschicht!« (**)
am 11.01.2008 und las es sofort; ich kaufte sein Buch namens Die
Familienmanagerin (**)
ebenfalls am 11.01.2008 und las es nicht sofort, aber doch nach relativ
kurzer Zeit. Schon das erste Buch wirkte auf mich wohltuend, weil ich
an jeder Stelle des Buches Zustimmung fand; das zweite wirkte genauso,
darüber hinaus und trotz bzw. wegen des Persepektivenwechsels bestätigte
es den Inhalt des ersten völlig; das dritte vermittelte mir eine
Zugabe, obwohl die schon gar nicht mehr nötig war. Irgendwann zwischen
jenem 30. November 2007 und Januar oder (aber spätestens)
Februar 2008 war mir endgültig klar geworden, daß der Einbau
der Hegelschen Dialektik (**)
in meine Allgemeine Entwicklungstheorie (**)
richtig sein mußte, denn zu der Zeit war mir endgültig klar
geworden, daß ich (nach z.B. Nietzsche und Spengler und vielen anderen
Geistesgrößen, die ja alle zu dieser Zeit schon lange tot waren)
nicht mehr der einzig überlebende Mensch zu bleiben hatte, der über
das Darwinsche Selektionsprinzip sagte: »entweder ist es größtenteils
falsch oder für Menschen größtenteils ungültig«
(**).
Diese Bestätigung war wichtig für die Endgültigkeit meiner
aus vier Theorien bestehenden Gesamttheorie (Philosophie). Vor dieser
Bestätigung war ich bezüglich der Endgültigkeit meiner
Gesamttheorie (Philosophie) immer noch ein bißchen selbstkritisch
geblieben. Die 2007/2008 erfolgte intensive Auseinandersetzung mit Peter
Merschs Systemischer Evolutionstheorie bewirkte auch, daß
ich über sie schrieb und dieses Geschriebene meinem Webangebot hinzufügte
(**).
Seine Systemische Evolutionstheorie und meine in eine Allgemeine
Entwicklungstheorie integrierte Evolutionstheorie unterscheiden sich
»nur« durch meine Annahme, daß die Evolution nicht nur,
aber doch vorwiegend wie eine Antithese zur Kosmogenese wirkt, darum die
Geschichte (Historie) die Synthese von Kosmogenese (These) und Evolution
(Antithese) bilden kann (also: nicht muß) und also
in meine Allgemeine Entwicklungstheorie auch Hegels Dialektik integriert
werden kann (also: nicht muß). Beispielsweise sind
die Gründe dafür, daß angepaßte (»fitte«)
Menschen weniger Nachwuchs haben als unangepaßte (»unfitte«)
Menschen und daß bei Menschen nicht nur Weibchen Männchen,
sondern auch Männchen Weibchen selektieren, nicht in der Biologie,
sondern in der Kultur, nicht in der Evolution, sondern in der Geschichte
(Historie) zu finden. Trotzdem heißt dies natürlich nicht,
daß Menschen »frei« von Biologie und Evolution wären
(**|**|**).
Ich finde nur, daß Merschs Theorie, die schon sehr viele Vorteile
bietet, meiner Theorie gegenüber unterlegen ist (),
weil Merschs Theorie die Geschichte (Historie) so gut wie gar nicht berücksichtigt
(**)
und darum auch Nachteile hat. **
Der am 20. Mai 1949 in Köln geborene Mersch studierte an der RWTH
Aachen Mathematik und Informatik - Abschluß: Diplom-Mathematiker.
Heute wohnt er in 35447 Reiskirchen im Norden des Landkreises Gießen.
Auch er hat eine eigene Webpräsenz ().
Dort sind auch seine Eltern erwähnt: Dr. Klaus und Ottilie Mersch.
Ebenso seine Brüder: Dieter, Gerd und Klaus Mersch. Was seinen Beruf
angeht, so nennt er dort: Systemanalytiker und Leitung
der Mersch Online AG, zu deren Tätigkeitsfeldern IT-Beratung und
Zukunftsforschung gehören. Als wissenschaftliche Schwerpunkte
nennt er dort: Evolutionstheorie, soziokulturelle Evolution, Demographie,
Familiensoziologie, Soziologie, Ökonomie und Migräne.
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Dieter Mersch
(*24.03.1951) |
Gerd Mersch
(*24.03.1951, 26.09.2021) |
Was mir an Mersch besonders gut gefällt, ist (1.) sein Vorschlag,
der auch meiner ist, nämlich der zur Lösung des Weltbevölkerungsproblems,
das nur auf eine Art gelöst werden kann - Geburtenraten da, wo sie
zu hoch sind, zu senken, und da wo sie zu niedrig sind, zu erhöhen,
so daß die globale Fertilitätsrate sich endlich auf 2,13 (entspricht
in etwa dem Bestandserhaltungsniveau 1) einpendeln und dadurch Elend als
Folge von Massenwanderungen, Kriege, besonders die sogenannten Bürgerkriege
verhindern kann (was aber die Weltmachthaber nicht wollen [**|**|**|**])
-, ist (2.) sein Vorschlag, den Vergleich mit Nationalsozialisten (welchen
auch immer) zu verbieten - er macht (wie ich) allen zugutekommende Vorschläge,
doch die Weltmachthaber sind natürlich nur an ihnen zugutekommenden
Vorschlägen interessiert -, ist (3.) sein Einsatz für Menschen,
die gegen den Hauptstrom ankämpfen, weil sie erkannt haben, wie gefährlich
er ist und dem die Masse, den Massenmedien ausgesetzt, bequemer- und leider
oft auch dummerweise folgt. Was mir an Mersch nicht ganz so gut gefällt,
ist (1.) die in seiner Theorie zu wenig berücksichtigte Geschichte
als die wesentliche, wenn nicht sogar die wesentlichste Bezugsgröße,
ist (2.) sein nicht seltener Hinweis darauf, daß er Atheist
und Achtundsechziger (vgl. Frankfurter Schule)
sei, obwohl doch jeder wissen kann, daß er damit an- und zugibt,
ein Destruktivist und Gegner abendländischer Werte, also Nihilist
zu sein. Nachdem die Inquisition der Massenmedien (von Mersch völlig
zu Recht Lügenpresse genannt) gegen Eva Herman, die garantiert
keine Atheistin und keine Achtundsechzigerin
war, auch nicht ist und wohl auch nie sein wird, vorbei war und Mersch
Eva Herman stark und gut verteidigte, verteidigte er auch ihre Aussage:
die »Achtundsechziger« haben die Familie zerstört!
Diese Verteidigung rechne ich ihm sehr hoch an, weshalb ich sofort bereit
bin, den zweiten Teil meiner eben geübten Kritik an Mersch, nämlich
seinen nicht seltenen Hinweis, Atheist und Achtundsechziger
(vgl. Frankfurter Schule) zu sein, ein wenig zu relativieren.
Die Philosophie bzw. Theorie seines zwei Jahre jüngeren
Bruders Dieter Mersch, ein Mathematiker und in Richtung Ästhetik
tendierender Philosoph (im Zentrum meiner philosophischen Arbeit
steht die Beziehung zwischen Sein und Ereignis, so Dieter ),
gefällt mir sehr gut (**).
Peter und Dieter merkt man sogleich ihre körperliche und geistige
Verwandtschaft an. Das gilt bestimmt für alle Gebrüder Mersch.
Dieters Zwillingsbruder Gerd, ein perfekter Gitarist und Privatdozent
für Bass (Bassprofessor ),
starb am 26. September 2021 ().
Über den jüngsten Bruder habe ich keine Auskunft bekommen können.
***
Sympathisch sind mir die oben genannten drei Systemtheoretiker
Niklas Luhmann, Walter A. Koch und Peter Mersch sowieso, von der Sache
her jedoch würde ich diese Sympathie in der Reihenfolge belassen,
die ich hier als Altersreihenfolge vorgenommen habe. Luhmann und Koch
heben völlig zu Recht die Sprache in die Hauptrolle, die sie nun
einmal hat, doch Luhmann nennt sie leider nur Kommunikation,
und für Koch spielt die Linguistik fraglos eine gewisse Pilotenrolle
für andere Wissenschaften (**),
läßt aber die Reichweite der Sprache nicht so weit über
die Linguistik hinaus zu, wie ich es tue, denn für mich deckt sie
alles Lebendige und darüber hinaus auch noch vieles am Unlebendigen
ab (**|**|**|**|**|**|**).
Bei Mersch ist die Sprache wieder auf die Rolle der Kommunikation
reduziert, aber ansonsten ebenfalls hervorgehoben. Ähnliches wie
für die Sprache muß auch für die Geschichte gesagt werden,
allerdings mit mehr Nachdruck. Bei Luhmann ist sie berücksichtigt,
aber nicht sehr stark; bei Koch ist sie dagegen sehr stark berücksichtigt
und wird auch immer wieder für die Wissenschaft und innerhalb ihrer
besonders für die Linguistik gefordert. Bei Mersch aber spielt sie
so gut wie keine Rolle. Und das ist ein krasser Fehler. - Dem in diesem
Absatz Gesagten zufolge müßte Koch die meiste Sympathie gehören.
Ob ich wirklich auch ein ausgesprochener Systemtheoretiker bin, weiß
ich nicht genau. Aber es ist unverkennbar, daß ich ein starkes Interesse
an der Systemtheorie habe.
***
Ich habe früher einmal Kochs L-Modell (**)
einem von mir entworfenen M-Modell unterlegt. Folgendes ist dabei herausgekommen:
Bei Hegel ist der subjektive Geist Anthropologie, Psychologie und
Phänomenologie des Geistes, ist der objektive Geist Recht,
Sittlichkeit und Moralität, ist der absolute Geist Kunst,
Philosophie und geoffenbarte Religion.
Seine Wissenschaft hat drei Teile: (1) Natur (Wissenschaft des Materiellen),
(2) Logik (Wissenschaft des Denkens), (3) Geist (Wissenschaft des Mesnschlichen).
(**)
Meine Abbildung ist aber nicht ganz genauso gemeint.
Selbstverständich kann der Geist mit seinem Bewußtsein und
seiner Kompetenz versuchen, etwas Absolutes zu erreichen, z.B. eben Hegels
absoluten Geist, der aus Kunst, Philosophie und geoffenbarte Religion
besteht. Doch wie ist der Geist auf diese Idee gekommen? Mit dieser Frage
ist ja nicht nur gemeint, wie er in den M-Bereich (Meta-Bereich - siehe
Abbildung) gekommen ist, sondern auch und besonders, wie er sich innerhalb
des M-Bereichs bewegt in Richtung des absoluten Geistes. Er geht z.B.
von der Realität, besonders aber von der Idealität der Mathematik
aus und beachtet dabei das Kriterium des Wahren/Falschen (vielleicht dazu
auch von denen des Guten/Bösen und des Schönen/Häßlichen);
wenn er ein sehr rüstiger Geist ist, dann geht er ziemlich schnell
weiter zur Logik, bei der es ihm auch vornehmlich um die Idealität
und die Entscheidung über das Wahre/Falsche geht, ebenso bei den
nächsten Schritten, Philosophie, subjektiver Geist, objektiver Geist,
bis er zum absoluten Geist gelangt. Aber weiß er auch, daß
er hier den bewußten Weg als den metagenetischen gegangen ist? Weiß
er außerdem, daß er zuvor bei dem Erwerb dieses Bewußtseins,
dem Aufbau seiner diesbezüglichen Kompetenz den umgekehrten Weg gegangen
war? Hat er berücksichtigt, daß dieser in umgekehrter Richtung
verlaufende Weg der im Normalfall (in der Genese) und auch im Krankheitsfall
zu gehende ist? Kennt er Kochs zweite textgenetische Grundhypothese?
Kochs zweite textgenetische Grundhypothese besagt, daß
der pathogene Abbau der Textkompetenz der genetisch aufgebauten
Reihung (...) in umgekehrter Reihenfolge entspricht, und zwar wiederum
im »Individual«- als auch im »Stammbereich«
(**).
Kennt er Kochs vorläufige grobe Unterthese zu seiner ersten
textgenetischen Grundhypothese? Kochs Unterthese zur ersten
textgenetischen Grundhypothese besagt, daß die Textsemantik
bezüglich der Abbildung außerlinguistischer Modelle bestimmt
ist durch ein »Bewußtwerden« der Welt vom sprachlichen
Modell aus, d.h. daß der genetische Aufbau der Textkompetenz - phylo-
wie ontogenetisch - ... der metagenetischen Ordnung folgt (**).
Im M-Bereich scheinen meiner Meinung nach keine anderen Regeln zu herrschen
als im L-Bereich. Die Genese, also die unbewußte, tiefenstrukturelle
Geschichte ist als Aufbau zu verstehen, doch die Metagenese, also die
bewußte, oberflächliche Geschichte ist dann, wenn die Genese
ein Aufbau ist, ein Abbau und dann, wenn die Genese ein Abbau ist, ein
Aufbau. Also hat der metagenetische Abbau von Kompetenzen dieselbe Richtung
wie der genetische Aufbau und der genetische Abbau von Kompetenzen dieselbe
Richtung wie der metagenetische Aufbau. Mit anderen Worten: der metagenetische
Abbau von Kompetenzen hat dieselbe Richtung wie die Genese; und der genetische
Aufbau von Kompetenzen hat dieselbe Richtung wie die Metagenese. In
unserem Beispiel hier war der Geist anfangs, also bei seinem unbewußten,
genetischen Aufbau so vorgegangen, als wollte er seine Kompetenzen abbauen.
Ihm waren, so sage ich, der Reihe nach der absolute Geist (gemäß
Hegel mit Kunst, Philosophie und geoffenbarter Religion), der objektive
Geist (gemäß Hegel mit Recht, Sittlichkeit und Moralität),
der subjektive Geist (gemäß Hegel mit Anthropologie, Psychologie
und Phänomenologie des Geistes), die Philosophie, die Logik und die
Mathematik begegnet, und zwar so, daß dabei sowohl die Kriterien
des Idealen und Realen als auch die Kriterien des Wahren/Falschen, des
Guten/Bösen und des Schönen/Häßlichen die Wertmaßstäbe
dazu geliefert hatten. Aber hat der Geist das gewußt, als er seinen
metagenetischen Weg gegangen und dabei seinen bewußten, oberflächlichen
Aufbau bis hin zum absoluten Geist betrieben hat?
Um beim Beispiel des metagenetischen Abbaus von Kompetenzen
zu bleiben: Er kann auch gelenkt, diktiert, dirigiert, organisiert usw.
werden - genauso wie Krankeiten, Epidemien (Covid-19 ist nur eines von
vielen Beispielen aus der Geschichte), Degeneration, Untergänge ganzer
Kulturen usw., wobei beim letzteren nur Beihilfe dazu getan wird.
Behalten wir auch das von mir entworfene M-Modell
als Beispiel im Auge. Welche geoffenbarte Religion des absoluten
Geistes wird uns denn ständig prsäentiert? Hat es sich angeblich
nicht als offenbar erwiesen, daß unser Planet in einem Treibhaus
stecke, sein Klima steige, seine höheren Lebewesen deswegen vom Aussterben
bedroht seien und an all dem nur der Mensch, der Homo sapiens,
aber besonders der westliche Mensch, der Abendländer, die Verantwortung
und die Schuld auf sich geladen habe?
Niemand anders als die Abendländer haben die Technik dazu erfunden
und eingesetzt, und zwar schon bald auch weltweit, weil sie damals die
Herrscher der Welt waren und größtenteils heute noch sind.
Das stimmt. Aber es stimmt auch, daß niemand auf diese Erfindungen
und Einsätze verzichten will. Und es stimmt auch, daß wir gar
nicht wissen, ob es diese angeblich anthropogene Erderwärmung
wirklich gibt. Das, was man nicht wissen kann, kann man nur noch glauben,
sagt ein altes deutsches Sprichwort dazu. Ja, da ist er wieder: der Glaube.
Im Grunde ist er aber jetzt schon fast zur Religion geworden, weil das
Üben mit ihm schon seit langem andauert (im Grundes schon seit Beginn
der Moderne, und die Moderne ist eine abendländische, also faustische
Moderne). Da die Abendländer auch die Aufklärung und also auch
ihr Technikwissen über den ganzen Planeten verbreitet haben, kann
sich eine Religion nur noch dann offenbaren, wenn man sie wissenschaftlich
fundieren kann, was nicht bedeutet, daß man sie fundiert
hätte, sondern eben nur, daß man es kann, was wiederum
nicht bedeutet, daß man es jetzt kann, sondern nur,
daß man es erst einmal nur rein theoretisch kann und auch
nur rein theoretisch können muß. Es ist kein Zufall, daß
sich das Wort theoretisch und das Wort theologisch
auf Gott zurückführen lassen. Will man eine neue Religion
in eine mittlerweile längst verabendländisierte Welt bringen,
muß sie (1.) auf die abendländische Wissenschaft zurückführbar,
also wissenschaftlich begründbar sein können, aber eben
nicht müssen und auch wirklich niemals begründet werden
müssen (!), (2.) den Menschen Angst machen, ein schlechtes
Gewissen bereiten (besonders den Abendländern - wie oben begründet),
(3.) ihnen in Aussicht stellen, daß sie bei gutem
(!) Benehmen an der Sache der Guten teilhaben dürfen
(früher war diese Sache der Guten das Paradies)
und ansonsten in der Hölle schmoren müssen, wobei die
Hölle jetzt natürlich irdisch sein soll: Treibhaus des
Planeten Erde (außerdem kann die neue Religion auf das Beispiel
Venus verweisen, obwohl auch bei diesem Beispiel nichts wirklich beweisbar
ist, noch dazu müßte die Venus, um ein wirklich vergleichbares
Beispiel bieten zu können, einst den faustischen Menschen des Abendlandes
sehr ähnliche Menschen beherbergt haben, um sie zu einem Treibhaus
machen zu können), (4.) die Strafen nicht erst im Jenseits (wie früher),
sondern im Diesseits folgen lassen und eine Milderung dieser Strafen
nur durch Buße in Form von Ablaß (wie früher),
d.h. in Form von Geld (bald: Digitalzentralbankgeld, wobei die
Zentrale selbstverständlich von Gott selbst geführt wird) zulassen.
Apostel und Evangelisten sitzen, sofern überhaupt noch benötigt
und nicht längst durch Computerprogramme - oft schon genannt: Künstliche
Intelligenz (KI) - ersetzt, vor den Computerbildschirmen, die Massen werden
eben in modernen Zeiten durch Massenmedien beeinflußt, gelenkt (!);
aber trotzdem sind die Massenmedien nicht die Mächtigsten und die
Religionsstifter, sondern sind nur deren Funktionäre, und zwar zunächst
noch als Menschen, doch bald nur noch als Computerprogramme, als KI. Mit
dem ersten Schritt als der geoffenbarten Religion gehen auch Philosophierichtungen
und Kunstrichtungen einher, die die geoffenbarte Religion unterstützend
begleiten und deshalb fast ausschließlich als Ideologien (und praktische
Ideologie = Religion) zu deuten sind. Aber auch diese Arbeit funktioniert
technisch hauptsächlich wieder über das Digitale.
Der nächste Schritt betrifft den objektiven Geist im Sinne
von Recht, Sittlichkeit und Moralität, die genauso bearbeitet
werden, wobei das Recht durch die geoffenbarte Religion ziemlich energisch
verändert wird (vgl. besonders die vielen UNO-Resolutionen seit dem
Ende des Kalten Krieges, weil der Weg für sie seitdem
offener geworden ist, die das Recht umgekrempelt, umgestürzt, revolutioniert
haben), weil es mit und nach der geoffenbarten Religion nur noch ein Recht,
eine Sittlichkeit und eine Moralität in ihrem Sinne geben soll.
Wieder ein Schritt weiter haben wir es mit dem subjektiven Geist
zu tun. Für Hegel bedeutete dieser hauptsächlich: Anthropologie,
Psychologie und Phänomenologie des Geistes. Ich möchte mich
aber nicht zu sehr an seine Philosophie, sein System anlehnen. Jedenfalls
wird auf dieser Stufe das, was auf den beiden Stufen zuvor auf absolute
(Stufe 1) und objektive (Stufe 2) Weise geschehen ist, in die Tiefen der
einzelnen Geister, Seelen, Organismen so stark gepumpt, daß man
bei ihnen von einem eingeimpften Mem sprechen kann (andere nennen die
Wirkungen dieser Impfung auch Gehirnwäsche). Man sieht, daß
die bisherigen drei Stufen eng beieinander liegen (das ist im L-Modell
übrigens auch so: Text[em], Bitext[em] und N-Text[em]).
Die nächste Stufe habe ich Philosophie genannt, wohlwissend,
daß sie bei Hegel im absoluten Geist enthalten ist; doch mein Modell
weicht ein wenig von seinem ab, wie schon mehrfach gesagt. Gemeint ist
Philosophie hier in einem systemtheoretischen bzw. ordnungsmäßigen
Sinne, also so, wie sie sich zeigt, wenn man sie einordnen will, und nicht
so, wie sie auch sein kann, z.B. so wie eine im absoluten Geist enthaltene
Philosophie (**), und wenn man
sie einordnet, dann ist sie so etwas wie eine Durchschnittsphilosophie
(vielleicht wie die von Voltaire?) oder eine Kathederphilosophie.
Jedenfalls muß auch die Philosophie gleichgeschaltet werden, wenn
man eine geoffenbarte Religion durchsetzen will; aber es ist schon nicht
mehr so entscheidend wie noch auf den vorherigen Stufen. Es ist ähnlich
wie im L-Bereich mit dem Satz gegenüber dem Text.
Bei der nächsten Stufe fällt dieser Unterschied noch etwas größer
aus - er entspricht im L-Modell dem Unterschied zwischen Wort und Text
- und ist hier der zwischen Logik und Geist (im Sinne von subjektivem,
objektivem und absolutem Geist). Ob man die Logik dermaßen verbiegen
kann wie den ihr übergeordneten Geist? Vielleicht, aber der Geist
ist nicht nur der Logik übergeordnet, sondern auch offener als die
Logik und also die Logik geschlossener als der Geist.
Zuletzt wird man es sogar auch mit der Mathematik versuchen, doch die
ist noch geschlossener als die Logik - jedenfalls aus systemtheoretischer
Sicht. Man wird immer versuchen, alle gerade genannten
Taxa mit den sie jeweils umgebenden - das Ideale, das Reale, das Wahre/Falsche,
das Gute/Böse und das Schöne/Häßliche -, so einzunorden,
daß sie mit dem, was beabsichtigt ist, übereinstimmen, aber
von denen, die diese Absicht möglichst nicht durchschauen sollen,
nicht als eine Unnormalität, Krankheit, Mutation, Revolution, sondern
als eine Normalität usw. erscheint. Die neue, geoffenbarte Religion
erscheint dann insgesamt und in jedem Teil als das Ideal, das real, wahr,
gut und schön zu jeder Zeit ist.
Es kann sogar so weit kommen, wie Koch gesagt hat, daß das
systematische Gesamtverhalten der Welt, und auch das ist Sprache
(weil: Zeichen!), Stadien aufweisen kann, in denen es
jeweils eines der höheren Systeme verliert (erst M, dann L usw.),
nur gewisse Grundsysteme in PH können letzlich nicht verlorengehen
(**).
Gehen wir beispielsweise davon aus, daß beim genetischen Abbau (Geschlossenheit=>Offenheit),
der ja wie ein metagenetischer Aufbau (Geschlossenheit=>Offenheit)
geschieht (also im MC-Modell
von M bis PH) M bereits verlorengegangen ist oder in bestimmten Kulturkreisen
oder für bestimmte Menschen eines Kulturkreises gar nicht existiert,
und nun ein metegenischer Abbau (Offenheit=>Geschlossenheit), der wie
ein genetischer Aufbau (Offenheit=>Geschlossenheit) geschieht (also
im MC-Modell von PH bis M), geschehen soll, weil ja das Bewußtsein
bzw. die Lenkung sich gern genetischen Aufbau vorstellt bzw. vortäuscht,
obwohl es metageneischen Abbau betreibt, dann muß man die Überlegungen,
die ich im letzten Absatz dargestellt habe (**),
nicht für das M-Modell,
sondern für das L-Modell
anstellen, was heißt, daß nicht bei M, sondern bei L begonnen
werden muß, wenn dem obigen Beispiel zufolge eine geoffenbarte
Religion sich durchsetzen soll.
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Geschichte |
Genese |
Aufbau |
Abbau |
Metagenese |
Abbau
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Aufbau |
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Von
der Offenheit zur Geschlossenheit |
Von
der Geschlossenheit zur Offenheit |
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Denn jeder Weg der Umwälzung, Revolution, Mutation, Krankheit usw.
ist wie der Weg, den der metagenetische Abbau der Kompetenz (in diesem
Fall: der linguistischen Kompetenz [L-Kompetenz]) geht: von der Offenheit
in Richtung Geschlossenheit, d.h. in umgekehrter Richtung der Metagenese,
obwohl es sich um einen metagenestichen Abbau handelt, doch dieser ist
eben ein Abbau, der, um umgekehrt zum metagenetischen Aufbau zu sein,
nur noch dem genetischen Aufbau ähneln kann, denn auch dem genetischen
Abbau kann er nicht ähneln, weil der genetische Abbau und der metagenetische
Abbau nicht gleich sind, weil Genese und Metagenese nie in gleicher Richtung
verlaufen können, und metagenetischer Abbau und metagenetischer Aufbau
können sich ebenfalls nicht ähneln, weil eben Aufbau und Abbau
sich per Definition - linguistisch gesagt: wegen ihrer Wortbedeutung (Logem/Lexem
+ Semem) - gegenseitig ausschließen, es sei denn, daß es sich
um zwei verschiedene, also um den jeweils genetischen einerseits und den
jeweils metagenetischen andererseits handelt. In dem eben genannten Beispiel
wird das, was im vorigen Fall im M-Bereich geschehen ist (**),
jetzt im L-Bereich geschehen (es gibt auch für die anderen Bereiche
solche Beispiele - ausgenommen, aber auch nur zum Teil ist Koch zufolge
der PH-Bereich). Das vormals im M-Bereich zu findende höchste Bewußtsein
ist jetzt im L-Bereich zu finden. Weil es sich in diesem Beispiel um eine
metagenetischen Abbau handelt, der, wir wir gelernt haben, dem genetischen
Aufbau ähnelt, d.h. daß wir es mit dem Weg von der relativen
Offenheit zur relativen Geschlossenheit (**)
zu tun haben, wird jetzt also nicht bei den Taxa absoluter Geist, Idealität/Realität,
Wahres/Falsches, Gutes/Böses und Schönes/Häßliches
(**|**),
sondern bei den Taxa N-Textem, Referem, Semem, Repräsentem, Graphem,
Phonem anzufangen sein. Wir dürfen nicht vergessen, daß
für die meisten Menschen der M-Bereich ohnehin nicht existent zu
sein scheint, und ebenfalls in Erinnerung behalten, daß Koch zufolge
auch die Bereiche L, SEM, SZ, PX und sogar auch Teile von PH verlorengehen
können, so daß wir mit dem Beispiel, daß nur
M fehlt und wir bei L anfangen können, gar nicht so sehr
große Unterschiede haben wie z.B. mit dem Beispiel, daß M,
L, SEM, SZ und PX fehlen und wir bei PH anfangen müssen (die Naturkatastrophe
ist meistens der Fall, der einem zu diesem Beispiel zuerst einfällt).
Was geschieht nun gemäß dem genannten Beispiel in L, wenn M
nicht existiert? Ich habe auf der Webseite Sprachgeschichte
ein solches Beispiel durchgespielt (**).
Auch in dem dortigen Beispiel ist der Abbau gelenkt bzw. verstärkt
(verstärkt nämlich dann, wenn der Abbau sowieso schon im Gange
ist). Nur ist das dortige Beispiel im Vergleich zu dem hiesigen Beispiel
weniger konkret, weil es mir beim dortigen Beispiel damals mehr um die
Strukturen als um den Grund für die Veränderung ging. Jetzt
aber haben wir ein konkreteres Beispiel (aus dem letzten Absatz): Geoffenbarte
Religion. Was muß getan werden, um eine neue Religion, die sich
als geoffenbarte Religion zeigen soll, durchzusetzen? Wenn eine neue Religion
ohnehin schon im Anmarsch ist, muß sie von den Lenkern nur noch
in ihre Richtung gelenkt werden, und zwar so, daß sie sich als geoffenbart
zeigen kann (auch dann, wenn sie es nicht tut [sie muß nur dazu
geeignet sein]). Dieser letzte Satz ist also das, was die Geschichte in
den Bereich hineinbringt, denn die Geschichte ist eine unbedingte Voraussetzung.
Vor der Gegenwart gab es ja auch schon Gerede (Texte). Das, was geschichtlich
passiert, also geschehen ist, nennt Koch
(realisierte Geschichte [die systematische Geschichte nennt er H]).
In unserem Beispiel trifft
zuerst auf die gegenwärtige Situation (Si) im N-Textem, das zu ihm
gehörige Referem und das zu ihm gehörige Repräsentem, die
alle drei einer geoffenbarten Religion gegenüber sehr offen, abiträr,
aber auch unseriös bis lächerlich und zynisch eingestellt sind,
d.h.: die Lenkung (Kontrolle), die ja die geoffenbarte Religion als Ziel
verwirklichen will, schränkt die Freiheit der Rede und also die Offenheit
bzw. Arbitrarität des N-Textems ein und benutzt an deren Stelle andere
N-Texteme, die aber immer wieder dasselbe Muster zeigen; bestimmtes in
den N-Textemen Bezeichnetes (zunächst Refereme, dann auch Sememe)
und bestimmtes Bezeichnendes (zunächst Repräsenteme, dann auch
Grapheme und Phoneme) werden mit einem Tabu belegt, wobei die Begründung
dafür aus der Geschichte kommt und stets wiederholt erwähnt
(getextet) wird: Bestimmte Menschen haben die Erde vergewaltigt, erhitzt,
zum Kochen gebracht und wollen damit nicht aufhören; sie sind böse
und gehören dafür bestraft (diese Begründung habe ich
deswegen etwas extrem dargestellt, um sie noch mehr zu verdeutlichen).
Es wird zwar angeblich auch öffentlich darüber diskutiert,
z.B. im Fernsehen, im Internet, in den Zeitungen, also in den Massenmedien
(soziale Medien bedeuten übrigens auch nichts anderes
als die gleichgeschalteten, also gelenkten Massenmedien), aber nur, um
den Schein von Pluralismus und damit Redefreiheit zu wahren, doch im Hintergrund
ist man schon dabei, die Bitexteme und bald auch die Texteme mit Tabus
zu belegen, die nur die eine Bedeutung haben: das Ziel, eine neue Religion
als geoffenbarte Religion zu erreichen, und alles, was dem im Wege steht,
eine Opposition bietet, zu tabuisieren, z.B. dadurch, daß die Rede
gegen dieses Ziel als Hate Speech gebrandmarkt wird. Dialoge
u.ä. Bitexteme sowie alle Texteme, die dem Ziel im Wege stehen können,
werden tabuisiert, später verboten, und zwar zunächst so, daß
von Verbot keine Rede ist, sondern nur von Außenseitern, die mit
Schimpfwörtern (jetzt sind wir schon beim Wort [Logem/Lexem]) gebrandmarkt
werden: Antisemit, Nazi, Rassist, Faschist, Verschwörungstheoretiker
usw., später z.B. Aluhüte, Querdenker usw.. Die Lenkung
und also auch die Tabuisierung beziehen sich somit nicht nur auf den Text-Bereich
(N-Textem, Bitextem, Textem) sondern ebenfalls auf die L-Teilbereiche
Satz (Syntakteme), Wort (Logeme/Lexeme) und die kleinsten Formen mit Bedeutungsunterscheidung
(Mopheme) und ihre jeweiligen Phoneme, Grapheme, Repräsenteme, Sememe
und Refereme. Bestimmte Satzstrukturen (Syntakteme) und deren Sememe,
Refereme, Repräsenteme, Grapheme und Phoneme zeigen angeblich oder
auch nicht nur angeblich eine Opposition gegen Lenkung und Tabuisierung
der bisher davon betroffenen Sprachformen (Sprache bedeutet nicht nur
L-Bereich, sondern auch M- und SEM-Bereich, und zwar ebenfalls zu 100%,
und sie geht über den SZ- und den PX-Bereich [beide bedeuten zu 70%
Sprache, beschäftigen sich mit Zeichen, tun aber so, als ginge es
ihnen immer nur um den/die Menschen, den/die sie versubjektivieren
oder zum versubjektivierten Objekt und verobjektivierten Subjekt machen]
hinunter bis zum PH-Bereich, aber die Kontrolle über sie geschieht
hauptsächlich über L). Daß bestimmte Wörter (Logeme/Lexeme)
von der Lenkung und Tabusierung betroffen sind, habe ich eben voreilig
schon kurz erwähnt. Viele Wörter werden zunächst nicht
verboten, sondern durch die stets wiederholten Sprachformen an den Rand
gedrängt, allmählich eliminiert, ersetzt und dann, wenn sie
trotzdem benutzt werden (Opposition, Widerworte), schließlich ebenfalls
tabuisiert, geächtet, manchmal sogar durch richterliche Gewalt. Dazu
gehören also nicht nur mündlich (phonetisch), sondern auch schriftlich
(graphisch) und sonstwie (repräsentisch) dargestellte Logeme/Lexeme.
(Wissen Sie [noch], wann und warum das Hakenkreuz per Gesetz verboten
wurde?) All die kleineren Formen, aus denen ein Tabuwort besteht, werden
dadurch ebenfalls von der Lenkung, der Tabuisierung, der Diskriminierung,
der Ächtung, dem Verbot und der möglichen Strafverfolgung ausgesetzt.
Im umgekehrten Fall werden Wörter, die sich referentiell oder/und
semantisch zumeist auf die Tabuwörter beziehen, beschönigt (euphemisiert),
z.B.: Positive Action (= angeblich positive Diskriminierung,
in Wirklichkeit ist jede Diskrimnierung negativ, also ist hier gemeint:
Dirkrimnierung der Weißen); Black Lives Matter (=
Weißes Leben zählt nicht), was als ein Aufruf an Schwarze zum
rassistischen Mord an Weißen gedeutet werden kann und auch wird;
Entnazifizierung (= überall sind Nazis, und die müssen
entfernt werden); Klimaleugner (es gibt ein Klima, was diese sogenannten
Klimaleugner angeblich leugnen - hinter diesem Schimpfwort steckt die
immer wieder aufzufrischende Erinnerung an und Aufmerksamkeit auf das
Ziel: Geoffenbarte Religion) usw.. Sind sie bei dem letzten klitzekleinen
Morphem mit den klitzekleinsten Phonemen, Graphemen, Repräsentemen;
Sememen, Referemen angekommen, schließt sich der Kreis vorerst wieder.
Es sollte noch angemerkt werden, daß jedes N-Textem, jedes Bitextem,
jedes Textem, jedes Syntaktem, jedes Logem/Lexem und jedes Morphem immer
von seinem jeweiligen Semem begleitet wird, denn ohne Bedeutung wären
sie nicht nur bedeutungslos, sondern auch sinnlos, zwecklos, ziellos (schlecht
für unsere Lenker). Sie haben auch stets ihre Refereme, die - anders
(weil etwas unabhängiger arbiträrer, offener) als die Sememe
- sich auf die außerlinguistische Welt beziehen und wie die Sememe
auf der Seite des Bezeichneten zu finden sind. Sie haben auch stets ihre
Phoneme/Grapheme und Repräsenteme, die auf der Seite des Bezeichnenden
zu finden sind. Jedes Zeichen hat ja zwei Seiten: die des Bezeichnenden
und die des Bezeichneten. Das Bezeichnende ist der Zeichenkörper,
die Form, d.h. das, womit bezeichnet wird (nämlich
mit Phonemen, Graphemen, Repräsentemen), und das Bezeichnete ist
die Bedeutung, der Inhalt, d.h. das, was bezeichnet
wird (nämlich Sememe, Refereme).
Bereich |
Wissenschaftsgegenstand |
SACHLICH |
TATSÄCHLICH |
M |
Z, S-O |
Z, S-O |
L |
Z, S-O |
Z, S-O |
SEM |
Z, S-O |
Z, S-O |
SZ |
Z, S-O |
S-O, Z
|
PX |
Z, S-O |
S-O, Z |
PH |
Z, S-O |
S-O, Z |
|
|
Z |
= |
Zeichen |
S-O |
= |
Subjekt-Objekt-
Beziehung |
Es wundert nicht mehr,
daß PH, PX und SZ
mit Wissenschaft kaum
noch etwas zu tun haben,
daß sie zeichenfeindlich,
d.h. wissenschaftsfeindlich
geworden sind.
|
|
Deshalb wäre jeder Wissenschaftsbereich gut beraten, zuerst
vom Zeichen selbst auszugehen und danach erst die Zeichenbenutzer zu erforschen,
was zumeist sowieso nur hinausläuft auf: Zeichensender (der nämlich
zumeist zum Subjekt oder verobjektiviertem Subjekt oder versubjektivierten
Objekt gemacht wird) und Zeichenempfänger (der nämlich zumeist
zum Objekt oder versubjektiviertem Objekt oder verobjektivierten Subjekt
gemacht wird). Alle Wissenschaftsbereiche, die vor der Genetik
bzw. der Biologie liegen, sind auch deshalb so sympathisch (gewesen),
weil ihr Forschungsgegenstand kein Lebewesen und erst recht kein
Mensch (gewesen) ist. Mittlerweile sind sogar auch schon Teile des PH-Bereiches,
viel mehr aber noch große Teile des PX-Bereiches und fast der gesamte
SZ-Bereich wissenschaftsfeindlich und nur deshalb erfolgreich,
weil sie von den Mächtigsten der Welt Geld dafür bekommen, daß
sie deren Wünsche erfüllen, deren Ziele vertreten, verteidigen
und verbreiten. Dieser Prozeß schreitet immer schneller voran, hinab,
denn es ist ein Abbauprozeß, betrifft den Abbau der Wissenschaft.
Die Abbauleitung liegt bei den Destrukitivisten und Nihilisten. Aber die
Lenkung hinter ihnen liegt beim Geld. Wenn das Geld und damit die Macht
die Wissenschaft übernimmt, dann geht es eben nur noch um Subjekt
und Objekt (nun sogar auch in den Wissenschaftsbereichen, die vor
der Biologie liegen), und zwar nicht nur im wissenschaftstheoretischen
bzw. erkenntnistheoretischen Sinne, sondern auch und besonders im Sinne
der Kontrolle, weil man Subjekt und Objekte viel wirksamer kontrollieren
kann als die Zeichen zwischen ihnen.
Wenn die Wissenschaftler mit ihrem Gegenstand ihr Objekt
meinen, geben sie damit ja zu, daß sie zeichenfeindlich und somit
wissenschaftsfeinldich sind. Sie wollen mit ihrem versubjektivierten
Objekt bzw. verobjektivierten Subjekt nur zu einer immer wirksameren
Kontrolle durch die Mächtigen dieser Welt beitragen, von denen sie
sich über das Geld, das sie von ihnen zu Forschungszwecken
(= Machtinteressen der Mächtigsten) bekommen haben, abhängig
gemacht haben. Galileo Galilei oder Johannes Kepler, um zwei klassische
Beispiele zu nennen, die auch Empirie betrieben haben, wären niemals
zu ihren Ergebnissen gekommen, wenn sie die Körper - Steine, Planeten
und Monde - nur als Objekte (oder gar Subjekte []!)
und nicht die Zeichen beobachtet hätten, die zwar auch von diesen
Körpern mitausgehen, aber zumeist von anderen Gegebenheiten wie der
Erdanziehung oder anderen Körpern wie der Sonne, der Milchstraße
beeinflußt sind, die auch wieder nur über ihr Verhalten (=
Zeichen = Sprache) erforscht, erkannt werden können, während
sie selbst als Masse für die Forschung im Grunde fast nichts sind,
wenn sie sich nicht bewegen, verändern, d.h. ihre Bewegung, Veränderung
zeigen (=> Zeichen = Sprache). Erst kommen die Zeichen, die Sprache,
danach erst irgendwelche Beziehungen (Relationen) zwischen den Körpern,
die nämlich selbst nicht zur Erforschung, sondern lediglich
zu den Ergebnissen der Erforschung von Zeichen und deren Beziehungen
gehören (=> Zeichen = Sprache). Es ist gerade die Empirie, die
das zeigt (=> Zeichen = Sprache), während die Theorie entweder
von dem ausgeht, was die Empirie gezeigt (=> Zeichen = Sprache) hat,
oder der Empirie vorschreibt (=> Zeichen = Sprache), was sie tun und
lassen soll. Empirie und Theorie gehen gegenläufige Wege -
so wie es Genese und Metegenese tun. Die Kontrakurrenz ist
eigentlich erst dann ohne Gefahr für die Erkenntnis nützlich,
wenn sie als solche erkannt wird. (**).
Wenn sie als solche nicht erkannt wird, werden auch die metagenetischen
Fehlschlüsse als solche nicht erkannt.
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Geschichte |
Genese |
Aufbau |
Abbau |
Metagenese |
Abbau
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Aufbau |
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Von
der Offenheit zur Geschlossenheit |
Von
der Geschlossenheit zur Offenheit |
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Wenn eine Person bei sich erstmals eine Demenz feststellt, wird sie garantiert
nicht zuerst festellen, daß die Welt untergeht (PH), daß sie
selbst stirbt (PX), daß sie die Familienzugehörigkeit verliert
(SZ), sondern schon eher, aber auch höchstwahrscheinlich nicht, daß
sie so etwas wie ein instinktives Gedächtnis verliert (SEM) oder
die linguistische Sprache veriert (L), sondern zuerst, daß etwas,
was im höchsten Bewußtsein zur Gewohnheit geworden ist, nun
nicht mehr so gut erinnert wird (M) (z.B. daß das Kannichen, das
man ja vom Schwiegersohn bekommen und bisher jeden Tag gefüttert
hat, nun auf einmal nicht mehr gefüttert worden ist und diese Tatsache
nur deswegen später und vorübergehend ins Gedächtnis gerufen
worden ist, weil es jemand der Person erzählt hat, die auch das bald
wieder vergessen wird). So oder so ähnlich fängt die Demenz
an - abgesehen von anderen Symptomen (= Zeichen = Sprache). Was zuletzt
aufgebaut worden ist - und das ist für die meisten Menschen gemäß
ihrer Genese dem MC-Modell
zufolge M -, das wird zuerst abgebaut. (Vgl. z.B. im MC-Modell:
Genetischer Aufbau von PX bis zu M; d.h. von links [relativ offen, relativ
chaotisch, relativ arbiträr] nach rechts [relativ geschlossen, relativ
geordnet, relativ verbindlich]; danach genetischer Abbau in umgekehrter
Richtung.) Wenn bei einem Kind Aphasie
auftritt, dann baut es zuerst diejenigen linguistischen Formen ab, die
es zuletzt aufgebaut hat. Es ist also nicht gleich völlig sprechunfähig,
sondern verliert zuerst z.B. die palatalen Phoneme, weil es die zuletzt
aufgebaut hat (woran der Kenner übrigens schon erkennen kann, wie
alt das Kind in etwa ist). Ein Schüler, der es gerade geschafft hat,
Texte der Argumentation gut zu verstehen, und plötzlich feststellt,
daß er genau das nicht mehr kann, wird deswegen nicht gleich die
Fähigkeit zur Lautproduktion verlieren, sondern nach dem Verlust
seiner Textkompetenz, die selbst schon sehr komplex ist und darum eine
relativ lange Zeit für den Abbau braucht, zunächst die Satzkompetenz,
dann die Wortkompetenz, danach die Morphemkompetenz und schließlich
die Graphem- und Phonemkompetenz verlieren. Eine degenerierende Kultur
wird zuerst die höchsten geistigen Fähigkeiten und die damit
in Verbindung stehenden Bewertungen verlieren (abbauen [höchstwahrscheinlich
obendrein noch gelenkt {vgl. unser Beispiel oben **}]),
dann die Philosophie als solche, die Logik als solche, die Mathematik
als solche, weil sie das alles als zu große Zumutung deutet und
die Fehler dafür bei denen sucht, die all diese M-Fähigkeiten
noch haben. Danach wird diese Degeneration über L, SEM, SZ bis PX
(denn jede Kultur besteht ja aus Lebewesen) weitergehen, d.h. zum Schluß
sind sogar alle Mitglieder dieser Kultur verschwunden.
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Die Phasierung ist
nicht so zu verstehen, als gäbe es z.B.
in der 1. Phase nur Genese, in der 2. und 3. Phase nur
Metagenese und in der 4. Phase wieder nur Genese.
Mal ist die Genese, mal die Metagenese vorherrschend.
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Um diese Prozesse im Modell richtig nachvollziehen zu können, muß
man wissen, ob es dabei um Öffnung oder Schließung, um Aufbau
oder Abbau, um Genese oder Metagenese geht: Wenn Schließung als
Aufbau, dann Genese im Aufbau; wenn Öffnung als Aufbau,
dann Metagenese im Aufbau; wenn Schließung als Abbau,
dann Metagenese im Abbau; wenn Öffnung als Abbau, dann
Genese im Abbau. Es ist ein Kreislauf, ein Zyklus: (1) Genese
im Aufbau als Schließung, (2) Metagenese im Aufbau als Öffnung,
(3) Metagenese im Abbau als Schließung, (4) Genese im
Abbau als Öffnung.
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Nicht Gleichheit,
aber Ähnlichkeit mit den Jahreszeiten
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Bei uns sind Winter und Frühling
im Aufwärts und Sommer und Herbst im Abwärts. In den
Tropen gibt es nur zwei Jahreszeiten: Regenzeit und Trockenzeit.
Stellen Sie sich vor, es gäbe nur Genese, keine
Metagenese, oder nur Metaenese, keine Genese.
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Weil es auch Prozesse ohne Bewußtwerdung (Metagenese) gibt, so daß
dann also die gesamte Metagenese fehlt und folglich der Zyklus nur zweistufig
ist: Genese im Aufbau als Schließung (siehe Stufe 1) und
Genese im Abbau als Öffnung (siehe Stufe 4). Andererseits
kann man auch nur die Bewußtwerdung bzw. Metegenese allein (d.h.
ohne Genese) als zweiphasigen Zyklus beschreiben: Metagenese
im Aufbau als Öffnung (siehe Stufe 2) und Genese im Abbau
als Schließung (siehe Stufe 3). Im vierphasigen Zyklus enthält
die Metagenese mit der Stufe 2 eine noch relativ kleine Problematisierungsphase,
doch mit der Stufe 3 die größte Problematisierungsphase
(**),
die immer wieder von Störungen betroffen ist, während die Genese
mit der Stufe 1 die Stellgröße und mit der Stufe
4 den Regler darstellt, der über die Meßeinrichtung
verfügt und die für den Vergleich und die Entscheidung für
die Stellgröße zuvor notwendige Sollwertseinstellung
mit einem übergeordneten System teilt, weil er hierbei von dessen
Zielsetzungen abhängig ist. (Vgl. die von Koch abgebildeteten Regelkreise
[**]
und den von mir entworfenen Regelkreis als Ergänzung des Kochschen
Regelkreises zur linguistischen Multivariabilität [**]).
Das Bewußtwerden (Metagnese) ist eine Umkehrung der Genese
(**).
Diese Tatsache allein schon deutet auf Probleme hin. Und Koch weiß,
daß die Metagenese von der dem artikulierbaren Bewußtsein
des Menschen zugänglichsten Struktur der Welt ausgeht, nämlich
von bestimmten Größen der Sprache, und darauf genetisch-erkenntnistheoretisch
die Welt aufzubauen trachtet. Letzterer Fehlschluß eignet auch fast
allen Schulen der Philosophie und natürlich der Theologie: »Am
Anfang war das Wort ...«. (**).
Meinem Modell zufolge ist es z.B. so, daß die Genese am Ende der
Phase 4, in der sie in Richtung Offenheit abbaut, um sich mit Hilfe des
übergeordneten Systems - das ist der jeweilige Metabereich
(z.B. für die Linguistik [L] die Metalinguistik [ML], für
die Mathematik [M] die Metamathematik [MM], für die Physik
[PH] die Metaphysik [MPH, nur darf die sich leider so nicht mehr
nennen], für die Wissenschaft [W] die Metawissenschaft [MW]),
in dem sich der jeweilige Pan und damit auch der
blinde Fleck (**|**|**|**|**|**)
befindet - eine neue Stellgröße zu geben, zu sich
selbst zurückkommt, da sie ja danach, nämlich in der Phase 1
mit einer neuen Stellgröße versehen , von der Offenheit
aus in Richtung Geschlossenheit aufbaut.
Alles Werdende muß irgendwann auch vergehen. Denn: Alles
Gewordne ist vergänglich (Spengler).
Und: Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis (Goethe).
Also selbst die Dinge ohne Bewußtsein, die geworden sind, sind vergänglich
und deshalb ein Gleichnis. Es bleiben nur wenige Phänomene übrig,
den Kenntnissen der heutigen Physiker zufolge zuletzt nur noch Strahlung
(**|**).
Ist ein Wesen ohne Bewußtsein, dann ist sein Werden ein Weg der
Genese allein (also: ohne Metagenese). Es baut auf und baut ab.
Es schließt und öffnet. Es wird und vergeht. Dabei sind beide
Prozesse von Anfang an beteiligt, nur beherrscht der eine den anderen
jeweils. Ist die Metagenese (Bewußtwerdung) dazugekommen, ist das
Bewußtsein dazugekommen.
Noch einmal der Vergleich mit den Tropen, wo es nur Regenzeit und Trockenzeit
gibt und die Sonne um Punkt 6 Uhr aufgeht und um Punkt 18 Uhr untergeht
- jedenfalls am Äquator und in Äquatornähe. In anderen
Gebieten ist das grundsätzlich nicht anders, aber dank der Neigung
der Erdachse gibt es in ihnen vier Jahreszeiten, hat sich anderes Wetter
eingemischt und geht die Sonne je nach Jahreszeit früher oder später
auf oder unter als am Äquator. Hier sind aus den eigentlich zwei
Jahreszeiten vier Jahreszeiten geworden (und werden übrigens irgendwann
ebenfalls vergehen). Auch Erscheinungen mit Bewußtwerdung
(Metagenese) und folglich eben auch mit Bewußtsein
bauen auf und bauen ab, und zwar grundsätzlich genauso wie Erscheinungen
ohne Bewußtwerdung und folglich eben auch ohne
Bewußtsein. Beim Aufbau ist auch schon Abbau dabei (er
übt schon), doch unterliegt er der Herrschaft des Aufbaus; beim
Abbau ist auch noch Aufbau dabei (er wehrt sich noch), doch
unterliegt er der Herrschaft des Abbaus. Selbst beim Menschen ist es eigentlich
ganz einfach: Man geht seinen Weg erst ohne Bewußtwerdung über
ihn ([1]),
dann geht man den Weg der Bewußtwerdung bis zu dem Wendepunkt, an
dem einem bewußt wird, daß der umgekehrte Weg gegangen werden
muß ([2]),
geht diesen ([3])
und bekommt auf dem letzten Weg gesagt, was so alles neu eingestellt und
gemacht werden muß ([4]).
Danach wiederholt sich der Zyklus, beginnend mit den zuletzt eingestellten
neuen Größen/Werten. Das eigentliche
Problem für die Erkenntnis ist nicht die Funktionstüchtigkeit
und damit die Richtigkeit der Zyklizität oder des Kybernetismus,
auch nicht so sehr die des Systems oder der Systemtheorie, sondern die
Notwendigkeit, das einem jedem System ein anderes System (vgl. z.B. den
Pan) übergeordnet werden muß, das den
blinden Fleck (**|**|**|**|**|**)
verrät, so daß man sagen muß, daß kein Erkennen,
kein Wissen, keine Weisheit der Weisheit letzter Schluß sein kann.
Norbert Bolz sagte in seinem 2008 erschienen Buch Das Wissen
der Religion: Man denkt immer im Rahmen eines Glaubens.
Nicht du hast einen Glauben, sondern der Glaube hat dich. Man denkt mit
dem, was man glaubt - dieses Bewußtsein haben die Intelligenten
unter dem Frommen den aufgeklärten Universalisten voraus. Mit anderen
Worten: Der Glaube, der uns hat, ist der blinde Fleck unseres Denkens.
(**).
Der Glaube ist der blinde Fleck der Erkenntnis. (**).
Gott ist ein Symbol für den blinden Fleck der Wissenschaft.
(**).
Ähnliches gilt auch für die Sprache, so daß ich sage:
Nicht du hast die Sprache, sondern die Sprache hat dich.
***
Noch kurz ein Wort zu bestimmten Modellen aus der Wissenschafts-
bzw. Erkenntnistheorie oder bestimmten Philosophien des 20. Jahrhunderts,
besonders den ontologisch fundierten Philosophien, die sehr stark auf
die Erkenntnis gehen, z.B. Martin Heideggers Fundamentalontologie
oder Nicolai Hartmanns Neue Ontologie mit ihrer Schichtenlehre.
Hartmanns Modell hat mit meinem sehr viel Ähnlichkeit und geht zurück
auf Aristoteles. Ich habe mich an vielen verschiedenen Stellen meines
Webangebots damit beschäftigt, aber auch mit Kochs Modell und nicht
zuletzt mit meinem eigenen, das auch sehr viele Anleihen bei Koch genommen
hat.
Die folgende Abbildung zeigt die Gemeinsamkeiten der drei genannten Modelle.
Noch am 06.12.2021 habe ich auf den Gästebucheintrag des Herrn Heermann
(**)
mit einem Vergleich reagiert, nämlich mit einem Vergleich von Hartmanns
ontolgischer Erkenntnistehorie und Luhmanns Systemtheorie, bei dem ich
auch darauf einghe, wie ich mein ökonomisches Seinsverhältnis
verstehe und warum es auch mit Heideggers Konzept der Sorge
im Rahmen des In-der-Welt-Seins
(**)
zu tun hat. Daß die Sprache für mich einen
sehr hohen Stellenwert hat, habe ich in den letzten Absätzen ziemlich
klargestellt. In meinem Modell, das Sie in der Abbildung links sehen können,
wird das zunächst nicht deutlich. Aber wenn Sie dort genau auf das
Wort Kultur achten, und zwar auch da, wo es in einer Wortkomposition
vorkommt (Naturkultur, Kulturnatur), dann müßte Ihnen eigentlich
auffallen, daß es fast überall auftritt - Ausnahme:
Physik, Chemie, teilweise auch Biologie und Mathematik, und die Sprache
hat mit allen Bereichen der Natur und Teilnatur zu tun (es gibt
ja auch den natürlichen Aspekt der Sprache, nämlich den phonetischen
[= physikalischen], physiologischen, neurologischen [= biologischen],
und wenn man wie Galileo Galilei die Mathematik als eine für die
Wissenschaft zu enträtselnde Sprache der Natur verstehen
will, dann ist auch der mathematische als der geistig-ideal-natürliche
Aspekt, wie ich ihn nennen möchte, gegeben [nur die Chemie scheint
mit der Sprache nicht viel zu tun zu haben {dafür ist sie aber selbst
sehr sprachlich }]).
Die rechte Abbildung zeigt in etwa die Anteile, die die Sprache an der
Modellwelt und also auch an der Welt insgesamt hat (achten Sie einfach
nur auf das helle Yang (es steht übrigens für: hell, hoch, hart,
heiß, positiv, aktiv, bewegt, männlich). Auch dort ist die Chemie als
fast sprachloser Bereich zu sehen. Yang, das man in der Abbildung
als den Repräsentanten der Sprache deuten kann, hat Anteile an allen
acht Bereichen, aber an dem Bereich der Chemie hat es nur ganz wenig Anteil.
Wenn man den Anteil an der Sprache nur im Wissenschaftsbereich
meint, dann ist der Anteil der Sprache sogar bei fast 100% (**|**|**|**|**|**)
- der Rest besteht aus der dumpfen Materie der Dinge und Lebewesen sowie
den Strukturen und Funktionen bzw. Beziehungen zwischen Subjekt(en) und
Objekt(en), die aber allesamt auch wieder nur mittels Sprache - z.B. zwecks
der Information, des Erkennens, des Wissens - vermittelt werden können.
Es kann nicht nur Natur geben, wenn es Wesen gibt, die auch etwas anderes
als Natur erkennen können, anderes insofern, als daß es einen
Gegenspieler, einen Verneiner, einen Widersacher, einen Widersprechenden
gibt. Umgekehrt hat ja auch die Linguistik als der Bereich, der sich doch
gerade mit dem Hauptsttrom der Sprache beschäftigt, den geringsten
Anteil an dem, wofür besonders die Chemie steht. Vielleicht sind
sie sich als Oppositionelle (sie liegen sich gegenüber) zu ähnlich
und können sich vielleicht deshalb den kaum anwesenden Gegenspieler
leisten. Es sei noch einmal daran erinnert, daß Genese und Metagenese
sich so unterscheiden wie Werdung und Bewußtwerdung, das also alle
und jede Wissenschaft die Bewußtwerdung zur Voraussetzung hat [was
nicht heißt, daß keine neue Bewußtwerdung hinzukommnen
kann], daß somit Kochs PH, PX, SZ, SEM, L, M auf zweierlei Weise
gedeutet werden müssen, wie es Koch ja auch getan hat: von der Genese
her und von der Metagenese her; und PH, PX, SZ, SEM, L, M sind, wie gesagt,
zwar genetisch nicht ganz so sehr wie metagenetsich, aber metagenetisch
jedenfalls zu fast 100%, also fast rein sprachlich ausgerichtet,
gewissermaßen als Untersysteme des Systems Sprache. Es ist kein
Wunder, daß man ab einen bestimmten Zeitpunkt der Philosophiegeschichte
immer mehr zu der Überzeugung bzw. dem Glauben kam, daß Ende
der Metaphysik und innerhalb dieser besonders das Ende der Ontologie beklagen
zu müssen oder begrüßen zu können, doch glaube ich,
die Ontologie wie überhaupt die Metaphysik retten zu können,
indem ich auf die Bewegung, das Verhalten, also die Zeichen und also die
Sprache hinweise. Die Sprache ist das Haus
des Seins (Heidegger) gerade auch deshalb, weil alle
Zeichen Sprache sind, es also bei der Sprache nicht nur um die linguistische
Sprache geht, sondern auch um die semiotische, die philosophische, logisch-mathematische,
ökologisch-ökonomische und auch um die in allen anderen Bereichen
dieser Welt eine wesentliche Rolle spielende Sprache. Man versteht sonst
nicht, was wirklich mit dem Haus des Seins gemeint ist. Man
hat die Bedeutung dieses Ausdrucks nicht verstanden, wenn man meint, es
ginge dabei lediglich darum, daß ein menschlicher Sprecher in einem
Haus wohnt und dort geschont wird; darum geht es auch, aber eben nicht
nur; denn die Sprache war schon vor dem Menschen da; es gibt Tiersprachen,
es gibt sogar Dingsprachen, so daß man vielleicht sagen kann, daß
die Sprache mit den vier Naturkräften (**)
in die Welt kam ().
Die Sprache spricht auch ohne Menschen, ja sogar auch ohne sonstige Lebewesen.
Ich will Ihre Augen nicht länger foltern.
Danke für Ihren Eintrag, Hans.
Mit freundlichen Grüßen.
Hubert Brune
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